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Digitalisierungsförderung BMKOES

Das Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport hat eine neue Spezialförderung für Digitalisierung vorgestellt. Diese ist das Nachfolgeformat nach „Call 2021“, welches letztes Jahr gemeinsam mit den Bundesländern finanziert wurde. Warum die Zusammenarbeit mit den Bundesländern beendet wurde, ist nicht bekannt.

Zielsetzung des Programms:

  • Unterstützung der Kunst- und Kulturinstitutionen bei der digitalen Transformation
  • Aneignung von neuem Wissen und Kompetenzen fördern
  • Innovation forcieren
  • Neue Konzepte zur Zugänglichkeit (Open Access) und Sichtbarkeit erproben
  • Innovative Vermittlungskonzepte und Barrierefreiheit fördern

Einreichfrist ist der 4. Oktober. Die Einreichungen werden von einer Fachjury bewertet, die Jurysitzung ist für Mitte Oktober anberaumt. Die Höhe des Fördertopfes ist leider nicht öffentlich bekannt. Die maximale Förderhöhe beträgt 30.000 €.

Weitere Informationen unter: https://www.bmkoes.gv.at/Kunst-und-Kultur/digitalisierung/foerderungen.html

KUPF OÖ begrüßt Energiekostenzuschuss des Bundes, Land OÖ soll sich anhängen

Im Ministerrat wurden heute die Eckpunkte des neuen Energiekostenzuschusses vorgestellt. Damit erfüllt die Bundesregierung die Forderung der KUPF OÖ, auch gemeinnützige Vereine in die Zielgruppe dieser Maßnahme aufzunehmen. Bei den gemeinnützigen Vereinen soll nun auch das Land OÖ nachziehen.

Erst letzte Woche hat die KUPF OÖ im Rahmen einer Pressekonferenz erste Zahlen zu den Auswirkungen der Energiekrise auf den Kulturbereich präsentiert. Laut einer Umfrage müssen Vereine, die eigene Veranstaltungsräume betreiben, bereits jetzt durchschnittlich Mehrkosten von 4.700 € im Jahr für Strom und Heizung zahlen. Das summiert sich alleine bei den Mitgliedern der KUPF OÖ auf Mehrkosten von einer halben Million Euro. Das Ende der Fahnenstange ist aber noch nicht erreicht, weitere Preissteigerungen werden allgemein erwartet. Die KUPF OÖ hat daher letzte Woche vier Forderungen zur Absicherung des Kulturbereichs präsentiert. Eine davon war die Aufnahme der Vereine in den Energiekostenzuschuss für Unternehmen.

KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter begrüßt daher die heute präsentierten Eckpunkte: „Es ist gut, dass nun auch die gemeinnützigen Kulturbetriebe von dieser Unterstützung des Bundes profitieren sollen. Aber es ist klar, dass im gemeinnützigen Bereich die Abdeckung von 30% der Kostensteigerung nicht ausreichen werden. Wir schlagen daher vor, dass das Land OÖ all jenen Vereinen, die den Zuschuss des Bunds bekommen, einen Zuschuss in selber Höhe auszahlt. Damit wären 60% der Preissteigerungen abdeckt, dass würde den hunderten Vereinen schon einmal sehr helfen. Eine solche Lösung wäre auch unbürokratisch, da eine mehrfache Prüfung entfallen würde. Wir hoffen, dass die oberösterreichische Landesregierung unserem Vorschlag folgt und werden diese noch heute kontaktieren.“

Offen ist noch die genaue Ausgestaltung des Gesetzes und der Richtlinie. Die KUPF OÖ wird darauf achten, dass darin keine Stolpersteine für den Kulturbereich lauern und das heutige politische Versprechen der Bundesregierung an die Kulturvereine auch umgesetzt wird.

Auf die Coronakrise folgt die Energie- und Inflationskrise

Bund, Länder und Kommunen müssen handeln, um Kulturszene abzusichern

Nach Jahren des Stillstands wurden unter dem Eindruck der Coronakrise endlich viele Budgets zur Finanzierung der freien Kunst- und Kulturszene deutlich erhöht. Doch der aktuelle Mix aus hoher Inflation und explodierenden Energiepreisen frisst die Fortschritte in kürzester Zeit wieder auf. Die KUPF OÖ hat sich angesehen, wie sich die aktuellen Preissteigerungen auf die Freie Szene auswirken und fordert rasche Maßnahmen.

Die allgemeine Ausgangslage
Die Inflation, die derzeit bei etwa 9 % liegt, wirkt sich auch auf die Budgets der Kulturvereine aus. Mietkosten für Veranstaltungsräume und Büros steigen rasant, ebenso Reisekosten und Hotelpreise, Caterings, Druck- und Versandkosten. Als Folge der Coronakrise sind die Preise für technische Dienstleistungen und Mietpreise für Technik deutlich gestiegen. Auch Künstler*innen sind gezwungen, höhere Gagen zu verlangen, müssen diese ebenfalls ihre gestiegenen Lebensunterhaltskosten bewältigen.

Auch die Personalkosten werden – oder besser gesagt – sollten steigen. Jene Vereine, die letztes und dieses Jahr dank verschiedener Fair Pay-Maßnahmen endlich einmal die Löhne ihrer Mitarbeiter*innen erhöhen konnten, müssen eigentlich für nächstes Jahr weitere Gehaltssteigerungen einplanen, die aus heutiger Sicht kaum finanzierbar scheinen. Ohne zusätzliche Unterstützung droht Fair Pay im Kunst- und Kulturbereich wieder in weite Ferne zu rücken.

Nicht zuletzt stehen wir vor dem dritten Corona-Winter, dessen Auswirkungen noch niemand genau abschätzen kann. Selbst wenn weiträumige Lockdowns diesmal ausbleiben, wird jede weitere Coronawelle die Kulturszene ebenso belasten. Wie Michael Eibl von der Local-Bühne Freistadt erläutert: „Gerade der Tourbereich ist hier besonders betroffen. Bandtouren sind äußerst knapp kalkuliert. Werden zwei oder drei Veranstaltungen einer Tour wegen Besuchermangels gestrichen, so rentiert sich die gesamte Tour meist nicht mehr und muss abgesagt werden.“

Dazu kommen nun noch drastisch steigende Kosten für Strom und Heizung. Gerade Veranstaltungsräume, die oft große Volumina haben, verursachen hohe Energiekosten. Viele Kulturräume sind auch nicht auf dem letzten Stand der Gebäudetechnik, da aus den laufenden Budgets kaum Gebäude-Sanierungen bezahlt werden können.

Die Situation in Oberösterreich
Die steigenden Energiepreise treffen besonders jene Kulturinitiativen, die eigene Räume bespielen. Etwa die Hälfte der 192 Mitglieder der KUPF OÖ fallen in diese Gruppe. Eine unter dieser Gruppe durchgeführte Umfrage zeigt deutlichen politischen Handlungsbedarf: Im Schnitt müssen die Kulturvereine bereits jetzt Mehrkosten von 4.700 € für Strom und Heizung für das nächste Jahr einkalkulieren. Das entspricht bereits einer Steigerung von 68 %. Dabei liegen vielen Vereinen noch keine Informationen zu den tatsächlichen Preisen im nächsten Jahr vor, weitere Kostensteigerungen werden folgen. Hochgerechnet auf alle Mitglieder der KUPF OÖ sind also bereits jetzt Mehrkosten für Strom und Heizung von mehr als 500.000 € einzuplanen. Weitere Preiserhöhungen werden diese Summe noch weiter in die Höhe treiben.

KUPF OÖ Geschäftsfüher Thomas Diesenreiter: „Ohne zusätzliche Hilfsmaßnahmen werden viele Vereine diese Mehrkosten nicht alleine stemmen können. Manche Vereine überlegen bereits, über den Winter den Betrieb einzustellen. Das Land Oberösterreich, die Stadt Linz und das Kulturministerium müssen jetzt handeln.“

Ein Festivalveranstalter, der anonym bleiben möchte, beschreibt die Situation wie folgt:

Die gesteigerten Energie- und Rohstoffpreise zwingen uns in die Knie. Unsere Ticketpreise wurden im Januar kalkuliert, viele Rechnungen sind plötzlich 10–15 % höher wie bisher (Securities, Abwasserentsorgung,…), manche Rechnungen sogar um ein Vielfaches höher als im Angebot vom Frühling. Viele Lieferant*innen schlagen derzeit nochmal 8 % auf die Lieferkosten drauf. Wir haben noch nicht fertig abgerechnet, erwarten für unser Festival aber ein Minus von ca. € 35.000, und das trotz eines vollen Erfolgs und Erreichen des Besucher*innen Break Even. Damit sind voraussichtlich all unsere Rücklagen binnen eines Jahres futsch. Kann gut sein, dass wir in Zukunft nichts mehr veranstalten.“

Kleinere Kultureinrichtungen können die Teuerung kaum mit höheren Ticketpreisen abfedern. Denn die Besucher*innenzahlen sind bei vielen Initiativen noch nicht auf dem Vorkrisenniveau. Durch teurere Karten würde ein weiterer Besucher*innenrückgang riskiert werden. Denn angesichts der Inflation müssen auch viele Privatpersonen beim „Luxus“ Kultur einsparen. Diesenreiter dazu: „Die ohnedies unter Druck stehende Kulturszene ist in einer Doppelmühle gefangen. Ohne Erhöhung der Eintrittspreise drohen deutliche Verluste. Mit drastischen Preiserhöhungen torpedieren wir aber die langsame Normalisierung der Besucherzahlen. Wenn die Kulturpolitik nicht eingreift, wird Kultur nur noch für die Oberschicht leistbar sein. Genau das ist aber nicht der Anspruch der zeitgenössischen Kunst- und Kulturszene.“

Die Vereine fordern beispielsweise die Förderung von Investitionen in Energiesparmaßnahmen, die Unterstützung durch Energieberatungen und die allgemeine Erhöhung der Jahresförderungen, um die Teuerungen abdecken zu können. Mehrfach wird auch die Einrichtung eines Energiekostenfonds gefordert, aus dem zumindest ein guter Teil der Mehrkosten für Strom und Heizung abgedeckt werden kann. Dass gewisse Preissignale auch bei den Vereinen zum Energiesparen anregen, bleibt aus Sicht der KUPF OÖ vertretbar. Verena Humer: „Dieser Winter wird für Viele existentiell. Das betrifft natürlich auch die Freie Kunst- und Kulturszene. Bund, Land und Gemeinden müssen mit Förder-Erhöhungen und Entlastungspaketen reagieren um den Erhalt unseres Kulturlandes zu sichern. Auch der OÖ Landeskulturbeirat und die IG Kultur sehen es als unerlässlich an, dass es angesichts der Inflation und der steigenden Energiepreise eine Erhöhung der Basis-Subventionen um mindestens 15% und einen Energiefonds braucht.“

Die Hoffnungen auf einen kulturellen Neustart waren groß. Laut dem Westdeutschen Rundfunk werden in Deutschland aktuell 65 % aller geplanten Veranstaltungen wieder abgesagt, weil sich die Umsetzung finanziell nicht mehr trägt. Setzt sich dieser Trend auch in Österreich fort, droht die Energiekrise die durch die Coronakrise ausgelösten Verwerfungen weiter zu verschärfen.

Forderungen der KUPF OÖ
Die österreichische Kulturpolitik ist daher gefordert, schnell und entschlossen zu handeln, um den Kultursektor abzusichern. Sowohl Bund, Länder als auch die großen Städte müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und folgende vier Maßnahmen aus Sicht der KUPF OÖ möglichst rasch umsetzen:

1. Lineare Erhöhung der Förderungen um mindestens 15 %

Angesichts der Inflation und der stark steigenden Energiepreise braucht es eine lineare Erhöhung der Basis-Subventionen um mindestens 15 %. Dies muss in den derzeit laufenden Budgetverhandlungen des Landes OÖs, der Städte wie Linz und des Kulturministeriums berücksichtigt werden. Für das Land OÖ findet diese Forderung auch die Unterstützung des offiziellen Landeskulturbeirats.

2. Extraförderungen für gestiegene Energie/Mietkosten

Hinzu kommen muss ein Energie- und Mietkostenfonds, der vor allem die exorbitant steigenden Energie- und Mietkosten zu 75 % ausgleicht und der für alle Kulturbetriebe offen ist. Denkbar wäre hier die Einrichtung eines größeren Fonds, der sowohl vom Bund als auch von den Ländern finanziert wird. Eine Öffnung des von Wirtschaftsminister Kocher gestern angekündigten „Energiekostenzuschusses für Unternehmen“ für gemeinnützige Organisationen ist zu prüfen.

3. Investitionsprogramm zur Energieoptimierung

Dringend benötigt wird zudem ein Investitionsprogramm zur Energieoptimierung bei Kulturhäusern – vor allem jene, die sich im öffentlichen Besitz befinden. Die Maßnahmen reichen von Dachbegrünungen, optimierter Dämmung, bis hin zu Solar- und Photovoltaikanlagen, Umrüstung auf LED Scheinwerfer oder der Installation von Wärmepumpen.

4. Indexierung der Mehrjahresförderverträge

Viele Gebietskörperschaften bieten größeren Vereinen mehrjährige Förderverträge an. Während dies in der Regel zu begrüßen ist, werden leider die meisten Förderverträge während ihrer Laufzeit nicht inflationsangepasst. Beispielsweise hat die Stadt Linz erst im Jänner 2022 dreijährige Förderverträge verhandelt, die nun bis Ende 2024 gelten. Angesichts der aktuellen Inflationsentwicklung werden diese Förderungen am Ende der Periode um 20%-25% weniger wert sein. Daher sollen alle mehrjährigen Förderverträge automatisch indexiert werden.


Übergewinnsteuer – aber nur für Kulturvereine: Bund muss Rückforderungen stoppen

Angesichts der angespannten Situation im Kulturbereich sind jüngste Schritte des Kulturministeriums umso unverständlicher: Mehrere Mitglieder der KUPF OÖ haben in den letzten Monaten Briefe bekommen, in denen das Kulturministerium Förderungen aus den Jahren 2020 und 2021 zur Gänze zurückgefordert hat. Das Ministerium argumentiert hier, dass die Vereine „zu hohe Gewinne“ gemacht haben, die es nun abschöpfen möchte. Während also bei den Coronahilfen für gewinnorientierte Unternehmen entstandene Gewinne bewusst nicht abgeschöpft werden, und auch die Übergewinne in der Energiebranche nicht angetastet werden, sollen nun ausgerechnet bei den gemeinnützigen Vereinen Gelder zurückgezahlt werden.

Verursacher dieser Zufallsgewinne ist bei den meisten betroffenen Vereine der Umsatzersatz des Bundes. Dieser wurde kurz vor Jahresende überwiesen, das Geld konnte aufgrund des Lockdowns auch nicht mehr ausgegeben werden. Die bei manchen Vereinen hohe Buchgewinne wurden in allen Fällen für Rücklagen verwendet und in den Folgejahren wieder widmungsgemäß für den regulären Kulturbetrieb aufgewendet. Denn während Gewinne bei gewinnorientierten Unternehmen in der Regel den Eigentümern ausbezahlt werden, müssen diese bei gemeinnützigen Vereinen immer im Betrieb verbleiben. Die Rückforderungen des Bunds stellen die Vereine also vor das Problem, dass sie Geld zurückzahlen sollen, das sie bereits widmungsgemäß für ihre Kulturarbeit verwendet haben. Besonders betroffen sind beispielsweise die österreichischen Programmkinos, die immer noch mit einem Minus von 30-40% bei den Besucher*innen zu kämpfen haben.

Die KUPF OÖ fordert das Kulturministerium auf, diese nur intern erlassene Richtlinie dringend zu reparieren und auf die angekündigten Rückforderungen zu verzichten. Dementsprechende Vorschläge zur Reparatur der Richtlinie hat die KUPF OÖ dem Ministerium bereits übermittelt. Dazu abschließend KUPF OÖ Geschäftsführer Diesenreiter: „Sollten das Kulturministerium tatsächlich Geld von unseren Mitgliedern zurückverlangen, werden wir sämtliche rechtliche Möglichkeiten prüfen. Aus unserer Sicht ist es ein klarer Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgebot, dass hier gemeinnützige Vereine schlechter behandelt werden als gewinnorientierte Unternehmen. Die Richtlinie verstößt aus unserer Sicht weiters gegen das Sachlichkeitsgebot. Das Kulturministerium müsste wissen, dass die Kulturvereine gerade jeden Cent brauchen, um die Betriebe aufrecht zu erhalten. Wir erwarten uns hier eine Überarbeitung der internen Richtlinien und das richtige Augenmaß bei den Abrechnungsprozessen.“

Missoula Children's Theater

Kultur an Schulen: Neue Fördercalls des OeAD

culture connected – Kooperationen zwischen Schulen und Kultureinrichtungen

Die österreichweite Initiative des BMBWF unterstützt Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Kultureinrichtungen aller Kunstsparten. Gemeinsam werden kulturelle Aktivitäten entwickelt, die die Potenziale der Schüler/innen und ihre Mitwirkung an Kunst und Kultur stärken. Es entstehen partizipative Projekte, die den Lernraum Schule erweitern.

Einreichen können: Kultureinrichtungen, -initiativen und -vereine in Zusammenarbeit mit Schulen mit Öffentlichkeitsrecht in ganz Österreich und Projektteams der schulischen Tagesbetreuung
Einreichfrist: 5.12.2022
Unterstützung: max. 1.700 Euro pro Kooperationsprojekt
Kontakt: culture-connected@oead.at 
T +43 1 53408-537
www.culture-connected.at

Kultur:Bildung

Mit der Initiative „Kultur:Bildung“ bietet der OeAD im Auftrag des BMBWF das umfangreichste Kunst- und Kulturvermittlungsprogramm mit Schulen in ganz Österreich an. Künstler/innen aller Kunstsparten arbeiten mit Schülerinnen und Schülern impulsgebend und partizipativ, analog und digital in Projekten im Rahmen des Unterrichts zusammen. 

Einreichen können: alle Schulen mit Öffentlichkeitsrecht in ganz Österreich in Kooperation mit Kunst- und Kulturschaffenden
Einreichfrist: laufend bis spätestens 6 Wochen vor Projektbeginn
Kontakt: kulturbildung@oead.at 
T +43 1 53408-531
www.oead.at/kulturbildung

Offene Beratungsgespräche Kulturvermittlung mit Schulen im OeAD

Das Team der Kulturvermittlung mit Schulen im OeAD lädt Interessierte Lehrer/innen und Vertreter/innen von Kultureinrichtungen, -initiativen und -vereinen zu offenen online Beratungsgesprächen ein. Virtuell werden alle Fragen zu den aktuellen Ausschreibungen „RaumGestalten“ sowie „culture connected“ hinsichtlich Einreichung, Fristen, Finanzierung und Konzeption etc. beantwortet.

Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Termine: Dienstag, 8. November und 29. November 2022 von 17:00 – 18:00 Uhr

Link: www.culture-connected.at

Kontakt: culture-connected@oead.at

7.463 Kulturjobs: Ein Blick hinter die Kulissen der KUPF Kulturjobs Plattform

„fallweise mailings, wenn die KUPF OÖ von interessanten jobs erfährt“. So lautete die erste Beschreibung der im März 2002 gegründeten Kulturjobs Mailingliste. Verantwortlich für die Kulturjobs Liste war damals der KUPF Mitarbeiter Andi Liebl, Szene-Urgestein und heute Obmann des KV roeda in Steyr. Am 4.3.2002 ging folgendes erstes Test-Mail an die Liste, das den Grundstein für ein Erfolgsprojekt der KUPF OÖ legte:

Das erste E-Mail an die Kulturjobs Mailingliste

Im ersten Jahr des Bestehens wurden 135 Jobs über die Liste veröffentlicht, die Zahl der Abonnent*innen der Mailingliste wuchs rasch. 2016 hatten mehr als 16.000 Menschen die Kulturjobs Mailingliste abonniert. Das Angebot wurde nicht nur in Oberösterreich angenommen, von Anfang an wurden Jobs in ganz Österreich ausgeschrieben, nicht selten werden auch Jobs aus Deutschland und der Schweiz veröffentlicht. Die KUPF OÖ suchte auch strategische Partnerschaften, beispielsweise mit Fiftitu%, mit denen einige Jahre lang gemeinsam die Administration der Liste betrieben wurde, oder mit der Kunstuniversität, mit der inhaltliche Symposien zum Thema der Prekarisierung des Kulturbereichs organisiert wurden.

Obwohl die Mailingliste bald auch durch eine Online-Präsenz unter kultur-jobs.at ergänzt wurde, blieb die Mailingliste die zentrale Anlaufstelle. Bis 2018 wurde dabei jeder Job einzeln händisch geprüft und als E-Mail an alle AdressatInnen der Mailingliste geschickt. Mit 5 bis 6 Millionen Mails pro Jahr war die KUPF OÖ damit vermutlich der größte E-Mail-Emitent bei servus.at, die seit Beginn an die technische Infrastruktur für das Projekt gestellt haben.

2018 wurde dann im Zuge eines Website-Relaunchs von kupf.at auch die Struktur der kulturjobs Mailingliste neu gedacht. Ziel war es dabei, die aufwendige manuelle Arbeit zu reduzieren und einen stärkeren Fokus auf die Darstellung der Website zu richten. Die heutige Kulturjobs Plattform war geboren:

Ein großer Fortschritt für die KUPF OÖ war dabei, dass nun erstmals große Teile der Arbeit automatisiert waren. Wer einen Job ausschreiben wollte, musste nun ein Online-Formular verwenden, das nur abgeschickt werden kann, wenn alle formalen Paramater – wie beispielsweise eine faire Bezahlung – eingehalten werden. Die Einreichungen müssen dann nur noch geprüft und veröffentlicht werden, und werden statt einzeln nun gesammelt und automatisiert drei mal in der Woche ausgeschickt: Montag, Mittwoch und Freitags, jeweils ab 16:00 Uhr.

Das System hat sich bewährt, die Zahl der Jobs ist seither stark gestiegen:

Heuer werden vermutlich mehr als 1.600 Jobs über die KUPF Kulturjobs Plattform ausgeschrieben werden, was in etwa eine Verfünffachung gegenüber den durchschnittlichen Zahlen vor dem Relaunch bedeutet. In Summe wurden bisher ganze 7.463 Inserate veröffentlicht. Während in den letzten Jahren die Zahl der Abonnent*innen der Mailingliste leicht auf knapp 15.000 gesunken ist, ist dafür die Zahl der Website Aufrufe geradezu explodiert:

Dazu haben wohl auch eine eine Reihe an Verbesserungen geführt: Seit 2021 haben die Inserentinnen beispielsweise die Möglichkeit, den Job über die KUPF Kulturjobs Plattform automatisch auch in die AMS Alle Jobs Datenbank einspeisen zu lassen. Und seit letzter Woche haben wir ein weiteres Feature umgesetzt, das lange auf unserer Wunschliste stand: Wer einen Job einreicht, bekommt nun ein Bestätigungsmail inklusive einem Link, mit dem er/sie den eingereichten Job nochmal bearbeiten kann. Dies geht nun sogar nachdem ein Job bereits veröffentlicht wurde, er muss danach aber nochmals neu von uns geprüft werden. Mit diesem Feature hoffen wir, die Zahl der Anrufe und Mails im KUPF Büro zu reduzieren, da es schon regelmäßig vorkommt, dass InserentInnen nach dem Abschicken Fehler in ihrem Inserat finden und Angaben ändern möchten.

Der Versand per E-Mail (heute nicht mehr über eine Mailingliste gelöst, sondern über ein modernes Newsletter Tool) bleibt nach wie vor ein praktisches Angebot für Jobsuchende. Auf einen Blick können diese so sehen, ob ein für sie interessanter Job veröffentlicht wurde. Im Schnitt werden 50% aller E-Mails geöffnet, in ganzen 8% der Fälle werden die Details einzelner Jobs auf der Plattform aufgerufen. Ein für ein Mailingservice ausgezeichneter Wert:

Der Erfolg der Kulturjobs Plattform rührt vermutlich auch daher, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten bisher komplett kostenfrei ist – sowohl für die InserentInnen, als auch für die NutzerInnen. Da die Arbeitszeit der MitarbeiterInnen der KUPF aber natürlich nicht kostenfrei ist, sind wir auf eure Unterstützung angewiesen, um dieses Angebot auch weiterhin aufrecht erhalten zu können. Wir freuen uns daher über jedes Abo der KUPFzeitung oder eine Spende:

Abgemahnt wegen Google Fonts – was tun?

Beispielschreiben

Mittlerweile haben auch die ersten Mitglieder der KUPF OÖ Abmahnschreiben des „Datenschutzanwalts“ Mag. Marcus Hohenecker aus Niederösterreich erhalten. Dieser vertritt eine gewisse Frau Eva Z. und fordert in ihrem Namen Schadenersatzansprüche, weil ihre IP-Adresse durch die Nutzung von Google Fonts widerrechtlich an den Google Betreiber Alphabet weitergegeben wurde. Im Schreiben bietet die Kanzlei einen Vergleich in Höhe von 100 € für die Mandantin sowie 90 € für seine Rechtsanwaltskosten an, gesamt also 190 €, ansonsten wird mit einer Klage gedroht.

Dieses Vorgehen kennen wir bereits aus anderen Zusammenhängen: Skrupellose Rechtsanwaltskanzleien verschicken massenhaft automatisiert gestützte Anwaltsschreiben, deren Ziel es ist, möglichst vielen betroffenen Menschen und Organisationen Angst einzujagen und diese dazu zu bringen, die 190 € unhinterfragt zu zahlen. Der Betrag ist so gering angesetzt, dass es in den allermeisten Fällen billiger ist, als sich einen professionellen Anwalt zu nehmen, der schnell mehr als 300 € in der Stunde kostet. Dieses Vorgehen des Anwalts und seiner Mandantin ist, wenn auch rechtlich erstmal gedeckt, nahe der Nötigung, zumindest moralisch klar ablehneswert und vor allem eins: Abzocke.

Was nun also tun, wenn man so ein Schreiben erhält? Erstmal keine Panik. Laut Auskunft der renommierten Kanzlei Höhne, In der Maur & Partner, die auch für die KUPF OÖ tätig sind, ist die Sache klar:

„Wir empfehlen die Forderung zu bestreiten, jedoch den Auskunftsanspruch gemäß Art 15 DSGVO zu erfüllen. Zum Schadenersatzanspruch: Anders als im Schreiben von Herrn Rechtsanwalt Hohenecker ausgeführt, hat Frau Zajaczkowska aus unserer Sicht keinen Anspruch auf Schadenersatz, da die Weitergabe der IP-Adresse an US-amerikanische Dienste nicht per se verboten ist und die Verarbeitung damit nicht rechtswidrig erfolgt ist. Mangels Rechtswidrigkeit hat Frau Zajaczkowska auch keinen Anspruch auf Schadenersatz.“

Blogpost

Sollte euer Verein ein solches Schreiben erhalten, raten wir also, den Empfehlungen der im hier verlinkten Blogpost der Kanzlei Höhne, In der Maur & Partner gelisteten Empfehlungen zu folgen. Solltet ihr dazu weitere Fragen haben, könnt ihr euch gerne bei uns oder direkt bei der Anwaltskanzlei unseres Vertrauens melden.

Update 24. August
Wir haben gestern eine Sachverhaltsdarstellung gegen den „Datenschutzanwalts“ Mag. Marcus Hohenecker bei der für ihn zuständigen Rechtsanwaltskammer Niederösterreich mit Bitte um Prüfung eines Disziplinarverfahrens eingereicht. Diese hat heute in einer Stellungnahme online darauf hingewiesen, dass das Vorgehen des Anwalts unter den ihr bekannten Umständen (vorbehaltlich weiter auftauchender Sachverhalte) zulässig scheint, gleichzeitig aber ein Ermittlungserfahren gegen ihn aufgenommen. Der Anwalt selbst hat heute in einem Interview mit dem Standard angekündigt, keine weiteren Schreiben mehr zu verfassen, aber dass die bisher ausgeschickten Schreiben gültig bleiben. Wir raten also weiterhin dazu, keinesfalls zu zahlen und dem Schadenersatzanspruch zu widersprechen, aber dem Auskunftsanspruch gemäß DSGVO nachzukommen, siehe oben.

NPO Fonds Phase 5 Q1 2022

Angesichts der immer weiter steigenden Inflation und der nach wie vor explodierenden Energiepreise, kommt die Verlängerung des NPO Fonds gerade recht. Ab sofort könnt ihr Anträge für das 1. Quartal 2022 einreichen, die Frist endet am 31.Oktober. Bitte nutzt diese Chance unbedingt – wir gehen davon aus, dass dies die letzte Einreichmöglichkeit beim NPO Fonds sein wird.

Gegenüber den ersten vier Phasen gibt es wieder ein paar kleine Änderungen, der Großteil des Förderregimes bleibt aber gleich. Zur grundsätzlichen Logik des Fonds empfehlen wir daher nach wie vor das Video zur Phase 4 des NPO Fonds, unter Berücksichtigung der folgenden Punkte:

  • Als Vergleichszeitraum wird nun nicht mehr das Jahr 2019 bzw. 2018 herangezogen, sondern das Jahr 2021. Hierbei müssen in einem ersten Schritt sämtliche Zahlungen aus dem NPO Fonds selbst abezogen werden, in einem zweiten Schritt werden aber die Zahlungen aus dem NPO Fonds für das Jahr 2021 (Phase 3 und 4) unabhängig des tatsächlichen Auszahlungsdatums addiert.
  • Für die Berechnung des Einnahmenverlustes im Q1 2022 wird als Vergleichszeitraum aber nicht das erste Quartal 2021, sondern einfach ein Viertel der wie oben dargestellt berechneten Einnahmen 2021 herangezogen.
  • Die Struktursicherungsbeitrags beträgt weiterhin 5% des oben berechneten Referenzwertes für 2021, wird aber mit 35.000 € begrenzt.
  • Die Gesamt-Zuschusshöhe ist mit 200.000 € begrenzt.
  • Keine Änderungen gibt es bei der Art der Förderbaren Kosten.
  • Das Gründungs- oder Errichtungsdatum des Antragsstellers darf wie bisher spätestens der 1.8.2021 sein.

Die folgende Grafik der AWS stellt die Rechenschritte anschaulich dar:

Bei Fragen zum NPO Fonds könnt ihr jederzeit eine Beratung der KUPF OÖ in Anspruch nehmen.

Festival der Regionen 2023 Ausschreibung out now: Höchste Eisenbahn

Das nächste Festival der Regionen findet von 23. Juni bis 2. Juli 2023 in der Region entlang der Summerauerbahn statt. Unter dem Motto Höchste Eisenbahn stehen aktuelle Zukunftsfragen im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung. Von der Klimakatastrophe bis zum gesellschaftlichen Miteinander. Als geographischer und inhaltlicher Ausgangspunkt des kommenden Festivals der Regionen dient die Bahnstrecke Summerauerbahn.

Diese Ausschreibung richtet sich an Leute, die gerne in Zügen die Fenster herunterschieben, um sich den frischen Fahrtwind ins Gesicht wehen zu lassen. Die aus gewohnten Routinen aussteigen und in neue Kontexte einsteigen. Künstler*innen, die sich nicht scheuen einen schonungslosen Blick auf die blinden Flecken der Geschichte zu werfen, nicht nur Freistädter Bier, sondern auch Budweiser trinken und im speziellen Zeitmodus, der beim Warten an Bahnhöfen aufkommt, ungeahntes Potential sehen.

Gesucht werden Kunstprojekte, die sich ortsbezogen, sozial, zugänglich und oppositionell mit der Region beschäftigen. Abseits der gewohnten künstlerischen Pfade und Orte, etwa in Gasthäusern, auf Ackerflächen, in Wäldern, Brachen und Leerständen, in Skateparks oder an virtuellen Haltestellen.

Die Ausschreibung ist in den Sprachen Deutsch, Englisch und Tschechisch verfügbar.

Leben im Hybrid – zwischen digitalen und analogen Räumen

Veranstaltungshinweis:

2022 lautet der Jahresschwerpunkt des Salzburger MARK „Leben im Hybrid – zwischen digitalen und analogen Räumen“. Gefragt wird, welche sozialen, politischen, persönlichen und künstlerischen Auswirkungen mit der Digitalisierung einhergehen.

Am 12. Mai werden Lesungen der Autor*innen der Straßenzeitung Apropos präsentiert, im Anschluss findet eine künstlerische Performance von Alina, Malin und Pamina statt, in der akrobatische Bewegungsabläufe den digitalen und analogen Raum miteinander verbinden.

Am 13. Mai besprechen im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Expert*innen aus Kunst und Kultur, darunter Dorothé Smit (Center for Human Computer Interaction), Lukas Gwechenberger (freischaffender Kunst- und Medienkünstler), Thomas Diesenreiter (KUPF OÖ) und Jolanda de Wit (OKH Vöcklabruck) unter der Moderation von Martina Fladerer (Doktorandin der Musikvermittlung, Wissenschaft & Kunst), die Verschiebungen in der praktischen Kulturarbeit und der Kunstproduktion vom analogen zum digitalen bzw.hybriden Zwischenraum sowie den Wandel des gängigen Kunst- und Kulturbegriffes.

Im Anschluss wird der Filmessay „The Fallen“ von Goldextra präsentiert und es besteht die Möglichkeit, diesen vor Ort zu auszuprobieren.

Alle Veranstaltungen finden bei freiem Eintritt statt!

Verein MARK, Hannakstraße 17, 5023 Salzburg

Weitere Informationen: https://www.marksalzburg.at/leben-im-hybrid