KUPF Radio: Künstlersozialversicherungsgesetz und Heidecker-PReis

Die Themen der aktuellen KUPF Radio Show:

Der Gabriele Heidegger Preis 2012

Dieser feminsitische Kunstpreis wurde heuer von den Grünen der Stadt Linz an die Künstlerin Bernadette Huber gestiftet. Wir haben mit ihr über ihre Arbeit gesprochen und die Künstlersozialversicherung.

KSVG

Hinter dem Kürzel KSVG verbirgt sich das sperrige Wort und Instrument Künstlersozialversicherungsgesetz. Daran reibt sich die aktuelle KUPF-Sendung. Und dann haben wir einmal genauer nachgefragt und zwar bei Sabina Kock – ihres Zeichens Mitglied bei der IG Freie Theaterarbeit und beim Kulturrat. Klartext aus Wien.

Links: Heidecker-Preis | Kulturrat | IG freie Theaterarbeit

Sendezeiten:
auf Radio FRO: Dienstag um 17.30 Uhr / WH: Mi. 8.00 Uhr
auf Freies Radio Freistadt: Mittwoch um 16.30 Uhr / WH: Do. 14.00 Uhr
auf Freies Radio Salzkammergut: Mittwoch um 13.00 Uhr
auf Freies Radio B138: Donnerstag um 18.30 Uhr
Sendungen online nachhören unter: http://www.fro.at/ondemand/

Ausschreibung TKI open13: Nachbarschaft

Analog zum KUPF-Innovationstopf wird auch in Tirol ein Fördertopf des Landes von der dortigen Kulturplattform TKI (Tiroler Kulturinitiativen) betreut und vergeben. Auch hier bilden Transparenz und Nachvollziehbarkeit sowie eine Juryentscheidung die Basis der Subventionsvergabe. Der Topf in Tirol nennt sich TKI open und wird alljährlich zu einem bestimmten Thema ausgeschrieben. Die Themenstellung zum TKI open_13 lautet „Nachbarschaft“, auch Initiativen anderer Länder können einreichen, sofern die Projektidee den Kriterien (inkl. Lokalbezug) entsprecht.

 

Ausschreibungstext

Du entkommst ihr nicht, der Nachbarschaft. Sie ist zu nah, zu laut, lässt die stinkenden Schuhe am Gang, malträtiert die Heimorgel, brät um Mitternacht Knoblauch. Versorgt liebevoll die Pflanzen in der urlaubsverwaisten Wohnung. Trotz Unmut über den Bambus, der samt Blattläusen über die Balkongrenze wuchert. Weiß ein Hausmittel gegen Blasenleiden, verschenkt großzügig Krempel aus dem Keller und organisiert die Schneeräumung im Hof. Blockiert mit dem Auto schon wieder die Einfahrt – dokumentiert durch die Überwachungskamera am Haus gegenüber. Bringt sonntags Kuchen und lädt sich gleich selbst zum Kaffee ein. Auch um sich über die Neuen im dritten Stock, die so ganz „anders“ sind, auf den letzten Stand zu bringen. Provoziert Neid, weil sie sich den größten Flachbildfernseher kauft, obwohl’s der alte auch noch getan hätte. Also in die Waldeinsamkeit ziehen? Raus in die zersiedelte Peripherie? Oder doch lieber die Grenzen und Möglichkeiten überdenken? Ein gemeinsames Gemüsebeet anlegen, ab und zu halböffentlich Suppe kochen, nachbarschaftliches Carsharing andenken, die Neuen vom dritten Stock einladen …

Nachbarschaft ist ambivalent, in privaten, beruflichen und politischen Kontexten. TKI open 13 lädt zur Einreichung von zeitgenössischen Kunst- und Kulturprojekten ein, die nachbarschaftlichen Konfliktfeldern und Ängsten nachgehen, aber auch die Handlungsmöglichkeiten, Potenziale und Chancen von Nachbarschaft aufspüren und lustvoll, experimentell, frech, kritisch … bearbeiten.

 

Formale Kriterien

  •     Explizite Auseinandersetzung mit dem Ausschreibungsthema
  •     Realisierung des Projektes innerhalb des Kalenderjahres 2013
  •     Geschlechtersensible Herangehensweise bei der Projektkonzeption und der Auswahl der mitwirkenden KünstlerInnen und ReferentInnen
  •     Berücksichtigung antirassistischer und antisexistischer Positionen
  •     Ortsbezug und regionale Verankerung der Projekte, Tirolbezug

 

Einreichunterlagen

Die schriftlichen Einreichunterlagen müssen in 7facher Ausfertigung an das Büro der TKI geschickt werden und Folgendes beinhalten:

  •     Ausführliche Projektbeschreibung (max. 5 Seiten)
  •     Kurzbeschreibung des Projektes (max. 1.500 Zeichen)
  •     Realistischer Kosten- und Finanzierungsplan mit Angabe der gewünschten Förderhöhe durch TKI_open
  •     Zeitplan für die Umsetzung des Projektes
  •     Informationen über die ProjekteinreicherInnen (Arbeitsfeld, bisherige Projekte, Kontaktdaten, Bankverbindung, etc.)

 

Wer kann (nicht) einreichen

Einreichen können alle gemeinnützigen Kulturinitiativen, Arbeitsgemeinschaften und Einzelpersonen der autonomen Kulturszene sowie KünstlerInnen. Gebietskörperschaften, Wirtschaftsunternehmen, parteipolitische oder religiöse Organisationen und kommerzielle KulturveranstalterInnen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Gefördert werden Kulturprojekte, die sich explizit mit dem Ausschreibungsthema befassen. Wiederholungsprojekte (Projekte, die bei TKI open bereits ausgewählt wurden) werden nicht berücksichtigt. Pro EinreicherIn kann maximal ein Projekt ausgewählt werden. Projekte, die bereits von der Kulturabteilung des Landes Tirol gefördert werden, können über TKI open nicht zusätzlich finanziert werden.

 

Dotierung

TKI open 13 ist mit 68.500,- Euro an Fördermitteln des Landes Tirol dotiert. Eine Ausfinanzierung der ausgewählten Projekte durch den TKI open-Topf ist grundsätzlich möglich.

Termine

    Die Einreichfrist endet mit 19. Oktober 2012 (Poststempel).
    Die öffentliche Jurysitzung findet am 24. November 2012 statt.

 

Weitere Infos bei der TKI

KSVG

Hinter dem Kürzel KSVG verbirgt sich das sperrige Wort und Instrument Künstlersozialversicherungsgesetz. Und daran reibt sich die aktuelle KUPF-Sendung. Das Schönste aber zu Beginn der Sendung: Die KUPF gratuliert der Preisträgerin des Gabriele Heidegger-Preises 2012!

 

Der Gabriele Heidegger Preis 2012

Wurde von den Grünen der Stadt Linz an die Künstlerin Bernadette Huber gestiftet. Wir haben mit ihr über ihre Arbeit gesprochen und die Künstlersozialversicherung.

 

Stichwort KSVG

Und dann haben wir einmal genauer Nachgefragt und zwar bei Sabina Kock – ihres Zeichens Mitglied bei der IG Freie Theaterarbeit und beim Kulturrat. Klartext aus Wien.

 

Die KUPF Radioredaktion

Ausschreibung: Radiopreis der Erwachsenenbildung

Vier große Verbände der österreichischen Erwachsenenbildung, die Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich, der Büchereiverband Österreichs, der Verband Österreichischer Volkshochschulen und das Wirtschaftsförderungsinstitut vergeben jährlich einen Radiopreis der Erwachsenenbildung. Der Radiopreis der Erwachsenenbildung umfasst fünf Sparten: Sparte Kultur: Sendungen vorrangig literarischen und/oder musikalischen Inhalts; Sparte Information: Sendungen wie Features, Reportagen, Dokumentationen, Interviews und Gespräche, Magazine; Sparte Bildung: Sendungen zu Bildung und Wissenschaft oder über Bildungsveranstaltungen; Sparte prozessorientiertes/interaktives Radio: Sendungen mit interaktivem Charakter, d.h. Beteiligung und Einbeziehung von HörerInnen; Sparte Sendereihen und Themenschwerpunkte.
Mit dem Radiopreis der Erwachsenenbildung soll dem hohen Bildungswert vieler hervorragender Hörfunksendungen Rechnung getragen und einem in der Öffentlichkeit vielfach unterschätzten Medium die gebührende Aufmerksamkeit zuteil werden.
Die nächste Einreichfrist für Radiobeiträge ist der 28. September 2012. In der Vergangenheit haben RadiomacherInnen von Radio FRO 105.0 schon erfolgreich daran teilgenommen, bei Fragen zu Einreichmodalitäten unterstützt FRO euch gerne!

Zur Ausschreibung

Kuhhandel KünstlerInnen-Sozialversicherungsfonds


Die KUPF unterstützt folgende Kritik des Kulturrat Österreich:

Es ist ein Skandal:  Nach drei Jahren Arbeit in interministeriellen Arbeitsgruppen mit dem erklärten Ziel, die soziale Lage der Kunstschaffenden spürbar zu verbessern, soll nun die Einkommensbasis des Künstler-Sozialversicherungsfonds (KSVF) beschnitten werden. Und die Regierung will uns das als politischen Erfolg verkaufen.

Schon bevor die Berufsgruppe der KünstlerInnen als „Neue Selbstständige“ 2001 der SVA, der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, zugewiesen wurde, war klar, dass die meisten Versicherungspflichtigen Probleme beim Bezahlen der Versicherungsbeiträge haben würden. Anders als bei UnternehmerInnen anderer Branchen verdienen nämlich überwiegend Dritte an der Verwertung von Kunst. Die KünstlerInnen selbst leben prekär. Daher wurde zeitgleich der KSVF eingerichtet, der u.a. durch Abgaben auf wesentliche Content-Kanäle (Kabelnetzbetreiber, Satellitenanlagenverkauf) gespeist wird.

Das KSVF-Gesetz wies allerdings von Anfang an grundlegende Schwächen auf. Ein äußerst enger Kunstbegriff und eine zu hohe Einstiegs- bzw. knapp bemessene Einkommensobergrenze schränken den Kreis von BezieherInnen deutlich ein: Die Hälfte der in der Studie zur sozialen Lage der Kunstschaffenden befragten Personen erreicht die Mindestgrenze nicht, und insgesamt beziehen derzeit nur etwa 4500 Personen Zuschüsse aus dem Fonds (demografisch war bei der Einrichtung des KSVF mit rund 12.000 Berechtigten gerechnet worden). Demgegenüber waren 2779 BezieherInnen mit Rückzahlungsforderungen konfrontiert, die in aufwändigen Einzelfallprüfungen aufgearbeitet werden müssen, zwei Drittel der Fälle wegen Unterschreiten der Einkommensuntergrenze aus selbstständiger künstlerischer Arbeit.

2008 brachte eine Novelle des KSVF-Gesetzes zwar kleine Erleichterungen, gleichzeitig aber auch eine ganz neue Einschränkung beim Zugang zu den Zuschussleistungen: die sogenannte Pensionsklausel. KünstlerInnen, die eine wie immer geartete Pensionsleistung beziehen (Waisen, Witwen, Invaliden usw.), sind seit 1.1.2009 von einem Zuschuss aus dem Fonds ausgeschlossen. Und KünstlerInnen, die das gesetzliche Anspruchsalter für die Alterspension erreicht haben, sind ebenfalls von einem Zuschuss aus dem Fonds ausgeschlossen – egal, ob sie die Pension auch angetreten haben oder nicht.

Das hat existenzielle Konsequenzen: Die meisten KünstlerInnen erhalten keine Pensionsleistung, von der sich leben lässt, sind auf Zuverdienste aus ihrer künstlerischen Tätigkeit angewiesen und/oder wollen weiterarbeiten. Dadurch kann rasch wieder die Pflicht entstehen, sich in der SVA zu versichern – gleichzeitig aber gibt es keinen Anspruch mehr auf Zuschüsse aus dem KSVF.
Eine strukturelle Benachteiligung ist die Folge.

Nun soll diese 2008 entstandene Baustelle im KSVFG wieder beseitigt werden: Die Pensionsklausel steht rückwirkend ab 2008 vor dem Fall. Obwohl diesem Schritt „weder aus sozialpolitischen noch aus sozialrechtssystematischen Gründen entgegen getreten werden [kann]“, wie selbst Prof. Mazal laut Begründung des aktuellen Initiativantrags von SPÖ und ÖVP (vom 13.6.) bereits 2010 festgestellt hat, war die Abschaffung bisher offenbar nicht durchführbar. Tatsächlich soll der Fall der Pensionsklausel aber jetzt mit einem fatalen Handel auf Initiative der WK/ÖVP erkauft werden: mit einer vorläufig vorübergehenden Reduktion der Einnahmen des KSVF, mit dem Ziel, das Fondsvermögen binnen fünf Jahren um 11 bis 13 Millionen Euro zu verringern.

Statt endlich eine breit angelegte Novelle des KSVF-Gesetzes anzugehen, statt die Einkommensuntergrenze abzuschaffen, statt einen der künstlerischen Tätigkeit entsprechenden realistischen KünstlerInnenbegriff aufzunehmen (selbst Lehrtätigkeiten im eigenen Kunstfach gelten gem. KSVF-Gesetz nicht als künstlerische Arbeit), statt den BezieherInnenkreis zu erweitern und z. B. Kultur- und MedienarbeiterInnen mit einzubeziehen, statt die Fonds-Einnahmen einer grundsätzlichen Reflexion zu unterziehen (der ORF hat sich bei Gründung des Fonds aus der Verantwortung ziehen können, Bundeszuschüsse werden seit 2003 nicht mehr gezahlt), wird ohne jede Not ein guter Teil der Fondseinnahmen geopfert – und damit der Handlungsspielraum für künftig notwendige Überarbeitungen substanziell eingeschränkt.

  • WIR sagen NEIN zu einem solchen Deal!!!
  • Bedingungslose Abschaffung der Pensionsklausel jetzt!
  • Keine Beschneidung der finanziellen Basis des KünstlerInnen-Sozialversicherungsfonds!

Weitere Infos und Aufruf zum Protestmailen: Kulturrat Österreich

KUPF Zeitung #142 und Medienkritik

In der dieswöchigen Ausgabe der KUPF Radiosendung stellt zum einen Tamara Imlinger vom KUPF-Team die aktuelle KUPF Zeitung vor. Zum anderen übernimmt diese Sendung einen Beitrag der IG Kultur: Otto Tremetzberger spricht im Rahmen der Serie “Alternativen zum Verlust der Kulturpolitik” (2011) über Medienkultur und die Chancen freier Medien.

Seminar: Das Radiofeature – Kino im Kopf?

Am 13./14. Juli 2012 in Kirchdorf an der Krems. Was man unter Feature versteht, weiß niemand so recht, eigentlich scheinen alle nur zu wissen, was kein Feature ist, aber auch das nicht so richtig…

Referentin: Monika Kalcsics (arbeitet seit 2000 für das ORF Kulturradio Ö1 und gestaltet Reportagen, Features und Dokumentationen. www.nameit.at)
Mehr Infos

Performance Art Austria Colonia

Das Performance-Festival Austria Colonia findet, aufgeteilt in 2 Blöcke, im Frühsommer und Herbst 2012 in Köln statt. Die bilaterale Veranstaltung vernetzt österreichische und deutsche Performance-AktivistInnen, die beispielsweise im Rahmen einer Performace-Wanderung öffentlichen Raum vermessen und besetzen.
Sibylle Ettengruber, deutsch-österreichische Kunst- & Kulturschaffende, hat als Künstlerin an der Austria Colonia teilgenommen und für die KUPF Audioimpressionen eingefangen. So kommen neben den beteiligten PerformerInnen auch die beiden KuratorInnen Rolf Hinterecker und Evamaria Schaller vom Kölner Performance-Netzwerk PAErsche zu Wort. Sie geben Auskunft über die Genese ihres Projektes und Subventionskulturen in Österreich wie Deutschland.

Beitragsgestaltung: Sibylle Ettengruber
recorded by a pretty famous smart phone
Interviews mit Elisa Andeßner, Jan Machacek, Noah Holtwiesche, Betty Wimmer, Marita Bullmann, Frank Homeyer, Elke Mark, Carola Willbrand, Vera Drebusch sowie Rolf Hinterecker und Evamaria Schaller

Moderation: KP
Mucke: utube

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