BETTER TOGETHER! Gemeinsam Kunst & Kultur fördern und gestalten.

Covid-19 stellt den Kulturbetrieb vor eine nie da gewesene Existenzkrise. Die Pandemie verdeutlicht aber, wie lebenswichtig Kunst & Kultur auf menschlicher und gesellschaftlicher Ebene sind und welch hohen Stellenwert der Sektor für die wirtschaftliche Wertschöpfung und Beschäftigung hat. Im Notbetrieb zeigte sich vor allem, wie erfinderisch einzelne Künstler*innen und Kultureinrichtungen nicht nur in der Neuausrichtung und Digitalisierung ihres kulturellen Programms, sondern auch in der Akquise finanzieller Mittel waren: So spüren viele Einrichtungen gegenwärtig mehr gesellschaftliche Anerkennung – und wollen diese Bereitschaft zur Solidarität im Fundraising professionell nützen.

Am 21. Oktober gemeinsam für den Kultursektor!
Der solidarische Zusammenhalt zeigt sich innerhalb und zwischen Genres, zwischen Institutionen und freien Kulturschaffenden, vor allem aber in einer neuen Bewusstseinsbildung und Unterstützungsbereitschaft bei öffentlichen und privaten Geldgebern.

Ob als Organisationsvertreter*in oder als freiberufliche*r Kulturschaffende*r, laden wir Sie herzlich ein, kostenlos an der Veranstaltung teilzunehmen: Schaffen Sie sich einen Überblick über derzeitige öffentliche Fördermittel und beispielhafte Fundraising-Initiativen. Holen Sie sich Ideen, Tipps, Knowhow und Energie, um über Covid-19 hinaus Ihre eigenen schlagkräftigen Fundraising-Lösungen zu entwickeln.

Button_online+kostenlos

Gemeinsam für den Kulturbereich: Better together!

21.Oktober 2020, 9.00 – 16.30 Uhr

Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches wie intensives Programm mit österreichischen und internationalen Referent*innen aus den verschiedensten Bereichen von Kunst und Kultur, Wirtschaft und Beratung, Stiftungswesen und Verwaltung. Unter anderem mit:

Online via Zoom*

*Die Teilnahme ist von Ihrem Computer oder Ihrem Mobilgerät (Smartphone, Tablet) möglich. Sie benötigen lediglich eine Internetverbindung und Lautsprecher bzw. Kopfhörer. Detailinformationen zur Online-Teilnahme sowie zum Einstieg erhalten Sie nach der Anmeldung.

Diese Fachtagung ist kostenlos, allerdings Vertreter*innen von Kultureinrichtungen vorbehalten. Eine Anmeldung ist zwingend notwendig. Ggfs. behalten wir uns vor, Anmeldungen von Vertreter*innen anderer Organisationen abzulehnen, die nicht unter die oben genannten fallen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Petition jetzt unterzeichnen: Rettungsmaßnahmen für Kunst und Kultur müssen neuen Corona-Einschränkungen folgen

Petition jetzt unterzeichnen

Sehr geehrter Herr Kanzler Kurz, 
sehr geehrter Herr Vizekanzler und Kulturminister Kogler, 
sehr geehrter Herr Finanzminister Blümel, 
sehr geehrte Frau Staatssekretärin Mayer! 

Ab 14. September gelten bundesweit neue Beschränkungen für Veranstaltungen, die die Personenobergrenze massiv reduzieren. Angekündigt wurden diese Änderungen drei Tage im vorhinein. Mit derart kurzfristigen Änderungen ist keine Planung von Veranstaltungen möglich!

Wir müssen davon ausgehen, dass die Unsicherheit über die Bedingungen, unter denen Veranstaltungen noch möglich sind, in den nächsten Monaten zu einem ständigen Begleiter wird. Das trifft alle, die im Veranstaltungsbereich, die im Kulturbereich arbeiten, existenziell bedrohlich: Kultureinrichtungen und Kulturvereine, ihre Mitarbeiter*innen, organisatorisches und technisches Personal, Künstler*innen, Kulturvermittler*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen,… ! Ohne sofortige Unterstützung droht eine beispiellose Konkurswelle und massiver Anstieg der Arbeits- und Erwerbslosigkeit im Kulturbereich, die die Kulturlandschaft Österreich erschüttern und nachhaltig schädigen wird.

Wir fordern Sie auf, sofort ein Unterstützungspaket zu schnüren, dass das Überleben des Kultursektors über die Krise hinweg sichert. Aktuell sind alle bestehenden Unterstützungsmaßnahmen auf maximal sechs Monate ausgelegt bzw. laufen mit Ende September aus. Niemand kann sich Illusionen machen, dass unter den aktuellen Bedingungen wieder ein kostendeckender, geschweige denn „regulärer“ Kulturbetrieb ab 1. Oktober möglich ist.

Wir fordern: 

  • Umgehende Verlängerung der auslaufenden Unterstützungsfonds 
    sowohl für individuelle Künstler*innen und im Kulturbereich arbeitende Menschen als auch für die unzähligen gemeinnützigen Trägerorganisationen des Kulturlebens, die ab Oktober vor dem Nichts stehen. 
     
  • Refundierung der Kosten für Covid19-Tests und anderer pandemiebedingter Mehrkosten
    Gesundheitsvorsorge darf nicht von den finanziellen Möglichkeiten diktiert werden! Sie ist im Kultur- und Veranstaltungsbereich ebenso wichtig wie etwa in der Gastronomie und Hotellerie, für die Testkosten übernommen werden. 
     
  • Ausfallsfonds für Kulturveranstaltungen 
    der es ermöglicht trotz unsicherer Bedingungen überhaupt noch Kulturveranstaltungen zu „planen“ und ein kulturelles Angebot für die Bevölkerung in den nächsten Monaten zu bieten.
     
  • Anhebung des Kulturbudgets auf 1% des BIP
    um endlich eine solide Absicherung der Kunst und Kultur in Österreich zu ermöglichen! 
     
  • Begleitendes Neustart-Programm für Kunst und Kultur
    um im Arbeiten bleiben zu können, auch ohne unmittelbare Veranstaltungen mit Publikum, das als Programm die Entwicklung und Erprobung alternativer Konzepte und Formate ermöglicht sowie erforderliche Investitionen für eine adaptierte Neuaufnahme des Kunst- und Kulturangebots abdeckt! 

Wir stellen nicht in Frage, dass Vorsorgemaßnahmen getroffen werden müssen, um die epidemische Entwicklung einzudämmen. Planungssicherheit über den Verlauf einer Epidemie kann es nicht geben. Planungssicherheit in finanzieller Hinsicht jedoch schon! Es braucht sofortige Unterstützungsmaßnahmen, die das Überleben des Kultursektors sichern. Es ist Gefahr in Verzug! Handeln Sie jetzt!

Erstunterzeichner*innen: 

IG Kultur Österreich
KUPF OÖ – Kulturplattform Oberösterreich
Dachverband Salzburger Kulturstätten
IG KIKK – Interessengemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroska
IG Kultur Steiermark
IG Kultur Burgenland
IG Kultur Vorarlberg
IG Kultur Wien 
TKI – Tiroler Kulturinitiativen
 

Petition jetzt unterzeichnen
 

Warum der NPO Fonds repariert werden muss

Hintergrund

Der Anfang Juli eingeführte NPO Fonds hat das Ziel, die Kosten durch COVID-19 für gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Betriebe wie Kulturvereine im Zeitraum des zweiten und dritten Quartals 2020 zu ersetzen. Der Fonds wurde dafür mit 700 Mio € ausgetattet, es gilt ein First Come-First Serve Prinzip. Durch die horizontal breite Ausrichtung (vom kleinen Kulturverein mit 1 Angestellten bis zur Caritas mit 15.000 MitarbeiterInnen) war es klar, dass die gewählte Konstruktion nicht alle Bereiche gleich gut unterstützen kann. Manche zählen zu den GewinnerInnen, manche zu den VerliererInnen. Welche Probleme es im Kulturbereich gibt legen wir im folgenden dar:

Problem 1: Festsetzung einer maximalen Förderhöhe

Anträge beim Fonds sind seit Juli möglich. Durch die Ausrichtung des Fonds auf den Zeitraum Q2-Q3 müssen die AntragsstellerInnen eine Prognoserechnung abgeben, wie hoch ihre Einnahmen und Ausgaben im laufenden dritten Quartal, also bis Ende September, ausfallen werden. So wird eine maximale Förderhöhe festgesetzt, die tatsächliche Förderhöhe wird dann erst bei der Abrechnung, die logischerweise erst ab 1. Oktober möglich ist, festgelegt. Stellt sich bei der Abrechnung heraus, dass die AntragsstellerInnen einen geringeren finanziellen Schaden erlitten haben, wird die Förderhöhe reduziert und so nötig auch Geld zurückgefordert. Sollte sich der Schaden aber als höher als erwartet herausstellen, ist eine Anpassung nach oben nicht vorgesehen.

Das bedeutet: Jene Vereine, die bereits einreichen mussten (wegen drohender Zahlungsunfähigkeit oder aus Absicherung weil der NPO Fonds ja limitiert ist) werden benachteiligt. Durch die heute angekündigten Einschränkungen bei Veranstaltungen müssen nun wieder viele Veranstaltungen im Kulturbereich redimensioniert werden. Die Folgen: Kosten steigen, Einnahmen sinken. Viele der Vereine, die bereits eingereicht haben, werden ihre Prognosen nicht erreichen können. Sie werden nicht die nötige Summe aus dem NPO Fonds bekommen, die sie bräuchten. Der NPO Fonds erfüllt in diesen Fälle daher nicht sein Ziel.

Lösungsansatz: Wir haben schon vor einem Monat den Bund auf das Problem aufmerksam gemacht und eine Änderung der Richtlinien vorgeschlagen. Es sollte schlicht der Passus der Maximalhöhe aus den Förderverträgen gestrichen werden, auch rückwirkend für alle AntragstellerInnen. Eine österreichische Lösung wäre, eine Rückziehung des Antrags zu erlauben, um so den betroffenen Vereinen eine Neueinreichung zu ermöglichen. Bisher gab es hier kein Entgegenkommen von BKA und Kulturstaatssekretariat.

Problem 2: Die Förderhöhe hat ein starkes Zufallselement

Der Fonds agiert strikt nach einem Zuflussprinzip. Bei allen Einnahmen und Ausgaben zählt also ausschließlich das Buchungsdatum am Konto. Gerade im Kulturbereich sind aber die Einnahmen und Ausgaben oft nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt, sondern können starke Spitzen aufweisen. Wer also das Pech hat, dass die Fördergeber in den Vorjahren die Jahresförderung erst im Q4 ausbezahlt haben, und die Förderung heuer aber bereits im Q2 oder Q3 ausbezahlt wurde, der hat beim zu ziehenden Jahresvergleich vermutlich ein viel niedrigeres Minus als im umgekehrten Fall. Dies ist ein Problem, das gerade OÖ stark trifft, da es bei uns in den letzten drei Jahre regelmäßig zu stark verspäteten Förderzusagen und -auszahlungen gekommen ist.

Lösungsansatz: Ermöglichen der Durchrechnung von Einnahmen wie Förderungen auf das ganze Jahr.

Problem 3: Personalkosten werden nicht anerkannt

Der NPO Fonds sieht explizit vor, keine Personalkosten zu ersetzen. Hier wird wohl angenommen, dass die Vereine ja Kurzarbeit beantragen können.

Dies ignoriert aber einerseits, dass auch bei Kurzarbeit noch Personalkosten anfallen, auch wenn diese geringer sind. Weiters können aber viele Kulturvereine nicht einfach auf 10% runterfahren. Gerade dort wo Infrastruktur zu erhalten ist, fällt dennoch ein höherer Personalaufwand auf. Auch in der Administration ist weiterhin Arbeit nötig: Die Buchhaltung muss trotzdem gemacht werden, Förderungen abgerechnet und auf die Zeit nach Corona vorbereitet werden.

Lösungsansatz: Jene Personalkosten, die nicht durch Kurzarbeit gedeckt werden oder gedeckt werden können in einer Einzelfallprüfung als förderbare Kosten anerkennen.

Problem 4: Der Fonds läuft mit 30. September aus

Während der Hilfsfonds mit Ende des dritten Quartals ausläuft, ist absehbar, dass die Probleme für die NPOs und besonders für den Kultursektor auch darüber hinaus bestehen werden. Eben erst wurden die Veranstaltungsregeln landesweit wieder verschärft. Wie die Lage im Herbst und Winter sich entwickeln wird, ist kaum absehbar, aber kaum jemand rechnet damit, dass es nicht zu weiteren Einschränkungen im Kulturbereich kommen wird.

Lösungsansatz: Es braucht dringend ein neues Hilfsinstrument für den NPO Sektor. Aus Sicht der KUPF OÖ ist es aber notwendig, statt der horizontalbreiten Ausrichtung des NPO Fonds zielgerichtete Hilfsinstrumente für die einzelnen Sektoren (Kultur, Sport, Soziales, etc) zu entwickeln. Nur so können die spezifischen Merkmale und Strukturen wirklich berücksichtigt werden. Es braucht also einen eigenen Kulturfonds, der auf eine breite und solide Absicherung der gemeinnützigen TrägerInnen bis zur Aufhebung der Covid-19 Einschränkungen abzielt. Es braucht hier rasche und entschlossene Hilfe durch die Politik, ansonsten droht in den nächsten Monaten für viele Teile der gemeinnützigen Kulturszene ein Kampf ums Überleben.

AWS Investitionsprämie

Jetzt Investitionsprämie holen: 7-14% Zuschuss

Seit heute ist die Beantragung für die von der Bundesregierung neu geschaffene Investitionsprämie möglich. Dabei sind auch (gemeinnützige) Vereine antragsberechtigt, sofern sie „unternehmerisch“ tätig sind, was aber auf 99% der Kulturvereine zutrifft.

Mit der Investitionsprämie sollen Neuinvestitionen gefördert werden. Die Basisprämie beträgt sieben Prozent, besonders begünstigt sind Investitionen in Digitalisierung, Ökologisierung sowie Gesundheit und Life Science mit einer Prämie von 14 Prozent, eine Kombination mit weiteren Förderungen ist bewusst erlaubt. Gefördert werden Investitionsprojekte ab einem Volumen von 5.000 Euro bis maximal 50 Mio. Euro, die geringstmögliche Förderung sind also 350 €. Es muss sich um aktivierungspflichtiges Anlagevermögen handeln, was bei Einnahmen-Ausgaben RechnerInnen äquivalent behandelt wird. Der Fördertopf ist mit 1 Milliarde Euro dotiert und soll bei Bedarf erhöht werden. Mehr Details gibt es in den FAQ und den Richtlinien.

Das Förderprogramm wird über die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) abgewickelt, die viele Vereine nun schon NPO Fonds kennen. Das Antragsformular ist nur online auszufüllen, für die Antragsstellung braucht man etwa 10 Minuten Zeit.