Öffnungszeiten während der Feiertage

Von Weihnachten bis 6.1.2019 ist das KUPF-Büro geschlossen. Don’t panic! In der Zwischenzeit könnt ihr uns natürlich weiterhin Mails schreiben, die wir nach den Feiertagen so schnell als möglich beantworten: kupf@kupf.at

Wir wünschen allen FeundInnen, Mitgliedern und SupporterInnen relaxte Feiertage und gute Partys! Keep it real!

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Theatervertrag: KUPF OÖ fordert persönliche Garantie von LH Stelzer

Die Kulturplattform OÖ begrüßt die Zusage des Landes, die Finanzierungslücke der Theaterholding auszugleichen. Gleichzeitig fordert die KUPF OÖ eine persönliche Garantie des Landeshauptmanns, dass diese Zusage nicht zu Lasten der restlichen Kulturlandschaft gehen darf. Es braucht ein generelles Bekenntnis zur Kultur, unabhängig der Trägerschaft.

„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Zukunft der landeseigenen Theater gesichert ist. Klar ist aber, dass die dafür notwendigen Mitteln zusätzlich ins Kulturbudget fließen müssen. Die KUPF OÖ fordert von Landeshauptmann und Kulturreferenten Stelzer, dass er Oberösterreichs Kulturvereinen dieselbe persönliche Zusage und Sicherheit bietet, die er seinen eigenen Theatern gegeben hat. Die Rettung der einen darf nicht auf Kosten der anderen gehen. Es soll zu keiner Umverteilung vom Förderbereich zur Theaterholding im Budget 2020 kommen. Diese persönliche Garantie muss der Landeshauptmann den tausenden KulturarbeiterInnen so rasch wie möglich geben„, so KUPF Geschäftsführer Thomas Diesenreiter. Ohnedies fließen bereits 94% des gesamten Kulturbudgets in die öffentlichen Einrichtungen, ein trauriger Rekordwert. Das Land OÖ liegt bei den Ausgaben für Kultur im Schlussfeld in Österreich, wenn man die Ausgaben für musikalische Bildung ausklammert, wie folgende Grafik zeigt:

Durch den Streit um den Theatervertrag wurden die großen Probleme der unabhängigen Kultureinrichtungen aus dem Licht gedrängt. Sowohl die Stadt als auch das Land OÖ bluten seit Jahren ihre unabhängigen Kultureinrichtungen finanziell aus. Aus Sicht der KUPF tragen beide dafür Verantwortung, dass die kulturelle Vielfalt unseres Bundeslands abnimmt. Die KUPF OÖ erinnert beide Seiten daran, dass unser Kulturland nicht nur aus den öffentlichen Einrichtungen besteht. Zur Erinnerung: Der Wert der Kulturförderung für unabhängige KünstlerInnen und Kulturinitiativen ist beim Land OÖ in den letzten beiden Jahrzehnten um zwei Drittel gesunken.

Und Linz?

Auch bei der Stadt Linz stellt sich nun die Frage, was mit den eingesparten Mitteln passiert. „Wir fordern die Stadt Linz auf, dass die eingesparten Mittel im Kulturbereich verbleiben. Nach Jahren der Vernachlässigung hat man hier die Chance, die Finanzierung der freien Szene endlich auf eine vernünftige Basis zu stellen. Denn auch hier sind die Förderungen der Kulturszene de facto seit Jahrzehnten eingefroren oder gar rückläufig. Wir fordern daher 1 Million € mehr für die freie Szene in Linz“, so Diesenreiter abschließend.

CALL: GRAZ KULTURJAHR 2020. Kultur schafft urbane Zukunft

Die Stadt Graz lädt Akteurinnen und Akteure sowie Einrichtungen aus Kunst und Wissenschaft aller Sparten zur Einreichung von Projekten zum Graz Kulturjahr 2020 ein. Graz Kulturjahr 2020 bietet unter dem Motto „Kultur schafft urbane Zukunft“ die Chance zur Teilhabe am gesellschaft­lichen Gestaltungsprozess und zur kritischen (Selbst-) Befragung, wie wir in Zukunft (gemeinsam) leben wollen. In Hinblick auf die Komplexität unserer Lebenswelt und der Dependenzen unserer Alltagsrealitäten ermutigt das Grazer Kulturjahr 2020 zur Entwicklung visionärer Ideen und Entwürfe. Der Gemeinderat der Stadt Graz, Österreich, hat mit dem Graz Kulturjahr 2020 einen Schwerpunkt beschlossen, der Projekte aus Kunst und Wissenschaft an der Schnittstelle urbane Entwicklung/Kultur/Kunst fördert.

Der Reichhaltigkeit der hiesigen Kulturlandschaft entsprechend, ist die gesamte Bandbreite von Sparten, Formaten und Konstellationen der Förderwerberinnen und -werber zur Einreichung willkommen: wie beispielsweise unterschiedliche Vermittlungsformate, spekulative Ansätze, Community-Arbeit, Aktivitäten im öffentlichen oder digitalen Raum u.s.w., eingereicht von Einzelpersonen, Initiativen, aus der Freien Szene, von Institutionen oder universitären Einrichtungen.
Förderwerberinnen und -werber aus dem weiteren In- und Ausland ist eine Projekt­einreichung möglich, sofern sie als Kooperationspartner/-in gemeinsam mit einem/r gleichwertigen Grazer Partner/-in auftreten.

Die Ausschreibungsfrist endet am 18. März 2019 um 12 Uhr. Zur Website.

Land OÖ: Brösel für die Zeitkultur, Millionen für die Großen

Nachschlag nach Belieben: Wer profitiert von den Artikel III Ziffer 5 Nachtragsmitteln?

Derzeit findet der sogenannte Budgetlandtag in OÖ statt, von heute bis Donnerstag. Vorrangig geht es um das Budget 2019, über dessen Auswirkungen wir schon geschrieben haben.

Zusätzlich wird auch über die Verwendung der sogenannten Artikel III Ziffer 5 Mittel für das aktuelle Jahr 2018 abgestimmt. Diese können vom Landeshauptmann als „Katastrophenmittel“ beliebig verwendet werden, er muss seine Entscheidungen nur am Ende des Jahres nachträglich vom Landtag bestätigen lassen. Für 2018 waren hier 12 Mio € geplant. Die KUPF hat beim Runden Tisch mit dem Landeshauptmann vorgeschlagen, dass diese Mittel verwendet werden, um die Kürzungen im zeitgenössischen Kulturbereich wieder auszugleichen. Eine Zusage konnten wir leider nicht erreichen.

Wir haben uns daher nun angesehen, wohin das Geld geflossen ist und was soll man sagen: LH Stelzer ist uns zumindest zu einem Teil gefolgt. Ganze 5,36 Mio € sind wieder in den Kulturbereich geflossen. Zur Erinnerung: Die Kürzungen, die wir letztes Jahr vehement kritisiert haben, hatten eine Höhe von 6,77 Mio €. Sprich: Ein guter Teil der Kürzungen wurde unterjährig wieder ausgeglichen. Dies zeigt allgemein, dass die Kürzungen im Kulturbereich nicht nur unnötig, sondern wohl auch unrealistisch waren, zumindest nicht ohne massive Folgen für die Kulturlandschaft. Spannend ist für uns aber natürlich besonders die Frage, wer im Kulturbereich davon wie stark profitiert hat.

Und hier zeigt sich ein altbekanntes Bild: Brösel für die Zeitkultur, Millionen für die Großen:

  • Sonstige Maßnahmen der Kulturpflege: +1,92 Mio €
  • Denkmalpflege: +1,16 Mio €
  • Landesmusikschulen: +1,12 Mio €
  • Förderung von Museen, Heimathäusern: +0,6 Mio €
  • TOG Landestheater: +0,52 Mio €
  • Regionale Kulturinitiativen: +35.000 €

Wieder einmal zeigt sich: Geld ist da, auch im Kulturbereich. Aber mit der Verteilung hinkt es.

Quelle: Subbeilage 1 zur Beilage 905 2018, XXVIII. Gesetzgebungsperiode