Details zur Neuregelung der Maskenpflicht im Kulturbereich in OÖ

Leicht wirds uns nicht gemacht. Vor wenigen Tagen hat das Land OÖ angekündigt die Corona Schutzmaßnahmen aufgrund der explodierenden Infektionszahlungen anzupassen. Dabei wurde auch eine Maskenpflicht im Kulturbereich angekündigt, die ab morgen, Freitag den 29.10.2021 in Kraft tritt, leider ohne viele Details.

Diese Details wurden nun immerhin acht Stunden vor Inkrafttreten nachgereicht, und zwar in Form eines Landesgesetzblattes:

Zusammengefasst: Die Verschärfung der FFP2-Maskenpflicht gilt ausschließlich für Besucher*innen von Museen, Kunsthallen und kulturelle Ausstellungshäuser sowie Bibliotheken, Büchereien und Archive. Das bedeutet, dass die FFP2 Maske unabhängig dem Vorliegen eines 3G Nachweises beim Betreten, Befahren und Verweilen in geschlossenen Räumen getragen werden muss. Die bisherigen Ausnahmen, beispielsweise für Kinder unter sechs Jahren oder für Schwangere, gelten sinngemäß weiterhin. Für alle übrigen Kultureinrichtungen gelten die bestehenden Vorgaben der 2. COVID-19-MV bzw. ab 1.11.2021 die Vorgaben der 3. COVID-19-MV (siehe unsere Corona FAQ).

Für Theateraufführungen gelten ebenso weiterhin die Vorgaben des § 8 Abs. 5 der 2. COVID-19-MV bzw. der 3. COVID-19-MV (3G-Nachweis und COVID-19-Beauftragter + Präventionskonzept).

3.11.: Buchpräsentation „Musik durch die Linse“

Wer schon mal in Oberösterreich ein Konzert besucht hat, der/die hat vermutlich ein paar junge Leute mit dicken Kameras gesehen, die das Geschehen auf der Bühne festgehalten haben. Diese jungen Leute begleiten als subtext.at seit ihrer Gründung das Musikgeschehen in Oberösterreich. Zwei davon, Andreas Wörister und Christoph Leeb, haben nun einen wunderschönen Bildband produziert, in dem sie ihre Highlights der letzten 10 Jahre abgedruckt haben und auch einiges über die Szene geschrieben haben.

Bei der Buchpräsentation in der Linzer KAPU werden die beiden Autoren des Buchs gemeinsam mit einem hochkarätigen Podium über die Linzer und oberösterreichische Musikszene sprechen. Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer, Posthof Leiter Gernot Kremser, Jörg Parnreiter (STWST) und Günther Ziehlinger (KAPU) werden in einem von Thomas Diesenreiter (KUPF OÖ) moderierten Gespräch über aktuelle Themen kulturpolitische Themen der Club- und Musikszene des Landes sprechen. Die Buchpräsentation beginnt um 20 Uhr in der Linzer KAPU.

Das Buch der subtext.at Fotografen Andreas Wörister und Christoph Leeb blickt auf 160 Seiten zurück auf 10 Jahre Linzer Musik- und Kulturlandschaft. Insgesamt 211 Fotos und dutzende Seiten Text beleuchten sowohl verschiedene Locations wie die Stadtwerkstatt, Kapu oder den Posthof, als auch Veranstaltungen wie das Linzfest oder das Crossing Europe Filmfestival. Ebenso wird ein Blick ins Röda Steyr und den Schlachthof Wels geworfen. Die Autoren beschäftigen sich mit der Geschichte der porträtierten Kulturhäuser, ergänzt um kurze Statements mehrerer Kulturtätigen zu ihrer Sicht auf die zeitgenössische oberösterreichische Kulturszene. Das Buch ist im Verlag der KUPF OÖ erschienen.

Freier Eintritt, es gilt die 2,5G Regel.

Der Erlös des Buches kommt der KUPF OÖ zu Gute. Das Buch ist ab sofort in der Linzer Buchhändlung Alex sowie als Versand im Onlineshop der KUPF OÖ erhältlich:

Zur Erinnerung: Martin Heller

Martin Heller ist tot. Der Linz09-Intendant war für die KUPF OÖ in seiner Zeit in Linz Bündnis- und Sparringpartner, er hat uns gefordert und wir ihn, wir haben gestritten, gelacht, uns gegenseitig befeuert und kritisiert.

Denn das konnte man mit Martin. Er hat es uns nicht einfach gemacht und davon zehrt Linz noch heute.
Wenn auch – fast – keine Projekte übrig geblieben sind, so ist doch ein Blick auf die Kunst- und Kulturszene in Linz entstanden, den Martin (mit-)gelehrt hat.
Wir haben von ihm gelernt, nichts als gegeben anzunehmen, alles zu hinterfragen und gerne auch unbequem zu sein.

Die Pflöcke, die er in Linz einschlug, stehen noch.

Sein Tod schmerzt.
Seiner Familie gilt unser Mitgefühl.

Stefan Haslinger, Geschäftsführer der KUPF OÖ von 2005 bis 2012

Alles was RECHT ist.
Ein Survival Training für Künstler_innen.

Eine Infoveranstaltung für selbständig erwerbstätige Künstler_innen

Wo muss ich mich sozialversichern? Was kostet das? Und was alles umfasst die Sozialversicherung?
Oder: Wann muss ich mich als selbstständige Künstler_in bei der SVS melden? Wie funktioniert das bei mehreren Jobs und unterschiedlichen Tätigkeiten? Wann kommt es zur Mehrfachversicherung? Oder: Wie werden die Versicherungsbeiträge berechnet? Wann muss ich zahlen? Was passsiert, wenn meine Einkünfte stark schwanken?
Versicherungsgrenzen, Mindest- und Höchstbeiträge, vorläufige und endgültige Beitragsvoerschreibungen werden ebenso Thema sein wie freiwillige Selbstversicherung (Opting In) oder Befreiung von Selbstbehalt und Rezeptgebühr. Und: Was tun im Krankheitsfall?

== Mittwoch, 3. November 2021 von 15 bis 17 Uhr
== Ort: online via Zoom
== Keine Anmeldung erforderlich. Die Zugangsdaten zur Teilnahme veröffentlichen wir zwei Tage vorab hier: https://igbildendekunst.at/programm/sozialversicherung_3nov2021/

Nach dem Input der Vortragenden gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

== Vortragende: Daniel Gerbautz, Daniel Neumayer (SVS – Sozialversicherung der Selbstständigen)
== Moderation: Jannik Franzen (bildende_r Künstler_)
== Co-Moderation (Chat): Daniela Koweindl (IG Bildende Kunst)

Die Veranstaltung findet in Kooperation von IG Bildende Kunst und Alumniverein der Akademie der bildenden Künste Wien. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

CROSSING EUROPE Filmfestival Linz 2022


Aufruf zur Filmeinreichung – Programmsektion Local Artists
Die Local Artists-Sektion im Festivalprogramm von CROSSING EUROPE Filmfestival Linz zeigt aktuelle Film- und Videoarbeiten der Jahre 2021/2022 aus Linz bzw. Oberösterreich und bietet der heimischen Filmszene und jungen Filmemacherinnen eine internationale Plattform. Oberösterreichs Film- und Videoschaffende sind herzlich eingeladen, ihre Arbeiten für die Local Artists-Schiene einzureichen. Willkommen sind Filme und Videos aller Genres, Formate und Längen. Berücksichtigt werden Einreichungen von in Oberösterreich geborenen, lebenden, arbeitenden oder studierenden Künstlerinnen sowie Produktionen, die von einer oberösterreichischen Förderstelle mitfinanziert worden sind und erstmals in Oberösterreich präsentiert werden.
Es wird bereits intensiv am Festivalprogramm und den Programmkooperationen für 2022 gearbeitet, aus diesem Grund sind Filmschaffende aufgerufen, ihre aktuellen Arbeiten für die nächste Festivaledition einzureichen. Einreichschluss für sämtliche Programmsektionen ist der 7. Jänner 2022. Auf www.crossingeurope.at/filmeinreichung finden sich Einreichbedingungen, das Reglement und das Einreichformular. Details zu den Festivalpreisen gibt es HIER auf unserer Website.

Terminvorschau & Deadlines
Filmeinreichungen: 7. Jänner 2022
Festivaldatum: 27. April bis 2. Mai 2022


Bildmaterial & Updates
Filmstills & Bildmaterial: https://www.crossingeurope.at/presse/fotos
Logo & Festivalsujet: https://www.crossingeurope.at/presse/logo_sujet_laurels
Festivalimpressionen: https://www.flickr.com/photos/crossingeurope/collections/
Regelmäßige Updates und aktuelle Informationen zu CROSSING EUROPE 2022 sowie Covid-19-Updates gibt es wie immer auf unserer Website www.crossingeurope.at
und auf unseren Social Media-Kanälen Facebook, Instagram und Twitter.

Bank Austria Studios

Das Förderprogramm für junge Künstler:innen

Die Förderung von Kunst und Kultur hat in der Bank Austria eine lange Tradition. Von Beginn an galt unser besonderes Augenmerk jungen Künstler:innen, da wir ihre Unterstützung als nachhaltige Investition in die Zukunft einer Gesellschaft verstehen.

Genau hier setzen die Bank Austria Studios an: Sie wollen jungen Künstler:innen bei ihren ersten Schritten Richtung künstlerische Zukunft ein umfassendes Programm bieten, das ihnen den Weg ein Stück weit ebnet.

Gerade die Zeit unmittelbar nach Beendigung der Universität stellt für viele eine große Herausforderung dar. Vor allem das Thema leistbarer Arbeitsraum ist oft genug ein nur schwer lösbares Problem. Hier zu helfen, ist nur einer der Punkte, an dem die Bank Austria Studios eingreifen. Das Programm unterstützt und begleitet nach Abschluss der akademischen Ausbildung gleich auf mehreren Ebenen:

  1. Finanzierung von Arbeitsraum
  2. Bildung eines nachhaltigen nationalen und internationalen Netzwerks im Kunst- und Kulturbetrieb
  3. Praxisorientierter Support durch universitätsexterne Personen
  4. Finanztrainings durch die Bank Austria

Die Bank Austria Studios haben einen internationalen Anspruch. Deshalb sind neben nationalen auch internationale Absolvent:innen einer österreichischen künstlerischen Akademie eingeladen, sich zu bewerben.

Mitglieder der Jury

  • Bettina M. Busse, Kuratorin Bank Austria Kunstforum Wien
  • Lilli Hollein, Generaldirektorin & wissenschaftliche Geschäftsführerin MAK
  • Hedwig Kainberger, Ressortleiterin Kultur Salzburger Nachrichten
  • Hemma Schmutz, künstlerische Direktorin Lentos Kunstmuseum Linz und Stadtmuseum Nordico
  • Christoph Thun-Hohenstein, Head Vienna Biennale for Change

Förderungsleistungen

  • Die Ateliernutzung startet im Februar 2022 und gilt bis Februar 2024. Während dieser Zeit werden Künstler:innen und Künstler:innen-Kollektiven insgesamt fünf Ateliers im Raum Wien und Linz mietfrei zur Verfügung gestellt. Die laufenden Betriebskosten wie Gas, Strom und Versicherung müssen die Teilnehmer:innen des Programms selbst übernehmen.
  • Das Angebot von praxisbezogenen Workshops
  • Das Angebot der Teilnahme an Finanztrainings durch die Bank Austria

Bewerbungsvoraussetzungen

  • Die Künstler:innen haben ihren Wohnsitz in Österreich.
  • Diplom in einem Fach der bildenden Kunst an einer österreichischen künstlerischen Akademie
  • Bewerben können sich Künstler:innen bereits im Diplomjahr (bei Einzug in eines der Ateliers muss das Diplom vorliegen) sowie Künstler:innen, deren Diplom zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht länger als zwölf Monate zurückliegt.
  • Es gibt keine Altersbeschränkung bei diesem Programm.

Auswahlkriterien

  • Künstlerische Qualität der eingereichten Bewerbung
  • Künstlerischer Lebenslauf
  • Motivationsschreiben (max. eine A4-Seite, Schriftgröße 12)

Ablauf des Bewerbungsverfahrens

  • Bewerbung in digitaler Form per E-Mail an studios@bak-magazin.at
  • Überprüfung aller formalen Kriterien der Einreichung
  • Weiterleitung der Bewerbungen an eine fünfköpfige Fachjury
  • Jedes Jurymitglied nominiert eine persönliche Shortlist, aus der die finalen Teilnehmer:innen für die Bank Austria Studios im Rahmen einer Jurysitzung ausgewählt werden.
  • Das Bank Austria Studios-Programm behält sich vor, Ateliers zu teilen.
  • Einsprüche gegen die finale Auswahl sind nicht zulässig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Einreichungsunterlagen
Die Bewerbung ist ausschließlich in digitaler Form möglich.

Organisatorische Unterlagen

  • Abschlusszeugnis eines Studiengangs der bildenden Kunst
  • Meldezettel
  • Lebenslauf
  • Bitte um Bekanntgabe, ob ein Atelier in Linz oder Wien benötigt wird.

Inhaltliche Unterlagen

  • Portfolio mit max. fünf Arbeiten (max. 10 MB)
  • max. 1 DIN A4-Seite Motivationsschreiben in Schriftgröße 12

Die Unterlagen bitte ausschließlich in digitaler Form übermitteln und als fünf einzelne PDF-Dateien wie folgt abspeichern:

  • Diplomzeugnis
  • Meldezettel
  • Lebenslauf
  • Portfolio
  • Motivationsschreiben

Einreichfrist: 30. 11. 2021

Zeitplan

  • KW 2/2022: Jurysitzung
  • KW 2/2022: Benachrichtigung der Künstler:innen
  • KW 7–9/2022: Bezug der Ateliers

Kontakt & Rückfragen
Gerne steht das Bank Austria Studios-Programm für Rückfragen zur Verfügung. Bitte nutzen Sie hierfür die folgende Mailbox: studios@bak-magazin.at

Weitere Informationen zum Programm: www.bak-magazin.at/studios

Teilnahmebedingungen

  1. Die Teilnehmer:innen haben ihren Wohnsitz in Österreich.
  1. Die Teilnehmer:innen müssen Urheber im Sinne des § 10, Abs. 1 des Urheberrechtsgesetzes sein. Gleichzeitig sichern die Teilnehmer:innen zu, über sämtliche hierfür erforderlichen Rechte der übermittelten Unterlagen zu verfügen bzw. verfügungsberechtigt zu sein und die UniCredit Bank Austria AG gegenüber sämtlichen Forderungen von Dritten schad- und klaglos zu halten.
  1. Die UniCredit Bank Austria AG stellt in Aussicht, die teilnehmenden Kulturprojekte – ganz oder teilweise – zu veröffentlichen und Teilnehmer:innen einzuladen, über das Thema ihres Kulturprojekts einen Vortrag zu halten.
  1. Mit der Entscheidung für die Unterstützung durch die Bank Austria stimmen die Teilnehmer:innen einer Veröffentlichung und Weitergabe sämtlicher Unterlagen (insbesondere der darin enthaltenen Texte, Fotos, Videos und grafischen Darstellungen) durch die UniCredit Bank Austria AG zu.
  1. Jede Teilnahme erfolgt unter Ausschluss des Rechtswegs.

Kulturbudgeterhöhung des Bundes muss in regionale Kulturinitiativen fließen

Kulturstaatssekretärin Mayer hat heute eine Erhöhung des Kulturförderbudgets um 10 Mio € angekündigt. Die KUPF OÖ als Interessenvertretung der oberösterreichischen Kulturinitiativen begrüßt diese Erhöhung ausdrücklich und fordert die Zuweisung eines Löwenanteils für die regionalen Kulturinitiativen. Besonders in diesem Bereich sind mehr Mittel für die Schließung des Fair Pay Gaps notwendig. Auch muss der Bund aus Sicht der KUPF OÖ endlich seine Richtlinien adaptieren, die aktuell einen Großteil der österreichischen Kulturvereine von der Finanzierung ausschließt.

2022 wird das Kunst- und Kulturbudget um 60 Mio. Euro erhöht, davon sollen 10 Millionen in die Kunst- und Kulturförderung gehen. Unklar ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch die genaue Aufteilung der Mittel. Die KUPF OÖ fordert, dass ein Löwenanteil der neuen Mittel in den Topf für regionale Kulturinitiativen gehen muss. KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter. „Von der letzten Budgetanpassung haben die Kulturinitiativen nur zu einem kleinen Teil (7%) profitiert. Es ist daher klar, dass diesmal ein Großteil des Geldes in die dringend notwendige Erhöhung des Fördertopfes für regionale Kulturinitiativen fließen muss. Denn wenn die Kulturstaatssekretärin den Fair Pay Gap wirklich schließen möchte, braucht es besonders hier mehr Geld. Die tausenden Kulturvereine sind die kulturellen Nahversorger des Landes, jeder Euro mehr fließt hier direkt in MitarbeiterInnen und KünstlerInnen.“ Alleine bei den Salzburger Kulturvereinen macht der Fair Pay Gap laut einer Erhebung 2,3 Mio € aus, in ganz Österreich ist daher von fehlenden Finanzmittel in zweistelliger Millionenhöhe auszugehen.

Die Kulturplattform Oberösterreich (KUPF OÖ) weist weiters darauf hin, dass der Bund derzeit nur einen kleinen Teil der Kulturinitiativen finanziert: “Aktuell erhalten etwa 15% der oberösterreichischen Kulturvereine eine Unterstützung für ihr Jahresprogramm vom Bund, weitere 15% für einzelne Projekte. Die große Mehrzahl unserer Kulturinitiativen ist also von der Bundesfinanzierung ausgeschlossen, auch das muss sich ändern. Es ist klar, dass alleine eine solche Ausweitung auch ein deutliche Erhöhung der Mittel des diesbezüglichen Budgetansatzes rechtfertigt“ so KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter.

Unabhängig davon sind die Rahmenbedingungen für die Kulturvereine durch die Corona-Krise immer noch äußerst prekär. Die meisten Veranstalter*innen verzeichnen Besucher*innenrückgänge von 30-50% gegenüber der Vorkrisenzeit. Die KUPF OÖ fordert als Gegenmaßnahmen weiterhin eine Verlängerung des ausgelaufenen NPO Fonds, eine rasche Umsetzung der angekündigten Reform der Spendenabsetzbarkeit sowie eine Rückkehr zur reduzierten Umsatzsteuer im Kunst- und Kulturbereich.

Häutung
OPEN CALL

Im Heranwachsen häuten sich sowohl Mensch und Tier als auch die Pflanzen – Häutungen umgeben und verbinden uns.

Häutungen sind natürliche sowie metaphorische Transformationsprozesse, in denen etwas Neues, Reiferes entsteht, Altes abfällt und losgelassen wird. Oft haben sie etwas Gewaltiges und Brutales an sich, zugleich können sie aber auch zur Erleichterung und Befreiung führen. Sie sind bewegte Momente: ein Zusammenziehen und Ausdehnen, ein Loslösen und Herausbilden.

Unmittelbar nach der Häutung ist jedes Wesen äußerst fragil und ungeschützt, ein mehr als nackter Körper, der gerade im Beginnen ist, eine neue Haut zu bilden. Dabei blickt er auf das von ihm Abgestreifte: ein abgelöstes Material, eine gefaltete Hülle, einen zurückgelassenen Mantel. Anknüpfend an das Spielzeitthema 2021 – „Heilung“ – betrachten wir die „Häutung“ als den nächsten Schritt, der während und nach Heilungen eintritt, als einen ambivalenten Prozess, um neues Gewand zu erhalten und zu tragen.

Wir suchen Projekte oder Ideenskizzen aus allen künstlerischen Bereichen und Genres, die sich der vielfältigen Bedeutung von Häutung widmen. Im Fokus steht hier die Häutung als bewegter Prozess. Welcher Impuls setzt eine Häutung in Kraft? Wie sieht der Prozess einer Häutung aus? Ist Häutung eine Entscheidung oder passiert sie ,natürlich‘ und unangekündigt? Wo stehen wir Menschen im Moment und sollten wir uns häuten? Oder sind wir schon mittendrin?

Ausgewählte Projekte werden im Rahmen des Toihaus-Festivals Performance Fiction (19.–22.05.2022) präsentiert

→ Deadline: 31.10.2021

Bitte senden Sie Ihre Einreichung (samt Einreichformular) an bewerbung@toihaus.at

Wir brauchen:
• Ausgefülltes Formular (Download)
• Ein zusätzliches PDF mit:
– max. 1 Seite Idee
– Grobe Kalkulation
– Kurzinfos zu den mitwirkenden Personen
– Technical Rider (wenn bereits vorhanden)
– Fotos, Videos, Moodboards, etc.

Es können auch noch nicht fertige Produktionen eingereicht werden, wenn sie bis Mai 2022 produziert sind! Die Auswahl erfolgt durch die künstlerische Leitung des Toihaus Theaters. Die Einreichungen werden ab dem Start des Calls laufend gesichtet.

Open Call „Häutung“ / „Moulting“ (pdf)

Literaturtipps

Didier Anzieu: Das Haut-Ich. Suhrkamp 1991.

Claudia Benthien: Haut: Literaturgeschichte – Körperbilder – Grenzdiskurse. Rowohlt 1999.

Gilles Deleuze: Die Falte. Leibniz und der Barock. Suhrkamp 2000.

Jean-Luc Nancy: Die fragile Haut der Welt. Diaphanes 2021.

Verena Stefan: Häutungen. Autobiografische Aufzeichnungen. Gedichte, Träume, Analysen. Frauenoffensive 1975.

Über Performance Fiction (19. – 22.05.2022)

Wir leben in einer Zeit der Umbrüche und Disruptionen, einer Welt, die von Vielfalt und Differenziertheit geprägt ist. Unterschiede, die einerseits viel Positives bedeuten, aber auch großes Polarisierungspotential haben. Das Anthropozän in all seinen Ausprägungen und Auswirkungen ist somit längst zu einer Metapher für krisenhaft erscheinende, globale Umbrüche geworden. Was ist dabei die Rolle der Kunst? Was kann Kunst für die Zukunft tun?

Im Rahmen des Toihaus-Festivals Performance Fiction soll diese Frage im Dialog mit dem Publikum erörtert werden. Im interdisziplinären Austausch mit Künstler*innen und Gästen aus Wissenschaft und Wirtschaft knüpfen sich neue Netzwerke und kommen Impulse, aus denen interdisziplinäre Knotenpunkte und Ideen für künftige Spielzeitthemen oder Formate wachsen können. Performances und andere Showing-Formate geben bei Performance Fiction schließlich weitere Anregungen, die Zukunft im Jetzt zu begreifen. Als künftig jährlich wiederkehrendes Veranstaltungsformat jeweils am Ende der Spielzeit lädt Performance Fiction zu einem inspirierenden Dialog über disziplinäre Grenzen hinweg ein.

→ Kontakt: Karoline Jirikowski
bewerbung@toihaus.at