Am 2. Juni ist Internationaler Hurentag

Selbstorganisation von SexarbeiterInnen und Beratungsstellen kritisieren Doppelmoral und politische Stagnation in Österreich

Presseaussendung und Veranstaltungsankündigung der Organisationen: maiz, LEFÖ, sexworker.at, SXA-Info, Lena und der Aids-Hilfe Salzburg am 28/05/2009

Sexarbeit wird in Österreich nach wie vor nur „geduldet“. Geregelt werden Pflichten von SexarbeiterInnen, keine Rechte. Sexarbeit ist nach der immer noch unwidersprochenen Judikatur des Obersten Gerichtshofs (1989) in Österreich „sittenwidrig“. Einkünfte von SexarbeiterInnen werden jedoch besteuert. Sexarbeit ist weder als Gewerbe, noch als Erwerbsarbeit anerkannt. Ein unselbstständiges Beschäftigungsverhältnis in der Sexarbeit kann nicht legalisiert werden. Drittstaatsangehörigen droht bei Verstößen gegen das Prostitutionsgesetz die Abschiebung. Migrantinnen, die jahrelang mit einem „Prostituiertenvisum“ in Österreich gearbeitet haben, wurden durch das Fremdenrechtspaket mit 1.1.2006 illegalisiert.

Anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni 2009 fordern die Plattform sexworker.at sowie die Unterstützungsorganisationen für SexarbeiterInnen LEFÖ (Wien), maiz (Linz), Lena (Linz), SXA-Info (Graz) und Aids-Hilfe Salzburg die rechtliche Anerkennung von Sexarbeit und die Gleichstellung von SexarbeiterInnen mit anderen Erwerbstätigen.

„Die fortdauernde Rechtlosigkeit von SexarbeiterInnen in Österreich ist untragbar und Ausdruck einer ignoranten Haltung gegenüber einer gesellschaftlichen Realität“, kritisiert Faika El-Nagashi (LEFÖ) stellvertretend für die Organisationen, den österreichischen Umgang mit dem Thema. Die zunehmenden Repressionen gegenüber SexarbeiterInnen – willkürliche Anzeigen, Ausweisungen, unverhältnismäßige Pauschalbesteuerungen, Freierbestrafungen – verstärken die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen von SexarbeiterInnen und verdeutlichen die ständige Abwertung, mit der ihnen und ihrer Arbeit begegnet wird.

In Oberösterreich zum Beispiel, wo zum ersten Mal ein Prostitutionsgesetz die bisherigen Regelungen im Polizeistrafgesetz ersetzen wird, übt sich der vorliegende Entwurf einmal mehr in Beschränkung und Kontrolle. Anstatt zu entstigmatisieren und klare positive Orientierungspunkte anzubieten, ergeht sich das Gesetz in unübersichtlichen Verbotsbestimmungen, die den Behörden, Gemeinden und sogar BordellbetreiberInnen einen zu weiten Interpretationsspielraum eröffnen. maiz fordert einen sachlichen Umgang mit dem Thema in OÖ: „Der Gesetzgeber muss hier seine Verantwortung wahrnehmen. Es ist an der Zeit, Sexarbeit zu entstigmatisieren und zu entkriminalisieren sowie die Beschäftigten in der Sexarbeit als DienstleisterInnen anzuerkennen, um gegen die extreme Prekarisierung und Diskriminierung in diesem Bereich vorzugehen.“
„Wir sehen dringenden Handlungsbedarf bei den politischen EntscheidungsträgerInnen und fordern sie zur kompromisslosen rechtlichen Anerkennung und Gleichstellung von SexarbeiterInnen auf“, so El-Nagashi.

Die Organisationen betonen anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni abermals ihre langjährigen Forderungen:

– Entkoppelung des Regelungsbereichs der Prostitution aus den Sitten- bzw. Anstandsnormen
– Rechtliche Gleichbehandlung und Gleichstellung von SexarbeiterInnen mit anderen Erwerbstätigen durch die Legalisierung der Sexarbeit als Erwerbstätigkeit und entsprechenden fremdenrechtlichen Änderungen
– Schutz vor Prekarisierung, Diskriminierung, Sexismus und Rassismus

In diesem Sinn rufen die Organisationen zum Aktionstag „SexarbeiterInnenrechte sind Menschenrechte!“ in Wien und in Linz auf:

am Dienstag, 2. Juni 2009:
Wien: 13:00 bis 19:00 Uhr
7., Urban-Loritz-Platz vor der Hauptbücherei
Mit: Live-Auftritt von msCHRA & msMUTT; Info-Café, u.a.
LEFÖ und sexworker.at laden zu diesem Aktionstag ein!

Linz: 12:30 bis 14:30 Uhr
in der Altstadt, Hofgasse 11
maiz lädt zum Infomittagstisch, auf der Tageskarte: „Altes Neues oder neues Altes? Prostitutionsgesetz in OÖ“.

maiz wird auch bei der Sendung FROzine: das akkustische Infomagazin auf Radio FRO
(105.0 MHz) ab 18.00 Uhr gastieren.

Die Organisationen:

LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen Kontakt: Renate Blum
info@lefoe.at
http://www.lefoe.at

Sexworker.at
Kontakt: Christian Knappik
admin@sexworker.at
http://www.sexworker.at

Maiz
Kontakt: Luzenir Caixeta: maiz@servus.at
Barbara Zach: oeffentlichkeitsarbeit@maiz.at
http://www.maiz.at

SXA_Info: Information und Beratung für Sexarbeiterinnen und MultiplikatorInnen in der Steiermark
Kontakt: Birgit Mayerhofer
birgit.mayerhofer@frauenservice.org
http://www.frauenservice.at

LENA – Beratungsstelle für Menschen, die in der Prostitution arbeiten/gearbeitet haben
Kontakt: Regina Stöbich: lena@caritas-linz.at

Aids-Hilfe Salzburg
Kontakt: Christine Nagl: salzburg@aidshilfen.at
http://www.aidshilfen.at

Politischer Hintergrund des Internationalen Hurentags:
2. Juni 1975: Proteste und Kirchenbesetzung von Sexarbeiterinnen in Frankreich

Am 2. Juni 1975 streiken Sexarbeiterinnen in Frankreich und bezeichnen in diesem Zusammenhang den Staat als den größten Zuhälter. 150 Frauen besetzen 10 Tage lang die Kirche Saint-Nizier in Lyon und schaffen damit eine internationale Öffentlichkeit für ihre Situation und ihre Forderungen. Als Aktionskollektiv wenden sie sich gegen die staatliche Diskriminierung und gegen polizeiliche Repressionen, die vorgeblich dem Kampf gegen Zuhälterei dienen sollen: ständige Kontrollen und Verhaftungen, Beleidigungen, Schikanen, unverhältnismäßige Strafen, willkürliche Steuerbescheide sowie Tatenlosigkeit der Polizei gegenüber Morden, Misshandlungen und anderen Formen von Gewalt gegen Sexarbeiterinnen. Die Sexarbeiterinnenbewegung von Lyon wehrte sich damit auch gegen die Stigmatisierung von SexarbeiterInnen und gegen die staatlich institutionalisierte Doppelmoral.

Morgen ist auch noch ein Tag!

Das TAG – Theater an der Gumpendorfer Straße in Wien bietet professionellen TheatermacherInnen aus dem deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, im Rahmen des Projektes Werktage in der Spielzeit 2009/2010 ihre Ideen, Konzepte oder Stücke zum Thema „Zukunftsperspektiven“ am TAG und mit seinem Ensemble zu verwirklichen.
Einreichfrist: 10. Juni 2009

Allgemeines zur Ausschreibung
Sie können im Rahmen der Ausschreibung „Morgen ist auch noch ein Tag!“ Projekte zum Thema „Zukunftsperspektiven“ für maximal fünf Personen – zwei Schauspielerinnen und drei Schauspieler – einreichen. Ob Monolog oder Fünf-Personen-Stück, alles ist gleich willkommen. Geben Sie bitte Konzeptbeschreibungen von max. zwei A4-Seiten ab (Stücke bzw. Vorlagen können in ganzer Länge hinzugefügt werden). Die Unterlagen sollten eine kurze Biografie mit Angabe von Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse beinhalten. Bitte schicken Sie nach Möglichkeit keine Originale. Aus der Einsendung entsteht kein Rechtsanspruch.

Die Einreichfrist endet mit Mittwoch, den 10. Juni 2009.

Einreichungen bitte per E-Mail an werktage@dasTAG.at oder per Post an:
Das TAG
Kennwort „Werktage“
Gumpendorfer Straße 67/10
A-1060 Wien
Österreich

Die TeilnehmerInnen werden bis spätestens Mittwoch, den 15. Juli 2009 schriftlich verständigt, ob sie zu den zur Teilnahme an den Werktagen eingeladen werden.

Nähere Infos:
http://www.dasTAG.at/werktage

Drupal Workout bei servus.at

im servus Clubraum findet jeden letzten Mittwoch im Monat, um 18.30 Uhr, ein Drupal Workout statt.
Kirchengasse 4, 4040 Linz / Erster Stock im Haus der Stadtwerkstatt

Drupal Workouts erfreuen sich grosser Beliebtheit. Warum? Weil es um
die eigene Sache geht! Die Gelegeneheiten Schwierigkeiten beim
Basteln mit Drupal gemeinsam beim Workout lösen zu können.

Relevante Probleme wurden und werden hier dokumentiert:
http://core.servus.at/drupal-workouts

Keine Anmeldung ist notwendig.

Tipp: Drupal 6.x Gratis PDF Buch – Hagen Graf
http://drupal.cocoate.com

Ferialjobaktion für Kulturvereine

Das Land wiederholt die im Vorjahr gestartete Aktion!
Letzter Einreichtermin ist der 10. November 2009.

Die Ferialarbeitsplätze sind für oberösterreichische Schüler/innen und Student/innen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren vorgesehen.

Gefördert wird ausschließlich die Mitarbeit bei der Planung und Realisierung von Kulturprojekten, sowie bei der Durchführung von Veranstaltungen und den damit verbundenen administrativen Arbeiten, und zwar im Zeitraum Juni bis Oktober 2009. Pro Kulturverein können maximal drei Arbeitsplätze gefördert werden. Das Land übernimmt maximal 70 % der Bruttolohnkosten für vier Wochen (inklusive Dienstgeberanteil und aliquoter Sonderzahlungen für vier Wochen), wobei der Förderbetrag mit 700 Euro je Ferialarbeitsplatz begrenzt ist. Gefördert wird die Schaffung von Ferialarbeitsplätzen allerdings nur dann, wenn vom jeweiligen Verein der Personalstand in den letzten sechs Monaten nicht verringert wurde. Beantragt werden kann die neue Förderung von jedem oö. Kulturverein, die Auszahlung der Förderung erfolgt nach Beendigung der Ferialtätigkeit und der Vorlage einer An- und Abmeldung bei der Gebietskrankenkasse, des Lohn-/Gehaltszettels und eines Tätigkeitsberichts.

Nähere Informationen zur Förderaktion:
Direktion Kultur, Institut für Kunst und Volkskultur, Promenade 37, 4021 Linz, Frau Petra Kirchberger, Tel.: (+43 732) 77 20-154 90, Fax: (+43 732) 77 20-117 86, E-Mail: kd.post@ooe.gv.at

Sponsoring – Wege zu erfolgreichen alternativen Finanzierungen

Fr, 19. Juni 2009, 14.00 – 19.00 Uhr, KUPF-Büro, Untere Donaulände 10/1, Linz

Eine erfolgreiche Sponsorensuche beginnt nicht mit wahllosen Anrufen bei irgendwelchen, bekannten Unternehmen. Grundlage ist das richtige Verständnis von dem, was Sponsoring ist und sein kann und was die Beziehung zwischen Sponsor und Gesponsertem ausmacht. Dieser Workshop führt sie von der Projektanalyse über die Erstellung geeigneter Projekt-Unterlagen bis zur Entwicklung von neuen, interessanten Sponsoringkonzepten.

Sie erfahren, wie entscheidend die richtige Auswahl von Unternehmen ist und wie man sich ein für sein Projekt maßgeschneiderte Firmenliste erarbeitet. Welche Regeln sind bei der Kontaktaufnahme mit Unternehmen zu beachten, und wie findet man zu einem für beide Seiten befriedigenden Leistungsaustausch? Wie sieht ein Sponsoringvertrag aus und welche Details sollten keinesfalls vergessen werden.

Mit Abschluss eines Vertrages ist die Sponsorensuche zu Ende, die Zusammenarbeit beginnt erst. Wie gestaltet und lebt man eine solche Partnerschaft?

Inhalt
Grundlagen des Sponsoring, 10 Gebote der Sponsorensuche, Projektanalyse
Erstellung von Projektunterlagen, Entwicklung von Sponsoringkonzepten
Umsetzung und Follow-up von Sponsoringprojekten, Kontaktaufnahme mit Unternehmen, Vertragsrechtliche und steuerrechtliche Aspekte Überblick über Kunstsponsoring in Österreich

Anmeldeschluss: Freitag, 5. Juni 2009
Kosten: EUR 50,- / EUR 30,- für KUPF-Mitglieder

Seminarleitung: ANNEMARIE TÜRK, Bereichsleitung Kulturförderung und Sponsoring bei Kulturkontakt Austria, Projekte mit und in 15 Ländern Ost- und Südosteuropas (Literatur, Bildende Kunst), Entwurf neuer Förderprogramme, zahlreiche Vorträge und Seminare zu Sponsoring.

Anmeldung und Kontakt:
KUPFakademie
office@kupfakademie.at
Tel. 0680 / 2168104
Bitte beachten Sie unsere Teilnahmebedingungen!
http://www.kupfakademie.at/programm/teilnahmebedingungen

Frau Mayer bitte zum Mikrophon!

Fr, 22. Mai 2009, 14.00 – 21.00 Uhr und Sa, 23. Mai 2009, 10.00 – 18.00 Uhr, freiraum, Gärtnerstrasse 19, Linz
Im Workshop wird praxisnah und ganzheitlich gelernt, wie Auftritte oder Projektpräsentationen verbessert werden können.

Öffentliches Auftreten ist eine Kunst, die auch Frauen nicht in die Wiege gelegt wird. Und nun zur guten Nachricht: Auftritte und Reden lassen sich üben, mit ein paar Tipps und Tricks geht vieles leichter. ZuhörerInnen mit Persönlichkeit und professionellem Auftreten überzeugen. Sicherheit bei öffentlichen Präsentationen gewinnen und Spaß daran entwickeln, auf der Bühne zu stehen. Im Workshop wird praxisnah und ganzheitlich gelernt, wie Auftritte oder Projektpräsentationen verbessert werden können. Theoretische Reflexion der Thematik, praktische Erfahrungen, erprobte Techniken und unkonventionelle Übungen stärken das Auftrittsbewusstsein.

Inhalt
Sprechen vor Gruppen, Rhetorik – Aufbau von Reden, Professioneller Auftritt – Dramaturgie, Persönlicher Stil, innere und äußere Haltungen, Rahmenbedingungen für einen gelungenen Auftritt, Atem-, Stimm- und Sprechübungen, Mikrophontraining, Umgang mit Lampenfieber, Feedback, Entspannungsübungen

WOMEN & TRANSGENDER ONLY!
Kosten: EUR 250,- / EUR 130,- für KUPF-Mitglieder

Seminarleitung: Mag.a EVA GÜTLINGER, Trainerin in der Erwachsenenbildung, Beraterin, Kulturarbeiterin: http://www.eva.guetlinger.com
INGRID SCHILLER, Schauspielerin, Kabarettistin, Kulturmanagerin, Trainerin für Stimme und Präsentation: http://www.ingridschiller.at

Anmeldung und Kontakt:
KUPFakademie
office@kupfakademie.at
Tel. 0680 / 2168104
Bitte beachten Sie unsere Teilnahmebedingungen!
http://www.kupfakademie.at/programm/teilnahmebedingungen

Argumentationstraining gegen Stammtischparolen – Kunst und Kultur

Fr, 12. Juni 2009, 10.00 – 19.00 Uhr / Sa, 13. Juni 2009, 10.00 – 18.00 Uhr, KUPF-Büro, Linz
Dieses Argumentationstraining hilft schwierige Gesprächssituationen zu analysieren und ermutigt zu engagiertem Handeln. Ziel ist Stärkung der TeilnehmerInnen in inhaltlicher, psychologischer und rhetorischer Hinsicht.

„Das kann ja jeder!”, „Wen soll denn das interessieren?”, „Was ist denn daran Kunst?”, „Ferkeleien werden auch noch subventioniert”. Wer kennt sie nicht, die Sprüche und Parolen, die uns unvermutet begegnen, wenn es um Kunst und Kultur geht? Was ist ihnen entgegenzusetzen? Wieso fallen uns die besten Argumente meistens erst hinterher ein? Zeitgenössische Kunst- und Kulturproduktion stößt nicht nur am Stammtisch, sondern auch in anderen Alltagssituationen auf Polemik und Ablehnung. Das gilt besonders dann, wenn Kunst und Kultur sich von der Herstellung/Produktion konkreter verwertbarer Produkte oder unterhaltendem Veranstalten gelöst hat und sich als Bearbeiterin gesellschaftlicher Oberflächen und gesellschaftspolitisch-kritisch verortet. Dieses Argumentationstraining hilft schwierige Gesprächssituationen zu analysieren und ermutigt zu engagiertem Handeln. Ziel ist Stärkung der TeilnehmerInnen in inhaltlicher, psychologischer und rhetorischer Hinsicht.

Zielgruppe
Angesprochen sind sowohl Kulturschaffende aller Sparten wie auch alle anderen, denen ein differenzierter Umgang mit zeitgenössischer Kunst und Kultur ein Anliegen ist.

Konzept
Mag.a Sabine Sölkner, Dr. Stefan Vater, Andrea Mayer-Edoloeyi

Gefördert von der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung.

Kosten: EUR 60,- / EUR 40,- für KUPF-Mitglieder

Seminarleitung:
Mag.a SABINE SÖLKNER, Sozialwissenschaftlerin und Erwachsenenbildnerin
ANDREA MAYER-EDOLOEYI, Kulturarbeiterin und Erwachsenenbildnerin, Geschäftsführerin der KUPFakademie

http://www.kupfakademie.at

KUPF verurteilt unverhältnismäßigen Polizeieinsatz!

Presseaussendung der KUPF vom 2. Mai 2009 zum unverhältnismäßigen Polizeieinsatz bei der alternativen 1. Mai Kundgebung 2009.

Linz. Seit dem Jahr 1991 ruft ein Kommitee am 1. Mai zu einer in der
Vergangenheit äußerst friedvollen und alternativen Maidemonstration in Linz auf. Gestern Nachmittag nahmen rund 700 Personen an der Kundgebung teil und gerieten völlig überraschend ins Visier der beispiellos überzogen agierenden Exekutive.

Für die Kulturplattform OÖ (KUPF) steht die praktizierte Gewalt der
Polizei im direkten Zusammenhang mit der damit einhergehenden Eskalation der Demonstration. Die beispiellose Härte in Form von mehrmaligen Prügelattacken und Pfeffersprayvorgehen gegen DemonstrationsteilnehmerInnen stehen für die KUPF in keiner Weise in
Relation zum verorteten Gefahrenpotential. Einzig der gegenseitigen
Solidarität unter den DemonstrantInnen selbst ist es zu verdanken, dass die Handlungen der Polizei für die Öffentlichkeit ausreichend
dokumentiert werden konnten.

Die KUPF verurteilt diesen unverhältnismäßigen Polizeieinsatz auf
Schärfste und fordert eine lückenlose Aufarbeitung des Geschehenen. Eine derart praktizierte Polizeigewalt darf auch unabhängig vom
Demonstrationsveranstalter nicht kritiklos hingenommen werden.