FAIR PAY NOW! Workshop

Einladung zum Fair Pay Treffen – Gemeinsam den nächsten Schritt setzen

Liebe Mitglieder – Ihr seid gefragt!

Fair Pay steht nun endlich auf der Tagesordnung österreichischer Kulturpolitik. Aber was heißt das? Was können wir von der Regierung erwarten? Und was genau meinen WIR mit Fair Pay?

Wir wollen von Euch wissen, welche Erfahrungen ihr mit Fair Pay gemacht habt und welche Fragen es von Euch zu Fair Pay und zum Umsetzungsprozess auf Regierungsebene gibt!
Daher lädt die IG KULTUR jedes Bundesland zu einem Mitgliedergespräch per ZOOM ein, um gemeinsam ein Manifest zu verfassen, das die wichtigsten Forderungen und Vorschläge zur Umsetzung zusammenfasst. Das Manifest soll bis zum Fair Pay Symposium des BMKOES im Herbst fertig gestellt sein.
Für Oberösterreich gibt es, gemeinsam mit der KUPF OÖ, diesen Termin:

3.8.21 // 10-12 Uhr

Zum Hintergrund

Die Kampagne für faire Bezahlung im Kulturbereich startete vor 10(!) Jahren im Büro der IG Kultur Österreich. 

Seit einem Jahr wird nun auch vom Bund mit allen Bundesländern an dieser Schraube gedreht und im Staatssekretariat für Kunst und Kultur wurde im Herbst 2020 das „Forum Fairness“ gegründet, zu dem die Interessenvertretungen der Kulturschaffenden eingeladen wurden.

In den ersten Terminen des „Forum Fairness“ wurden die Interessenvertretungen um einen Aufriss der Problemlage ersucht und allgemeine Informationen wurden ausgetauscht. Die Frage nach den erforderlichen Budgeterhöhungen ist da auch schon aufgetaucht, konnte aber nicht verlässlich beziffert werden. Daher hat das Staatssekretariat das Gallup Institut beauftragt eine systematische Erhebung des Fair-Pay-Gaps durchzuführen. Gefragt ist die Differenz zwischen den tatsächlich bezahlten Honoraren bzw. Gehältern und den von Interessenvertretungen empfohlenen Mindeststandards. Die Erhebung wird demnächst an Euch weitergeleitet.

Wie ihr wisst, gibt es außerdem von der KUPF OÖ seit mehreren Monaten den Fair Pay Rechner. Die KUPF OÖ stellt damit ein Rechentool zur Verfügung, mit dem Dienstgeber*innen im Kulturbereich einfach berechnen können, wie hoch die zusätzlichen Kosten für eine Bezahlung nach Fair Pay ausfallen würden. Wir ermutigen alle Dienstgeber*innen, mit diesen Zahlen bei den Fördergeber*innen vorstellig zu werden und so eine Erhöhung der Förderung einzufordern.

Auch wenn sich das Manifest an den Bund richtet, ist für die Umsetzung das Zusammenspiel mit den Bundesländern und allen Mitgliedern unerlässlich!

Nehmt daher bitte die Gelegenheit wahr, eure Fragen und Forderungen bei dem Meeting einzubringen.

Wir freuen uns auf euch!

IG Kultur und KUPF OÖ

Bühne frei für die freie Szene!

Kooperation des Landestheaters Linz mit der KUPF OÖ

Bereits im Sommer 2019 startete die Kooperation des Landestheaters Linz mit der Kulturplattform Oberösterreich, der KUPF OÖ, die die Türen und die Studiobühne des Landestheaters für Produktionen der freien Szene öffnen soll. Bereits damals wurden vielfältige Produktionen für Gastspiele im Landestheater vorgeschlagen, deren Aufführungen dann Pandemie-bedingt leider nicht in Angriff genommen werden konnten.

Doch das Landestheater Linz öffnet ab der Spielzeit 2021/2022 seine Studiobühne an der Promenade erneut für alle. Verena Humer von der KUPF OÖ und Hermann Schneider vom Landestheater Linz zeigen sich sehr zufrieden über diese Kooperation.

„Diese Kooperation zeigt, was möglich ist, wenn Szenen-übergreifend zusammen gedacht und gearbeitet wird. So wird die freie Szene einem breiteren Publikum zugänglich gemacht und das Landestheater wird wiederum von einer neuen Zielgruppe besucht.“ Freut sich Verena Humer.

„Wir freuen uns über Zuschriften von Interessierten aus der regionalen und der internationalen freien Theater-Szene und stellen ihnen unsere Bühne sehr gerne zur Verfügung.“ So Intendant Hermann Schneider.

Die Kulturlandschaft Oberösterreichs besteht aus einer bunten Vielzahl an Menschen, Ideen und Aufführungsorten. Die Kooperation ruft daher auch dieses Jahr zur Einreichung von Projekten aus der freien Szene auf, die sich in Linz zeigen wollen.

Daher der Aufruf der KUPF OÖ: „Wenn Ihr Produktionen habt, die Ihr perspektivisch gerne am Linzer Landestheater zeigen möchtet, meldet euch!“ Nämlich bei: verena.humer@kupf.at

Einladung Gruppendiskussion: Corona-Auswirkungen auf Kunst&Kultur

Die Armutskonferenz hat im Sommer letzten Jahres eine qualitative Studie „Armutsbetroffene und die Corona-Krise“ durchgeführt, die sich vor allem auf den ersten Lockdown bezog. Hier ein Überblick zu den Ergebnissen und die Studie zum Herunterladen: http://www.armutskonferenz.at/news/news-2020/erhebung-armutsbetroffene-und-die-corona-krise.html


Nun arbeitet die Armutskonferenz an einer Folgestudie um zu erheben, wie sich die langwierige Corona-Krise auf Menschen auswirkt, die besonders von den Corona-Maßnahmen und -Einschränkungen betroffen sind.
Dazu finden Gruppendiskussionen mit unterschiedlichen Zielgruppen (persönliche Treffen in Wien) statt. Die Termine sind aktuell für die 2. Mai-Hälfte vorgesehen. Entsprechend den dann gültigen Regelungen sind möglicherweise Tests bzw. das Tragen von Masken vorgeschrieben.
Eine dieser Gruppendiskussionen richtet sich an Kulturmacher*innen auf und hinter der Bühne (Schauspieler*innen, Musiker*innen, Maskenbildner*innen, Bühnentechniker*innen u.a.), die aufgrund der Corona-Krise Einkommensverluste erlitten haben und in eine finanziell enge Lebenssituation geraten sind.
Der Termin für die Gruppendiskussion ist vorgesehen für 21. Mai 2021 um 10.30h in Wien.

Einladung: https://www.armutskonferenz.at/files/einladung_gruppendiskussion_kunst-kultur.pdf
Teilnehmer*innen aus anderen Bundesländern erhalten Fahrtkosten. Für alle Teilnehmer*innen gibt es eine Aufwandsentschädigung von 30€. 
Anmelden und Rückfragen unter: office@armutskonferenz.at , 01-4026944

OÖ LANDESPREISE FÜR KULTUR UND OÖ TALENTFÖRDERUNGSPRÄMIEN 2021

Unter dem Motto „Anerkennen, auszeichnen, fördern“ schreibt das Land OÖ bis 30. Juni Landespreise für Kultur und Talentförderprämien für die Bereiche Bildende Kunst, Initiative Kulturarbeit, Interdisziplinäre Kunstformen, Literatur, sowie Kultur- und Geisteswissenschaften aus.

Die Landespreise für Kultur sowie der Große Landespreis für Initiative Kulturarbeit sind mit je 7.500 Euro dotiert, der Kleine Landespreis für Initiative Kulturarbeit mit 5.400 Euro. Talentförderungsprämien werden in 24 Monatsraten bis zu einer Summe von 5.400 Euro ausbezahlt.

Für OÖ Landespreise können sich Kulturinitiativen und Vereine sowie Personen oder Personengruppen aus OÖ ab dem 36. Lebensjahr bewerben, deren künstlerisches oder wissenschaftliches Werk ist in hervorragender Weise für Oberösterreich bedeutsam ist.

Die Talentförderprämien sind für Oberösterreicher*innen bis 35 Jahre bzw. 40 Jahre (bei Kindern) ausgeschrieben.

Alle Informationen sowie die Möglichkeit zur (online) Einreichung finden sich hier:
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/LK/2021_LP_TFP_Ausschreibung.pdf

Webinar: NPO Fonds richtig beantragen

Wie berichtet, gibt es nun endlich ein fixes Antragsdatum für Entschädigungszahlungen für das Q4 aus dem NPO Fonds.
Seit 5. März und bis spätestens 15. Mai könnt ihr euch unter https://npo-fonds.at euer Geld holen!

Als besonderes Service für unsere Mitglieder, bieten wir euch wieder ein persönliches und kostenloses Webinar zum Thema NPO Fonds richtig beantragen an.

Wie ihr ohne Umschweife und möglichst unkompliziert zu euren Entschädigungszahlungen kommt, was beim Umsatzersatz zu beachten ist und welche Fristen einzuhalten sind, erklären wir euch live in unserem Webinar: 

Webinar: NPO Fonds richtig beantragen

23. März 2021 via ZOOM um 17 Uhr

Live Fragen & Antworten mit Thomas Diesenreiter und Verena Humer

Anmeldung zum Webinar hier per Mail

Mit der Beantragung des NPO Fonds für das vierte Quartal können bis zu 100% der förderbaren Kosten vom Bund abgedeckt werden – wir raten euch, hier unbedingt zu beantragen und freuen uns auf eure Fragen!

Künstlerischer Beitrag zu Forschungsprojekt REGIOPARL gesucht!

Das Regional Parliaments Lab (REGIOPARL) ist ein fünfjähriges internationales Forschungsprojekt (2018–2022), das zu einem besseren Verständnis der Instrumente, Potenziale und Grenzen der regionalen Ebene als Trägerin europäischer Demokratie beitragen will. Die Forschungsarbeiten von REGIOPARL sollen einen konstruktiven Beitrag zur öffentlichen EU-Zukunftsdebatte leisten und aktiv an der demokratischen und institutionellen Weiterentwicklung Europas mitwirken. Im Rahmen des Projekts werden in Regionalparlamenten Workshops mit Abgeordneten durchgeführt, bei denen die Zukunft des EU-politischen Systems aus regionaler Perspektive verhandelt wird. Die Workshops finden im Zeitraum 2020 bis 2021 in regionalen Parlamenten in unterschiedlichen EU-Mitgliedstaaten statt (neben Österreich u.a. Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien). Zusätzlich möchten wir diese Debatte auch mit BürgerInnen vor Ort führen. Wir suchen dazu einen niederschwelligen, interaktiven künstlerischen Beitrag für den öffentlichen Raum, der idealerweise die folgenden Anforderungen erfüllt:

*Der Beitrag verhandelt die Themen Europa, Europa der Regionen, Zukunft Europas und/oder
das Zusammenspiel von regionaler und europäischer Identität.
*Der Beitrag hat einen „travelling aspect“ – etwas Physisches oder Konzeptuelles, das die
einzelnen Stationen in unterschiedlichen europäischen Regionen, in denen die Workshops mit
Abgeordneten stattfinden, miteinander verbindet.
*Der Beitrag geht über die wissenschaftliche und politische Debatte hinaus und schafft durch
Materialität/Visualität/Haptik/Akustik einen sinnlichen Zugang zur Debatte und lädt zu einer
persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema ein.
*Der Beitrag ist in verschiedenen Sprachen verständlich oder geht geschickt mit der Mehrsprachigkeit des Projekts um.
*Die durch den Beitrag ausgelösten Situationen im öffentlichen Raum sollten bildstark dokumentierbar sein.

Zeitrahmen: Der nächste Workshop in Regionalparlamenten findet im März 2020 statt. Projektideen, die bis zum 20. Februar 2020 an regioparl@eudemlab.org übermittelt werden, können in der Auswahl berücksichtigt werden.

Honorar: Der Beitrag ist in einem Rahmen von max. 20.000 Euro (einschließlich allfälliger Steuern und Abgaben) umsetzbar.
Dieser Betrag umfasst:

(1) die Konzeption und Erstellung des Beitrags (einschließlich der Materialkosten*)
(2) die Begleitung des Beitrags durch den/die Kunstschaffende/n, gemeinsam mit dem REGIOPARL-Projektteam, zu den Stationen der Workshops in unterschiedliche Regionen für das Jahr 2020 (4 bis 6 Stationen geplant), einschließlich der mit der Vorort-Präsentation des Beitrags verbundenen Vorbereitungsarbeiten, die in enger Abstimmung mit dem Projektteam erfolgen.
*Für besonders materialkostenreiche Beiträge können ggf. zusätzliche Mittel zur Deckung der Materialkosten bereitgestellt werden.

Die Auszahlung des Honorars erfolgt in 2 Tranchen (3/4 des Betrages nach Fertigstellung des Beitrags, 1/4 nach erfolgter Begleitung zu den Workshops mit Ende 2020).
Für die Reise- und Unterkunftskosten zur Begleitung des Beitrags zu den unterschiedlichen Workshop-Stationen stehen gesonderte Mittel aus dem Projektbudget zu Verfügung. Für allfällige Kooperationen mit lokalen Künstler/innen und Kulturinstitutionen vor Ort – die wir sehr begrüßen würden – können gegebenenfalls weitere Mittel zu Verfügung gestellt werden (nach entsprechender Vereinbarung über die Art der Kooperation, die Leistung des/der betreffenden Dritten und die Höhe des jeweiligen Honorars).

Projektauswahl: Die Auswahl eines passenden Projektes erfolgt durch das Projektteam entsprechend den oben angeführten Anforderungen sowie dem Profil des Bewerbers/der Bewerberin. Details zu den einzureichenden Unterlagen entnehmen Sie bitte weiter unten.


Das Forschungsprojekt REGIOPARL ist eine Kooperation der Donau-Universität Krems mit dem
European Democracy Lab an der European School of Governance in Berlin, der Jagiellonen-Universität in Krakau, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und Forum Morgen.
Die Beauftragung des künstlerischen Beitrags erfolgt durch die European School of Governance in Berlin. Die Ausschreibung richtet sich an freischaffende Kunst- und Kulturschaffende in Deutschland oder anderen EU-Mitgliedstaaten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.regioparl.com.

Bei Fragen wenden Sie sich an regioparl@eudemlab.org bzw. erreichen Sie uns telefonisch unter +49 30 206 16 258.

Wir freuen uns auf Ihre Projektidee!

Erforderliche Unterlagen
Projektvorschläge, die bis zum 20. Februar 2020 an regioparl@eudemlab.org übermittelt werden, können in der Auswahl berücksichtigt werden.
Bitte reichen Sie dazu folgende Unterlagen in einem Dokument (Sammel-PDF) ein:
(1) Ein max. 1500 Wörter umfassendes Exposé zu Ihrem Beitrag, das folgende Punkte beinhaltet:

  • Titel und Kurzbeschreibung (Abstract) des eingereichten Beitrags (max. 150 Wörter),
  • detaillierte Beschreibung der Werksidee,
  • Beschreibung, wie der Beitrag/das Werk die in dieser Ausschreibung gelisteten Anforderungen aufgreift,
  • Informationen zur Präsentation/Platzierung des Werkes im öffentlichen Raum,
  • eine Aufstellung der mit der Herstellung des Beitrages/Werkes verbundenen Kosten
    (Materialkosten etc.),
  • allenfalls eine Kalkulation jener Kosten, die für den Aufbau/die Präsentation des
    Beitrages/Werkes im öffentlichen Raum in Begleitung der Workshops und für den Transport dorthin zu erwarten sind sowie
  • Ihre vollständigen Kontaktdaten (Name, Telefonnummer, Email, Adresse).
    Optional kann dem Exposé eine Visualisierung der Werksidee/des Beitrags in Form von
    Abbildungen beigefügt werden.

2) Einen Lebenslauf, der Ihren künstlerischen Werdegang und Beispiele bisheriger Arbeiten (auch in Form von Abbildungen, Fotos oder via Weblinks) dokumentiert.

Kunst- & Kulturmanagement Lehrgang

Für alle, die es noch nicht wissen: Auch 2020 wird es unseren Kunst- und Kulturmanagement Lehrgang wieder geben! In der dritten Auflage des Lehrgangs werden wir zwischen Jänner und Oktober 2020 in 8 Modulen Basiswissen, Inhalte und Handwerk an Interessierte weitergeben – mehr Infos zu unseren international tätigen Referent*innen stehen euch auf der Website zur Verfügung.

Für alle Interessierten gab es am 5.11.2019 im Wissensturm Linz eine ausführliche Info-Veranstaltung! Dort wurden nicht nur die Referent*innen, die Inhalte der Module und die Kosten vorgestellt, sondern es gab auch Raum für Fragen und Anregungen. Viele der wichtigsten Fragen könnt ihr im Interview mit den Lehrgangsleiter*innen Marlies Auer (BFI OÖ) und Klemens Pilsl (KUPF OÖ) nachlesen.

Die Anmeldephase endet am 30.11.2019 um 23:59 Uhr. Von allen Anmeldungen werden 20 Teilnehmer*innen ausgewählt. Hier auch der Link zur Anmeldung.

Zahlen und Fakten zur Podiumsdiskussion NACKT

„Das, was wir hier im Kunst- und Kulturbereich sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs und Vorläufer für viele weitere Berufssparten. Unser Sozialversicherungssystem ist darauf angelegt, dass Menschen dauerhaft und auf lange Zeit durchgehend beschäftigt sind – das ist mittlerweile allerdings die Ausnahme.“ Veronika Bohrn Mena, Gewerkschafterin und Autorin

Während andernorts mit Spannung auf die Entscheidung gewartet wurde, welche österreichische Stadt bzw. Region 2024 den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ tragen darf, wurde am 12.11.19 im Musiktheater Linz bei der Podiumsdiskussion NACKT darüber diskutiert, wer diese Megaevents mit Inhalten füllt und vor allem: zu welchen Bedingungen.

Eröffnet wurde die Gesprächsrunde mit der Poetry Slammerin & Reisepoetin Mieze Medusa. In ihren Texten beschwor sie unter anderem gesellschaftliche Solidarität. Sepp Wall-Strasser / Bildungssekretär ÖGB OÖ, lieferte zur Begrüßung einen kurzen Rückblick: Auch im ÖGB hatte die Kultur schon einmal einen höheren Stellenwert, erinnert er: als Bildungssekretär ist er seit 1991 für das Referat „Bildung, Freizeit und Kultur“ tätig. „Zuerst wurde ,Freizeit‘ gestrichen, dann die ,Kultur‘ – jetzt ist noch ,Bildung‘ übrig.“

Einen weiteren Zugang bildet für Sepp Wall-Strasser die Arbeit am Kulturentwicklungsplan Gallneukirchen – ein Luxus quasi für eine so kleine Stadt. Beschämend sei es, erinnert er an eine Diskussion über das Honorar für ein Logo, darüber reden zu müssen, ob die EinreicherInnen dafür 50, 100 oder 150 Euro bekommen sollten. „Man geht einfach davon aus, dass dies irgendjemand so nebenbei macht. Diese Einstellung denke ich, ist gemeinhin über alle Parteien hinweg der Zugang.“ Und ein letzter politischer Zugang: „Natürlich hat das System, eine Freie Szene nicht zu fördern und KünstlerInnen in eine Abhängigkeit zu bringen. Das ist auch eine Folge von reaktionären Tendenzen. Dem gilt es unseren Widerstand entgegenzusetzen, wir brauchen wieder Mut zur Provokation.“

Verena Humer / KUPF OÖ erinnerte zur Begrüßung an bereits bestehende Richtlinien wie „Fair Pay“, an die sich kaum jemand halten würde. „Kulturarbeit ist Arbeit und muss auch von Politik und Gesellschaft als solche anerkannt und entlohnt werden.“ Es gebe allerdings im Bereich der Freien Szene oder der Neuen Selbstständigen keine Betriebsräte, keine Kollektivverträge – dafür sehr viel Ehrenamt und atypische Beschäftigungsmodelle – was schließlich zu Altersarmut und Versicherungslücken führt. Dieses Phänomen der prekären Arbeitsmodelle erstreckt sich mittlerweile auch auf klassische Berufsgruppen. „Mehr als 10% der Beschäftigten befürchtet, innerhalb der nächsten 6 Monate ihren Job zu verlieren.“ zitiert Humer Veronika Bohrn Mena. Abschließend meint Humer über die Veranstaltung, für die es erstmals eine Kooperation aus Gewerkschaften, Interessenvertretungen der freien Kunst- und Kulturszene und dem Musiktheater gab: „Ein immer größerer Personenkreis lebt nun die Ungewissheit, derer sich Kulturschaffende seit jeher ausgesetzt sehen. Nicht nur darum ist es höchste Zeit für einen Dialog zwischen Gewerkschaften und Interessensvertretungen der Kunst und Kulturschaffenden. Am wichtigsten ist aber: es darf nicht beim Dialog bleiben, es müssen Taten folgen!“

Die Diskussion warf sehr viele Unzulänglichkeiten, Stolpersteine und Kuriositäten des Versicherungs- und Arbeitslosensystems für Neue Selbstständige und Kulturarbeiter*innen auf. Die Forderungen und auch konkrete Vorschläge liegen bereits am Tisch. Gewerkschaften und Interessenvertretungen werden hier weiter zusammenarbeiten und planen ein Podium mit EntscheidungsträgerInnen aus Politik und den zuständigen Stellen. Denn klar ist, dass sich ohne Teilhabe der Zuständigen strukturell nicht viel bewegen wird. Ein rasch umsetzbarer Fortschritt könnte aber etwa sein, dass man bei der Vergabe von Förderungen, der Erarbeitung des neuen KLB und bei Aufträgen der Stadt Linz oder des Landes OÖ an Kulturschaffende, die Fair Pay Richtlinien auch aktiv und zwingend einhält. Denn wenn man zuhause einen Wasser-Rohrbruch hat, versucht man den Installateur auch nicht noch um 50% runterzuhandeln – ganz abgesehen davon, dass der für einen Stundensatz unter Mindestlohn auch gar nicht kommen würde.

Die gesamte Diskussion ist nachzusehen unter: https://dorftv.at/video/32204

Zahlen und Fakten aus der Diskussion

Unter den EPUs erwirtschaften Frauen durchschnittlich weniger als 15.000€ Jahreseinkommen netto, mit so einem geringen Einkommen ist die freiwillige Arbeitslosenversicherung in der SVA natürlich nicht finanzierbar. Zu EPUs zählen viele Personen aus dem Kunst und Kulturbereich, wie bildende KünstlerInnen, Filmemacherinnen, aber auch Frisörinnen, Pflegerinnen u.a. Österreichweit arbeiten 9% der EPUs im Bereich Kunst. Krankengeld bekommt man nicht ab dem ersten, sondern erst ab dem 43. Tag der Krankheit, das sind dann 25€ pro Tag, für die man als Neue Selbstständige durch den fehlenden Arbeitgeberbeitrag höhere Versicherungs-Beiträge zahlt als Angestellte. Ein Drittel der ArbeitnehmerInnen in Österreich sind nicht mal ein Jahr lang durchgehend beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt. Neue Selbstständige fallen unter das GSVG, Angestellte unter das ASVG, Freie DienstnehmerInnen fallen zwar auch ins ASVG, gelten aber steuerrechtlich als selbstständig und liegen damit zwischen Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit. Als Künstlerin ist man per Gesetz automatisch selbstständig und dadurch automatisch UnternehmerIn, auch wenn das oft nicht der Lebensrealität entspricht. Um den Künstlersozialversicherungsfonds überhaupt in Anspruch nehmen zu können, muss man 1. von einer Kommission als „KünstlerIn“ beurteilt werden, 2. mindestens 5.361,72€ pro Jahr aus der selbstständigen Tätigkeit verdienen (gibt man als Malerin noch zusätzlich Musikunterricht fällt man allerdings automatisch aus dem Ksvf raus!) und 3. nicht mehr als 29.042,65€ pro Jahr verdienen.

Es gibt in Österreich rund 300.000 Menschen die sowohl selbstständig als auch unselbstständig arbeiten und somit auch mehrfach versichert sind. Sie sind weder an die AK noch an die WKO angebunden und haben daher keine gesetzliche Interessensvertretung. Aufgrund des Kartellverbots dürfen sich Unternehmer/Neue Selbstständige aber auch nicht über die Höhe ihrer Honorare absprechen können somit schwer als Kollektiv vorgehen.

O-Töne der Diskutantinnen:

„Als Normalsterblicher hat man kaum Chance darauf, bei dem bestehenden Versicherungs- oder Steuergesetz durchzublicken. Die Stolperfallen fußen im Sozial- und Arbeitsrecht, denn hier gibt es keine allgemeine Definition der Begriffe Kunstschaffende und KünstlerInnen. Man wird beim ArbeitnehmerInnen-Begriff nachschärfen müssen.“ Birgit Waldhör, AK

„Oft kommt es zu falschen Rechtsanswendungen, da meist mehrere Institutionen wie SVA, AMS, GKK, KsVf u.a. auf einmal involviert sind. Das lässt sich einfach mit einer Gesetzesänderung lösen.“ Tanja Iljkic, BMF

„Meine Generation hetzt zwischen zu wenig Geld und zu wenig Zeit für die Kunst. Planbarkeit gibt es nicht.“ Inga Hehn, Bildende Künstlerin

„Es gibt kein Sprachrohr oder Kollektiv für Neue Selbstständige oder freischaffende KünstlerInnen, das macht es sehr schwierig hier für Verbesserungen einzutreten. Eine AuftraggeberInnen-Abgabe, wie in Deutschland, wäre ein guter Anfang.“ Patrice Fuchs, vidaflex

„Wir sind weder an die AK noch an die WKO angebunden. Das führt zu der neoliberal gewünschten Entsolidarisierung. Wir sind es gewohnt, Einzelkämpferinnen zu sein, die nicht über das Geld reden.“ Dominika Meindl, GAV OÖ

„Unser Sozial- und Arbeitslosensystem ist sehr leistungsfeindlich. Die Abgaben für Einzelpersonen sind so hoch, dass man bemüht darum ist, nicht über die Einkommensgrenze für die Versicherungspflicht zu kommen. Als Kulturschaffende ist das bei den Löhnen, – es gibt hier keine Mindestlöhne – , aber auch nicht sehr schwierig.“ Mieze Medusa, Poetry Slammerin

Rückfragen an Verena Humer: 0676 7228 750

Grimmwelt Kassel: Open Call für Ausstellung „Storytelling“

Im Jahr 2020 begeht die GRIMMWELT ein Doppeljubiläum: Als weltweit größtes Ausstellungshaus zu den Brüdern Grimm feiert die GRIMMWELT ihren 5. Geburtstag, zugleich jährt sich die Anerkennung der Kinder- und Hausmärchen als UNESCO-Weltdokumentenerbe zum 15. Mal. Dieses doppelte Jubiläum ist Anlass für einen thematischen Jahresschwerpunkt, der sich inhaltlich der integrativen Kraft des Geschichtenerzählens widmet.   Die Brüder Grimm sind die bekanntesten deutschen Märchenerzähler – und somit die »Godfathers of Storytelling« schlechthin. Ihre Märchen, Motive und Figuren gehören zum globalen kulturellen Gedächtnis und inspirieren Künstlerinnen und Künstler sämtlicher Disziplinen weltweit immer wieder aufs Neue. Die GRIMMWELT sucht nun erzählerische Positionen aus allen Bereichen der visuellen Kunst für die Gruppenausstellung »Storytelling«, die von Juni bis Oktober 2020 stattfinden wird.   Die geplante Wechselausstellung knüpft thematisch an die historischen Forschungen der Brüder Grimm an und schlägt – wie es die GRIMMWELT als Institution durchwegs anstrebt – den Bogen zur Jetztzeit. Ein weiterer, sehr wichtiger Anknüpfungspunkt stellt das Integrationsprojekt »Erzähl mir Deine Geschichte/n« dar, das von 2016 bis 2018 an der GRIMMWELT durchgeführt wurde und auf die globale Verbreitung der Grimm’schen Märchen sowie das Erzählen von Geschichten als Methode für Dialog und Verständigung setzte.   Die Einreichungen werden juriert und vom Kuratorenduo Hannes Brunner (geb. 1956 in Luzern/Schweiz; Künstler, Professor für Bildhauerei an der Weißensee Kunsthochschule Berlin) und Peter Stohler (Geschäftsführer und Programmleiter der GRIMMWELT) zu einer Schau zusammengestellt. Diese wird im rund 250 Quadratmeter großen Raum für Wechselausstellungen eingerichtet.  

Wer kann teilnehmen? Professionelle Kunstschaffende: Einzelkünstler sowie Künstlergruppen; auch teilnahmeberechtigt sind Studentinnen und Studenten an Kunsthochschulen.  

Mögliche Formate Keine Spezifikationen – Objekt, Skulptur, Installation, Foto, Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Video, Audio, Performances etc.

Was bieten wir?  

  • Budget für Honorar- und Reisekosten von 500 € bis 1000 €
  • Bei neuen Werken einen Koproduktionsbeitrag von bis zu 1500 €
  • Versicherungsschutz während der Laufzeit (keine Transportversicherung)
  • Medienarbeit durch die GRIMMWELT

Kontakt und Einsendungen:
Einreichfrist ist der 31. Dezember 2019!

Einreichungen an: ausschreibungen@grimmwelt.de
Ausschreibungsunterlagen und Hintergrund unter: https://www.grimmwelt.de/open-call/

Workshops am YOUKI Festival

Am 19. November startet das Internationale Jugend Medien Festival YOUKI in Wels. Neben ausgiebigen Kinobesuchen, bietet YOUKI ein buntes Rahmenprogramm. Vor allem folgende Workshops empfehlen wir euch: 

// Maskenbild – Make Up & SFX mit Kiky von Rebental//
Lernt mit Kiky von Rebental das Berufsbild Maskenbild näher kennen und kreiert sogar eure eigene Special-Effects-Wunde (inkl. Kunstblut).
Ein-Tages-Workshop, 21.11., 30€ pro Person

// Fotografieworkshop – Vom Selfie zum Selbstporträt mit Laura Ettel //
Innerhalb von drei Tagen könnt ihr hier mit professioneller Unterstützung eure Selbstporträts konzipieren, realisieren und dabei die technischen Grundlagen der Fotografie lernen
Dreitägig, 21.11.-23.11., 70 € pro Person

Preisinfo: 50 % Ermäßigung für European Youth Card Besitzer_innen, Arbeiterkammer Mitglieder, Der Standrad-Abonnent_innen, Schüler_innen und Studierende. Anmeldung unter office@youki.at