Vorweg muss vielleicht gesagt werden, dass es in der Geschichte der KUPF nicht oft vorgekommen ist, dass ihr der Kragen platzt (vielleicht auch nicht oft genug). Darum mag es für Einige sehr verwunderlich sein, dass in relativer Vehemenz auf die Absage der zwei Projekte im Rahmen des KUPF Innovationstopf reagiert wird.
Aber hier muss der Leitsatz gelten, dass das was sein muss auch sein muss.
Für Spekulationen, wie die Sache ausgehen wird, ist es noch zu früh, aber immerhin muss nicht mehr spekuliert werden, wie die FPÖ (Linz) darauf reagiert, weil sie es schon getan hat. Und – es sei vorweggenommen – in vorhersehbarster Art und Weise.
In der Presseaussendung vom 30.07.2010 werden bunt einige der gängigsten kunst- und kulturfeindlichen Klischees aneinander gereiht, Fakten bewusst falsch dargestellt und Zusammenhänge konstruiert.
Gerade zu grotesk mag bei dieser Aussendung erscheinen, wie sehr das „Links – Sein“ der Projekte betont wird, und gleichzeitig der „Linken“ die Rute ins Fenster gestellt wird, wenn es darum geht zu betonen, dass Arbeit die „sonst großteils ehrenamtlich und kostenlos bestritten wird“ plötzlich entlohnt wird.
Lang und breit könnte jetzt der FPÖ gegenüber erklärt werden, dass ehrenamtliche Arbeit auf Strukturen setzt, die temporäre Projekte nicht haben (wer arbeitet eigentlich beim Linz- oder Kronefest ehrenamtlich?), aber das wäre wohl vergebliche Liebesmüh.
Aber hier eine Diskussion zu führen wird nichts bringen. Die FPÖ will nicht diskutieren, sondern Position beziehen, diese so stehen lassen und damit punkten. Die Taktik zieht seit mehreren Jahren und irgend was bleibt immer hängen.
Was dabei am meisten hängen bleibt und für die Zukunft nichts Gutes ahnen lässt, ist, dass die FPÖ offensichtlich den Kulturbereich wieder als Angriffs- und Konfrontationsfläche für sich gefunden hat. Seit dem Kulturkampf Mitte der 1990er und der kurzen „Theater im Berg“ Eskapade (bei der es auch nicht um Kultur ging) war es diesbezüglich ruhig.
Vielleicht sollte sich die KUPF freuen, dass es die FPÖ sein wird, die Kulturpoltik als öffentliches Diskussionsthema wieder etabliert. Die KUPF ist auch darauf vorbereitet. Zu hoffen ist, dass es die anderen Parteien auch sind.