Die Tagung ist eine Kooperation der Abteilung Experimentelle Gestaltung der Kunstuniversität Linz mit dem Filmarchiv Austria und dem Budapester Filmfestival Verzio Human Rights Film Festival.
Die Fotofilmprogramme werden von den FilmemacherInnen, TheoretikerInnen und KünstlerInnen Thomas Tode, Katja Pratschke und Gusztáv Hámos zusammengestellt. Als Begleitung gibt es Vorträge, Diskussionsrunden und eine Ausstellung zum Thema.
PHILM _ Internationale Tagung zum Fotofilm
Ort:
Kunstuniversität Linz, Domgasse 1, 4. Stock, Expostmusik-Raum 4.54, 4020 Linz
Die Tagung begleitet eine Ausstellung mit Arbeiten mit und zu Film und Fotografie von
Studierenden und AbsolventInnen der Experimentellen Gestaltung an der
Kunstuniversität Linz. Ort: Domgasse 1, Uni-Galerie, DOEG03, 4020 Linz
Programm:
Dienstag, den 5.12.2017
10.30 Uhr
Begrüßung
durch Herrn Univ.-Prof. Dr. Reinhard Kannonier (Rektor Kunstuniversität Linz)
und Frau Univ.-Prof. Andrea van der Straeten (Leiterin Experimentellen Gestaltung
Kunstuniversität Linz)
11.00 Uhr
Projektion des ersten Filmprogramms
eingeführt und kommentiert von Katja Pratschke, Gusztáv Hámos und Thomas Tode
Investigation / Spurenbild
Das Spurenbild bezeichnet in der Kriminologie die Reihung der Erkenntnisse, eine Gesamtschau aller Spuren. Ein Spurenbild gibt Auskunft über Tathergang und Täter, es dient als Nachweis der Täterschaft. Familienbilder, Fotoalben, Reise- und Kriegsfotografie bilden das Ausgangsmaterial der hier versammelten Fotofilme. Der Lektüreprozess der Fotografien im Film durch detektivische Rekonstruktion, Befragung des Stillbildes, Untersuchung von Details, dient nicht nur der Beweissicherung oder dem Aufruf zur Überführung von Tätern. Die Filme führen auch vor, wie unsere Urteilsbildung manipuliert werden kann.
Omokage (Remains, JP 2010, 6’) – Maki Satake
Why Colonel Bunny Was Killed? (GB 2010, 28’) – Miranda Pennell
Arbor (USA 2012, 7’, DCP, no dialogue) – Janie Geiser
Powszedni dzién Gestaposca Schmidta (PL 1964, 10’) – Jerzy Ziarnik
Fiasko (DE 2010, 32’) – Janet Riedel, Katja Pratschke, Gusztáv Hámos
Gesamtlänge: 83 Min.
13.00 Uhr Pause mit Buffet
13.45 Uhr
Vortrag von Barnaby Dicker (Film- und Kunstwissenschaftler, London): Takashi Ito: Photofilm, Experimental Process and the Digital-Analogic ‘Toolkit.’ , 40 Min., Diskussion 20 Min.
15:00 Uhr Pause
15.30 Uhr
Vortrag von Gusztáv Hámos / Katja Pratschke (Medienkünstler, Berlin):
Linearität und Non-Linearität im Fotofilm, 40 Min., Diskussion 20 Min.
16.30 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr
Vortrag von Siegfried A. Fruhauf (Filmemacher und Lehrender an der Experimentellen):
Aus dem Stand – Fotografie in der eigenen filmischen Praxis, 40 Min., Diskussion 20 Min.
18.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung Philm mit Arbeiten mit und zu Film und Fotografie von
Studierenden, AbsolventInnen und Lehrenden der Experimentellen Gestaltung an der
Kunstuniversität Linz: Laurien Bachmann, Markus Burgstaller, Miriam Bajtala, Sabine Dichatschek, Karin Fisslthaler, Susanne Flock, Siegfried A. Fruhauf, Hannes Langeder, Clemens Mock, Andrea van der Straeten,
Dimitrios Vellis, Jochen Zeirzer
Ort: Domgasse 1, Uni-Galerie, DOEG03, 4020 Linz
Ausstellungsdauer: 6. bis 15. Dezember 2017
Ausklang
Mittwoch, den 6.12.2017
11.00 Uhr
Projektion des zweiten Filmprogramms
eingeführt und kommentiert von Katja Pratschke, Gusztáv Hámos, Thomas Tode
Flugblatt / Aufschrei
Ein Flugblatt vereint die Bewegung (den Flug) mit dem Fixierten (dem Blatt), ist bewegt und unbewegt zugleich. Das Filmflugblatt will politisch eingreifen, sich einmischen, informieren und skandalisieren. In knappster Form. Das Flugblatt ist immer auch Aufruf und Aufschrei, ein Mittel des Protests. Es ist politisches Statement und mediale Kampfform. Es ist ein zugespitztes, plakatives Mittel, das Demonstratives in bündiger, oft schroffer Form präsentiert. Es ist fast nie im Detail ausgearbeitet, zuweilen holzschnittartig, stets dem Momentanen verpflichtet. Es ist immer Agitation und besitzt als kulturelle Praxis eine lange Tradition. Es hat etwas Flüchtiges, da es stets aktuell ist. Es ist immer dringlich!
1. Teil
Yunbogi No Nikki (The Diary of Yunbogi Boy, JP 1965, 24’) – Nagisa Oshima
und
Vortrag von Thomas Tode (Filmwissenschaftler und Filmemacher, Hamburg): Der Fotofilm rückt in Stößen vor. Zu den Intervallen in Oshimas Yunbogi’s Diary
und Maki Satakes Omokage, 40 Min., Diskussion 20 Min.
13.00 Uhr Pause mit Buffet
13.45 Uhr
Flugblatt / Aufschrei
2. Teil
Now! (CU 1965, 6’) – Santiago Alvarez
Comparing now and then (DE 2012, 6’) – Nina Wiesnagrotzki
Ciné-tracts (F 1968, 9’) – Marker, Godard & Resnais
A Cąca Revoluções (The Revolution Hunter, P/UK 2014, 11’) – Margarida Rêgo
Pinocchio (AT 1995/2001, 1’) – Martin Reinhart
Friendly Fire (USA 2006, 3’) – Martha Colburn
Aphasia (USA 2013, 10’) – Lily Chen
Capitalism: Slavery (USA 2006, 3’) – Ken Jacobs
Capitalism: Child Labor (USA 2006, 14’) – Ken Jacobs
Gesamtlänge: 63 Min.
15:00 Uhr Pause
15.30 Uhr
Vortrag von Martin Reinhart (Filmemacher und Lehrender an der Experimentellen):
Verwandte Prozesse: Apparative Gemeinsamkeiten und Differenzen der filmischen und der fotografischen Praxis, 40 Min., Diskussion 20 Min.
16.30 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr
Diskussion
mit Barnaby Dicker, Gusztáv Hámos, Katja Pratschke, Thomas Tode, Siegfried A. Fruhauf, Martin Reinhart.
Zum Fotofilm insgesamt unter Einbeziehung der teilnehmenden Lehrenden und Gäste. Diskussionsleitung / Moderation: Andrea van der Straeten
18.00 Uhr Ausklang