„Elternschaft tritt bei KünstlerInnen relativ spät und vergleichsweise selten ein. Männer haben etwas häufiger Kinder als Frauen.“, resümiert die 2008 veröffentlichte Studie zur sozialen Lage von Künstler_innen in Österreich zur Frage der Elternschaft. Dieser Umstand sei „weniger auf die Problematik der Vereinbarkeit mit dem Beruf an sich zurückzuführen als viel mehr auf die häufig unsicheren Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven, die Kunstschaffende vorfinden“.
Abgesehen von ökonomisch prekären Lebensbedingungen hat der Kunstbetrieb noch eine ganze Palette an Unvereinbarkeiten mit Kinderbetreuungspflichten zu bieten: Abendtermine am laufenden Band, Ausstellungshäuser, die mit Kinderwägen kaum zu erklimmen sind, Artists in Residence-Programme ohne Informationen über Kinderbetreuungsmöglichkeiten, u.v.a.m.
Im Workshop wollen wir zunächst einen Blick auf Problematiken, die sich für Künstler_innen mit Kinderbetreuungspflichten ergeben, werfen und uns ebenso über Beispiele guter Erfahrung (best practice) austauschen, die anwesende Künstler_innen gemacht haben. Im zweiten Teil stehen Wünsche, Anliegen, Forderungen auf dem Programm: Was wollen wir anders haben, um Elternschaft und Künstler_insein gut unter einen Hut zu bringen?
== Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Künstler_innen mit Kinderbetreuungspflichten und an alle anderen am Thema Interessierten.
== Anmeldung
Bei Teilnahme am Workshop ersuchen wir um ein kurzes Mail, damit wir die Zahl der Teilnehmer_innen ungefähr abschätzen können: office@igbildendekunst.at. Es wird Tee, Kaffee, Säfte, Obst und Kuchen zum Frühstück geben. Der Workshop findet in den Räumen der IG BILDENDE KUNST statt (Gumpendorfer Straße 10-12, 1060 Wien).
== Inputgeber_innen
- Iris Christine Aue (geb. 1983) lebt und arbeitet in Wien und hat zwei Kinder. Sie ist bildende Künstlerin und beschäftigt sich in ihren figurativen raumgreifenden Zeichnungen mit dem Machtgefüge in zwischenmenschlichen Beziehungen. (http://www.iris-christine-aue.com)
- Anna Ceeh (http://www.annaceeh.com) ist eine 1974 im sowjetischen Leningrad geborene und seit 1991 in Westeuropa lebende Künstlerin, freie Kuratorin, Sonic Forscherin und feministische Aktivistin (http://www.femin.me). Eines ihrer aktuellen Projekte ist M A_F A – an arts-based multimedia research project (in progress), that reflects the many attributes and the complexity of the motherhood/fatherhood for artists. It shows tension between the physical, mental and professional situation of artists and between the feminist sight of motherhood and parental intersubjectivity. (http://annaceeh.com/MA_FA)
- Hansel Sato arbeitet als bildender Künstler in unterschiedlichen Kollektiven in Wien und Peru, er hat zwei Kinder. Theoretische Arbeit: Transkulturalität und Gesellschaft, Postkolonialismus und die Konstruktion des post-migrantischen Subjekts in Europa. Künstlerische Arbeit: Gegenständliche Malerei, Comic, Zeichnung und Kunstinterventionen im öffentlichen Raum, die im Kontext postkolonialer Kritik, Migration und Genderdekonstruktion stehen. (http://www.hanselsato.com)
- Moderation: Daniela Koweindl (IG BILDENDE KUNST)
Dienstag, 1. Oktober 2013, 10 bis 13:30 Uhr
IG BILDENDE KUNST, Gumpendorfer Straße 10-12, 1060 Wien