So lange kommentiert wird, so lange wird repliziert – das ist ein Versprechen.
Und darum widmen wir uns heute dem Kapitel Drei der Visionen, welche die Intendanz von Linz09 für Linz erdacht hat:
Hier heißt es:
Zu den Grunderfahrungen der Kulturhauptstadt gehört, wie entscheidend ein einvernehmlich enges und klug abgestimmtes Zusammenwirken der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich für den Erfolg insgesamt war. Linz09 fiel das leicht, weil der Auftrag an die Projektorganisation seitens der Fördergeber explizit und von Haus aus auf eine starke Synthese abzielte. Im Alltag nach 2009, belastet mit doppelten Strukturen, mit doppelten Funktionsträgern und möglicherweise mit politischen Rivalitäten fällt das alles weit schwerer.
Das schreibt die Intendanz, und das ist ziemlich klug. Denn es ist so, dass die Thematik der Verpflichtung zur Mitförderung für viele Initiativen aus dem Kulturbereich eine erhebliche Hürde darstellt, ihr Jahresprogramm bzw. ihre Projektvorhaben durchzuführen.
In der Regel funktioniert das so: Das Land sagt: „Wir warten auf die Zusage der Stadt“. Die Stadt lässt sich Zeit. (das Gros der Kultursubventionen wird im April Gemeinderat beschlossen) Und über allem steht noch der Bund der – aufgrund gesetzlicher Vorschriften auf die er sich beruft – nur fördert wenn Stadt und Land das auch tun. Großartig. Doppelt- bis Dreifach-Bestrafung heißt das für die Vereine, Initiativen und KünstlerInnen.
Weiters heißt es im Ausblick:
Sowohl die Anstrengungen der Stadt wie jene des Landes müssen koordiniert und da, wo es Sinn macht, komplementär und ressourcenschonend aufeinander abgestimmt sein.
Das klingt schon fast nach Förderalismusreform. Wagt sich die Intendanz wirklich an eines der großen Tabuthemen Österreichs. Das will ich nicht glauben. Aber im Grunde haben sie recht. Die Abstimmung der Kulturverwaltungen im Rahmen eines strukturierten Dialogs, in den auch die Betroffenen eingebunden sind ist notwendiger denn je. Vorschläge dafür gibt es zufhauf.
Lesen bildet!