Arbeitslosenversichert und trotzdem nicht anspruchsberechtigt?

Der Kulturrat Österreich ruft zur Petitionsunterzeichnung durch Vereine und Institutionen auf. Die Petition wurde vom Dachverband der Filmschaffenden und der IG Freie Theaterarbeit initiiert.

Statt der angekündigten besseren Vereinbarkeit von selbstständiger und unselbstständiger Arbeit in der Arbeitslosengesetzgebung (und den AMS-Richtlinien) kommt das Gegenteil: Die aktuellen Strukturmaßnahmen bewirken Anspruchsverluste trotz aufrechter Versicherung sowie potentielle Rückzahlungen und wirken zudem Arbeit verhindernd.

Akut ist die Situation im Moment bei KünstlerInnen, insbesondere jenen, die im „Team 4 KünstlerInnenservice“ betreut werden: Die Gleichzeitigkeit von Inkrafttreten der freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbstständige, das Schlagendwerden der AMS-Bundesrichtlinie „Kernprozess Arbeitskräfte unterstützen“ und das seit Jahren zu beobachtende Nachhinken der AMS-internen Information an die einzelnen BetreuerInnen produziert zur Zeit für viele einen (zumeist potentiell langfristigen) Verlust des Anspruchs auf Arbeitslosengeld.

Der Dachverband der Filmschaffenden und die IG Freie Theaterarbeit haben daher eine Petition verfasst, die zwei Kernpunkte der aktuellen Problemlage anspricht: die Beschränkung der Betreuungsdauer im Team 4 auf ein Jahr und die fehlende Berücksichtigung künstlerischer Realitäten in der Arbeitslosengesetzgebung. Mitunterzeichnet wurde die Petition von GPA – Druck-Journalismus-Papier, ÖGB – KulturGewerkschaft Kunst-Medien-Sport-freie Berufe, GPA-work@flex und dem Kulturrat Österreich.

Petition
http://kulturrat.at/agenda/ams/petition09/PetitionAMS.pdf

Liste der bisher unterstützenden Organisationen und Verbände
http://kulturrat.at/agenda/ams/petition09/Liste

AdressatInnen
http://kulturrat.at/agenda/ams/petition09/Adressatinnen

contact@kulturrat.at

Freiheit und Prekarität – Reader erschienen!

Reader zum gleichnamigen Symposium und Vernetzungstreffen kulturschaffender Frauen in Linz (November 08) erschienen!

Die Prekarisierung von Arbeit und Leben nimmt zu. Materielle Verarmung, Vereinzelung und Spaltung der Gesellschaft sind (absehbare) Folgen dieser Entwicklung und machen eine Vernetzung von Initiativen und Handlungsansätzen notwendig. Mit dem Vorhaben in einen multidisziplinären Austausch rund um Prekarisierungsprozesse zu treten, haben FIFTITU%, IG Bildende Kunst, IG Kultur Österreich und der Verband feministischer Wissenschafterinnen zur Auseinandersetzung mit Freiheit und Prekarität Ende November 2008 nach Linz eingeladen.

Die in diesen Reader versammelten Texte bauen auf den Inhalten der Präsentationen, Vorträge und Workshops des gleichnamigen feministischen Vernetzungstages und Symposiums auf. Juliane Alton, Petja Dimitrova und Roswitha Kröll haben ihre Vorträge bzw. Präsentationen zu Papier gebracht und manche Aspekte noch erweitert und vertieft. Die Texte von Marty Huber und Jo Schmeiser greifen die in ihren Workshops ausgelösten Debatten auf und halten (erste) Diskussionsergebnisse fest. Darüber hinaus hat sich Sabine Prokop in einem einleitenden Beitrag mit dem Begriffsduo Freiheit und Prekarität im Kontext von Kunst, Kultur und Wissenschaft auseinandergesetzt. Ein Veranstaltungsbericht von Daniela Koweindl ergänzt die Textesammlung.

Texte und Download des Readers unter:
http://www.frauenkultur.at/linz2008

Mit Texten von:
Juliane Alton, Petja Dimitrova, Marty Huber, Daniela Koweindl, Roswitha Kröll, Sabine Prokop, Jo Schmeiser

Herausgeberinnen:
FIFTITU%, IG Bildende Kunst, IG Kultur Österreich, Verband feministischer Wissenschafterinnen

www.aktivwerden.at – JUGENDLICHE IN NGOS/NPOS

ermöglicht durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung im Rahmen der Demokratie-Initiative http://www.entscheidend-bist-du.at

Die Website http://www.entscheidend-bist-du.at bietet Jugendlichen die Möglichkeit mehr über jugendgerechte Engagementmöglichkeiten in allen auf der Website registrierten Organisationen (NGO-Liste) zu erfahren. Mit einem „Selbsttest“ können sie sich zudem Tipps holen, welche Organisationen für sie selbst passend sein können.

Nutzen auch Sie als NGO/NPO kostenlos die Möglichkeit, Ihre Angebote für Jugendliche auf http://www.entscheidend-bist-du.at vorzustellen und einen Link zur eigenen Homepage zu setzen. Wir freuen uns über neue Einträge bis Mitte Jänner 2009 und unterstützen Sie gerne beim Erstellen Ihres Profils. Für Mitte / Ende Jänner ist eine intensive Bewerbung des Portals unter Jugendlichen geplant. Wir freuen uns auch Ihre Organisation auf der Plattform http://www.entscheidend-bist-du.at vorstellen zu können.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an:
Anne Langner, Büro PlanSinn, 01/5853390-22 bzw. langner@plansinn.at

Handeln statt Schweigen!

Kulturrat Österreich präsentiert Forderungen anlässlich alarmierender Ergebnisse der Studie zur sozialen Lage von KünstlerInnen.
Montag, 22. September 2008, 10 Uhr
Kunsthalle Wien, Karlsplatz, 1040 Wien, Treitlstr. 2

Pressegespräch mit
Maria Anna Kollmann (Dachverband Filmschaffende)
Daniela Koweindl (IG Bildende Kunst)
Sabine Prokop (IG Freie Theaterarbeit)
Günther Wildner (Österreichischer Musikrat)

http://kulturrat.at

Die vom bm:ukk in Auftrag gegebene Studie zur sozialen Lage der KünstlerInnen offenbart eine dramatische Armut: 37% leben von einem Jahresgesamteinkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze (Gesamtbevölkerung: 12,6%, Erwerbstätige: 8%). Etwa 50% erreichen aus der künstlerischen Tätigkeit das vom Künstlersozialversicherungsfonds für einen Zuschuss geforderte jährliche Mindesteinkommen von derzeit 4.188,02 Euro nicht. Insgesamt 74,9% verdienen mit der Kunst weniger als 10.000 Euro jährlich. Das Einkommen von Frauen ist trotz höherem Ausbildungsgrad, Weiterbildungsinteresse und stärkerer Vernetzungen um 35% niedriger als bei Künstlern. Das mittlere Äquivalenzeinkommen von Kunstschaffenden liegt bei 1.033 Euro pro Monat (Gesamtbevölkerung: 1.488 Euro), obwohl drei von vier KünstlerInnen zusätzlich mindestens einer kunstnahen oder kunstfernen Erwerbstätigkeit nachgehen.

Große Lücken in der sozialen Absicherung
Die prekäre Einkommenssituation wird verschärft durch Lücken in der sozialen Absicherung: 30% haben keine durchgehende Pensionsversicherung, 14,7% sind nicht durchgehend krankenversichert. Selbstständigkeit dominiert, Anstellungen sind rar und zumeist von äußerst kurzer Dauer. 36% der Befragten hatten Anstellungen, die kürzer als einen Monat dauerten. 32,4% der Anstellungen von Filmschaffenden dauern gar nur einen Tag. Eine Schauspielerin kam auf 60 Ein-Tages-Anstellungen innerhalb eines Jahres. Viele KünstlerInnen erreichen damit nicht die erforderliche Dauer, um Arbeitslosengeld zu beziehen, müssen aber Beiträge zahlen.

Einkommen geringer als vor zehn Jahren
Insgesamt kommt die Studie dem Ergebnis, dass sich die ohnehin prekäre Einkommenssituation von KünstlerInnen im Vergleich zu Studien vor zehn Jahren sogar noch verschlechtert hat. Auch die Arbeitsverhältnisse spitzen sich zu: Kunstschaffende werden sogar zunehmend kriminalisiert, wenn sie sich etwa als darstellende KünstlerInnen oder Filmschaffende gezwungenermaßen auf Werkverträge einlassen (die mittlerweile für 50% bis 70% der Branche üblich sind), obwohl sie auf Grund ihrer Tätigkeit angestellt werden müssten.

Stillschweigen ist Skandal! Studienergebnis ist Handlungsauftrag!
Diese Zahlen und Fakten des Rohberichts sind alarmierend und zeigen dringenden Handlungsbedarf statt Stillschweigen über die Ergebnisse der Studie. Es ist ein Skandal, dass KünstlerInnen in der viel zitierten Kulturnation Österreich eine Existenz als BettelkünstlerInnen fristen müssen. Der Kulturrat Österreich ruft die verantwortlichen PolitikerInnen auf, Position zu beziehen und endlich mit der längst überfälligen Arbeit an der Verbesserung der sozialen und ökonomischen Lage von Kunstschaffen endlich zu beginnen – unter Einbeziehung der Interessenvertretungen!

Im Rahmen des Pressegesprächs werden InteressenvertreterInnen zur Studie (sowohl in ihrer Gesamtbedeutung als auch spartenspezifisch) Stellung nehmen sowie Forderungen und Vorschläge zur nachhaltigen und umfassenden Verbesserung der dramatischen Situation präsentieren. Ziel muss Existenzsicherung unabhängig von Erwerbsarbeit sein.

Grundeinkommen für alle!

Barrierefreier Seminarraum für Vereine und Organisationen

Barrierefreier Seminarraum (45 qm) mit Sanitärraum (5 qm), Küchenzeile und Sonnenterrasse (12 qm) in der Nähe von Schärding.

Der Seminarraum soll dazu dienen ganzheitliche Denk- und Lebensweisen zu fördern und zum regionalen Angebot an kulturellen, gesellschaftspolitischen und spirituellen Veranstaltungen beitragen.

Wenn Sie Interesse haben Seminare anzubieten oder eine Organisation sind mit entsprechenden Zielen auf der Suche nach einem Raum für Sitzungen, Tagungen, Klausuren, etc., oder einen Behandlungsraum zur stundenweise Miete suchen, richten Sie Ihre Anfragen bitte an:

ALLESEINS
Renate Dobler
Hummelweg 3
A-4786 Brunnenthal
Tel. (0043-) 07712-35638
E-Mail: renate.dobler@alleseins.at

Für mehr Information und Fotos:
http://www.alleseins.at

Novelle Künstlersozialversicherungsfondsgesetz beschlossen

Eine Pressemitteilung des Kulturrat Österreich vom 12. März 08, betreffend die Novelle des Künstlersozialversicherungsfondsgesetzes.

 

Während im Parlament die Novelle des Künstlersozialversicherungsfondsgesetzes (KSVFG) auf der Tagesordnung stand, wiesen KünstlerInnen bei einer Kundgebung vor dem Büro der Kunstministerin Claudia Schmied diese einmal mehr auf deren unerledigten Job hin. So betonte Petja Dimitrova (bildende Künstlerin und Vorstandsmitglied der IG Bildende Kunst): „Der Job einer Kunstministerin ist es, die Interessen der KünstlerInnen zu vertreten. Claudia Schmied hat dies nicht getan, sondern den Weg des geringsten Widerstands in der Koalition mit der ÖVP gewählt.“

Viel anders lässt sich das Ergebnis der Gesetzesnovelle nicht lesen. Keine einzige Forderung des Kulturrat Österreich ist erfüllt. In diesem Zusammenhang erinnerte Zuzana Brejcha (Filmschaffende und Vorstandsmitglied des Kulturrat Österreich) an Oppositionszeiten der SPÖ: „Die SPÖ hat sich der Kritik und den Forderungen des Kulturrat Österreich angeschlossen, sie sogar zu ihren eigenen gemacht: das wäre allem voran die Abschaffung der künstlerischen Mindesteinkommensgrenze als Zuschussvoraussetzung (so genannte Untergrenze).“

Auch die Kunstministerin vertrat vor einem Jahr noch diese Position. Heute sieht alles anders aus: „Die Untergrenze bleibt. KünstlerInnen werden zu BittstellerInnen“, resümierte Zuzana Brejcha die geringfügigen Änderungen im Gesetz. Neu sind verschiedene Ausnahmeregelungen, die es dem Fonds erlauben, auf Ansuchen der KünstlerIn (bei Nicht-Erreichen der Untergrenze) von nun an öfter einmal auf eine Rückzahlung zu verzichten. „KünstlerInnen müssen mit Bettelbriefen antworten, wenn der KSVF Rückzahlungen verlangt“, erklärte Petja Dimitrova die erniedrigende Situation. Eine solche Regelung erhöht Bürokratie und Unsicherheiten, aber nicht die soziale Absicherung.

Und Petja Dimitrova weiter: „Eine Handschrift einer SPÖ-Kunstministerin ist nicht zu erkennen. Die konservativen Konzepte von SchwarzBlau werden unreflektiert fortgesetzt, anstatt sie endlich grundsätzlich über den Haufen zu werfen.“

Andere sehen das freilich anders: In ihren Pressemitteilungen kurz nach der Beschlussfassung im Parlament lobten die Kunstministerin und mehrere SPÖ-Abgeordnete die Novelle, jedoch nicht ohne Widerspruch. Kunstministerin Claudia Schmied: „Härtefälle werden vermieden“. Diese Ansicht konnte die Kunstministerin allerdings nicht einmal in der eigenen Partei verankern. Richtiger lag nämlich der SPÖ-Abgeordnete Gerhard Reheis mit seiner Einschätzung: „Härtefälle werden gesenkt“. Dass diese Novelle „nicht der große Wurf“ ist, merkte Sonja Ablinger (SPÖ) schon vor zwei Wochen in der Sitzung des Kulturausschusses an.

Die KSVFG-Novelle ist gescheitert, die soziale Absicherung von prekär Beschäftigten ungelöst. Um es mit den Kundgebungs-Schlussworten von Petja Dimitrova auszudrücken: „Zurück an den Start, Frau pseudo-sozialdemokratische Kunstministerin! Es gibt noch viel Grundsätzliches zu tun!“

Mehr Information zur Kundgebung
Flugblatt, Statements von KünstlerInnen
http://kulturrat.at/agenda/sozialerechte/ksvfg2007/20080311

Forderungskatalog: Sofortmaßnahmen KSVFG
http://kulturrat.at/agenda/sozialerechte/forderungen/ksvfg

Bedingungsloses Grundeinkommen jetzt!
http://kulturrat.at/agenda/sozialerechte/forderungen/grundeinkommen

Kontakt
Kulturrat Österreich
Gumpendorfer Str. 63b
A-1060 Wien
contact@kulturrat.at

mica – music austria: Rechtsberatungsangebot

In Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltskanzlei Mag. Wolfgang Renzl bietet mica – music austria Einzel- und Gruppenberatungen zu urheber- und urhebervertragsrechtlichen Fragen für Musikschaffende an.

Die Prüfung und Kommentierung von konkreten Verträgen (Labelverträge, Verlagsverträge etc.) vor Vertragsabschluß ist selbstverständlich weiterhin Bestandteil des Angebotes. Darüber hinaus bietet mica UrheberInnen in Konfliktfällen aus bestehenden urhebervertragsrechtlichen Vertragsverhältnissen (wie z.B. bei Vertragsausstieg, Abrechnungsproblemen) Hilfestellung für Schlichtungen an.

Für nähere Details, Termine und Anmeldung wenden Sie sich bitte an Heike Mangold unter office@mica.at oder Tel. 01/52 104-0.

Bitte beachten Sie auch die konkreten Musterverträge unter
http://www.mica.at/praxiswissen

mica – music information center austria
stiftgasse 29
a – 1070 wien
tel +43 (1) 52104.50
fax +43 (1)52104.59