Umfrage Kulturschaffende

Der internationale wie nationale Diskurs zeigt, dass Angebote kultureller Bildung für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, und hier speziell im Kontext Schule, einen immer höheren Stellenwert im Kultursektor erhalten. Aus diesem Grund wurde EDUCULT – Denken und Handeln im Kulturbereich (www.educult.at) von KulturKontakt Austria mit einer österreichweiten und spartenübergreifenden Studie beauftragt.

 Alle Kulturinstitutionen und -initiativen sind eingeladen, sich bis 14.7.2013 an dieser Befragung zu beteiligen. WICHTIG: Einzelpersonen (etwa KünstlerInnen oder KulturvermittlerInnen) sind NICHT Ziel dieser Studie.

Im Fragebogen sind Fragen rund um folgende Themen enthalten:

·         Grunddaten zur Ihrer Institution/Einrichtung/Initiative (im Folgenden Einrichtung genannt)

·         Organisatorischer Rahmen (Ressourcen)

·         Vermittlungsangebote allgemein (Zielgruppen, Motivation)

·         Vermittlungsangebote für Schulen/Schulklassen (Formate, Kommunikation, Partizipation etc.)

 

Interviews mit AnbieterInnen und NutzerInnen kultureller Vermittlungsangebote werden die quantitativen Ergebnisse ergänzen. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert den Pre-Tests zufolge knapp 15 Minuten. Selbstverständlich werden alle Angaben von EDUCULT anonymisiert weiterverarbeitet, d.h. Antworten werden NICHT rückvollziehbar und NICHT fürDritte einsehbar sein.

Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Teilnahme die Weiterentwicklung des Feldes kultureller Bildung! Bitte nehmen Sie sich auch die Zeit, den Fragebogen auszufüllen, falls Sie bislang keine Vermittlungsangebote im Programm haben. Das Ausfüllen dauert dann nur wenige Minuten.
Hier geht’s zum Fragebogen: http://de.surveymonkey.com/s/Vermittlungsangebote

Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Mitwirkung!

Mit freundlichen Grüßen
das EDUCULT-Team

Ihre Ansprechpersonen bei Fragen:

Tanja Nagel (tanja.nagel@educult.at), Peter Szokol (peter.szokol@educult.at)

Petition für den Erhalt des Archivs und Dokumentationszentrums basis wien

Der basis wien, das Archiv und Dokumentationszentrum für zeitgenössische Kunst in und aus Österreich, droht die Schließung. Aufgrund der Ablehnung jeglicher Fördermittel durch das zuständige Ministerium BMUKK befürchtet die Institution basis wien ihre über 16 jährige Dokumentationstätigkeit des österreichischen Kunstgeschehens einstellen zu müssen.

Im basisarchiv, welches 1997 von Lioba Reddeker in ihrer damaligen Funktion als Bundeskuratorin gegründet wurde, werden ephemere Materialien der Kunstproduktion in analoger und in digitaler Form gesammelt und erschlossen. Unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Standards wurde aus dem physischen Archivbestand eine Online Datenbank aufgebaut, die von Anfang an im internationalen Kontext eingebunden, in ihrer Struktur als Gedächtnis der österreichischen Kunstproduktion fungiert.

Nur durch massiven persönlichen Einsatz der Gründerin und Leiterin Lioba Reddeker konnte die Tätigkeit über mehr als ein Jahrzehnt kontinuierlich durchgeführt werden. Nach Lioba Reddekers Tod im Sommer 2011 und dem damit einhergehenden finanziellen Ausfall durch die Einstellung des Ausstellungsprogramms HangART-7, haben wir begonnen, den Verein sowohl inhaltlich als auch finanziell neu zu strukturieren. Es ist uns gelungen mit der Beteiligung der Bundesländer, Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich die Finanzierung der Archivtätigkeit auf eine breitere Grundlage zu stellen. Zudem konnten wir mit der Einbindung und Erschließung des Archivs des Sammlungszentrums Kunst St. Pölten die Reichweite der Datenbank erweitern und für eine andere Institution nutzbar machen. Obwohl die aktuellen Voraussetzungen und Bedingungen mit einer finanziellen Beteiligung des Bundes die realistische Weiterführung impliziert hätten, ereilte uns deren Förderabsage im MAI 2013.

Mit dieser Entscheidung sind wir gezwungen auf die drohende Einstellung der Dokumentationsarbeit hinzuweisen und bitten um Unterstützung.

Bitte unterzeichnen Sie die Petition unter

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-des-archivs-und-dokumentationszentrums-basis-wien

und setzen Sie sich damit für den Erhalt des Archivs und Dokumentationszentrums basis wien ein.

 

Reader erschienen: Romanistan ist überall!

Zwischen 2011 und 2013 führte die IG Kultur Österreich gemeinsam mit Roma – Selbstorganisationen aus Wien, Berlin und Barcelona (Roma Kultur Zentrum Wien, Amaro Drom, FAGiC) das Projekt Romanistan. Crossing Spaces in Europe durch.Zum Abschluss des Projekts liegt nun der Reader Romanistan ist überall. Markierungen im unwegsamen Gelände vor. Er beschäftigt sich mit Fragen der Selbstorganisation und – damit verbunden – der zeitgenössischen Kultur-, Kunst- und Medienproduktion europäischer Roma/Romnja. Der Reader ist in vier Sprachen erhältlich (Deutsch, Englisch, Spanisch, Romanes) und kann ab sofort kostenlos bestellt werden.

Romanistan ist überall – Markierungen im unwegsamen Gelände

Hg.: IG Kultur Österreich,

Eigenverlag, Wien, 2013.

ISBN: 3-9500544-7-2

Europa, wie wir es heute kennen, ist eine Konstruktion der Moderne, die uns nach zwei Weltkriegen, nach Zerstörung, Vertreibung und Vernichtung die Einlösung der Versprechungen von Demokratie, ungeteilten Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit noch immer vorenthält. An kaum einem anderen Beispiel wird dies so deutlich wie an den Realitäten der Roma und Sinti, deren Weg durch Jahrhunderte der Ausgrenzung und Verfolgung auch im Zuge der gegenwärtigen Institutionalisierung dieses Europas kein Ende gefunden hat. Rassistisch motivierte Übergriffe und öffentliche Hetztiraden gehören in vielen EU-Mitgliedstaaten zu einem Alltag, den Giorgio Agamben in seinem Werk „Homo sacer“ ganz allgemein als Ausnahmezustand beschreibt.

Das Gelände ist also tatsächlich unwegsam – und insbesondere für Roma und Sinti eine denkbar schwierige Voraussetzung beim Versuch, die in den Mehrheitsgesellschaften vorherrschenden Wahrnehmungsmuster zu überwinden. Die Wissenschaften haben deren stereotypen Grundbestand mit absurden Rassentheorien vertieft. Kultur und Medien schöpfen bis heute daraus, wobei sich zu den eliminatorischen Vorstellungen immer auch eine pseudofolkloristische Verklärung gesellt – die Kehrseite der gleichen Medaille.

Die triviale Romantik von „Zigeunermusik“, Flamenco und anderen Exotismen entstellt die Lebenswirklichkeit der Roma und Sinti zur Unkenntlichkeit und stößt sie in ein Vakuum.

Mit seinen Markierungen erzählt Romanistan von einem Europa, das nicht dem Regime des Ausnahmezustands überlassen bleiben darf. Die Kontinuität von Unsichtbarkeit, Ausschluss und Verfolgung erfordert wirkmächtige Brüche. Die Konfrontation braucht einen strategisch langen Atem, die Verhandlung zur Selbstverortung von Roma und Sinti den dafür notwendigen Raum. Das gegenwärtige Europa ist unwegsam, aber keinesfalls in Stein gemeißelt…

Mit Beiträgen von

Pedro Aguilera Cortés, Katalin Bársony, Aylin Basaran, Ljubomir Bratić, Hamze Bytyci, Markus End, Gilda-Nancy Horvath, Marty Huber, Almir Ibrić, Patricia Köstring, Anna Mirga, Radostina Patulova, André J. Raatzsch, Simone Schönett, Erika Thurner

Bestellung/Download:

http://igkultur.at

http://www.romanistan.net

Ein Schritt weiter! – Die künftigen EU-Kulturprogramme

Zum Stand der Verhandlungen der beiden EU-Programme „Kreatives Europa“ und „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ in der Laufzeit 2014-2020: Die Europäische Kommission hat Ende 2011 die Vorschläge zu den beiden EU-Förderungsprogrammen „Kreatives Europa“ und „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ für die Laufzeit 2014‒2020 vorgelegt.

 

„Kreatives Europa“ vereint die aktuellen EU-Programme Kultur, MEDIA und MEDIA Mundus und schafft für den Kultursektor ein neues Finanzierungsinstrument, das in Form eines Garantiefonds einen vereinfachten Zugang zu Darlehen ermöglichen soll. Ziele sind die Förderung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Kultur- und Kreativsektors. „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ soll in ähnlicher Form wie bisher fortgeführt werden. Es zielt darauf ab, das Bewusstsein für die gemeinsame Vergangenheit, Werte und Ziele der EU und die demokratische Beteiligung der BürgerInnen zu stärken. Die europäischen KulturministerInnen konnten sich bei beiden Programmen bereits über die meisten inhaltlichen Punkte einigen. Im Spätherbst 2012 hat auch das Europäische Parlament seine Stellungnahmen vorgelegt. Unter der aktuellen irischen Ratspräsidentschaft sollen nun die Positionen des EU-Kulturministerrates und des Europäischen Parlaments einander angenähert werden, um zügig eine Einigung zu erzielen. Inwieweit das ambitionierte Programm planmäßig umgesetzt werden kann, ist auch eine Frage des Budgets. Leider sind Kürzungen höchstwahrscheinlich, da der EU-Gesamthaushalt insgesamt kleiner ausfallen wird.

 

Nähere Informationen und weiterführende Links finden sich auf der Website des BMUKK:

• Kreatives Europa 2014‒2020:
www.bmukk.gv.at/europa/eukultur/kreativeseuropa.xml

• Europa für Bürgerinnen und Bürger 2014-2020:
www.bmukk.gv.at/europa/eukultur/buerger20142020.xml

Spendenaufruf PEREGRINA

Der Verein Peregrina (Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für Migrantinnen) bietet seit 20 Jahren kontinuierlich kostenlose muttersprachliche psychologische Behandlung für Migrantinnen an. Er bemüht somit die enorme Versorgungslücke in der psychotherapeutischen Versorgung von zugewanderten und geflüchteten Frauen ein Stück zu kompensieren.
„Dieses Jahr haben unsere öffentlichen Fördergeber ihre Subventionen überraschend gekürzt. Folglich müssen wir unser Angebot der psychologischen Betreuung und Behandlung von kriegstraumatisierten Frauen massiv kürzen. Unser Ziel ist es nun 600 Personen zu erreichen, die jeweils 33 Euro spenden, damit wir diese Situation überbrücken und unser Angebot aufrechterhalten können. Wir freuen uns auch über Spenden in der Höhe von 11 €/ 22 €/ 66 € oder 99 Euro.“ Wie spenden? Einfach Homepage unter www.peregrina.at/de/donate besuchen und auf den gelben Button „Spenden“ klicken oder auf folgendes Konto überweisen: Institut:Oberbank IBAN: AT841500004641011905 BIC: OBKLAT2L Kontonr: 04641011905 BLZ: 15000 „Unterstützt uns bitte außerdem, indem ihr Freund/Freundin von Peregrina auf Facebook werdet: http://www.facebook.com/pages/Verein-Peregrina/110255729167506?ref=ts&fref=ts

Lobbyisten der Content-Industrie veröffentlichen „Weißbuch“ – die IG Kultur hält dagegen

Die von Verwertungsgesellschaften und -industrie finanzierte Lobby-Initiative „Kunst hat Recht“ hat ein „Weißbuch zur Bedeutung des geistigen Eigentums für Österreichs Kunstschaffende“ herausgegeben. Die darin geäußerten Ansichten widersprechen natürlich diametral den Meinungen, Interessen, Lebensrealitäten und Ansprüchen zahlreicher freier Kulturschaffender und auch derer Interessensvertretungen. Die IG Kultur hat kurzfristig eine kritische Replik zum 9. Kapitel, „Themen der aktuellen Diskussion über das Urheberrecht„, verfasst: hier

Audiokommentar: KUPF vergibt G’nackwatsch’n ans Musiktheater

Auch in der aktuellen Ausgabe der Kupf-Zeitung wird eine Gnackwatsch’n verteilt. Diesmal richtet sich diese kritische Kolumne in erster Linie an die Kulturpolitik des Landes OÖ. Für das Musiktheater wurden Kunst-am-Bau – Aufträge im Wert von 1,2 Millionen Euro erteilt. Prinzipiell keine üble Sache – hätte die 14-köpfige Jury (in der eine einzige Frau saß) nicht ALLE Aufträge an Männer vergeben…

Die Gnackwatsch’n wurde nun von Petra Moser für das frei Radio Linz (FRO) eingelesen.

Anhören: hier

Kultur.Protest.Wels

Die KUPF unterstützt den offenen Brief an die Welser Stadtpolitik gegen die Sparpläne im Kulturbudget!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin,
sehr geehrte Herren Vizebürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats!

Als Teil der Sparvorhaben der Stadt Wels zur Erstellung des Budgets 2013 soll das Minoritenmuseum geschlossen werden und nur noch Gruppen oder für Führungen zur Verfügung stehen, ferner sollen im Burgmuseum weitere Schließtage eingeführt werden.

Die Unterzeichner dieses Briefes protestieren mit Nachdruck und Entsetzen gegen diese Pläne, die zu keiner nennenswerten finanziellen Ersparnis, jedoch einer wesentlichen kulturellen Verarmung dieser Stadt führen werden. Wels war eine bedeutende Römerstadt. Das moderne und besucherfreundliche Minoritenmuseum ist ein Römermuseum von über Österreich hinausgehender Bedeutung. Es zeigt einzigartige Objekte und wird von vielen Individualtouristen besucht. Das Burgmuseum beherbergt vor allem die jüngere Geschichte unserer Handels- und Gewerbestadt in ihrem ländlichen Umfeld.

Hochwertige Kultur ist ein unverzichtbarer Bestandteil attraktiven städtischen Lebens. Bewohner und Besucher unserer schönen Stadt wollen nicht nur einkaufen und stimmig flanieren, sondern auch vielfältig ihren Horizont erweitern. Touristen kommen nicht nach Wels, um Filialen internationaler Modeketten zu sehen, sondern um Einzigartiges wie den Stadtplatz oder das Minoritenmuseum kennen zu lernen.

Schließungen sind keine Lösung. Wir schlagen vor, die Museen bekannter zu machen, neue Produkte wie z.B. eine für alle Welser Museen einschließlich Welios gültige Eintrittskarte zu schaffen, diese gemeinsam mit anderen Ereignissen zu bewerben, Mittel für Sonderausstellungen bereit zu stellen. Fördern wir unsere Museen, statt sie zu Gunsten geringfügigster Ersparnisse im Vergleich mit anderen Budgetposten (z.B. Sportstätten oder Autobahnabfahrt) zu opfern. Die Welser Innenstadt kämpft ums Überleben. Die geplanten Schließungen wären ein weiterer verhängnisvoller Meilenstein in der Entwertung unseres städtischen Lebens. Sie, unsere Vertreter, tragen die weitreichende Verantwortung für das Gemeinwesen. Stellen Sie die Weichen nicht falsch! Überdenken Sie die Schließungspläne, verwerfen Sie diese, verweigern Sie die Zustimmung! Im Gegenteil, fördern Sie die Welser Museen! Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre unterzeichnenden Welser Bürgerinnen und Bürger