DIT!

FLOSS – Free/Libre Open Source Software, Community-Arbeit und das kreative Arbeiten zwischen Gesetz und Ästhetik sind wesentliche Säulen des Programms von LinuxWochenLinz, kurz LIWOLI 2010, die von servus.at organisiert werden. Unter dem Motto DIT! – Doing It Together werden auch heuer lokale und internationale Theoretikerinnen, Künstlerinnen und Programmiererinnen drei Tage lang an der Kunstuni Linz in einem offenen Rahmen wesentliche Tools und Praktiken im Bereich Freie Software vorstellen und vermitteln.

Lernen und Lehren mit FLOSS

Freie Software, freie Lizenzen und Webtechnologien werden stets wichtiger. An vielen heimischen Universitäten oder Kunstschulen wird Open Source Software aber kaum vermittelt. Der selbständige Umgang mit digitalen Werkzeugen bleibt vernachläßigt.
Das gute Beispiel ist der Networked Media-Masterstudiengang des Piet Zwart Institute in Rotterdam, wo man bereits seit Jahren auf Freie Software setzt. Bei LiWoLi zeigen etwa Florian Cramer (How to Run an Art School on Free Software/Open Source) und Seppo Gründler (FLOSS or FLASH) das Potential von Open Source in Forschung und Praxis auf. FLOSS bildet dabei einen Schwerpunkt. Gleichzeitig soll der Aspekt der Produktionsbedingungen von Open Source Software Thema sein. FLOSS-Entwicklerinnen erfahren die „housewifisation of labour“, damit ist jene Arbeit gemeint, die als nicht produktiv geltend, unbezahlt bleibt. Diese These wird Armin Medosch (Subsist! FLOSS production and the labour viewpoint) aus dem Blickwinkel der Arbeit vorstellen und beruft sich auch auf feministische Theorien der 70er und 80er Jahre.

Open Frameworks und die Community

Hinter freier Software steht eine Community. Programmiererinnen und Künstlerinnen tragen und erweitern die Entwicklung von freier Software, indem sie Wissen und Ressourcen teilen, kollaborieren und Anderen zur Verfügung stellen. Durch diese Art des Zusammenschlussen erreichen Freie Software Tools oft ein mächtiges Potential. Open Frameworks ist nur ein Beispiel für ein derartiges Open Source Projekt, hinter dem eine wachsende Community steht. Im Rahmen von LiWoLi werden Offene Tools, wie Open Frameworks in Workshops vermittelt. Freie Initiativen, wie Funkfeuer, präsentieren ihre Community Projekte dem Publikum.

Remix Culture und Copyright

Heutzutage kann man keine künstlerische oder kulturelle Aussage mehr machen, ohne sich mit Urheberrechtsfragen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig nutzen immer mehr Künstler digitale Technologien wie Sampling und Remixing und bedienen sich aus dem Bilderpool unserer medialen Realität. Kunst- und Kulturproduktion bewegt sich damit zwischen Gesetz und Ästhetik. Im Rahmen von LiWoLi beleuchten TheoretikerInnen, wie Felix Stalder (Remix Culture) und Valie Djordjevic die zentralen technologischen, rechtlichen und kulturellen Dynamiken in den Bereichen Medienkunst und Urheberrecht.

LIWOLI 2010 finden im Zeitraum von 15. – 17. April an der Kunstuniversität Linz am Hauptplatz 8 statt. Der Eintritt ist frei. Hier findet ihr die Möglichkeit euch zu den Workshops anzumelden.