Lifestyle-Kids

In die Luft gucken, flanieren, die Menschen sehen.
Heute in der Innenstadt: Vor mir 3 kleine Jungs, zwei davon mit Skateboard; sie kommen gerade von der Schule und unterhalten sich. Sie sehen nett aus, diese, wirklich noch recht kleinen, 7-jährigen urbanen Kids; langes Haar und dieser typische Skaterstil, den sie von den jungen oder Nicht-mehr-jungen Eltern vererbt bekommen haben. Burton-Rucksack in Schwarz/Weiss, Vans, Stacheldrahtmuster auf der gefütterten, warmen Weste, schrill gefärbte Billabong-Hauben – ein cooler Dresscode, der aussagt, die nächste Skaterbahn ist nicht weit, oder auch das Meer zum Surfen.

Dann werde ich stutzig. Sie wirken zu sicher. Es scheint ihnen die Welt selbstverständlich zu sein. Kann es sein, dass sich der Lifestyle in den Habitus ungut eingeprägt hat – und sich dann … ja was nur?
Morgen, der 11. November. Die Zeit, in der sich Kinder in Piraten, Feen oder Clowns verwandeln. Das faszinierende ist, dass sich Kinder diese zauberhaften Rollen selbst abnehmen. Das ist dann immer etwas Phantastisch. Ich stelle mir die 3 Jungs in Faschingskostüme vor. Irgendwie gelingt es nicht. Sie würden es vermutlich selbst nicht glauben. Wäre es ihnen lächerlich sich zu verkleiden, und wenn es auch nur mit Steve-Jobs-Maske wäre? Ich hätte sie fragen sollen.

Aber irgendwie erinnert mich das Ganze jetzt auch an diese DDR/BRD-Identitäts-Geschichte. Und die geht so: Die Menschen in der DDR waren so viel kreativer, da sie nicht viel kaufen konnten.

Vermutlich ist auch das bloß eine weitere Sozial-un-Romantik.