In dieser kleinen, zeitlich begrenzten Blog-Reihe widmen wir uns heute dem vierten Ausblick der Intendanz der Kulturhauptstadt, mit welchem sie uns erklären bzw. nahelegen, was bis 2015 zu geschehen hat.
Heute ist die Rede von: Die Gewinne bewirtschaften!
Und hier erzählt die Intendanz:„Vieles steht auf der Habenseite von Linz09 – der Abschlussbericht ist dafür ein beredtes und anschauliches Zeugnis. Projekte, Erfahrungen, Imagewerte, Netzwerke und Hoffnungen müssen jedoch weiter bearbeitet werden, um den Gewinn zukunftsorientiert zu realisieren.“
Interessant vorerst ist schon eimal, dass die Sollseite, also das Kontominus nicht angesprochen wird. Sondern – um es wirtschaftlich auszudrücken – geht es um Gewinnmaximierung.
Etwas spitzfindig, polemisch muss auch erwähnt werden, dass es von einem relativ seltsamen Zugang zeugt, wenn die Rede davon ist, dass Hoffnungen weiter bearbeitet werden müssen. Hoffnungen wurden seit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt bearbeitet – sprich geschürt. Aber die abgegebenen Heilsversprechungen wurden – wenn überhaupt – nur partiell eingelöst.
Was aber die Intendanz mit Gewinnmaximierung meint, erklärt sie uns auch noch, wenn da steht: „Die Weiterführung einzelner Projekte gehört ebenso dazu wie das Bemühen um ein kundenfreundliches Ticketing aller Linzer Kultureinrichtungen oder die Anstrengungen zugunsten von Marketingsynergien im kulturtouristischen Feld.“
Darf ich ehrlich sein? Ich kanns nicht mehr hören. Dieser – wie es im Kommentar zum Part II so treffen hiess – Kulturpolitik-Sprech, der darauf abzielt kosmetische Korrekturen anzudenken, aber sich nicht an die eigentlichen Herausforderungen wagt. Denn Tickenting und Marketingsynergien sind nur dann sinnvoll, wenn auch die strukturelle Absicherung der AktivistInnen gewährleistet wird.