Das sogenannte ‚White Paper on the Future of Europe‘ zum einen und die EU-Kulturförderung zum anderen wurden von zentralen europäischen Netzwerken aus dem Kulturbereich einer kritischen Reflexion unterzogen. Daraus entwickelten sich wichtige Empfehlungen und Forderungen zur Stärkung der Rolle von Kunst und Kultur auf europäischer Ebene:
Culture Action Europe: Reflection Paper zur Zukunft Europas
Unter dem Titel „Belonging and Becoming: A cultural response to the White Paper on the Future of Europe and the accompanying reflection papers“ hat Culture Action Europe (CAE) ein Reflection Paper veröffentlicht, in dem es um die Rolle von Kultur und Kunst für die Zukunft Europas geht. Die europaweiten Mitglieder und Verfasser von CAE bemängeln, dass Kultur in den fünf Zukunftsszenarien, die im Weißbuch zur Zukunft Europas vorgestellt werden, zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Sie fordern, dass Kultur als essenzieller Beitrag zur europäischen Identität und Integration zukünftig stärkere Berücksichtigung erfährt und wünschen sich unter anderem eine Verdoppelung des Budgets für das zukünftige Kulturförderprogramm nach 2020.
IETM und EDN geben Empfehlungen für EU-Kulturförderung nach 2020
Die beiden Europäischen Netzwerke des Bereichs Darstellende Kunst IETM (International Network for Contemporary Art) und EDN (European Dancehouse Network) haben im September ein Position Paper zur Midterm-Evaluierung des laufenden Programms veröffentlicht und geben ebenso wie die CAE Empfehlungen für die neue Förderperiode ab 2020. Sie sprechen sich für eine Stärkung des EU-Kulturförderprogramms aus und plädieren für eine Erhöhung des Kulturbudgets. Der Kultur- und Kreativsektor muss stärker unterstützt und für Künstlerinnen und Künstler müssen die Arbeitsbedingungen europaweit verbessert werden.