EU-Parlament schreibt wieder Journalistenpreis aus

Mit 5.000 Euro dotiert – Einreichfrist bis 31. März

Bereits zum dritten Mal vergibt das Europäische Parlament heuer einen Journalistenpreis. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die zu einem besseren Verständnis aktueller europäischer Themen sowie der Funktionsweise und Politiken der Europäischen Union beitragen. Der Preis wird in vier Kategorien, nämlich Print, Radio, Fernsehen und Online verliehen und ist mit je 5.000 Euro dotiert.

Die Beiträge müssen in einer der offiziellen EU-Sprachen verfasst und im Zeitraum zwischen 1. Mai 2009 und 31. März 2010 veröffentlicht worden sein. Teilnehmen können laut einer Aussendung vom Freitag einzelne Journalisten sowie Autorenteams von bis zu fünf Personen, die Staatsangehörige oder Einwohner eines EU-Mitgliedslandes sind. Die Beiträge können ab sofort bis zum 31. März eingereicht werden, die Preisverleihung findet am 15. Oktober statt. (APA) Infos unter www.eppj.eu

ATTAC AktionsAkademie

12. – 16. Mai 2010, Laakirchen/Steyrermühl OÖ

Auf der Akademie könnt ihr alles rund um Aktion und politisches Werkzeug lernen um in der Öffentlichkeit mit euren politischen Anliegen besser durchzudringen.

Viele verschiedene Workshops bieten Raum für das Erlernen und Ausbauen von praktischem Wissen.

Ein buntes, kulturelles und sportliches Rahmenprogramm sowie leckeres Essen machen die AktionsAkademie noch abwechslungsreicher und vielfältiger.

Infos unter: http://www.attac.at/aktionsakademie.html

outstanding artist award – Karikatur und Comics

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur schreibt für das Kalenderjahr 2010 einen outstanding artist award – Karikatur und Comics aus.
Voraussetzungen:

Der outstanding artist award wird Künstlerinnen und Künstlern zuerkannt, die im Bereich Karikatur und/oder Comics tätig sind und deren Werk sich durch einen besonderen Grad an Originalität und eine außergewöhnlich innovative Komponente auszeichnet. Der outstanding artist award stellt eine Anerkennung und Förderung für das Schaffen jüngerer Künstlerinnen und Künstler dar. Teilnahmeberechtigt sind alle österreichischen oder seit drei Jahren in Österreich lebenden Künstlerinnen und Künstler. Von der Bewerbung ausgeschlossen sind Studentinnen und Studenten.
Preishöhe:

Der Preis ist mit € 8.000,00 dotiert.
Vergabemodus:

Die Vergabe des Preises erfolgt auf Vorschlag einer unabhängigen Jury.
Es wird darauf hingewiesen, dass keine verbalisierte Begründung des Jury-Vorschlages erfolgt.
Bewerbungsunterlagen:

Lebenslauf (Ausbildung und Angabe über die bisherigen künstlerischen Aktivitäten)
Dokumentation der bisherigen künstlerischen Tätigkeit (wie z.B. Kataloge, Fotos, etc.), maximal A4 Format (keine Originalarbeiten). Die Unterlagen sollen der Jury ermöglichen, sich ein Bild über die Tätigkeit der Bewerberin/des Bewerbers zu machen
Das eingereichte Material wird nach Verlautbarung der Preiszuerkennung im Postweg zurückerstattet.
Für Verlust bzw. Beschädigung von Unterlagen kann keine Haftung übernommen werden.
Bewerbungstermin:

Schriftliche Bewerbungen sind bis zum 30. April 2010 (es gilt das Datum des Poststempels) zu richten an:
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abteilung V/1 , Concordiaplatz 2 , 1014 Wien
Der Briefumschlag ist mit deutlich sichtbarem Vermerk zu kennzeichnen:
outstanding artist award – Karikatur und Comics 2010
Einsendungen nach diesem Termin können nicht berücksichtigt werden. Der Jury werden nur vollständige Bewerbungen vorgelegt, elektronische Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden.

Bei telefonischen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Mag. Joana Pichler, Abt. V/1 des BMUKK – Tel.: 01-53120-6818.

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Gleichstellung: Bitte Warten?

Wir wissen es alle. Doch wenn das Nachrichtenmagazin Profil mit „Macho-Land-Österreich“ titelt, dann wenden sich Viele wieder fragend dem Thema zu – auch ich. Wie ist es um die Gleichstellung der Frauen mit den Männern bestellt? Was sagen die Quoten?

Schon die Titelseite des aktuellen Profil ist jedenfalls mit ein paar drastischen Statistiken versehen:

*** Frauenanteil im Parlament? Kein Drittel.
*** In Aufsichtsräten? Unter 10 Prozent.
*** An der Uni-Spitze? Null.

Das brachte mich auf die Idee einmal beim Verein Fiftitu nachzufragen, ob es Statistiken zu Frauenquoten gäbe, im Allgemeinen und über die OÖ Kulturvereine im Speziellen. Die Ladies von Fiftitu arbeiten zwar aktuell an Statistiken, das Resultat läßt aber noch ein Weilchen auf sich warten. Ich wurde aber fürs Erste freundlich auf die Webseite „Die Quote – Eine Provokation“ verwiesen, die 2005 entstand und bis etwa 2007 upgedatet wurde. Ad hoc dachte ich, dass ich diese Informationen nicht wirklich heranziehen könne. Oder doch?

Nun sitze ich hier und weiss noch immer nicht, ob es mich trotz oder weil meines Pessimismus überraschen soll, dass sich die Statistiken keineswegs verändert haben. Die Zahlen sind seit Jahren austauschbar, die Zahlen stagnieren. Ist die Gleichstellung quasi kaltgestellt?
Laut Profil sind in Österreich auch Frauendomänen von Männern besetzt: In Kärnten bekam bisher keine einzige (sic!) Gynäkologin einen Vertrag mit der Gebietskrankenkasse. „Quer durch Österreich ordinieren 407 Gynäkologen und nur 88 Gynäkologinnen auf Kasse. Auch die Wiener Frauenärztin Renate Kallo hätte ihre Kassen-Praxis an einen Mann übergeben müssen: „Meine Patientinnen gehen lieber zu Frauen und wollen nicht in Privatordinationen.“ Also geht Kallo nicht in Pension – obwohl sie fast 70 ist.“

Ich schließe mich im Übrigen Marty Huber an, die sich eine blasphemische Quote wünscht, wenn sie sagt:
„Ich wünsche mir eine blasphemische Quote: frei nach Donna Haraway, weil Blasphemie mehr von Treue zeugt als Dienen, meint sie in ihrem Text dem Cyborg Manifesto. Daher wünsch ich mir eine Quote für Frauen, die den Feminismus nicht neoliberal buchstabieren, frei nach Frigga Haug, eine Quote, die aktiv antirassistisch ist, eine, die auch schon mal das Biogeschlecht beiseite lässt. Weil Blasphemie vor den moralisch Oberschlauen schützt und trotzdem zu ihrer Community steht. Ich wünsch mir ein Quote, die mit den Abtrünnigkeiten und trennenden Aspekten ironischen Umgang findet, eine, die sich selber widerspricht; unbezähmbar, unkontrollierbar wuchernd und nicht gendermaingestreamt. In einer blasphemischen Quotierung gibt es frei nach Audre Lord keine „nur“ auf Frauenpolitik bezogenen Kämpfe, sondern die Kämpfe richten sich immer auch gegen Ausbeutungsverhältnisse per se. Mehr Manifest … Mehr Aktion … Mehr Quote in der Blasphemie …“ (Marty Huber, Sprecherin der IG Kultur Österreich, Dramaturgin in Tanz und Performance und queere Aktivistin im Rosa Lila Tipp, Wien)

In wenigen Tagen jedenfalls, am 8. März, wird der Internationale Frauentag gefeiert. In den Freien Radios geht ein dichtes, von Frauenredaktionen gestaltetes Programm on Air und in Linz kann man am Taubenmarkt nach elegant gekleideten Guerillagirls Ausschau halten.
Zumindest bemerkenswert ist auch, dass es nun nicht gesetzeswidrig ist, die Nationalhymne mit den Töchtern zu besingen – aber das ist ja eh nicht so spannend …

Kundgebung Protestcamp

10. März 13 – 18 h Hauptplatz Linz

bologna burns

Redebeiträge Infostände Musik
Band: Mariachis de las fiestas locas + X

Die zunehmende Ausrichtung aller Lebensbereiche nach wirtschaftlichen Rentabilitätskriterien führt
zu Ausbeutung und Zerstörung von Lebewesen und Umwelt, zu Menschenrechtsverletzungen, zu
unmenschlichen Arbeitsbedingungen und zur Einschränkung sozialer Leistungen wie Bildung,
Gesundheitsversorgung oder Altenpflege.
Der europaweite Bologna-Prozess treibt die unterfinanzierten Universitäten in ein Abhängigkeitsverhältnis
zur Wirtschaft. Forschung und Lehre werden von Großindustrie und –kapital dominiert.
Abgesichert wird dieser Prozess durch die Entmachtung der an den Universitäten Studierenden,
Lehrenden und Forschenden. Weiters beinhaltet der Bologna-Prozess die Herausbildung einer
2- Klassen-Universität mit Zugangsbeschränkungen am Studienbeginn, beim Übergang vom
Bachelor zum Master und zum Doktorat. Daraus resultiert eine Elitenbildung die zur Erhaltung
und zum Ausbau der ökonomischen Spaltung in der Gesellschaft führt. Ähnliche Vorgehensweisen
sind auch im Sozial-, Gesundheits-, Energie-, Arbeitsmarkt-, und Pensionsbereich zu beobachten
und das alles während gleichzeitig die Gewinne der Banken mit Steuermitteln aufgefettet werden.
Gemeinsam mit den Lehrenden der Uni Linz setzten wir ein Zeichen gegen die Ökonomisierung aller
Lebensbereiche á la Bologna. Zahlreiche Vereine und NGO’s gestalten Infotische zu diesem Thema
und ihrer Vision der Gesellschaft.

– für eine emanzipatorische Bildung – frei zugänglich – vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung.
– für faire Löhne und eine gerechte Verteilung von Wohlstand und Arbeit und
– für eine solidarische Gesellschaft mit gestärkten Mitbestimmungsrechten in einer lebenswerten
Umwelt statt Bevormundung und Überwachung.

Pressekonferenz „Bündnis 8. März“

EINLADUNG
Pressekonferenz „Bündnis 8. März“

Oberösterreichs Frauen verbünden sich

Freitag, 5. März 2010, 10 Uhr Pressezentrum – Altes Rathaus, Linz

Frauen aus vielen politischen Richtungen, aus der Katholischen Kirche, dem ÖGB, der Arbeiterkammer, der Österr. HochschülerInnenschaft und von zahlreichen Fraueninititativen bzw. –beratungseinrichtungen in OÖ. haben sich aus Anlass des 100. Internationalen Frauentages am 8. März 2010 zu einem Frauenbündnis zusammengeschlossen. Am 5. März machen sie die Gründung mit einer Pressekonferenz und einer Aktion am Taubenmarkt öffentlich.

Die Wirtschaftskrise darf nicht dazu führen, dass sich die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern noch verschärfen. Die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern muss auf die politische Tagesordnung, fordert das „Bündnis 8. März“ Chancengleichheit für Frauen und Männer!

Achtung Fotograf_innen!

Aufruf und Einladung zum FLASHMOB

Händedruck für ein „Frauenbündnis 8. März“

Freitag, 5. März 2010 – 11.08 Uhr – Linz, Taubenmarkt

Pünktlich um 11.08 Uhr wird ein Signal ertönen. Die versammelten Frauen werden sich zum Zeichen ihrer Verbundenheit für mehr Gerechtigkeit die Hand reichen und in dieser Position verharren bis abermals das Signal zu hören ist und die Frauen wieder weitergehen. Die ganze Aktion wird nicht länger als eine Minute dauern.

Wir ersuchen Sie um Ankündigung in Ihrem Medium und freuen uns, wenn wir Sie bei der Pressekonferenz und bei der Aktion am Taubenmarkt begrüßen dürfen!

Mit freundlichen Grüßen

FIFTITU% – Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ

für das „Bündnis 8. März“

ÖGB – Frauen OÖ, Katholische Frauenbewegung OÖ, Haus der Frau – Bildungs- und Begegnungszentrum für Frauen, Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung – Betriebsseelsorge/Mensch&Arbeit, SPÖ- Frauen OÖ, Grüne Frauen OÖ, Arbeiterkammer OÖ – Frauenbüro, Österreichische HochschülerInnenschaft – Frauenreferat, Frauenkommission der Diözese Linz, Autonomes Frauenzentrum Linz, VFQ Gesellschaft für Frauen und Qualifikation mbH, VSG/woman – die Frauenberatung, Frauenstiftung Steyr, Frauenberatung Perg, alom-FrauenTrainingsZentrum Rohrbach, Sozialplattform, Gewaltschutzzentrum OÖ, Frauenhaus Linz, Linzer Frauengesundheitszentrum, Linzer Frauenbüro, Welser Frauenforum, Volkshilfe – Frauen einer Welt, maiz – autonomes Zentrum von und für Migrantinnen, FIFTITU% Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ, BPW Club Linz – Business and Professional Women

Rückfragen: Roswitha Kröll, 0732 / 77 03 53 , 0699 109 767 29

Hörstadt-Essaywettbewerb 2010

VIEL LÄRM(SCHUTZ) UM NICHTS

Hörstadt, die in Linz angesiedelte Initiative für einen menschenwürdigen und -gerechten
akustischen Raum, lädt zum mit Euro 3.500,- dotierten Essaywettbewerb “Viel Lärm(schutz) um nichts“.
Inhaltlicher Brennpunkt ist unsere Beziehung zum Lärm.

Im Futuristischen Manifest von 1909 rühmte Marinetti den Lärm als die Begleitmusik des Fortschritts
in der Industriegesellschaft. Gut hundert Jahre später ist die Lust am Lärm nicht mehr groß – im Gegenteil.
Der “höllische Lärm“ gilt als die Lebensqualität mindernde Geißel unserer Zivilsation schlechthin,
während die ersehnte “himmlische Ruhe“ an vielen zum Luxusgut geworden ist. Schon in diesen
Formulierungen zeigt sich unser manichäischer Umgang mit dem Lärm, den alle fürchten und dennoch
u.a. durch unser Mobilititätsverhalten unablässig aufs Neue selbst erzeugen.

Als das akustische unerwünschte Andere wird der Lärm weggesperrt und bekämpft. Dieser Kampf ist längst
zum Rückzugsgefecht geworden. Hinter vorgehaltener Hand gestehen viele Fachleute ein, dass der
technische Schallschutz trotz immenser Investitionen nicht mehr zur erhoffenten und verordneten
Lärmreduktion führt, geschweige denn “das Lärmproblem“ “lösen“ kann.

Noch betreiben wir mit großem Aufwand und bescheidenem Effekt viel Lärmschutz. Doch wenn der
Feind Lärm nicht mehr im Kampf besiegt werden kann, muss sich die Gesellschaft anderweitig
mit ihm arrangieren. Welche Zugänge und Umgänge mit dem Lärm sind denkbar, zukunftsträchtig
und möglich?

Hörstadt lädt zur Auseinandersetzung mit dieser Frage in Essayform ein. Dem Denken und dem Kreis
der Einreichenden sind keine Grenzen gesetzt – jedermensch kann einreichen.

Erbeten sind Texte mit einem Umfang zwischen 30.000 und 45.000 Zeichen (10 bis 15 Seiten DinA4).
Der Siegerbeitrag wird mit 3.500,- Euro prämiiert und eröffnet das erste Internationale Hörstadt Symposion
in Linz, das von 21. bis 22. Juni 2010 ebenfalls unter dem Titel “Viel Lärm(schutz) um nichts“ neue
Strategien im Leben mit dem Lärm verhandelt.

Einreichungen sind bis 26. April 2010 per Briefpost an Hörstadt, Pfarrgasse 13, 4020 Linz, Österreich
bzw. elektropostalisch an office@hoerstadt.at willkommen.

Der gender-Filmabend Ciné FRAME_in sucht neue Mitarbeiter_innen!!!

Ciné FRAME_in will Raum für die Auseinandersetzung mit Gender und Queer-relevanten Themen schaffen. Deshalb werden jeden dritten Mittwoch im Monat gender/queer-thematische Dokumentarfilme im Schikaneder gezeigt. Im Anschluss finden theoretische Reflexionen, Präsentationen, Podiumsdiskussionen und emotionaler Meinungsaustausch abseits des male-/mainstreams statt. Das lustvolle Leben zelebrieren wir danach gemeinsam bei guten Drinks und feiner Musik von queeren turntables.

Mitarbeit kann: filme aussuchen, filmrechte anfragen, diskussionen organisieren, flyer und poster layouten etc beeinhalten, kann sich aber auch auf einen bestimmten bereich konzentrieren. voraussetzungen gibt es keine außer spaß und interesse an der sache (wobei etwas vorwissen nicht schaden kann…)! wir sind eine kleine, offene gruppe, die sich das erste mal im juni 2009 zusammengefunden hat, sich seitdem aber immer wieder transformiert hat. bisher haben wir vier FRAME_in filmabende organisiert, die im NIG (Uni Wien), im C1 (Uni Wien) und im schikaneder stattgefunden haben. mehr info dazu befindet sich auf unserer facebook-seite. wir haben viele ideen, wie wir aus diesen abenden mehr als einen normalen filmabend machen wollen, was bis jetzt aufgrund unserer personellen und finanziellen kapazitäten nicht so leicht möglich war. daher ist eure mitarbeit dringend gefragt!

falls ihr lust habt mitzuarbeiten, kommt einfach diesen donnerstag, am 4.3., um/ ab 17.00 zu unserem nächsten treffen im wirr (burggasse 70).
wer diesen donnerstag keine zeit hat, kann natürlich auch ein andermal einsteigen.

fragen per telefon: 0699-10815723.

„Das-kann-ich-auch“-Kunst-Verständnis

oder „Man muss darüber nachdenken, ob ich jetzt Kunst fördere, die ich auch für privaten Eintritt am Wiener Gürtel bekomme.“

Es gibt Bücher, die tausende mögliche Definitionen über Was-ist-Kunst auseinandersetzen. Für die FPÖ ist das rasch beantwortbar oder zumindest weiß die FPÖ was Kunst nicht ist, beispielsweise: „Rudelbumsen sei einmal keine Kunst.“
Dieser blumigen Sprache bemächtigt sich die FPÖ, wenn sie sich zur aktuellen Ausstellung in der Secession äußert. Denn dort stellt der Schweizer Künstler Christoph Büchel seinen Ausstellungsraum mit dem Titel Element6 aus. Und für die FPÖ ist es „eine Schweinerei, den als Kunst zu deklarieren.“
FPÖ-Funktionäre und Parteichef Strache hetzten wie auch der Boulevard gegen die sogenannte Rathaus-SPÖ, denn „die muss schon völlig durchgeknallt sein, wenn sie öffentlichen Gruppensex mit 90.000 Euro unterstützt“. Es lag schon vor Tagen auf der Hand, dass eine Kunst-Subventionsdebatte angerissen werden würde. Zur Sicherheit hat die FPÖ ein Plakat – im üblichen Sujet – entworfen, indem sie Missbrauch von Steuergeldern anprangert und mit Reizworten wie „Gruppensex“ zu untermauern versucht.

Also was versteht eine FPÖ unter Kunst? „Kunst“, sagt FPÖ-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner, „sei gerade in der Kulturnation Österreich identitätsstiftend. Wenn man jetzt alles zur Kunst deklariert – auch was gar keine Kunst ist -, dann achtet man unsere kulturelle Identität nicht, auch nicht die österreichischen Sitten und unseren Wertekanon.“ Und Bezirksfunktionär Tiller, in der Donaustädter FPÖ zuständig für Museen und Brauchtumspflege ist, gibt hingegen unumwunden zu, „ein Waldmüller gefällt mir halt besser. Heute kannst auf einem Bild gar nix mehr erkennen. Vielleicht bin ich auch schon zu alt, aber ich versteh’s nicht, und was ich nicht verstehe, werde ich nicht unterstützen.“

Der Eklat um die Förderungen der Secession Ausstellung ist ein stellvertretendes Beispiel für Probleme im Bereich der Subventionen im Kunst- und Kulturbereich. Als die Glöcklerinnen beim KUPF Innovationstopf 2009 einreichten und ihr Projekt umsetzten „sie brachen den männerdominierenden Ebenseer Glöcklerlauf oder in anderen Worten, sie bereicherten den Lauf um die Frauen“, gab es Proteste. Auch beim Landeshauptmann wurde man vorstellig. Auch hier Tradition vs. reaktionäre Verweigerung der Anführungszeichen Moderne Anführungszeichen? Jedenfalls ist es nicht nur ein lästiges Problem sich mit PolitikerInnen auseinandersetzen zu müssen, die offen gesagt, mit Kunst überfordert sind.
Die Kürzung von Kulturbudgets, wie es in OÖ noch im Kulturhaupstadtjahr passierte, ist im Übrigen ein weiteres Indiz für das fehlende Verständnis was Kunst und Kultur für eine Gesellschaft bedeuten.

Und wieder frage ich: Kunst ma an Fufzga leichn?