TAG DER TEXTE: Kurzgeschichten – Wettbewerb

Jedes Jahr veranstaltet der Linzer Frühling den „Tag der Texte“. Texteinreichungen werden noch bis 31. März 09 angenommen. Der Tag der Texte findet am Do, 4. Juni 2009, 19.30 Uhr, Wissensturm, Linz statt.

Der Tag der Texte wird ab heuer nach einem neuen Konzept abgewickelt. Es wird zwei Preise geben, einen Jury- und einen Publikumspreis.
Für 2009 ist ein Kurzgeschichtenwettbewerb ausgeschrieben.
Die teilnehmenden Autoren und Autorinnen verfassen Kurzgeschichten mit beliebiger Thematik im Umfang von ca. 4–6 Seiten (Schrift vorzugsweise Times New Roman, Schriftgröße 12 pt, Zeilenabstand 1 1/2 und reichen für die Vorauswahl die erste Seite ihres Textes ein.
Aufgrund der Texteinreichungen wählt die dreiköpfige Jury, zusammengesetzt aus Mitgliedern des Linzer Frühlings, 6 Autoren/Innen aus, die ihre Arbeiten am Tag der Texte präsentieren. Aus allen gelesenen Texten wird durch Jury- und Publikumsentscheid jeweils ein Sieger oder eine Siegerin gekürt, die für ihre Leistung mit einer Lesung beim Linzer Frühling im darauf folgenden Jahr belohnt werden.

Texteinreichungen bis 31. März 2009 bitte per Post oder E-Mail an:
Leopold Spoliti
Linzer Fühling
Eisenhandstraße 35, 4020 Linz
E-Mail: tagdertexte@gmx.at

Weitere Information unter
0699/816 23 055 oder tagdertexte@gmx.at

Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog 2009

Das Land Oberösterreich vergibt einen Großen und Kleinen Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.

Entry Application Upper Austrian award for Art in the context of intercultural dialogue

Einreichfrist/Deadline: 15. Mai 2009

Um der in der Öffentlichkeit kaum repräsentierten Kunst von Migrantinnen und Migranten sowie von Angehörigen ethnischer Minderheiten Rechnung zu tragen und einen positiven Integrationseffekt zu erzielen, wird vom Land Oberösterreich heuer zum dritten Mal ein „Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog“ vergeben.

Migration oder die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit ist eine besondere Erfahrung für jene Künstlerinnen und Künstler, die sich sowohl in mehreren Sprachen, mehreren Codesystemen und Gesellschaften zurechtfinden, als auch in einem kulturellen Spannungsfeld kreativ tätig sind. Auch wenn Migration ein gesellschaftlicher Prozess ist, so werden Migrationserfahrungen von ihnen dennoch individuell künstlerisch verarbeitet. Durch ihr Schaffen unter diesen besonderen Lebensumständen tragen sie zur Erneuerung und Fortentwicklung künstlerischer Ausdrucksformen, zur kulturellen Offenheit ihres Umfelds sowie zur künstlerisch-kulturellen Vielfalt einer Region bei.

Um die Landeskulturpreise können sich Künstlerinnen und Künstler, Einzelpersonen, Initiativen und/oder Projektträger bewerben, die sich besondere Verdienste um die Integration von Kunst im interkulturellen Milieu in das künstlerisch-kulturelle Gegenwartsschaffen Oberösterreichs erworben und damit einen Beitrag zum notwendigen interkulturellen Dialog geleistet haben. Die Beiträge von Künstlerinnen und Künstlern mit Migrationshintergrund oder als Angehörige einer ethnischen Minderheit an einem Gemeinschaftsprojekt muss maßgebend und deutlich erkennbar sein.

Die Preise können nicht an kulturelle Organisationen mit eindeutig privatwirtschaftlichen Interessen vergeben werden. Personen und Gruppen, die für ihr interkulturelles Engagement bereits mit einem Landeskulturpreis ausgezeichnet wurden, können für den neuen Preis nicht mehr berücksichtigt werden. Der Große Landeskulturpreis ist mit 7.500 Euro dotiert, der Kleine Landeskulturpreis ist mit 3.000 Euro dotiert. Beide Preise werden über Vorschlag einer unabhängigen Jury von der Oö. Landesregierung verliehen.

Jede Bewerbung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.

Bewerbungsunterlagen:
– detaillierter Tätigkeitsbericht (Veranstaltungsübersicht, Planung, Finanzbereich)
– detaillierte Beschreibung bzw. Dokumentation der speziell durchgeführten Aktivitäten oder Projekte (auditive und visuelle Dokumentation, Prozess- oder/und Projektbeschreibung)

Die Jury behält sich vor, für ihren Entscheidungsprozess unverbindlich weitere Unterlagen anzufordern.

Entry Application Upper Austrian award for Art in the context of intercultural dialogue
Applications from artists, individuals, cultural initiatives and/or project executing organisations, who have obtained merits for integrating art. The participants are invited to apply for the award with a focus on cultural and artistic contemporary-work in upper Austria with a migration background. Deadline: 15.05.2009

Raspisivanje Pokrajinske nagrade za umjetnost u interkulturnom dijalogu
Za Pokrajinsku kulturnu nagradu mogu se prijaviti umjetnice, umjetnici, pojedinci, inicijative i/ili nosioci projekta, koji su postigli posebne rezultate/zasluge na Umjetničko-kulturnoj integraciji umjetnosti u Intekulturni milej umjetnosti gornje Austrije i time dali doprinos neophodnom intekulturnom dijalogu. Rok predaje: 15.05.2009

Interkültürel Diyalog Alaninda Eyalet Sanat Ödülü 2009
Eyalet Sanat Ödülü ile ilgilenen sanatçilar, bireysel kisiler, bu konuda projeleri olan kuruluslar, bilhassa integrasyon çalismalarinda interkütürel çevre içinde sanatsal-kültürel alanlarda Avusturya´nin gelecekteki beklentilerine katkida bulunmus, faaliyetleri ile interkültürel diyaloga katki saglamis kisiler, kuruluslar katilabilirler. Basvuru süresi: 15. Mayis 2009 a kadar.

Bewerbungsformular:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/SID-85538E1C-6E82E829/ooe/hs.xsl/56956_DEU_HTML.htm/a>

MARIANNE.VON.WILLEMER.09 – FRAUEN.LITERATUR.PREIS

Im Gedenken an die Linzerin Marianne von Willemer, Autorin und Briefpartnerin Johann Wolfgang von Goethes, stiftet die Stadt Linz einen Frauen-Kunst-Preis.
Einreichfrist: 15. April 2009

Der Marianne.von.Willemer.09 – Frauen.Literatur.Preis versteht sich als Förderpreis, der in erster Linie der Unterstützung von Talenten beim Fußfassen in der heimischen Literaturszene dient. Damit soll der Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Literaturpreisen in Österreich entgegengesteuert werden.

Eine Bilanz der in Österreich von 1950 bis 2005 vergebenen bedeutenden Literaturpreise zeigt dieses Ungleichgewicht eindrucksvoll auf: Etwa drei Mal mehr Männer als Frauen wurden ausgezeichnet. Die Ungleichbehandlung von Autorinnen und Autoren wird auch durch die Altersstatistik demonstriert: Frauen müssen durchschnittlich zehn Jahre länger auf eine Auszeichnung warten als Männer. Dementsprechend stellt der Preis ein aktives Instrument der Förderung von Literatinnen dar.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Prämierung und damit der Förderung hochwertiger Arbeiten von talentierten Literatinnen, wobei ein Bezug zur Stadt Linz erwünscht, aber nicht Bedingung ist.

Dotierung
Hauptpreis: Euro 3.600.–
Jugendkategorie für junge Talente unter 19 Jahren: Euro 300.– Lesegeld
Weiters kann die Jury Anerkennungen aussprechen: Euro 300.– Lesegeld

Wer kann mitmachen?
In Österreich lebende Autorinnen, Schriftstellerinnen, Literatinnen, Verfasserinnen von Texten, … also alle Frauen, die sich hauptberuflich – oder nebenbei – dem Schreiben widmen. Die Urheberschaft muss bei der Anmeldung angegeben werden.
Die eingereichte Arbeit darf zum Zeitpunkt der Einreichung noch nicht prämiert sein, bereits publizierte Werke dürfen aber eingereicht werden.

Die Fachjury setzt sich aus Expertinnen in den Bereichen Literatur bzw. Kultur/Medien zusammen:
Dr.in Petra Maria Dallinger, Direktorin StifterHaus Linz
Dr.in Christa Gürtler, Literaturwissenschafterin
Eugenie Kain, Autorin

Preisvergabe
Die Preise werden am 24. Juni 2009 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Botanischen Garten vergeben.

Einreichmodalitäten
Thema und Literaturgattung sind frei wählbar, wobei Sachtexte und Kinderliteratur von der Einreichung ausgenommen sind. Die Einsendungen sind auf maximal 18.000 Anschläge (inklusive Leerzeichen) begrenzt. Anonyme Einreichungen sind nicht möglich!

Persönliche Daten in Form einer Kurzbiografie, Urheberschaftserklärung und eine Kopie des Meldezettels sind gemeinsam mit dem eingereichten Text an das Linzer Frauenbüro (Altes Rathaus, Hauptplatz 1, 4041 Linz) zu senden. Um uns die Administrierung zu erleichtern, ersuchen wir, die Texte nicht mit Namen zu versehen.

Infos & Urheberinnenschaft zum Downloaden:
http://www.linz.at/frauen/43532.asp

Landespreis für Initiative Kulturarbeit

Das Land Oberösterreich vergibt einen großen und einen kleinen „Landespreis für initiative Kulturarbeit“.
Einreichfrist: 29. Juni 2009

Die Preise sollen dem künstlerischen Schaffen in seiner kulturellen Organisation und Vermittlung neue Anreize bieten. Es sollen Aktivitäten oder Projekte ausgezeichnet werden, die maßgeblich Impulse für das Kulturleben in Oberösterreich setzen. Besonders berücksichtigt werden dabei themen- und umfeldorientiertes Arbeiten. Als weitere Kriterien gelten, inwiefern die Aktivität oder das Projekt einen Diskurs in Gang setzen konnte sowie die von den Initiatoren aufgebrachte Kreativität, Eigeninitiative und die Art der Vermittlung.

Um die Landespreise kann sich jeder Kulturträger (z.B. eine Kulturinitiative, ein Verein, eine Galerie, eine lose formierte Personengruppe) mit Sitz und Wirkungsbereich in Oberösterreich bewerben.

Die Preise können nicht an kulturelle Organisationen mit eindeutig privatwirtschaftlichen Interessen vergeben werden. Eine nochmalige Verleihung des „Großen Landespreises für Initiative Kulturarbeit“ an bisherige Preisträger ist nicht vorgesehen.

Die Landespreise werden über Vorschlag einer unabhängigen Jury von der
oö. Landesregierung verliehen.

Jede Bewerbung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.

Bewerbungsunterlagen:
– detaillierter Tätigkeitsbericht (Veranstaltungsübersicht, Planung, Finanzbericht)
– detaillierte Beschreibung bzw. Dokumentation der speziell gesetzten Aktivitäten oder Projekte

Es können kulturelle Veranstaltungsprogramme, Aktivitäten oder kulturelle Projekte eingereicht werden, die entweder im Kalenderjahr 2008 oder im Jahr 2009 (bis zum Zeitpunkt des Einsendeschlusses) durchgeführt wurden.

Die Jury behält sich vor, für ihren Entscheidungsprozess unverbindlich weitere Unterlagen anzufordern.

Amt der Oö. Landesregierung
Direktion Kultur
Institut für Kunst und Volkskultur
4021 Linz * Promenade 37

Tel.: (+43 732) 77 20-154 90
Fax: (+43 732) 77 20-117 86

E-Mail: petra.kirchberger@ooe.gv.at
Büro: kd.post@ooe.gv.at

Linz0nein Präsentation Programmbuch 4/3 – Abgelehnte und zurückgezogene Projekte für Linz09

Das Programmbuch 4/3 – abgelehnte und zurückgezogene Projektideen der europäischen Kulturhauptstadt Linz. Eine Initiative von Linz0nein.
27. Februar 2009, 20 Uhr, ehemaliger Stadtkeller im Brückenkopfgebäude Ost

Am 27. Februar 2009 erscheint nach drei Programmbüchern der europäischen Kulturhauptstadt Linz ein weiteres: das Programmbuch 4/3 von Linz0nein; diese von Belinda Hofer und Robert Hinterleitner 2008 gestartete Initiative, abgelehnte und zurückgezogene Projekte der europäischen Kulturhauptstadt Linz zu sammeln, findet in einer Publikation einen ersten Höhepunkt.

In die unter linz0nein.org eingereichten Projektideen wurde von den HerausgeberInnen nicht eingegriffen.

Die Absicht der HerausgeberInnen ist es, die Entscheidungsmechanismen und Spielregeln in der Kunst- und Kulturproduktion am Beispiel von Großevents wie des europäischen Kulturhauptstadtjahrs kritisch zu hinterfragen. Was macht ein Projekt „erfolgreich“ und was, wenn man die dafür üblichen Spielregeln nicht spielen will oder kann?

Neben 75 Projekten, die so nicht Teil der europäischen Kulturhauptstadt Linz werden konnten, unterstützen namhafte AutorInnen wie Marlene Streeruwitz, Niko Wahl, Tanja Brandmayr und Hans Christian Schiff das Vorhaben der HerausgeberInnen, die Publikation durch Textbeiträge in einen größeren Zusammenhang zu stellen.

Im Rahmen der Veranstaltung erhalten alle EinreicherInnen ein Freiexemplar. Das Linz0nein-Programmbuch wird bis zum 31. Dezember 2009 für 10 Euro erhältlich sein. Die Restexemplare werden einem neuen Zweck zugeführt.

Zeit: 27. Februar 2009, 20 Uhr
(Pressetermin: 19 Uhr, auf Anmeldung unter contact@linz0nein.org)

Ort: Ehemaliger Stadtkeller im Brückenkopfgebäude Ost – Hauptplatz
Linz, (Nordwest-Eingang)

Linz0nein P r e s s e i n f o:
http://linz0nein.org/de/pressetext

Kontakt: Belinda Hofer/Robert Hinterleitner – contact@linz0nein.org

Positionspapier: Maschine brennt (2008)

Stellungnahme der Freien Szene Linz zur aktuellen kulturpolitischen Situation in Linz

Was braucht die Kultur?

Um eine Kultur zu fördern, in der Kunst und Kultur gemacht, rezipiert, gelebt, angeregt und anregend werden können, bedarf es bestimmter Bedingungen. Zu diesen Bedingungen gehören Zeit — frei von Produktionszwängen, um sich auszutauschen, nachzudenken, Gedanken weiter zu spinnen — und Raum, wo Menschen zusammen kommen, etwas ausprobieren, Ideen umsetzen und diese und sich weiter entfalten können. Das Kulturhauptstadtjahr wäre eine Chance, die Schaffung solcher Bedingungen zu erproben, aber diese Chance schwindet mittlerweile zunehmend. Die Verantwortlichen von Linz09 zeigen sich wenig an strukturellen Lösungen interessiert und die politisch Verantwortlichen nehmen in diesem Zusammenhang ihre Verantwortung nur ungenügend wahr.

STIMMUNG Linz geht mit großen Schritten dem Kulturhauptstadtjahr 2009 entgegen. Die zu erwartende positive Stimmung vor dem Kulturhauptstadtjahr läßt sich allerdings nicht bei der Politik und noch viel weniger bei den Linzer Kunst- und Kulturschaffenden vorfinden. Linz09 läuft aus dem Ruder, die Stimmung ist gekippt. Insbesonders im Feld freier Kunst- und Kulturarbeit tritt die Skepsis und auch Ablehnung mittlerweile deutlich zu Tage.

FREIE SZENE Sowohl im Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz, als auch im Entwurf zum Kulturleitbild OÖ und vor allem im Bewerbungspapier zur Kulturhauptstadt wird der Stellenwert der Freien Szene besonders betont. Davon ist weder in der aktuellen Ausrichtung des Programmes für Linz09 noch im Rahmen einer kulturpolitischen Schwerpunktsetzung etwas spürbar. Vielmehr wird der Freien Szene Internationalität abgesprochen und pauschal mangelnde Qualität attestiert. Die mediale Antwort seitens der Intendanz ist gezielte Diskreditierung und Ignoranz. Das Erhitzen der Gemüter mit bewußt provokanten Meldungen, wie z.B. rassistische Vergleiche mit einfachen „Eingeborenen“, welche die Funktionsweise eines Photoapparates nicht verstehen würden, dürfte zwar den von Linz09 vermutlich erhofften Werbezweck erfüllen, aber „Reibereien“ an sich erwirken noch keine Änderungen. Genauso wenig besteht ein vitales Kulturleben ausschließlich aus fertigen „Produkten“, ob in der Form von greifbaren Kunstwerken und veranstaltungen, oder als „Projekte“, die in einem überschaubaren Prozeß von Einreichen, Budgetieren, Durchführen und Evaluieren dargeboten werden. Gerade beim Setzen auf kritische, kritikfähige, innovative, experimentell erprobte und bewährte Potentiale der lokalen Szene zeigen sich in der Programmierung von Linz09 große Lücken. Von Seiten der Politik gibt es hier keine Reaktion.

Die Freie Szene wird von der Linz09-Intendanz vorrangig nach neoliberalen, quantifizierbaren, kunstmarktfähigen Kriterien bewertet. Dadurch wird die kontinuierliche Aufbauarbeit, welche die Szene seit Jahrzehnten unter prekären Arbeitsbedingungen leistet, negiert. Mit dem Abzielen auf (wieder)verwertbare Produkte und tourismusfördernde Events wird der prozesshafte Charakter freier, autonomer Kulturarbeit verkannt. Freie Kulturarbeit leistet Reflexionsarbeit an der Gesellschaft und setzt kontinuierlich Akzente für eine Weiterentwicklung derselben. Die neoliberale Produktfixiertheit der Linz09-Macher widerspricht den Anliegen und dem Selbstverständnis der Freien Szene.

Die Rolle und die große Bedeutung der Freien Szene läßt sich in diesem Zusammenhang nicht durch einfaches Stadtmarketing festschreiben. Durch die kontinuierliche kulturelle und künstlerische Arbeit in den letzten Jahrzehnten hat die Freie Szene wichtige Impulse für die Entwicklung der Stadt Linz geleistet, die weit über bloß oberflächliche Repräsentanz und Imageeffekte hinausgehen. Ohne diese qualitativ hochwertige Arbeit der Linzer Kulturszene hätte auch die Bewerbung für Linz als Europäische Kulturhauptstadt mit Sicherheit viel von ihrer Schlagkraft verloren.

Der Stellenwert der Freien Szene wurde nicht zuletzt aus diesen Gründen auch im Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz (KEP) entsprechend verankert:

– „Die Stadt Linz bekennt sich als Kulturstadt für alle und zu kulturpolitischen Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Technologie und Neue Medien, Offene Räume und Freie Szene.“ (KEP, S. 9)

– „Die Stadt Linz bekennt sich als Kulturstadt zu einer materiellen Absicherung von Kunst und Kultur durch eine entsprechende, den jeweiligen Rahmenbedingungen angepasste Erhöhung des Kulturbudgets.“ (KEP, S. 20)

– „Um das große künstlerische Potenzial der Freien Szene auch in Zukunft in Linz zu halten, muss die Förderung der Freien Szene konsequent und nachhaltig wirksam weitergeführt und ausgebaut werden.“ (KEP, S. 10)

– „Die Stadt Linz sieht die Schaffung von Freiräumen und effektiven, offenen Strukturen im Bereich der Kunst- und Kulturszene als ein wichtiges Ziel ihrer Förderpolitik.“ (KEP, S. 17)

– „Bereitstellung von ‚Risikokapital‘ für innovative Kunst- und Kulturprojekte (Ermöglichung von Experimenten und kreativen Weiterentwicklungen).“ (KEP, S. 17)

– „Als Ergänzung zu den bereits bestehenden Förderstellen wird vorgeschlagen, dass von der Stadt Linz und dem Land OÖ gemeinsam ein Fond zur Förderung von besonders innovativen und experimentellen Kunstprojekten eingerichtet wird.“ (KEP, S. 18)

– „Ausbau von Artists- und Scientists-in-Residence-Programmen“ (KEP, S. 18)

– „Konsequente und nachhaltige Förderung der kulturellen Schwerpunkte Technologie und Neue Medien, Offene Räume und Kultur für alle und Freie Szene.“ (KEP, S. 9)

Es geht also nicht zuletzt um: NACHHALTIGKEIT „Nachhaltigkeit heißt im Konkreten, dass die Kulturpolitik und die Gesellschaft in Strukturen für Kultur investieren, in Bildung für Menschen, die Kulturarbeit leisten und auch in Kultur- und Kunstvermittlung sowie Know-How investieren, dass auch die Bereitschaft in der Bevölkerung gefördert wird, sich damit auseinander zu setzen.“ (Klemens Pilsl, KAPU, 28.11.07)

Von der Hoffnung einer nachhaltigen Ausrichtung von Linz09 haben sich große Teile der in Linz aktiven Kunst- und Kulturschaffenden verabschiedet. Freilich: Spuren von Linz09 sind 2010 im ganzen Stadtgebiet zu finden — die Baustellen und Bauten. Es hat den Anschein, dass die Linzer Politik das Jahr 2009 als singuläres, aus der Zeit gekipptes Jahr betrachtet, das kein Vorher und kein Nachher kennt. Nur so kann erklärt werden, dass Nachhaltigkeit offenbar durch Bauten hergestellt werden soll: Kulturpolitik wird in Linz in Kubikmeter Beton gemessen. Die Politik erfüllt (sich) damit einen Gutteil der im Kulturentwicklungsplan verankerten Neubauten. Abgesehen davon, dass von Seiten der Politik klare Nutzungs- und Finanzierungskonzepte für die „Bespielung“ der Kultursarkophage nach 2009 nicht vorliegen, wird eine weitere Säule des Kulturentwicklungsplanes, die Freie Szene, weder als tragend noch unterstützenswert anerkannt.

Linz09 könnte demnach auch als strukturell nachhaltiges Stadtentwicklungsprojekt gesehen werden. Der Rahmen, der jedoch von seiten der Politik gesetzt und sowohl im Bewerbungspapier zur Kulturhauptstadt als auch im Kulturentwicklungsplan festgeschrieben wurde, ist durch die Entwicklung der letzten Jahre verfehlt worden. Sowohl in der Ausrichtung von Linz09 als auch in der kulturpolitischen Entwicklung finden sich klare Verfehlungen dieses Rahmens. Dies stellt einen Affront gegenüber den lokalen Kunst- und Kulturschaffenden dar, aber auch gegenüber dem Linzer Gemeinderat selbst, wurde doch der Kulturentwicklungsplan einstimmig durch dieses Gremium beschlossen.

Es sind zur Zeit keine Anzeichen sichtbar, dass die Linzer Kulturpolitik das Kulturhauptstadtjahr dafür nutzt, die prekäre Situation der lokalen Kultur- und KunstarbeiterInnen strukturell abzusichern, geschweige denn zu verbessern. Im Vorfeld der Kulturhauptstadt ist das schon gänzlich mißlungen. Wie sich das Jahr 2010 gestalten wird, ist nicht absehbar. Anhand der Fehlentwicklungen wird aber deutlich, dass das Kulturhauptstadtjahr die Situation der Linzer Szene nachhaltig schädigt anstatt sie zu stärken.

VERANTWORTUNG Hieß es vor der Bestellung von Martin Heller, dass den Entscheidungen des Intendanten nicht vorgegriffen wird, so heißt es jetzt, dass in die Entscheidungen des Intendanten nicht „hineinregiert“ werden darf. Damit signalisiert die Politik eine Entscheidungsschwäche, die für die Linzer Kunst- und Kulturschaffenden bedrohlich wirkt. Wenn der Linz09-Intendant immer wieder betont, daß er für das Jahr 2009 zuständig ist, stellt sich ein Verantwortungsvakuum für die Jahre davor und danach ein. Die Freie Szene ist sich ihrer politischen Verantwortung bewußt, aber um die Auseinandersetzung führen zu können, braucht es ein Gegenüber, das auch „ansprechbar“ ist. Immerhin geht es um eine zukunftsfähige Entwicklung und Sicherung bestehender und künftiger künstlerischer und kultureller Potenziale in der Stadt. Hierfür wird die Verantwortung der Politik eingefordert.

FORDERUNGEN Eine Basis für ernst zu nehmendes Schaffen besteht bereits in den motivierten und talentierten Menschen mit kreativen und guten Ideen. Doch die erforderlichen Mittel, um auf dieser Basis aufzubauen und Ideen verwirklichen zu können, fehlen.

Dazu gehören: — Absicherung des Budgets für die Freie Szene in den Jahren 2010ff — Strukturfinanzierung statt Projektförderung — Verdoppelung der Dotierung des Förderprogramms „LINZimPULS“ — Verdoppelung der Dotierung des Förderprogramms „LinzEXPOrt“ — Schaffung eines neuen Förderprogramms „LinzIMPORT“ — Eruierung der Projekteinreichungen zu Linz09 nach paritätischen Kriterien

– — – — – — – — – — –

Linz, April 2008

Ergeht an: Bgm. Dr. Franz Dobusch Vzbgm. Stadtrat Dr. Erich Watzl Stadtsenat und Gemeinderat der Stadt Linz Büro Linz Kultur Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Mitglieder der Landesregierung Oberösterreich Landeskulturabteilung Linz 2009 — Kulturhauptstadt Europas OrganisationsGmbH Mitglieder des Aufsichtsrats der Linz 2009 GmbH

Zur Information an: Stadtkulturbeirat Linz Landeskulturbeirat Oberösterreich —

Diese Stellungnahme wurde vom Offenen Forum Freie Szene verfasst und wird von folgenden Initiativen mitgetragen:

Art Base M Bühne04 Crossing Europe Filmfestival Donauschule Linz FIFTITU% – Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur OÖ IFEK – Institut für erweiterte Kunst KAPU Kulturplattform OÖ KV sunnseitn KV Treibsand Linzer Frühling – Literatur und so maiz – Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen Medea Moviemento Pangea qujOchÖ Radio FRO servus.at Social Impact SPACEfemFM Frauenradio Stadtwerkstatt Theater Phönix Time’s Up Transpublic Wunderkinder KG

Neben den genannten Initiativen und den in ihnen tätigen, zahlreichen Personen unterstützen auch noch weitere einzelne Kunst- und Kulturschaffende diese Stellungnahme. Stellvertretend hierfür werden angeführt: Franz Fend, Gerhard Dirmoser, Astrid Esslinger, Andi Wahl, Petar Radisavljevic, Rudolf Pointinger.

Geschlechterrrollen im Kulturverein

Frauen und Männer in der Alltagspraxis initiativer Kulturarbeit
Fr, 3. April 2009, 10.00 – 18.00 Uhr, KUPF-Büro, Untere Donaulände 10/1, Linz
Ein Seminar von FIFTITU%, FORUM Absolventinnen Kunstuni Linz, KUPFakademie.

Inhalt
Die Zusammenarbeit von Frauen und Männern in Kulturvereinen gestaltet sich nicht spannungsfrei. Für ein konstruktives, symmetrisches Miteinander braucht es die Reflexion bestehender Strukturen und bewusstes Handeln. Dieses Seminar bietet die Gelegenheit konkret zu beleuchten, wie die Gewichtung von Frauen und Männern im Vorstand, in der Organisation, im Kulturprogramm, im Budget im eigenen Verein gestaltet ist. Welche Möglichkeiten und Methoden der Strukturveränderung sind vorstellbar? Wie können Rollenklischees im Verein angesprochen und aufgebrochen werden? Es wird – ausgehend von Überlegungen aus der feministischen Theorie und dem Poststrukturalismus – praxisbezogen diskutiert, wie gesellschaftlich verantwortete Kulturarbeit jenseits der Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität denkbar ist. Ziel ist die Stärkung der TeilnehmerInnen für das Handeln im Alltag.
Methoden
Impulse der Referentin, Diskussion, Praxisbeispiele, Gruppenarbeit

Auch Männer sind zu diesem Seminar herzlich eingeladen!

Anmeldeschluss: Fr, 20. März 2009

Kosten:
EUR 35,- / EUR 25,- für KUPF-Mitglieder, FIFTITU%-Mitglieder, Forum-Mitglieder

Seminarleitung:
ANDREA MAYER-EDOLOEYI, Kulturarbeiterin und Erwachsenenbildnerin, Geschäftsführerin der KUPFakademie: http://www.andreame.at

Projektwettbewerb „VielFalter“: Förderung für Projekte in ganz Österreich

Vielfalt als Chance. Möglichkeiten schaffen durch Bildung und
Integration.
Einreichfrist: 28. Februar 2009

Zusammen mit Western Union hat das Interkulturelle Zentrum den
Projektwettbewerb „VielFalter“ ins Leben gerufen. Gesucht werden
Projekte, die sich mit der Förderung kultureller Vielfalt und
Mehrsprachigkeit sowie interkultureller Bildung in Österreich
beschäftigen. Unterstützt wird „VielFalter“ vom Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur.*

Ihre Projektidee wird mit bis zu 3.000 Euro von Western Union
unterstützt! Schulen, Kindergärten, LehrerInnen, Eltern, aber auch
Vereine und private Initiativen sind aufgerufen mitzumachen.

Bis zum 28. Februar 2009 können Projekte eingereicht werden. Eine
Fachjury bewertet die Konzepte. Mitte März werden die ausgewählten
Projekte bekannt gegeben.

Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie Anmeldeformulare zum Download finden Sie auf
http://www.Viel-Falter.org

oder Sie kontaktieren uns direkt:
andrea.fiala@iz.or.at
T: 0680/20 40 968

Wir freuen uns auf Ihre Projektideen!

8. Freie Radio Lehrredaktion / FRO 105.0

Die 8. Freie Radio Lehrredaktion vermittelt journalistisches, technisches und inhaltliches Basiswissen und bietet einen Einstieg in die Mitarbeit in der Redaktion des Kultur- und Bildungskanals sowie dem akustischen Infomagazin FROzine von Radio FRO.
April bis Juli 09
Bewerbungen bis 23. März!

Schwerpunkte der Ausbildung:

1. Theorie:
• Kommunikationstheorie
• Geschichte, Relevanz und Zielsetzungen Freier Medien und Freier Radios in Österreich
• Inhalte und Herangehensweisen Freier Radios / Alternativer Medien
• Journalistisches Grundverständnis – journalistische Objektivität und Medienrecht
• Gendergerechte Mediengestaltung

2. Technik:
• Aufnahme- und Schnitttechnik mit Aufnahmegeräten und Computer, Mikrofontechnik
• Studiotechnik für Live-Studio und Vorproduktionsstudio
• Publizieren und Archivieren im Internet (http://cba.fro.at, http://www.fro.at/frozine)

3. Radiospezifisch:
• Moderationstechnik
• Darstellungsformen / Beitragsgestaltung
• Recherchetechniken
• Interview- und Gesprächstechniken

4. Arbeitsorganisation:
• Sendungsorganisation
• Kommunikation und Koordination intern und extern

5. Praxis:
• Produzieren von Informationssendungen für Freie Radios / FROzine, das akustische
Infomagazin von Radio FRO 105.0 und www.fro.at/frozine

ReferentInnen: Als Referentinnen der 8. Freien Radio Lehrredaktion werden – wie bereits in den vergangenen Jahren – renommierte JournalistInnen, ExpertInnen und Personen aus dem öffentlichen und kulturellen Leben in Österreich die Ausbildung der TeilnehmerInnen übernehmen.

Fakten:
April bis Juli 2009 – 8 Wochenenden
August 2009 Praxisblock

Unkostenbeitrag: 220 € ohne Abo / 187€ mit Abo

Bewerbungen bis 23. März 2009 an:
Alexander Vojvoda
Radio FRO – Freier Rundfunk Oberösterreich
Kirchengasse 4, 4040 Linz
E-Mail: ausbildung@fro.at
Tel. 0732-717277-119
Fax 0732-717277-155

TERMINE UND WEITERE INFOS: http://www.fro.at/ausbildung