Symposium: Ökonomisierungsfall(e) Arbeit? Neue Herausforderungen und soziale Ungleichheiten in Schule, Hochschule, Altenpflege und industrieller Kreativarbeit

Die Johannes-Kepler-Universität (JKU), der Wissensturm Linz und die AK OÖ veranstalten am 18.12.13 ein gemeinsames Symposium zur Entwicklung von „Arbeit“ in den Bereichen Bildung, Care und Kreativindustrien.

Zu den Vorträgen:

Die Ökonomisierung des Sozialen. Governance und Arbeitsanforderungen in Schule, Hochschule, Altenpflege und industrieller Kreativarbeit
MMag. Maria Dammayr, Mag. Thomas Gegenhuber, Mag. Doris Graß, DOC-team 67 der ÖAW an der JKU Linz und Christian Maureder, BSc., JKU Linz

Schulentwicklung, Pluralität und Gerechtigkeit. Spannungen und Widersprüche gegenwärtiger Umbrüche im Bildungssystem
Dr. Barbara Herzog-Punzenberger, BIFIE Wien

Professionalisierung der Arbeit von Kunden für Kunden im Web 2.0: Herausforderungen für Organisationen und Unternehmen
Dipl. Sozialwirtin Heidemarie Hanekop, SOFI Göttingen

„Doing Ethnicity“ in der Care-Ökonomie: Das Beispiel Altenpflege
Prof. Dr. Christoph Reinprecht, Universität Wien

Podiumsdiskussion:

Ökonomisierungsfall(e) Arbeit – Anforderungen und Ungleichheiten
Es diskutieren:
Prof. Dr. Robert Bauer, JKU Linz
MMag. Maria Dammayr, JKU Linz
Dipl. Sozialwirtin Heidemarie Hanekop, SOFI Göttingen
Dr. Barbara Herzog-Punzenberger, BIFIE Wien
Prof. Dr. Christoph Reinprecht, Universität Wien
Moderation: Prof. Dr. Brigitte Aulenbacher, JKU Linz

Datum: Mittwoch, 18.12.2013, 15:00 bis 20:00 Uhr
Ort: Wissensturm, Raum 1504 im 15.OG, Eintritt frei

Eine Kooperation der Arbeiterkammer Oberösterreich, des DOC-teams 67 der ÖAW an der JKU und
der Stadt Linz, Wissensturm

Konferenz „MUSIK, GENDER & DIFFERENZ“

Die Konferenz wird organisiert vom Institut für Musiksoziologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie findet von 10. bis 12. Oktober 2013 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt.
 
Das Programm und alle Informationen zur Konferenz finden sich hier: http://www.sektionfthg.at
Anmeldungen bitte an: reitsamer@mdw.ac.at
 
Konferenzgebühr:

  • 30 Euro für Studierende, MusikerInnen, KünstlerInnen, Arbeitslose etc.
  • 50 Euro für alle anderen

 
Die Konferenz wird organisiert vom Institut für Musiksoziologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in Kooperation mit:
Sektion Feministische Theorie und Geschlechterforschung der ÖGS
Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der DGS
Komitee Geschlechterforschung der SGS

 

KUPF lädt ein: FemFocus 2013

Im November 2013 beteiligt sich die Kulturplattform intensiv an zeit- genössischen Diskursen aus dem erweiterten Kulturbetrieb. Neben dem vielbeachteten Format offcamp13 äußert sich dies vor allem in unserer Mitarbeit an der FemFocus-Reihe.

 

An vier Abenden wollen wir uns intensiv und gezielt mit feministischen Positionen im Bildungskontext auseinandersetzen. Im Rahmen der Vortragsreihe, die vom Institut für Frauen- & Geschlechterforschung kuratiert wird, werden auch KUPF-Mitglieder wie Rubia Salgado (maiz) Vorträge zu diversen Aspekten der Pädagogik halten und sich anschließend der Diskussion stellen.

 

FemFocus 2013
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06.11.2013, 19 Uhr | Wissensturm Linz
Kleinkindpädagogik & Geschlecht
Rollenkonform von Anfang an?
Referentin: Kristina Botka
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13.11. 2013, 19 Uhr| Wissensturm Linz
Reflexive Koedukation
Mit der Genderbrille durch den Unterricht
Referentin: Christine Plaimauer
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 20.11.2013, 19 Uhr | Wissensturm Linz
Ansprüche und Widersprüche der Bildungsarbeit
Erwachsene Migrant_innen im Fach Deutsch als Zweitsprache
Referentinnen: Rubia Salgado, Gergana Mineva, Elisabeth Cepek-Neuhauser
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27.11.2013, 19 Uhr | Wissensturm Linz
Brauchen Buben eine andere Schule?
Geschlechtssensible Pädagogik für Jungen
Referent: Paul Scheibelhofer
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Details zum Programm und zur Örtlichkeit findet Ihr hier.

Die aktuelle KUPFzeitung enthält anlassbezogen ein Interview zum Thema Bildung, Gender, Aktionismus mit Kristina Botka, das wir natürlich sehr empfehlen.
 

INFO-TAGE ZUM IMPULSE-PROGRAMM

„Impulse“ ist das Förderprogramm der Austria Wirtschaftsservice GmbH für kreativwirtschaftsbasierte Innovationsprojekte. Bis 16. September haben Kreative wieder die Möglichkeit, Projekte einzureichen – die letzte Einreichrunde der laufenden Förderperiode läuft seit 1. Juni. Die CREATIVE REGION beantwortet am 20. und 21. Juni alle Fragen rund um das impulse-Programm.

Impulse/aws unterstützt Innovationsprojekte aus der Kreativwirtschaft mit bedarfsorientierten Förderungen, unternehmerischen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und einem Beitrag zur Steigerung der öffentlichen Sichtbarkeit. Das Programm wird in Oberösterreich bislang äußerst gut angenommen. Der Geschäftsführer der CREATIVE REGION Dr. Patrick Bartos: „Im zweiten ‚Call’ des Programms konnten insgesamt 630.427 EUR für acht Projekte in unser Bundesland geholt werden. Das entspricht beinahe einem Drittel der gesamten Mittel, die in Österreich ausgezahlt wurden.“

Infohour am Donnerstag, 20. Juni
Im Rahmen der „Infohour“ präsentieren Doris Fröhlich und Kerstin Derntl das Förderprogramm im Detail. Erfahrungsberichte kommen von den bereits erfolgreichen Projektträgern Julia Stöhr („Aergo® – Damenschuh mit schwebendem Fußbett“) und Christian Derwein („Events 4 all – garantiert barriere-frei“). Nikolaus Dürk von X-Net wird das Förderberatungsprogramm der CREATIVE REGION „show me the money“ vorstellen. Cluster-Manager (Clusterland OÖ) Erich Gaffal gibt einen Überblick zu Fördermöglichkeiten für Kooperationsprojekte in Oberösterreich. Zum Abschluss der Veranstaltung findet ein Runder Tisch mit allen Gästen statt. Veranstaltungsort: Tabakfabrik Linz, Ludlgasse 19, 4020 Linz (Klub Kantine, Bau 1 – 5. Stock).

One-to-one am Freitag, 21. Juni
Bei „one-to-one“ gibt es Möglichkeiten, sich im Rahmen von 30 minütigen Einzelgesprächen beraten zu lassen. Veranstaltungsort: Tabakfabrik Linz, Ludlgasse 19, 4020 Linz (Büro der CREATIVE REGION).

Detailliertes Programm
http://creativeregion.org/events/impulse-infohour-impulse-on-to-one/

 

Netzpolitischer Konvent der Österreichischen Zivilgesellschaft

Der Netzpolitische Konvent der Österreichischen Zivilgesellschaft wird getragen von engagierten BürgerInnen, WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen, Kulturschaffenden, TechnologieexpertInnen und VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Initiativen.

Gemeinsam treten wir für eine offene, demokratische und zukunftsfähige Gesellschaft ein. Wir teilen die Überzeugung, dass dafür Netzpolitik ein wesentlicher Baustein ist. In nur wenigen Jahren wurde das Internet ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unseres Lebens, der viele neue Möglichkeiten eröffnet. Die Vernetzung der Gesellschaft ist heute ein Alltagsphänomen, das uns alle betrifft und die Politik vor neue Herausforderungen stellt. Zu diesen Herausforderungen zählen unter anderem Netzneutralität, Datenschutz, Open Data und ein zeitgemäßes Urheberrecht.

Zu diesen zentralen Themen fehlt nach wie vor eine breite Diskussion, die sich nicht an engen Eigeninteressen, sondern am gesellschaftlichen Gesamtwohl orientiert. Wir fordern deshalb eine stärkere Einbindung aller Gruppen der Gesellschaft in politische Entscheidungsprozesse. Es geht darum, die Chancen, die das Internet für die Erneuerung der Strukturen der Gesellschaft bietet, ebenso zu verstehen wie die Risiken einer verfehlten Netzpolitik. Statt etablierte Institutionen und Geschäftsmodelle zu erhalten, die den gegenwärtigen gesellschaftlichen und technologischen Bedingungen nicht angemessen sind, bedarf es der Stärkung von Transparenz und Teilhabe für eine moderne Demokratie.

FORDERUNGEN:

Netzneutralität

  • Gleiches Internet für alle!
  • Das Netz muss öffentlicher Raum sein!
  • Keine Überholspur für Großkonzerne!

Ein Grundgedanke des Internets ist die freie, unzensierte und gleichberechtigte Kommunikation. Diese Netzneutralität garantiert die Freiheit des Internets, Innovationskraft, Meinungsfreiheit und Chancengleichheit und damit die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft. Die digitalen Netze sind ein öffentliches Forum und wesentlicher Bestandteil des sozialen Austauschs aller BürgerInnen. Ohne Netzneutralität drohen gesellschaftliche Fragmentierung und Diskriminierung durch ungleiche Chancen der Teilhabe am öffentlichen und wirtschaftlichen Leben. Es darf keine Überholspur im Netz für große Konzerne geben, keinen Eingriff in Datenströme und keine Manipulation von Protokollen. Dazu bedarf es der Gleichberechtigung von Datenpaketen, Netztechnologien und der Transparenz von Netzwerkmanagement. Netzneutralität ist nicht nur eine Voraussetzung für gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt. Sie ermöglicht wirtschaftliche Entwicklung und gibt kleinen und innovativen Unternehmen faire Chancen. Österreich muss netzneutral bleiben!

Datenschutz und Recht auf Privatsphäre

  • Privacy by Design!
  • Durchsetzungsfähige Behörde für Informationsfreiheit und Datenschutz!
  • Entbündelung von Datenmonopolen!

Die Existenz der Privatsphäre ist die Grundvoraussetzung für Vertrauen in die Informationsgesellschaft. Nur wer über die Sammlung, Weitergabe und Analyse seiner eigenen Daten bestimmen kann, wird ohne Angst die neuen Möglichkeiten nutzen. Besonders Mechanismen zur elektronischen Teilhabe an demokratischen Prozessen können ohne verlässlichen Schutz der Privatsphäre niemals erfolgreich sein. Die Politik ist daher gefordert, die zentrale Rolle dieses Themas zu erkennen und an strengen nationalen und europäischen Datenschutz-Regelungen nicht nur festzuhalten, sondern diese konsequent weiterzuentwickeln. Privatsphäre soll im Design der Technologie verpflichtend integriert werden. Bei Produkten müssen die Standardeinstellungen die Privatsphäre schützen, anstatt sie offenzulegen. Das Recht auf Vergessen muss ermöglichen, eigene Daten zu löschen. NutzerInnen müssen benachrichtigt werden, wenn ihre Daten an Dritte weitergeben werden, sei das zu kommerziellen oder anderen Zwecken. Alle diese Grundsätze müssen von einer durchsetzungsfähigen Behörde für Informationsfreiheit und Datenschutz überwacht und bei Verletzungen wirksam sanktioniert werden. Weil Unternehmen mit zu vielen, gleichzeitig dominierten Marktbereichen für Datenschutz und Wirtschaft problematisch sind, bedarf es einer Entbündelung von Dienstleistungen und Inhalten und eines wirksameren Wettbewerbsrechts zur besseren Bekämpfung der negativen Effekte von Monopolstellungen.

Offene Daten und Offenes Wissen

  • Transparenzgesetz und Öffnung der Datenbestände des öffentlichen Sektors!
  • Freier Zugang zu wissenschaftlicher Forschung und Produktionen aus öffentlichen Mitteln!
  • Freie Verfügbarkeit von Lehr- und Lern-Unterlagen öffentlicher Einrichtungen!

Was mehrheitlich mit öffentlichen Geldern oder Gebühren finanziert wird, gehört der Öffentlichkeit. Datenbestände des öffentlichen Sektors sind grundsätzlich frei zugänglich zu machen – sowohl als Rohdaten als auch mit einer Referenzinterpretation. Einschränkungen sind nur in Ausnahmefällen zum Schutz der Privatsphäre und der nationalen Sicherheit erlaubt, kontrolliert von durchsetzungsfähigen Behörden für Informationsfreiheit und Datenschutz. BürgerInnen haben das Recht zu erfahren, wie Steuergelder verwendet werden (offener Haushalt). Das Ziel ist eine Öffnung von Staat und Verwaltung, um Transparenz, Vertrauen und Partizipation zu fördern. Österreich braucht ein umfassendes Recht auf Information und Einsicht in die Akten der Verwaltung (Freedom of Information Act). Lehr- und Lern-Unterlagen an öffentlichen Bildungseinrichtungen müssen durch Lizenzen die Verwendung und Veränderung erlauben, frei zugänglich sein. Daten, Methoden, Ergebnisse, Forschungspublikationen und Bewertungskriterien der wissenschaftlichen Forschung müssen öffentlich zugänglich, durchsuchbar und reproduzierbar sein (Open Access). Auch der zeitlich uneingeschränkte Zugang sowie die Weiterverwendbarkeit von Produktionen (z.B. Rundfunksendungen, Artikeln und Software), die überwiegend durch öffentliche Mittel finanziert wurden, muss sichergestellt sein.

UrheberInnenrecht

  • Ausweitung der freien Werknutzung (z.B. Remix) bei entsprechender Vergütung!
  • Stärkung der Position der AutorInnen durch UrheberInnenvertragsrecht!
  • Kürzere Schutzdauer, mit Verlängerungsmöglichkeit durch UrheberInnen!

Das UrheberInnenrecht in seiner heutigen Form entspricht nicht den Anforderungen einer vernetzten, offenen Gesellschaft. Im Gegenteil, es schafft eine Vielzahl von Problemen und Unsicherheiten. Es droht zu einem Mittel der Kriminalisierung digitaler Alltagskultur zu werden und im Zuge aggressiver Rechtedurchsetzung die umfassende Überwachung aller Kommunikation zu befördern. Gleichzeitig behindert die Komplexität der Rechtslage künstlerische Entwicklungen sowie unternehmerische Innovation und blockiert Bibliotheken und Archive. Nicht zuletzt trägt eine weitere Verschärfung nichts zur Verbesserung der prekären Situation vieler Kulturschaffender bei. Die anstehenden Reformen müssen Rechtssicherheit durch vereinfachte Nutzungsbestimmungen in der digitalen Kommunikation gewährleisten. Das Ziel sind rechtliche Rahmenbedingungen, die kreatives Alltagshandeln erlauben und neue künstlerische Praktiken und Geschäftsmodelle zur Verwertung fördern. Maßnahmen dazu sind die Neugestaltung des Systems der Pauschalabgaben, die Verhinderung der Monopolbildung im Internet durch gesetzliche Lizenzen nach dem Vorbild Radio, sowie die Stärkung der Position der AutorInnen im Rahmen eines UrheberInnenvertragsrecht. Unabdingbar sind auch Reformen im System der Verwertungsgesellschaften, insbesondere umfassende Transparenz der Tantiemenverteilung und die Besserstellung der KünstlerInnen gegenüber Unternehmen.

Netzpolitischer Konvent der Österreichischen Zivilgesellschaft wurde organisiert von World-Information Institute. Dank an servus.at für die technische Unterstützung.

http://npk.servus.at

Petition:
Forderungen unterstützen

Weitere Informationen:
Texte, Materialien, Links

EU XXL FORUM

Von 12.-14.06. findet im Künstlerhaus in Wien wieder das EU XXL Forum statt. Das EU XXL FORUM ist seit 2005 eine jährlich stattfindende film- und medienpolitische Konferenz mit Schwerpunkt Urheberrecht. Sie dient der Vernetzung europäischer Kreativer und bündelt deren Forderungen an die Politik. Nachdem die Konferenz in den vergangenen Jahren in Krems und Linz stattgefunden hat, kehrt sie 2013 an ihren Ausgangsort zurück: Wien.

Details und Infos unter: http://www.eu-xxl.at/

 

 

Femcamp Linz

Das Frauenbündnis 8.März, an dem auch etliche KUPF-Mitgliedsinitiativen beteiligt sind, veranstaltet am 22.06.2013 ein feministisches Barcamp. Das FemCamp dient auch zur besseren Vernetzung von Frauen im Netz, speziell in sozialen Netzwerken. Frauen sollen in ihrer online-Partizipation gestärkt und zu unterstützt werden. Geschlechterfragen und feministische Positionen sind auch Netzthemen und müssen es noch stärker werden. 

Anmeldung und alle Details unter:

www.barcamp.at/FemcampLinz

www.barcamp.at/Was_ist_ein_BarCamp 

 

Der 2.Juni ist „Internationaler Hurentag“ – Anerkennung von Rechten statt Verschärfung der Pflichten!

Am 2. Juni, dem Internationalen Hurentag, weisen Beratungsstellen in Österreich und die Selbstorganisation für SexarbeiterInnen wiederholt auf rechtliche Missstände und die prekäre Arbeitssituation von Sexarbeiterinnen hin. Die Plattform sexworker.at, die Vereine LEFÖ (Wien), maiz (eine KUPF-Initaitive aus Linz), SXA-Info (Graz), PiA (Salzburg) und das Projekt iBUS (Innsbruck) fordern ein Ende der gesellschaftlichen Doppelmoral und Diskriminierung von SexarbeiterInnen. Die Politik muss endlich rechtlichen Schutz garantieren und Sexarbeit als Arbeit anerkennen. SexarbeiterInnen haben wenig Rechte, aber viele Pflichten: so gibt es bundesweit u.a. in der Besteuerung von Sexdienstleistungen vollkommen unterschiedliche und widersprüchliche Praxen, die teilweise einer finanziellen Ausbeutung gleich kommen.

Auch das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur Abschaffung der Sittenwidrigkeit hat bislang keine rechtlichen Änderungen hin zu arbeitsrechtlicher Gleichstellung nach sich gezogen. Auf dieses Urteil müssen politische Taten folgen!Die gesellschaftliche Doppelmoral und Tabuisierung von Sexarbeit manifestiert sich aktuell besonders in der Diskussion rund um den Straßenstrich in Wien und Salzburg. SexarbeiterInnen sollen in die Unsichtbarkeit verdrängt werden, die Folge ist eine Verschärfung der Arbeitsbedingungen und ein erhöhtes Risiko, Gewalttaten ausgesetzt zu sein.

Das neue Wiener Prostitutionsgesetz hat die Lage der SexarbeiterInnen weiter verschlechtert und zu einer Verstärkung der Marginalisierung und Diskriminierung geführt. Maria Cristina Boidi, Gesamtkoordinatorin von LEFÖ, dazu: „Dieses neue Gesetz hat viel Unsicherheit und Orientierungslosigkeit unter Sexarbeiterinnen verursacht und ihnen neue Einschränkungen an ihren Arbeitsplätzen auferlegt.“. Auch in Salzburg wird seit November 2011 der Straßenstrich stark verfolgt und SexarbeiterInnen mit hohen Strafen belegt.

SexarbeiterInnen müssen in alle Entscheidungsprozesse und gesetzliche Änderungen einbezogen werden. Als ExpertInnen kennen sie ihren Arbeitsbereich am besten, wissen über die Lebensrealität und die vorhandenen Diskriminierungen Bescheid. Gesetze dürfen nicht ohne die Einbeziehung der AkteurInnen selber beschlossen werden, SexarbeiterInnen nicht als Subjekte ohne jegliche Selbstbestimmung betrachtet werden.

Statt SexarbeiterInnen unsichtbarer zu machen und zu kriminalisieren, braucht es die Anerkennung von Arbeitsrechten und Schutz vor Diskriminierung.

Aktionen, rund um den Internationalen Hurentag:

Wien: 1. Juni 2013, 14.00 – 18.00 Uhr

Sexarbeit = Arbeit!
Auch heuer macht LEFÖ anlässlich des internationalen Hurentags auf die prekäre Arbeitssituation von SexarbeiterInnen aufmerksam.
Wo: Wien 2, Praterstern (Ausgang Richtung Vergnügungspark)

Mit: Info-Café, Live-Auftritten von chra und Norah Noizzze Diarizzz, Kater Franz und Maria Stern Singersongwriter.

LEFÖ, die Grünen Frauen Wien und Amnesty International / Netzwerk Frauenrechte laden zu diesem Aktionstag ein!

 

Linz: 2. Juni 2013, 17.00 – 20.00 Uhr

2. Juni – Hurentag. Auf den Spuren der Sexarbeit in Linz

Stadtrundgang (5 Stationen)

Treffpunkt: Pfarrplatz, 17.00 Uhr

Open-Space-Diskussion

im Anschluss der Stadtführung, vor maiz: Hofberg 9, ca. 18:30 Uhr

– Sex Work is Work – rechtliche Regelungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene und ihre Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Sexarbeiter_innen

– Whores and Other Feminists – (feministische) Diskurse rund um Sexarbeit: Hintergründe, Analyse, Kritik

– Nothing About Us Without Us – Selbstorganisation von Sexarbeiter_innen auf internationaler Ebene

Die „EU- Parlamentarierin Super Puta“ wird auch dabei sein!

Anschließend: Aphrodisierendes Buffet und Sekt!

Eine Veranstaltung von maiz, in Kooperation mit: „Feminismus und Krawall“ und Linzer Frauenbüro

Politischer Hintergrund des Internationalen Hurentags:

2. Juni 1975: Proteste und Kirchenbesetzung von Sexarbeiterinnen in Frankreich

Am 2. Juni 1975 streiken Sexarbeiterinnen in Frankreich und bezeichnen in diesem Zusammenhang den Staat als den größten Zuhälter. 150 Frauen besetzen 10 Tage lang die Kirche Saint-Nizier in Lyon und schaffen damit eine internationale Öffentlichkeit für ihre Situation und ihre Forderungen. Als Aktionskollektiv wenden sie sich gegen die staatliche Diskriminierung und gegen polizeiliche Repressionen, die vorgeblich dem Kampf gegen Zuhälterei dienen sollen: ständige Kontrollen und Verhaftungen, Beleidigungen, Schikanen, unverhältnismäßige Strafen, willkürliche Steuerbescheide sowie Tatenlosigkeit der Polizei gegenüber Morden, Misshandlungen und anderen Formen von Gewalt gegen Sexarbeiterinnen. Die Sexarbeiterinnenbewegung von Lyon wehrte sich damit auch gegen die Stigmatisierung von SexarbeiterInnen und gegen die staatlich institutionalisierte Doppelmoral.

DEBATTE ZUR URBANEN ZUKUNFT DES LINZER HAFENGEBIETS

Das „Identity City Lab“ rückt von 5. bis 8. Juni das Linzer Hafengebiet von der Peripherie ins Zentrum und zeigt neue Wege auf, die Stadt zu entwickeln. Die Veranstaltung der CREATIVE REGION LINZ & UPPER AUSTRIA lädt heimische und internationale ExpertInnen der Stadtplanung und Stadtentwicklung nach Linz. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops sollen Wege zur urbanen Zukunft des Linzer Hafens ausgeleuchtet werden.
Die teilweise Verlandung der Linzer Hafenbecken – Teil der kulturellen Identität der Stadt – ist Anlassfall der Veranstaltung. Welche Alternativen und Optionen für die Gestaltung und Nutzung dieses Stadtgebietes lassen sich denken? Die viertägige Auseinandersetzung möchte möglichst viele Interessierte miteinbeziehen. Die lokale Bevölkerung hat die Gelegenheit, auf Augenhöhe mit internationalen ExpertInnenzu sprechen.

Neue, partizipative Ansätze der Stadtplanung
In Linz konnten in den vergangenen Jahren über Kulturprojekte wie das Lentos oder das Ars Electronica Center wirksame urbane Impulse gesetzt werden. Zu den Herausforderungen, vor denen zeitgemäße Stadtplanung heute steht, vermittelt Roland Krebs, Kurator des „Identity City Lab“: „Die Städte sind im Umbruch und die klassischen Methoden der Stadtplanung greifen nicht mehr. Prozessorientierte, partizipative und interdisziplinäre Ansätze sind heute gefragt“. Der Grieskirchner hatte zuletzt die Projektleitung der städtebaulichen Planung und Liegenschaftsentwicklung des Wiener Hauptbahnhofs inne.

Die internationale Ausrichtung der Veranstaltung hat zum Ziel, einen unvoreingenommenen Blick auf das Areal zu werfen, innovative Stadtplanungsmethoden zu besprechen und diese für Linz nutzbar zu machen. Wie kann sich die Stadt zum Wasser öffnen? Wie öffentlich ist der Hafen? Wie können Räume für die Bevölkerung geöffnet werden? Teilnehmen werden unter anderen das spanische Architekturkollektiv Ecosistema Urbano, Kristian Koreman von ZUS Architects in Rotterdam und Martina Baum von Studio. Urbane Strategien aus Karlsruhe.

Lokale Expertise steuern AkteurInnen aus Linz bei – unter anderen der Stadtsoziologe Peter Arlt, der Betreiber der Initiative Schwemmland, Christoph Wiesmayr und Clemens Bauder. Letzterer beschäftigte sich im März mit der Entwicklung des Rotterdamer Hafengebiets. Er ist überzeugt,  dass Linz im Umgang mit seinem Stadtentwicklungsgebiet von den dortigen Erfahrungen profitieren kann.

Vorträge, Diskussionen und Workshops
Die Vorträge an den ersten beiden Tagen dienen als Grundlage für die Workshops mit dem Architekturkollektiv Ecosistema Urbano und haben die Entwicklung situativer urbaner Strategien im Mittelpunkt, die in den lokalen Diskurs eingebracht werden sollen.
Detailliertes Programm …

brav sein!

Podiumsdiskussion: Ihr müsst auch mal ein bisserl brav sein!

Do, 23. Mai 2013, 19.30 Uhr: Kulturförderung – Gießkanne, Belohnung oder gesellschaftlicher Auftrag? Eine Podiumsdiskussion im Medien Kultur Haus Wels mit Monika Mokre (Akademie der Wissenschaften), Richard Schachinger (KUPF OÖ), Gerald Gröchenig (Kulturamtsleiter Villach) und Wiltrud Hackl.

 
Vor einigen Wochen sind in der Welser Kulturszene die Wogen hochgegangen. Eine Diskussion über Subventionsvergaben, besonders im Hinblick auf das Wagner-Festival und die vergleichsweise hohe Subvention an den Trodat Konzern, die Disziplinierung einer kritischen Äußerung dazu mit Subventionskürzungen.

Es gab ziemliche Aufregung rundherum und es formiert sich die Plattform „Welser Vielfalt“. Das in Kurzform die Vorgeschichte.

Das Medien Kultur Haus möchte nun mit etwas zeitlichem Abstand den Fragen rund um die Themen Kultursubventionen, öffentlicher Auftrag, Förderkonzepte, die Utopie um den idealen Zustand usw. Raum geben und in einer Runde von ExpertInnen unter der Diskussionsleitung von Wiltrud Hackl (freie Journalistin) behandeln.

Ein Prolog von Walter Rescheneder (Vorsitzender des Welser Kulturbeirates) eröffnet den Abend.

Es folgen vier Impulsreferate (zu je 5 Minuten) von:

Monika Mokre (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Richard Schachinger (Geschäftsführung KUPF OÖ)
Gerald Gröchenig (Kulturamtsleiter Villach)
Peter Androsch (Musiker, Komponist).

Wir erwarten einen spannenden Abend und hoffen auf rege Publikumsbeteiligung!

Live auf dorftv. (zu empfangen via DVB-T, Kanal 51, Frequenz 714 MHz und auf www.dorftv.at/live)

Beginn: 19.30 Uhr, Einlass: 19 Uhr
Musik: Christian Bartak & Sony
Ort: Kinosaal 1 im Medien Kultur Haus, Pollheimerstraße 17, 4600 Wels

INFO: http://www.medienkulturhaus.at/brav-sein/