Präsentation: Miss Handelt! public video project

Freitag,13. November, 19 Uhr, Medien Kultur Haus Wels,

Miss Handelt! ist ein bundesweites Videoprojekt im Sinne präventiver und verständnisorientierter Öffentlichkeitsarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene. Thema: Gewalt in engen sozialen Beziehungen, die sich vorrangig gegen Frauen richtet.

Zwölf Videoclips wurden österreichweit in Zusammenarbeit mit etwa100 ambitionierten jungen (16- bis 24-jährigen) Filmemacher_innen aller neun Bundesländer produziert. Im Rahmen einer Workshop- und Produktionswoche im Juli im Medien Kultur Haus Wels wurden die Drehbücher erstellt. Stoffentwicklung und Drehbuch übernahmen die Regisseurin Elisabeth Scharang und der Filmwissenschafter Robert Buchschwenter. Auch Mitarbeiter_innen der österreichischen Frauenhäuser und Romeo Bissuti von White Ribbon waren einen Tag lang aktiv dabei. Danach wurden in den Bundesländern autonom gearbeitet – alle Ergebnisse, die DVD und ein umfangreiches Buch, das die Videobeiträge thematisiert, fließen nun als Vermittlungsprogramm in den Bildungsbereich.

Miss Handelt! regt die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Beschäfitigung mit der Thematik über traditionelle Denk- und Handlungsweisen hinaus an – die kritische Auseinandersetzung mit der Wirkung audiovisueller Botschaften ist dabei wesentlich. Durchleuchtet wird etwa die (vor allem von Medien) klischeehafte Verwendung des Allgemeinplatzes „Gewalt an Frauen“. Die Ausgangsfrage lautet: Wo fängt Gewalt an, die sich in Beziehungen vorrangig gegen Frauen richtet?

Präsentation:
Freitag,13. November, 19 Uhr, Medien Kultur Haus Wels, Pollheimerstraße 17:
Miss Handelt!-Präsentation der 12 Videoclips + Making-of + Buch + DVD + Gespräche mit den Filmemacher_innen und Mitwirkenden (u.a. Elisabeth Scharang, Robert Buchschwenter, Pia Hierzegger) sowie mit Daniela Almer (AÖF), Romeo Bissuti & Gerhard Meschnigg (White Ribbon).

Neben elf weiteren Beiträgen ist der Videoclip Schlagseite unter der Regie von Robert Buchschwenter und in Zusammenarbeit mit allen Projekt-Beteiligten als erster Spot in Wels produziert worden. Pia Hierzegger spielt darin die Hauptrolle.

Robert Buchschwenter: „’Schlagseite’ ist das Ergebnis eines gemeinsamen Nachdenkens darüber, wie man das Anliegen der Sensibilisierung möglichst umweglos auf den Punkt bringt. Nicht erklären oder belehren, sondern konfrontieren – schonungslos und direkt. Es war klar, dass ein Clip von 30 Sekunden Länge nicht alle Facetten des Themas aufreißen oder gar entsprechende Lösungen glaubhaft präsentieren kann. Deshalb ging es darum, zu fokussieren: sich auf eine Facette zu konzentrieren, sie plakativ aufzureißen und treffsicher zuzuspitzen. „Schlagseite“ blendet diese Realität über einen formalen Kurschluss ein: Der partnerschaftliche Albtraum bricht unvermittelt aus dem Traumbild hervor und lässt in einem Schockmoment die Erkenntnis einer abgründigen Möglichkeit ins Bewusstsein rücken. Dabei ging es wesentlich darum, den Beteiligten einerseits den gesamten Herstellungsprozess vor Augen zu führen und sie andererseits als speziell verantwortlicher Teil des Ganzen einzubeziehen. Und nicht nur nebenbei sollte ihnen vermittelt werden, dass ernsthafte Arbeit auch ein Vergnügen sein kann.“

Kino-Österreich-Tournee:
Premiere: 13. November, 19 Uhr, Medien Kultur Haus Wels

„Schlagseite“ ist im Rahmen der internationalen Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ (25.11. bis 10.12.) in folgenden Kinos im Vorprogramm zu sehen: Moviemento Linz, ProgrammKinoWels und Cinema Paradiso St. Pölten sowie im März 2010 beim Frauenfilmfestival Wien. Weitere Kinos und Termine folgen.

12 Videoclips (+ Buch) werden u.a. präsentiert in: Klagenfurt (16.11.), Wolfsberg (24.11.), St. Pölten (26.11.), Dornbirn (3.12.); weitere Termine folgen.

REIZEND! Verein zur Vermittlung von soziokulturellen Medienprojekten
im Medien Kultur Haus Wels

in Kooperation mit
AÖF Autonome Österreichische Frauenhäuser
WHITE RIBBON Österreich. Männer gegen Gewalt an Frauen

SOZIOKULTUR: Ein Konzept im Wandel

29. Oktober 2009, 19:00 Depot Wien

Wer erfahren möchte, weshalb Soziokultur eine Avantgarde-Funktion
übernimmt, sei herzlich eingeladen, am

Donnerstag, 29. Oktober um 19.00 Uhr
ins Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien

zu kommen. Bernd Wagner von der deutschen Kulturpolitischen
Gesellschaft wird den Begriff der Soziokultur auseinanderpflücken und den Wandel des Konzepts seit den 70er Jahren nachvollziehen.

Soziokultur: was bist du? Aktive Teilhabe am kulturellen Leben?
Gesellschaftspolitisch engagierte Kulturarbeit? Regional- und
Stadtteilentwicklung? Eroberung des öffentlichen Raums? Oder gar
Corporate Social Responsibility?
Soziokultur: wohin gehst du? Was sind die Rahmenbedingungen,
Fördermodelle und aktuellen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
für Soziokultur?

„Soziokultur: Ein Konzept im Wandel“, Bernd Wagner, Kulturpolitische
Gesellschaft, Bonn
Respondenz: Wolfgang Kellner, Ring Österreichischer Bildungswerke, Wien

In Kooperation mit der IG Kultur Österreich und dem IWK – Institut für Wissenschaft und Kunst

WeltForumTheaterFestival

22. Oktober – 1. November 2009

www.weltforumtheaterfestival.at

gewidmet Augusto Boal (1931 – 2009)

Teil 1 von 22.-26.Oktober 2009 in Oberösterreich

5 Tage Aufführungen, Workshops und Präsentationen mit

internationalen und nationalen Forumtheatergruppen und TheaterpädagogInnen

erstmals in Österreich, erstmals in Europa!

Eine einmalige Gelegenheit Forumtheater in seinen vielen Facetten, unterschiedlichen kulturellen Prägungen und vielfältigen Anwendungsformen kennenzulernen!

Workshops mit

Barbara Santos (Brasilien, Schauspielerin, Sozialogin, Theaterpädagogin, langjährige Mitarbeiterin von Augusto Boal)

Workshop 2: Forumtheater „Phantasievoll streiten und lustvoll verändern“
Workshop 3: „Gestalt-mächtig“ – zur Ästhetik der Unterdrückten, Neuere Methoden und Techniken der Baol’schen Theaterarbeit

Matthias Thonhauser (Österreich)

Workshop 1: Theaterlabor „Bilder, Masken, Personagen“

Aufführungen und Präsentationen

Nachmittags und abends mit Gruppen und TheaterpädagogInnen aus:

Brasilien, Israel und Palästina, Frankreich, England, Deutschland und Österreich

Eine Veranstaltung von Forumtheater Linz, Arbeitsgemeinschaft Forumtheater Österreich und InterAct (Graz) in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Betriebsseminar, Kulturverein KuKuRoots und dem Institut für Entwicklungszusammenarbeit.

Ein Fest(ival) des bunten, fantasievollen, spritzigen, nachdenklichen, kritischen und lustigen, ernsten, lebendigen … Theaters aus aller Welt, das ermutigt einzugreifen, zu verändern, neue Handlungsweisen zu erproben oder einfach zuzuschauen

Ein Theater das weltweit im Bildungsbereich, in der Regionalentwicklung und Beratung, in Schulen, der Dorf- und Stadtentwicklung, der Suchtprävention … eingesetzt wird

genaues Programm und Anmeldung unter:

www.wftf.at bei WFTF in Oberösterreich

oder per Mail an ooe@weltforumtheaterfestival.at

Organisation/Information: Matthias Thonhauser (Tel. 0699-10587836)

Ermäßigte Preise für AK-Mitglieder, Lehrlinge, SchülerInnen, StudentInnen, Zivildiener, Erwerbsarbeitslose und AsylwerberInnen

Workshops: Politischer Antirassismus

Mo. 21. Sept. 14 – 20 Uhr Pangea: Marienstr. 10/2 4020 Linz
VA: Pangea // Infos und Anmeldung: pangea@pangea.at

Di. 22. Sept. 09 14 – 20 Uhr: Jugendzentrum Ischl: Auböckplatz 6, 4820 Bad Ischl
VA: Freies Radio Salzkammergut + Jugendzentrum Ischl //Infos und Anmeldung: jugendzentrum@bi-young.at

Do. 24. Sept. 09, 14 – 20 Uhr röda: Gaswerkgasse 2, 4400 Steyr
VA: KV röda // Infos und Anmeldung: roeda@roeda.at

Das Problem des Rassismus beschränkt sich nicht auf die Tatsache, dass weiße Menschen eine „falsche Vorstellung“ von Menschen anderer Hautfarbe hätten und sich ihnen gegenüber diskriminierend verhalten. Oder mit ihrem (Wahl-)Verhalten den Erfolg von Parteien wie der FPÖ garantieren. Rassismus ist auch und vor allem ein gesellschaftlicher Mechanismus, der für eine Aufteilung von Macht und Rechten sorgt, die die Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung privilegiert – auf Kosten der anderen. Er äußert sich auf vielfältige Weise: in den Fremdengesetzen, im Ausschluss bzw. der Unterrepräsentation von MigrantInnen von/in politischen Entscheidungsstrukturen bis hin zu einem polizeilichem Handeln, das für schwarze Menschen in Österreich lebensbedrohlich ist. Diese Ebene der strukturellen und institutionalisierten Verankerung von Rassismus stellt der „politische Antirassismus“ in den Vordergrund seiner Theorie und Praxis.

Unser Workshop wird sich mit diesen, zu einem großen Teil unsichtbar gemachten Unterdrückungsrealitäten auseinander setzen. Dabei werden wir ein besonders Augenmerk auf das ineinander wirken von Rassismus, Sexismus und anderen Diskriminierungssystemen legen.

Thematisiert werden unter anderem:
– Funktionsweisen aktueller Integrationsregime
– Diskurse wie die Pathologisierung von migrantischen Männern als „von Kultur aus“ Supermacho
– Ethnisierung und Kulturalisierung von Gewalt
– migrantischer Widerstand und politische Forderungen der MigrantInnenbewegungen.

Eingebettet in das Spannungsfeld von antirassistischer Theorie und Praxis werden zusammen mit den TeilnehmerInnen eigene Handlungsfelder und -praktiken aufgezeigt und erarbeitet.

Araba Evelyn Johnston-Arthur
Aktivistin, Theorie-Kultur-und Communityarbeiterin. Arbeitet zu Literatur, Politik und Gegenwart der Geschichte der afrikanischen Diaspora mit Schwerpunkt Österreich, den Wirkweisen von institutionalisiertem Rassismus, Antirassismus, Dekolonisierung, Schwarzen Feminismus, Repräsentationspolitiken und Film. Lehrt an der Universität Wien.

Vortrag: Brauntöne

Di. 15.Sept., um 20.00 Uhr im Kino Ebensee
VA: KV Kino Ebensee // Schulgasse 8, 4802 Ebensee

Mi. 16.Sept. um 20.00 Uhr im Pfarrsaal Vöcklamarkt
VA: KV Freiwerk, KAV Vöcklabruck + TKV Regau // Marktstraße, 4870 Vöcklamarkt

Do. 17.Sept. um 20.00 Uhr im Kinotreff Leone
VA: Musik – und KV TITANIC // Ringstr. 75, 4190. Bad Leonfelden

Fr. 18.Sept. 18.00 Uhr im Jugendzentrum St. Georgen
VA: KV Tribüne + KV Kleinkariert // : Gusentalstr. 2, 4222 St. Georgen a.d. Gusen

Bild-/Tonvortrag von Markus Rachbauer und Thomas Rammerstorfer

„Primär ist es die Musik die den Weg in die rechtsextreme Szene ebnet“ (Verfassungsschutzbericht 2007, BMI)

11-jährige Kinder, die zu sanften Gitarrenklängen „aryan man awake“ trällern, der Lehrersohn aus dem Mühlviertel, der gegen Schwule rappt, langhaarige Nazi-Satanisten, die zu Black Metal ihren Hass auf das „Judäo-Christentum“ rausschreien, das angeblich ihr „germanisches Blut“ unterdrückt – rechtsextreme Musik beschränkt sich längst nicht mehr auf den Skinheadrock oder folkloristische Marschmusik. Neonazis versuchen an unterschiedlichste Musikstile „anzudocken“ um ihre Ideen in immer mehr Szenen der Jugendkultur zu verbreiten. Rassistische, nationalistische, antisemitische und gewaltverherrlichende Weltanschauungen haben in vielen Bereichen Fuß gefasst, in populären Stilen wie Metal oder Hiphop ebenso wie in den Nischen der Liedermacher-, Dark Wave-, Industrial- und Gothic-Szene.

Rachbauer und Rammerstorfer beleuchten in ihrem mit Bildern und Tonbeispielen unterlegten Vortrag sowohl die Geschichte des Rechtsrocks als auch die aktuellen Tendenzen in den Szenen. Nach Möglichkeit wird auf die regionale Szene des Veranstaltungsortes eingegangen.

„Ein spannender Abend – aber für schwache Nerven ungeeignet!“ (Dr. Robert Eiter, Sprecher des oberösterreichischen Netzwerkes gegen Rassismus und Rechtsextremismus)

Markus Rachbauer (Wels) studiert Politikwissenschaften und Geschichte und arbeitet als pädagogischer Mitarbeiter in einer Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus
Thomas Rammerstorfer (Linz) recherchiert seit 15 Jahren zu Rechtsextremismus und verwandten Themen, ist Mitglied der Redaktion von Context XXI und Mitarbeiter der „Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit“ (www.leeza.at)

Beide sind auch beim Welser Infoladen aktiv (www.infoladen-wels.at)

Filmpräsenation: Wir sind das Netz – Geschichte, Philosophie und Praxis Freier Netze in Österreich

Freitag, 24. Luli 2009, 19.30 Uhr, Bad Ischl, Siriuskogl

Der Film beschäftigt sich mit den Funkfeuer Initiativen in Bad Ischl, Graz und Wien und bemüht sich zu zeigen, was Funkfeuer denn eigentlich ist, was es definitiv nicht ist, wie es funktioniert…

Vielleicht sind einige neugierig geworden, die sich nicht den Knebelverträgen kommerzieller Provider ausliefern wollen und auf der Suche nach funktionierenden Alternativen sind…

http://ischl.funkfeuer.at/content/funkfeuer-fest

Nach der Filmpräsentation – DJ-Line!

Ein Projekt im Rahmen des KUPF-Innovationstopf 2008.

SLOW WORK • KreativWerkstatt für Handwerk, Kunst und Zukunftsentwürfe

Eine Woche lang wird der Schopperplatz zu einem Ort schöpferischer Aktivitäten.
Die KreativWoche bietet viel Zeit, bedächtiges Tun im eigenen Zeitmaß zu entwickeln, viel Raum, wo auch Ungeplantes entstehen kann, einen ZeitRaum für Schöpfungen, Begegnungen und Lebenskunst.
3. – 9. August 2009, Aschach an der Donau/OÖ, Schopperplatz

Wo einst Schiffe gebaut wurden, entstehen Musikinstrumente und Klanggebilde, Kunst in und mit Natur, Gefäße und Gebilde aus Ton. In der alten Schmiede werden heiße Eisen geformt, mit Lehm bauen wir einen Backofen und ein afrikanisches Haus. Den Computer nützen wir als kreatives Werkzeug und an der Drechselbank entstehen aus Holz faszinierende Formen.

Bei diesem Prozess mit Arbeit, Lernen, Spiel und Diskurs entstehen auch gemeinsame Installationen und Aktionen. Wir werden auch angeregt, das eigene Tun und unser Verhältnis zur Zeit zu reflektieren und uns mit der Rolle der Arbeit in unserem Leben und in der Gesellschaft geistig auseinander zu setzen. Diese Gedanken sollen am Samstag in einer moderierten »Zukunftswerkstatt« (nach Robert Jungk) zusammenfließen und daraus Visionen und Perspektiven für die Zukunft der Arbeit entstehen.

Die KreativWoche bietet viel Zeit, bedächtiges Tun im eigenen Zeitmaß zu entwickeln, viel Raum, wo auch Ungeplantes entstehen kann, einen ZeitRaum für Schöpfungen, Begegnungen und Lebenskunst.

Bei den Werkstätten ist die Teilnehmerzahl begrenzt und deshalb eine baldige Anmeldung erforderlich. Für SchülerInnen, StudentInnen, Arbeitslose und PensionistInnen gibt es eine stark ermäßigte Kursgebühr. Das Rahmenprogramm mit Musik, Filmen, Disco und Gelegenheiten zum Mitmachen und Gestalten sowie das Abschlussfest am Sonntag sind bei freiem Eintritt für alle BesucherInnnen offen. Auch Angebote für Kinder sind geplant.

Ausführliche Informationen und Anmeldung im Internet unter: http://slowork.net

Ein Projekt von ARTBEAT / Gottfried Schmuck & Lucia Holly
http://artbeat.at
http://suono.at

BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION: Phantom Kulturstadt

Texte zur Zukunft der Kulturpolitik II. Di., 7. Juli 2009, 19.00 Uhr, Hauptbücherei Wien, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Es diskutieren:
Konrad Becker (Mitherausgeber, WII)
Merijn Oudenampsen (Autor und Soziologe; Amsterdam)
Marlene Streeruwitz (Schriftstellerin)
Beatrix Zobl (Künstlerin)

Moderation: Ina Zwerger (ORF Ö1)

— Das Buch:
Konrad Becker, Martin Wassermair (Hrsg.),
Phantom Kulturstadt. Texte zur Zukunft der Kulturpolitik II,
Löcker Verlag (2009).

http://world-information.org/wii/phantom

Seit Jahren dominiert der vermeintliche Aufstieg der „Kreativen Klasse“ die Diskussionen zum sozioökonomischen Strukturwandel der westlichen Informationsgesellschaften. Die Auseinandersetzung erstreckt sich von der Hysterie um Creative Industries über halbherzige sozialdemokratische Versuche, sich im soziokulturellen Bereich den Veränderungen der Wertschöpfungskette zu stellen, bis hin zu konservativen Spielarten der Kulturindustrie und ihrer Verschmelzung mit Hightech-Industriemonopolen.

Dem gegenüber erscheinen sowohl theoretische Debatten als auch die
Grundlagenforschung eher dürftig.

Konzeption und Ideologie der strukturellen Bewusstseinsindustrie von
Kultur und Medien entwickeln dabei unweigerlich direkte Auswirkungen
auf unsere urbanen Realitäten. Der Einfluss auf alltägliche Lebenswelten betrifft nicht nur die Arbeitsverhältnisse. Die Stratifizierung städtischer Räume formt auch die Hegemonie über informelle Bildung, Insignien und Weltbilder.

Eine kritische Reflexion ist notwendiger denn je. Mit einem besonderen
Augenmerk auf das weltweite Netzwerk von Städten und deren Umgestaltungen soll mit dem zweiten Band der Texte zur Zukunft der
Kulturpolitik dem Phantom Kulturstadt im 21. Jahrhundert nachgespürt
werden.

Mit Beiträgen von Clemens Apprich, Roland Atzmüller, Konrad Becker, Ljubomir Bratic, Boris Buden, Stefanie Carp, Ewen Chardronnet, Mike Davis, Anne Katrin Feßler, Hanna Hacker, Christian Höller, Therese Kaufmann, Christoph Laimer, Katharina Ludwig, Siegfried Mattl, Elisabeth Mayerhofer, Monika Mokre, Klaus Neundlinger, Merijn Oudenampsen, Matteo Pasquinelli, Peter Rantasa, Felix Stalder, Hito Steyerl, Jan Tabor, Markus Wailand, Tom Waibel, Martin Wassermair, Beat Weber, Stephanie Weiss, Rainer Zendron.

Rückfragehinweis:
World-Information Institute
Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
ZVR 121916514
Lehargasse 11/1/8, A-1060 Wien

Mobil: +43 (676) 309 49 86
office@t0.or.at

Am 2. Juni ist Internationaler Hurentag

Selbstorganisation von SexarbeiterInnen und Beratungsstellen kritisieren Doppelmoral und politische Stagnation in Österreich

Presseaussendung und Veranstaltungsankündigung der Organisationen: maiz, LEFÖ, sexworker.at, SXA-Info, Lena und der Aids-Hilfe Salzburg am 28/05/2009

Sexarbeit wird in Österreich nach wie vor nur „geduldet“. Geregelt werden Pflichten von SexarbeiterInnen, keine Rechte. Sexarbeit ist nach der immer noch unwidersprochenen Judikatur des Obersten Gerichtshofs (1989) in Österreich „sittenwidrig“. Einkünfte von SexarbeiterInnen werden jedoch besteuert. Sexarbeit ist weder als Gewerbe, noch als Erwerbsarbeit anerkannt. Ein unselbstständiges Beschäftigungsverhältnis in der Sexarbeit kann nicht legalisiert werden. Drittstaatsangehörigen droht bei Verstößen gegen das Prostitutionsgesetz die Abschiebung. Migrantinnen, die jahrelang mit einem „Prostituiertenvisum“ in Österreich gearbeitet haben, wurden durch das Fremdenrechtspaket mit 1.1.2006 illegalisiert.

Anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni 2009 fordern die Plattform sexworker.at sowie die Unterstützungsorganisationen für SexarbeiterInnen LEFÖ (Wien), maiz (Linz), Lena (Linz), SXA-Info (Graz) und Aids-Hilfe Salzburg die rechtliche Anerkennung von Sexarbeit und die Gleichstellung von SexarbeiterInnen mit anderen Erwerbstätigen.

„Die fortdauernde Rechtlosigkeit von SexarbeiterInnen in Österreich ist untragbar und Ausdruck einer ignoranten Haltung gegenüber einer gesellschaftlichen Realität“, kritisiert Faika El-Nagashi (LEFÖ) stellvertretend für die Organisationen, den österreichischen Umgang mit dem Thema. Die zunehmenden Repressionen gegenüber SexarbeiterInnen – willkürliche Anzeigen, Ausweisungen, unverhältnismäßige Pauschalbesteuerungen, Freierbestrafungen – verstärken die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen von SexarbeiterInnen und verdeutlichen die ständige Abwertung, mit der ihnen und ihrer Arbeit begegnet wird.

In Oberösterreich zum Beispiel, wo zum ersten Mal ein Prostitutionsgesetz die bisherigen Regelungen im Polizeistrafgesetz ersetzen wird, übt sich der vorliegende Entwurf einmal mehr in Beschränkung und Kontrolle. Anstatt zu entstigmatisieren und klare positive Orientierungspunkte anzubieten, ergeht sich das Gesetz in unübersichtlichen Verbotsbestimmungen, die den Behörden, Gemeinden und sogar BordellbetreiberInnen einen zu weiten Interpretationsspielraum eröffnen. maiz fordert einen sachlichen Umgang mit dem Thema in OÖ: „Der Gesetzgeber muss hier seine Verantwortung wahrnehmen. Es ist an der Zeit, Sexarbeit zu entstigmatisieren und zu entkriminalisieren sowie die Beschäftigten in der Sexarbeit als DienstleisterInnen anzuerkennen, um gegen die extreme Prekarisierung und Diskriminierung in diesem Bereich vorzugehen.“
„Wir sehen dringenden Handlungsbedarf bei den politischen EntscheidungsträgerInnen und fordern sie zur kompromisslosen rechtlichen Anerkennung und Gleichstellung von SexarbeiterInnen auf“, so El-Nagashi.

Die Organisationen betonen anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni abermals ihre langjährigen Forderungen:

– Entkoppelung des Regelungsbereichs der Prostitution aus den Sitten- bzw. Anstandsnormen
– Rechtliche Gleichbehandlung und Gleichstellung von SexarbeiterInnen mit anderen Erwerbstätigen durch die Legalisierung der Sexarbeit als Erwerbstätigkeit und entsprechenden fremdenrechtlichen Änderungen
– Schutz vor Prekarisierung, Diskriminierung, Sexismus und Rassismus

In diesem Sinn rufen die Organisationen zum Aktionstag „SexarbeiterInnenrechte sind Menschenrechte!“ in Wien und in Linz auf:

am Dienstag, 2. Juni 2009:
Wien: 13:00 bis 19:00 Uhr
7., Urban-Loritz-Platz vor der Hauptbücherei
Mit: Live-Auftritt von msCHRA & msMUTT; Info-Café, u.a.
LEFÖ und sexworker.at laden zu diesem Aktionstag ein!

Linz: 12:30 bis 14:30 Uhr
in der Altstadt, Hofgasse 11
maiz lädt zum Infomittagstisch, auf der Tageskarte: „Altes Neues oder neues Altes? Prostitutionsgesetz in OÖ“.

maiz wird auch bei der Sendung FROzine: das akkustische Infomagazin auf Radio FRO
(105.0 MHz) ab 18.00 Uhr gastieren.

Die Organisationen:

LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen Kontakt: Renate Blum
info@lefoe.at
http://www.lefoe.at

Sexworker.at
Kontakt: Christian Knappik
admin@sexworker.at
http://www.sexworker.at

Maiz
Kontakt: Luzenir Caixeta: maiz@servus.at
Barbara Zach: oeffentlichkeitsarbeit@maiz.at
http://www.maiz.at

SXA_Info: Information und Beratung für Sexarbeiterinnen und MultiplikatorInnen in der Steiermark
Kontakt: Birgit Mayerhofer
birgit.mayerhofer@frauenservice.org
http://www.frauenservice.at

LENA – Beratungsstelle für Menschen, die in der Prostitution arbeiten/gearbeitet haben
Kontakt: Regina Stöbich: lena@caritas-linz.at

Aids-Hilfe Salzburg
Kontakt: Christine Nagl: salzburg@aidshilfen.at
http://www.aidshilfen.at

Politischer Hintergrund des Internationalen Hurentags:
2. Juni 1975: Proteste und Kirchenbesetzung von Sexarbeiterinnen in Frankreich

Am 2. Juni 1975 streiken Sexarbeiterinnen in Frankreich und bezeichnen in diesem Zusammenhang den Staat als den größten Zuhälter. 150 Frauen besetzen 10 Tage lang die Kirche Saint-Nizier in Lyon und schaffen damit eine internationale Öffentlichkeit für ihre Situation und ihre Forderungen. Als Aktionskollektiv wenden sie sich gegen die staatliche Diskriminierung und gegen polizeiliche Repressionen, die vorgeblich dem Kampf gegen Zuhälterei dienen sollen: ständige Kontrollen und Verhaftungen, Beleidigungen, Schikanen, unverhältnismäßige Strafen, willkürliche Steuerbescheide sowie Tatenlosigkeit der Polizei gegenüber Morden, Misshandlungen und anderen Formen von Gewalt gegen Sexarbeiterinnen. Die Sexarbeiterinnenbewegung von Lyon wehrte sich damit auch gegen die Stigmatisierung von SexarbeiterInnen und gegen die staatlich institutionalisierte Doppelmoral.

3. FrauenKunstHandwerksmarkt – Ottensheim/OÖ

Zum dritten Mal findet heuer der FrauenKunstHandwerksmarkt in Ottensheim an der Donau statt.
Sa, 13. Juni, 10-19 Uhr und So, 14. Juni 2009, 10-18 Uhr

BesucherInnen tauchen ein in ein Potpourrie aus qualitativ hochwertigen handgefertigten Produkten aus den Bereichen Keramik und Porzellan, Glas, Papier, Holz, Schmuck, Textil, Floristik, Skulpturen und Figuren.

FrauenKunstHandwerk Ottensheim hat sich bereits in der österreichischen Veranstaltungslandschaft etabliert und bietet ein breit gefächertes Angebot an qualitativem und professionellem Kunsthandwerk von ca. 50 Ausstellerinnen am Ottensheimer Marktplatz und in der Linzerstraße.

Der Markt wurde auch bereits mit dem österreichischem Gütesiegel für Qualität in Kunst und Handwerk ausgezeichnet und erreichte beim heurigen Art-Austria-Ranking den hervorragenden 7. Platz.
Heuer findet der Markt am SA, 13. Juni 09 von 10-19 Uhr und am SO, 14. Juni 09 von 10-18 Uhr statt.

Für ein attraktives Kinderprogramm ist gesorgt.
Nähere Informationen unter
http://www.kunsthandwerkerinnen.ottensheim.at

Ottensheim ist der älteste Donaumarkt des Mühlviertels und liegt ca. 10km flussaufwärts der Kultur-und Landeshauptstadt Linz. Ein Markt mit einer kulturellen Vielfalt der besonderen Art. Eine Vielzahl von kommunikativen Menschen bewegt durch Veranstaltungen und Aktionen den Jahreskreislauf.

Einer dieser Schwerpunkte sind Märkte, die bereits ihren fixen Platz in der Gesellschaft haben.Ein Wochenmarkt jeden Freitag Nachmittag, in den Sommermonaten ein Dienstagvormittagsmarkt mit Schwerpunkt auf biologische Lebensmittel, 4mal im Jahr ein Offener Markt mit Kaufen und Verkaufen für Jedermann, der Frauenkunsthandwerksmarkt als besondere Attraktion im Juni! Ende Juni gibt es als besonderes Highlight ein Open Air in einer Naturarena an der Donau.
Ottensheim ist eingebettet in eine von der Donau geprägte Landschaft. Einerseits von Sreuobstwiesen , die gut erhalten den Fluss begleiten und dann in die Donauauen münden, andererseits ein steil abfallender Höhenrücken, der die Donau ursprünglich einengte und den Schiffern zu schaffen machte.

So könnte man diese Höhen und Tiefen als Metapher für das Leben in diesen doch kleinräumigen Kommunen betrachten. Alle die uns die Welt bringen, ob Gäste oder MigrantInnen sind uns herzlich willkommen und bereichern unsere kleine Welt.