Am Dienstag 30.4.2013, um 19 Uhr veranstaltet der Kulturrat Österreich in den Räumen der IG Architektur, Gumpendorfer Straße 63b, 1060 Wien, ein Podium zum Thema Arbeit in Kunst und Kultur mit: Ursula Holtgrewe (Forba), Rudolf Hundstorfer (Sozialminister), Sylvia Köchl (Kulturrat Österreich). Moderation: Beate Firlinger (Ö1)
Multiple Erwerbsbiographien mit häufig wechselnden Beschäftigungsverhältnissen, sind heute in immer mehr Teilen der Gesellschaft Normalität. Das geht solange gut, als sich Einnahmen und Ausgaben halbwegs die Waage halten – und dank sozialer Netzwerke, Eltern, Erbschaften usw. oft auch noch lange danach. Irgendwann ist aber das Ende der Fahnenstange erreicht, und es geht sich finanziell einfach nicht mehr aus. Spätestens dann kommt es zur Konfrontation mit dem sozialen Netz. Es ist ein Netz, dessen Koordinaten eine lineare Erwerbsbiographie vorsehen – ein Zusammenfallen von selbstständigen und unselbstständigen Erwerbstätigkeiten in einer Person kann bestenfalls mit Hilfskonstruktionen abgedeckt werden. Das führt, verstärkt von immer rigoroseren Rahmengesetzen, begleitet von immer ausdifferenzierteren Hilfskonstruktionen, zu unklaren Rechtssituationen, existenziellen Katastrophen und Willkür, vor allem aber macht es deutlich, dass reale Erwerbsbiographien und di e österreichische Sozialversicherungsarchitektur in Kernbereichen inkompatibel sind.