LINZimPULS 2011

Die Stadt Linz schreibt das Förderprogramm LINZimPULS 2011 in der Höhe von Euro 90.000,– aus. Der LINZimPULS unterstützt freie KünstlerInnen, Kulturschaffende und die Freie Szene in Linz, er verdeutlicht deren Potenzial und Wirkung auf das Linzer Kunst- und Kulturgeschehen und trägt damit zur nachhaltigen Stärkung dieses Bereiches bei.

1. INHALTLICHE AUSRICHTUNG

1.1. PROJEKTINHALT

Make it/ Fake it/ Share it!?

Make it?! – Das Leben ist eine Performance. Existenzielle Unsicherheit, geringes Einkommen und prekäre Arbeitsverhältnisse bestimmen das Leben von immer mehr Menschen und schon lange den Alltag jener, welche Kunst und Kultur produzieren, mit oder ohne Krise. Sind wir alle „TeilzeitkünstlerInnen“, die zu günstigsten Konditionen den Markt beliefern? Welche Werkzeuge braucht ein/e Kunst- und Kulturschaffende/r heute, um Modelle zu entwickeln, die Kunst, Kultur, Arbeit und Leben interdisziplinär und flexibel unter einen Hut bringen? Wie sehen die „Freiheiten“ einer KünstlerIn oder KulturarbeiterIn heute tatsächlich aus?

Fake it?! – Sind Fake und Ironie geeignete Mittel, um herrschende Verhältnisse auf lustvolle Weise zu hinterfragen, und ein Weg, den eigenen Humor nicht zu verlieren? Oder bleibt Zynismus als einzige Reaktion darauf, dass Kunst und Kultur noch immer als Luxus und Beiwerk verstanden werden, obwohl längst bewiesen ist, dass Kunst- und Kulturschaffende einen wichtigen Faktor für die städtische und regionale Entwicklung darstellen?

Share it?! – Neue Systeme des Lebens! Kunst- und Kulturschaffende produzieren nicht nur neue Inhalte, sondern nutzen auch verfügbare Inhalte. Von der Quelle der Inspiration bis zu technischen, handwerklichen oder sonstigen Anleitungen stellt das Internet einen reichen Fundus an Informationen zur Verfügung und ist mittlerweile eines der wichtigsten Medien zur Verbreitung von Inhalten. Sind Kunst- und KulturproduzentInnen VerfechterInnen des geistigen Eigentums oder sind sie bereit, alles zu teilen? Betrachten sie die In-Frage-Stellung des Urheberrechts als Nutzen oder Schaden? Mit welchen Schwierigkeiten oder gar Ängsten sehen sich Kunst- und KulturproduzentInnen dabei konfrontiert?

Analysen, Reflexionen, Interventionen, neue Beteiligungsmöglichkeiten, Wagnisse, Experimente, Persiflagen, neue Praktiken, Utopien, kollektive Organisationsformen in Bezug auf das Thema Make it/ Fake it/ Share it!? – sie alle können bei LINZimPULS 2011 eingereicht werden.

1.2. ZIELSETZUNG

Ziel des diesjährigen LINZimPULS-Programms ist es, sich mit dem Themenkomplex „Make it/ Fake it/ Share it!?“ in Linz kritisch auseinander zu setzen, gängige Praktiken zu hinterfragen und das Potential alternativer Konzeptionen und Zugangsweisen aufzuzeigen.

1.3. ZIELGRUPPEN

Die Ausschreibung von LINZimPULS 2011 richtet sich an alle freiberuflich tätigen KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen – unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft – mit Linz-Bezug.

Der Linz-Bezug ist dann gegeben, wenn die Künstlerin oder der Künstler ihren/seinen Hauptwohnsitz in Linz hat oder Linz als dauerhafte Stätte ihrer/seiner kreativen Arbeit und künstlerischen Produktion oder Präsentation gewählt hat. Der Linz-Bezug ist auch aus einem nachweislich kontinuierlichen Engagement in einer Linzer Kultureinrichtung, KünstlerInnenvereinigung oder Kulturinitiative ableitbar, das den Umfang einer rein ehrenamtlichen Tätigkeit oder bezahlten Nebenbeschäftigung überschreitet und maßgeblich zur nachhaltigen Weiterentwicklung von Kunst und Kultur der Stadt im Sinne des Linzer Kulturentwicklungsplans (KEP) beitragen kann.

LINZimPULS wird auch an künstlerische und kulturelle Vereinigungen, Initiativen und Projektgruppen (unabhängig von der Rechtsform) vergeben, die im Bereich der zeitbezogenen, innovativen Kunst- und Kulturarbeit kontinuierlich tätig sind und ihren Sitz in Linz haben.

MitarbeiterInnen und Mitarbeiter des Magistrats und von städtischen Gesellschaften und Betrieben, hauptberuflich tätige Bedienstete des Landes Oberösterreich, des Bundes und anderer öffentlicher Körperschaften sind von dieser Fördermöglichkeit ausgeschlossen.

2. AUSWAHLPROZESS

2.1. JURIERUNG

Die Jury setzt sich aus unabhängigen ExpertInnen aus dem Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kulturarbeit zusammen. Die Zusammensetzung der Jury ist mit Ausschreibungsbeginn unter http://www.linz.at/kultur abrufbar.

Als Ergebnis des Bewertungsprozesses wird die Jury Ende Mai eine Reihung der positiv bewerteten „LINZimPULS“-Einreichungen vornehmen und dem Kulturreferenten bzw. dem Stadtsenat als zuständige Entscheidungsorgane zur Bewilligung vorschlagen. Anschließend werden alle BewerberInnen über das Ergebnis der Jurierung schriftlich informiert.

2.2. BEWERTUNGSKRITERIEN

Die ExpertInnenjury wird die eingereichten Vorschläge vor allem unter dem Aspekt der oben dargestellten inhaltlichen Kriterien überprüfen. Darüber hinaus werden auch die folgenden Aspekte diskutiert und bewertet:

– Innovatives Potential

– Schlüssigkeit der Ambition und Realisierbarkeit

– Nachhaltige Wirkung auf die Linzer Kunst- u. Kulturszene

2.3. FÖRDERSUMME

Mit der Gesamtsumme von Euro 90.000,– werden rund sechs eingereichte „Vorhaben” gefördert.

Dabei kann die Fördersumme unterschiedlich verteilt werden. Die ausbezahlte Fördersumme gilt als Pauschale.

3. BEWERBUNG

3.1. BEWERBUNGSUNTERLAGEN

Alle Einreichungen in siebenfacher Ausführung müssen folgende Informationen und Unterlagen enthalten:

1) Vollständig ausgefüllter Bewerbungsbogen

2) Ausführliche Projektbeschreibung mit Darstellung der Inhalte und Ziele (max. 10 Seiten). Bereits begonnene oder durchgeführte Projekte können nicht eingereicht werden.

3) Detaillierter Ablaufplan über die Art der Realisierung (Projekte und Arbeitsvorhaben müssen spätestens mit Juni 2012 abgeschlossen sein.)

4) Eine Darstellung der bisherigen künstlerischen/kulturellen Aktivitäten der bewerbenden Initiative bzw. der Bewerberin/des Bewerbers (Kurzbiographie, Werkverzeichnis, evt. Diplom, Pressekritiken u.a. Referenzen)

5) Möglichst genaue Kalkulation der notwendigen finanziellen Mittel (ev. Anbote), inkl. der Einnahme zur Kostenfinanzierung

6) Kurzbeschreibung des Projekts (max. 1000 Zeichen) und Kurzfassung der Selbstdarstellung (500 Zeichen)

Wünschenswerte Information:

7) Darstellung von Genderaspekten

Die Bewerbungsunterlagen werden vom Büro Linz Kultur nicht retourniert. Für zusätzliche, dem Bewerbungsschreiben beigefügte Materialien (Videos, CDs, DVDs, Publikationen etc.) übernimmt das Büro Linz Kultur keine Haftung. Ist es Wunsch der Bewerberin/des Bewerbers, dass der Einreichung beigefügte Materialien (CDs, DVDs, Videos, Fotos, Pläne, Kataloge, Bildbände etc.) den Jurymitgliedern in Originalqualität und im Vorfeld der Jurysitzung übermittelt werden, dann ist eine Beistellung dieser Materialien in siebenfacher Ausfertigung notwendig.

3.2. BEWERBUNGSFRIST

Bewerbungen müssen bis spätestens 27. April 2011 (Datum des Poststempels) unter Verwendung des Bewerbungsbogens und mit den notwendigen Informationen bei der folgenden Adresse eingereicht werden:

3.3. EINREICHSTELLE

Magistrat Linz / Büro Linz Kultur
Kennwort „LINZimPULS“
Pfarrgasse 7
A-4041 Linz

Eine Einreichung ist nur auf postalischem oder persönlichem Weg bis zur Bewerbungsfrist möglich.

www.linz.at

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