Während österreichische Politiker, Firmen und Experten die Zerstörung des Weltkulturerbes Hasankeyf am Oberlauf des Tigris vorantreiben, laden wir anlässlich des heutigen internationalen Hasankeyf Action Days alle KünstlerInnen in Oberösterreich ein, sich mit der Rettung des kulturellen Erbes dieses Jahrtausende alten Knotenpunktes der Seidenstraße zu beschäftigen.
Die türkische Regierung hat über Jahrzehnte mit äußerster Entschlossenheit darauf hingearbeitet, eine der kulturhistorisch wertvollsten Regionen dieses Planeten durch den Bau eines großen Staudammes zu zerstören. Trotz zahlreicher Verzögerungen durch technische, politische und finanzielle Gründe hat das Regime in Ankara das Ziel, die Wasserversorgung des Zweistromlandes um jeden Preis unter Kontrolle zu bringen, nie aufgegeben. Es hat sich schließlich eine österreichisch-türkische Allianz zur Vernichtung des Kulturerbes des oberen Tigris gebildet. In den kommenden Tagen soll der nach dem zwangstürkisierten Dorf Ilisu (ursprünglich Germav = warmes Wasser) benannte Staudamm geschlossen werden und damit die gesamte Region bis zur Mündung des Flusses in den Persischen Golf schwer in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Intention des Wettbewerbes
Die künstlerischen Arbeiten sollen zeigen, dass die türkische Regierung das kulturelle Erbe zwar physisch zerstören kann, aber nicht die Erinnerung auslöschen kann. Daher soll jahrtausendealtes kulturelles Erbe in einen zeitgenössischen künstlerischen Kontext gestellt werden. Information: Grundinformationen zu Hasankeyf und zum Ilisu-Staudamm bietet die Wikipedia.
Alle KünstlerInnen sind eingeladen, von den Veranstaltern weitergehende Informationen anzufordern
Einreichung
Die Einreichung erfolgt grundsätzlich online, je nach Art der Arbeit in Form eines Fotos, Konzepts, Textes etc. Alle künstlerischen Darstellungsformen (beispielsweise Wort, Musik, Foto, Zeichnung, Plastik, Video, Theater, Aktion, Landart etc.) sind möglich. Die weitere Vorgangsweise wird dann individuell vereinbart, um die Arbeit der Jury, die Prämierung und Präsentation zu erleichtern. Die Einreichung sollte möglichst frühzeitig, spätestens zum Ende des Jahres 2019 erfolgen.
Wettbewerbsbedingungen
Teilnahmeberechtigt sind oberösterreichische KünstlerInnen aus allen Kunstsparten (KünstlerInnen außerhalb Oberösterreichs sind eingeladen, sich außerhalb des Wettbewerbes mit dem Thema zu beschäftigen – bei Interesse bitte anfragen). Die TeilnehmerInnen erklären sich mit der Einreichung einverstanden, dass die eingereichten Werke und ihr Name öffentlich präsentiert werden, sei es in Ausstellungen oder in virtueller Form. Die sonstigen Rechte verbleiben bei den EinreicherInnen.
Das Angebot zum Ankauf von Kunstwerken richtet sich ausschließlich an oberösterreichische KünstlerInnen. Es werden bevorzugt kleinere Arbeiten junger KünstlerInnen angekauft, um mit dem vorhandenen Budget mehrere Werke erwerben zu können. Die Zahl der erworbenen Arbeiten hängt daher vom vorhandenen Budget und den Preisvorstellungen der KünstlerInnen für die von der Jury prämierten Arbeiten ab.
Prämierte Arbeiten, die nicht angekauft werden können, werden seitens der Veranstalter bei mindestens einer öffentlichen Großveranstaltung im März 2020 präsentiert. Nach Maßgabe der Ausstellungsflächen werden bei dieser Gelegenheit so viele der eingereichten Arbeiten wie
möglich präsentiert.
Kontakt
Mesopotamia-Bibliothek Linz: kuaala@aon.at, Kreuzung Starhembergstr./Mozartstraße
c/o Geschäftsführer Andreas J. Burghofer, 0681 20 60 92 58