Ausschreibung anlässlich der 75. Wiederkehr des Novemberpogroms von 1938

In der Nacht von 9. auf den 10. November 1938 und an den darauffolgenden Tagen fanden im gesamten Deutschen Reich Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung statt. – Die Nationalsozialisten prägten dafür den euphemistischen Ausdruck „Reichskristallnacht“. Die Grünen Ottakring wollen mit einer öffentlichen Ausschreibung ein Projekt ermöglichen, welches die angesprochene Thematik ins Zentrum der künstlerischen Arbeit stellt.

Mit den Novemberpogromen begann die systematische Vertreibung, Enteignung und
dann Vernichtung der Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.
Die schrecklichen und menschenverachtenden Ereignisse fanden auch in
Österreich statt, zum Teil mit noch brutalerer Intensität. So wurde auch
Ottakring Tatort:
Der Ottakringer Tempel, auch bekannt als Ottakringer Synagoge (errichtet 1885
nach Plänen von Ludwig Tischler in der Hubergasse 8), wurde während der
Novemberpogrome völlig zerstört.
Die Folgen dieses Novemberpogroms sind bekannt: Nachweislich 91 jüdische
Menschen wurden ermordet, die allermeisten Synagogen in Brand gesetzt, mehr
als 7.000 jüdische Geschäfte zerstört und unzählige Privathäuser und Wohnungen
samt Mobiliar zertrümmert.
Häscher der GESTAPO verschleppten 30.000 jüdische Menschen in u.a. die
Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald, wo sie unter
menschenunwürdigsten Bedingungen inhaftiert wurden.
In den Tagen nach dem Novermberprogrom begingen mehrere hundert Menschen
jüdischen Glaubens Selbstmord (in Ottakring waren es drei), weil sie die
Drangsalierungen und Demütigungen nicht mehr länger ertrugen.

Die Grünen Ottakring wollen mit einer öffentlichen Ausschreibung ein Projekt ermöglichen, welches die angesprochene Thematik ins Zentrum der künstlerischen
Arbeit stellt. Das Projekt soll im Idealfall eine Diskussion zur Gedenkkultur anstoßen und möglichst viele OttakringerInnen dazu bewegen, über die Geschichte ihrer Stadt und ihres Bezirkes nachzudenken.
Kollektive Verantwortung ist wahrzunehmen und gleichzeitig auch manch heutige gesellschaftliche Entwicklung kritisch zu hinterfragen. Insbesondere
interessiert ein Projekt, dass die Öffentlichkeit, die es erreichen möchte, vor Augen hat, und in verschiedenen gesellschaftlichen Feldern wirksam werden
will. Die Grünen Ottakring wollen ein solches Gedenk-Kultur-Projekt mit € 3.000,-
fördern.

 

Wir laden Einzelne, Gruppen oder Initiativen ein, sich mit einer
Projektbeschreibung sowie Informationen zur bisherigen eigenen Arbeit zu
bewerben. Eine Fachjury wählt dann jenes Projekt aus, das den Zuschlag für
Förderung erhält.
Die Jury besteht aus namhaften Personen aus verschiedenen
Gesellschaftbereichen:
Birgit M einhard-Schiebel – Schauspielerin, Vositzende European Network Green
Seniors
Duygu Özkan – Historikerin, Vorsitzende M-Media Diversity Mediawatch Austria
Cathy Schneider – Stv. Vorsitzende ÖH Wien
Raimund Fastenbauer – Generalsekretär IKG
Vorsitz: Joachim Kovacs – Klubobmann Grüne Ottakring
Koordination: Niki Kunrath – Grüne Ottakring

Die Einsendungen müssen bis zum 6.9.2013 an „Die Grünen Ottakring“, 1070 Wien,
Lindengasse 40, erfolgen!

 

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