Position und Forderungen der KUPF zur Anerkennung von „Kulturarbeit als Arbeit“. März 2009
Kulturarbeit ist immer Arbeit. Wenn sie öffentlich wird,sich also der Öffentlichkeit stellt und von dieser auch wahrgenommen wird,dann ist sie Arbeit an der Gesellschaft. Und die muss sich eine Gesellschaft auch etwas kosten lassen. (Monika Mokre / Elisabeth Mayrhofer)
Die politische Grundhaltung gegenüber Kulturarbeit ist, dass kulturelle Betätigung Freizeitvergnügen ist und freiwillig und unentgeltlich zu erfolgen hat. Dies schlägt sich auch in Förderkriterien und strukturellen Rahmenbedingungen nieder. Kultur und Ehrenamt sind – scheint es – untrennbare Begriffe.
Sicher! Die kulturelle / kulturpolitische Landschaft Oberösterreichs wäre ohne das ehrenamtliche Engagement von „entflammten“ AktivistInnen nicht so vielfältig und dynamisch wie heute.
Doch das Hochjubeln des Ehrenamts, ohne einhergehender Analyse der Rahmenbedingungen, führt zwangsläufig zu stärkerer Prekarisierung und letztendlich dazu, dass ehrenamtliche Arbeit nicht mehr leistbar ist.
Für ehrenamtliches Engagement in allen Bereichen, und vor allem im Kulturbereich braucht es eine ökonomische und soziale Basis für die Tätigen, genauso wie es gute,strukturelle Rahmenbedingungen braucht unter welchen die Arbeit stattfinden kann.
Durch die strukturelle Unterstützung freier Kulturarbeit, die sich unter anderem in Förderung von Personal niederschlagen muss, können qualifizierte Voraussetzungen für ehrenamtliche Arbeit geschaffen werden.
Die KUPF fordert keine generelle Entlohnung von Kulturarbeit, weil sie sich der Notwendigkeit von ehrenamtlicher Arbeit bewusst ist. Die KUPF fordert aber die Schaffung von Möglichkeiten für gerecht entlohnte Kulturarbeit!
Ohne ehrenamtliche Arbeit wird die Kulturarbeit nicht möglich sein. Ausschließlich mit ehrenamtlicher Arbeit wäre sie schon lange nicht mehr möglich!