Antworten der KPÖ

durch Leo Mikesch, KPÖ-Landesvorsitzender OÖ

1. Was hat Ihre Partei in den letzten sechs Jahren in OÖ kulturpolitisch bewegt?

Da die KPÖ weder im Nationalrat, noch im Landtag und in Oberösterreich auch in keinem Gemeinderat vertreten ist, sind die Möglichkeiten kulturpolitisch etwas zu bewegen zwangsläufig bescheiden und beschränken sich auf Stellungnahmen zu aktuellen kulturpolitischen Themen und die Mitarbeit von KommunistInnen in Kulturinitiativen als Beitrag zu einer fortschrittlichen Entwicklung.

2. Nennen Sie die drei wichtigsten kulturpolitischen Schwerpunktsetzungen Ihrer Partei in den letzten sechs Jahren.

Eintreten für eine entsprechende Förderung von Kulturarbeit, Auseinandersetzung mit populistischen Attacken gegen fortschrittliche Kultur bzw. schematische Aufrechnungen von Kultur gegen Soziales, Verkehr etc., Kritik an der Kommerzialisierung der Kultur durch zunehmendes Sponsoring und Degradierung zu einem Standortfaktor.

3. Nennen Sie die drei wichtigsten kulturpolitischen Schwerpunktsetzungen ihrer Partei für die kommenden sechs Jahre?

Abhängig von der Entwicklung wahrscheinlich ähnlich wie in den letzten sechs Jahren.

4. Was waren Ihrer Einschätzung nach die größten kulturpolitischen Versäumnisse und Fehlentwicklungen in OÖ in den letzten Jahren?

Jahrelange Verzögerung beim Bau eines Musiktheaters durch die Landesregierung trotz eines einstimmigen Beschlusses und damit Ermöglichung populistischer Winkelzüge bei diesem Projekt.
Abschaffung der begünstigten Postzeitungstarife und damit eine wesentliche Verschlechterung für die Informationstätigkeit auch der Kulturvereine.
Einstellung des Kulturförderungsberichts der Landesregierung.

5. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Budgetansatzes für Zeitkultur mit Ausnahme der Landeskulturinstitutionen? Treten Sie für eine Erhöhung des Budgetansatzes für unabhängige Initiativen aus dem Bereich der Zeitkultur ein?

Da in den letzten Jahren eine Stagnation bei der Förderung von Zeitkultur festzustellen ist, halten wir eine Erhöhung für notwendig und gerechtfertigt.

6. Welchen Stellenwert messen Sie der KUPF als Interessensvertretung von Kulturinitiativen in OÖ bei?

Der KUPF kommt als parteiunabhängiger „Gewerkschaft“ der Kulturinitiativen ein großer Stellenwert zu, der hoffentlich in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden kann.

7. Welche Bedeutung bzw. welchen Stellenwert messen Sie Freier Kulturarbeit in/für Oberösterreich bei?

Die Freie Kulturarbeit ist aus Sicht der KPÖ ein wesentlicher Bestandteil der gesamten Kulturszene, die jedoch durch eine immer stärkere Prekarisierung und Selbstausbeutung gekennzeichnet ist.

8. Die KUPF tritt für eine förderpolitische Bevorzugung von Kulturaktivitäten von MigrantInnen, auch abseits von Folkloredarstellungen, im Sinne einer positiven Diskriminierung ein. Wie steht Ihre Partei dazu?

Eine besondere Förderung von MigrantInnenkultur ist sicher sinnvoll, wobei eine Abgrenzung von rein folkloristischen, einer Emanzipation von MigrantInnen eher entgegenstehenden Kulturformen schwierig ist.

9. Um die kulturelle Betätigung von MigrantInnen sichtbarer zu machen, fordert die KUPF als erste Sofortmaßnahme die Einrichtung eines Landeskulturpreises für Kulturarbeit von MigrantInnen, entsprechend dem Modell der anderen Landeskulturpreise. Werden Sie sich für die Einrichtung eines solchen Preises einsetzen?

Hiefür gilt Ähnliches wie beim vorigen Punkt.

10. Der Kulturförderbericht des Landes OÖ wurde mit dem Jahr 2000 eingestellt. Will Ihre Partei, dass ein öffentlich zugänglicher Kulturförderbericht wieder eingesetzt wird? Wenn ja, können Sie sich vorstellen, dass dieser transparenter gestaltet wird (z. B. extra Ausweisung von Förderungen an Kunst- und Kulturprojekten von Frauen, Jugendlichen, MigrantInnen und Behinderten, Gegenüberstellung der tatsächlichen Fördersumme und der Höhe des Ansuchens, Daten im Förderbericht müssen mit Rechnungsabschlüssen der Kulturbudgets vergleichbar sein)?

Die KPÖ hält die jährliche Veröffentlichung eines Förderberichts, nicht nur im Kulturbereich, für ein Mindestmaß an demokratischer Transparenz, aus dem zumindest sichtbar sein muss, welche Gruppen bzw. Personen wie viel an Förderung erhalten haben.

11. In den letzten Jahren ist eine schleichende Verschiebung in der Finanzierung von unabhängigen Kulturinitiativen von der Jahresförderung hin zu Projektförderung festzustellen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Die beste Förderung dürfte wahrscheinlich ein Mix von Jahres- und Projektförderung sein, mit welchem sowohl eine längerfristige Absicherung von Kulturinitiativen als auch die Sicherstellung weiterführender Impulse durch konkrete Projekte möglich ist. Die Jahresförderung ist zur Absicherung der Kulturhäuser wichtig, wobei 3-Jahres-Verträge mit den Kulturinitiativen abgeschlossen werden sollen. Bei der Projektförderung ist die Gefahr inhaltlicher Einflussnahmen vorhanden.

12. Schon seit Jahren tritt die KUPF für verbindliche Förderkriterien, Förderbeiräte, schnellere Entscheidungen über die Vergabe von Förderungen, raschere Auszahlung von zugesagten Mitteln, Einrichtung einer Anhörungsstelle für abgelehnte FörderwerberInnen ein. Steht Ihre Partei für eine solche Reform der Kulturförderung in Richtung Transparenz und Objektivierung?

Die objektiven Förderkriterien schlechthin gibt es nicht, weil Förderungen letztlich immer eine politische Entscheidung sind. Die beste Förderung wird daher durch einen entsprechenden politischen Druck erreicht werden. Vermieden werden sollte auf jeden Fall eine Verbürokratisierung der Förderung.

13. Sind Sie für die verpflichtende Besetzung von Beiräten, Jurys, dem Landeskulturbeirat mit anteilsmäßig gleich vielen Männern und Frauen und mind. 14 % MigrantInnen (entsprechend ihrem jeweiligen Bevölkerungsanteil)?

Eine Vertretung von Frauen, MigrantInnen etc. in diversen Gremien ist zweifellos wichtig, sie sollte jedoch nicht zu einem Schematismus führen.

14. Wie steht Ihre Partei zur Schaffung eines eigenen Budgetansatzes für Kulturarbeit von körperl. und geistig Behinderten (besser gesagt: die von der Gesellschaft zu solchen deklariert werden)?

Für die Förderung der Kultur spezieller Zielgruppen wie Behinderte etc. sollten eigene Budgetansätze geschaffen werden.

15. Treten Sie ein für die Schaffung eines Medientopfes, der aus Mitteln des Kultur-, Bildungs- und Wirtschaftsressorts sowie aus dem Zukunftsfonds finanziert wird, der zur Förderung freier nichtkommerzieller Medieninitiativen (Radios, Public Access, Medienlabors, Contentproduktion, Vermittlung von Medienkompetenz…) dienen soll?

Ein Medientopf zur Förderung nichtkommerzieller Medienprojekte sollte klar von wirtschaftlichen Interessen abgegrenzt sein.

16. Tritt Ihre Partei für eine Basisfinanzierung der freien Radios aus Landesmitteln ein?

Angesichts der Dominanz der großen Medien sollte eine Basisfinanzierung freier Radios aus Landesmitteln geschaffen werden, um zumindest eine Nischenfunktion derselben sicherzustellen.

17. Welche Maßnahmen sind von Ihrer Partei geplant, um eine bessere regionale Verteilung zeitkultureller Aktivitäten über ganz Oberösterreich zu erreichen?

Die Förderung der regionalen Verteilung von Zeitkultur im Landesgebiet durch Maßnahmen wie z.B. das „Festival der Regionen“ oder eine verstärkte Förderung regionaler Kulturinitiativen und -projekte soll ausgebaut werden.

Zitate

gesammelt zum Thema…

Es ist auch ein Ritual, dass man grundsätzlich in Missachtung der Regeln der deutschen Sprache, von den Rednerinnen und Rednern und von den Wählerinnen und Wählern redet, obwohl wir alle wissen, dass im Deutschen die Mehrzahl geschlechtsneutral ist, …

Lutz Weinzinger (FPÖ), Landtagsprotokoll, Dez. 2000 S 157

„Wer sind wir, die wir alle einen derartigen Blödsinn glauben, gar wissen sollen?
Wenn ein Nomen männlichen Geschlechts in den Plural gesetzt wird, verliert es dann sein Geschlecht und wird zum Neutrum, nur weil plötzlich viele von ihm vorhanden sind?
Beispiel: Ein Hausmann ist eindeutig männlich, wohl auch für Herrn Weinzinger. Viele Hausmänner werden dann zu geschlechtsneutralen Wesen. Und wenn Herr Weinzinger unter Beachtung der Regeln der deutschen Grammatik – selbstverständlich – dann von ihnen spricht, erspart er es sich die Hausfrauen extra zu erwähnen, weil sie im geschlechtsneutralen Plural der Hausmänner mitgemeint sind? Das sind die Regeln der deutschen Grammatik, wie wir alle wissen. Genau!“

Hanna Schatz

…vielleicht hat ja Hr. Weinzinger mittlerweile etwas über den geschlechtssensiblen Sprachgebrauch in der neuen Broschüre des Landes OÖ gelesen. Und die neue FPÖ-Parole „Wir Männer müssen umdenken – nicht die Frauen“ betreffend: Auch ich darf, kann, soll, will und muss – umdenken, weiterdenken, mitdenken – was sagen Sie dazu Herr Weinzinger?

Veronika ALmer, Fiftitu%

Surfbrett

Die bevorstehenden Landtagswahlen stehen diesmal auch im Mittelpunkt des Surfbretts.

Mit den richtige Adressen lässt sich schnell viel Wissenswertes zum Thema recherchieren. Welche Partei vertritt am besten meine Positionen? Wie sah die Stimmenverteilung in der Gemeinde xy bei den letzten Wahlen aus? Was ist beim Beantragen von Wahlkarten zu beachten? Und wie stehen die Parteivorsitzenden zu verschiedenen Fragen freier Kulturarbeit?
KUPF

Anfang Juli hat die KUPF einen Fragenkatalog an die Vorsitzenden der zum Landtag kandidierenden Parteien zu verschiedenen Themen freier Kulturarbeit versandt. Die Antworten von Pühringer (ÖVP), Haider (SPÖ), Steinkellner (FPÖ), Anschober (Grüne) und Mikesch (KPÖ) können neben anderen Informationen zu den Wahlen auf der Webpage der KUPF nachgelesen werden.
https://kupf.at/wahlen03
Wahlkabine.at

Eine Online-Wahlhilfe, bei der ausgetestet werden kann, welche der Parteien den eigenen Positionen am nächsten kommt, findet sich unter (mehr dazu auch auf S. 19). www.wahlkabine.at kam erstmals bei den Nationalratswahlen im Herbst vergangenen Jahres zum Einsatz. Die KUPF erarbeitete gemeinsam mit dem Wiener Institut für Neue Kulturtechnologien Public Netbase für die Landtagswahlen eine oberösterreichische Variante dieses Online-Wahlhelfers.
http://www.wahlkabine.at
Wahlinformation und -Statistik

Informationen für all jene, die am Wahltag verreisen werden und sich eine Wahlkarte besorgen müssen, gibt es unter
http://www.ooe.gv.at/wahl03/index.htm

Immer wieder interessant auch die Wahlergebnisse vergangener Jahre. Nachzurecherchieren unter
http://www.ooe.gv.at/wahl03/index.htm
Parteien

Infos zu den Standpunkten, Positionen und Wahlprogrammen auf den offiziellen Webpages der verschiedenen Parteien …
http://www.ooevp.at
http://www.ooe.spoe.at

Startseite


http://ooe.gruene.at
http://www.kpoe.at/ooe

Zusätzlich umwerben ÖVP unter
http://www.daddy-cool.at
und Grüne unter
http://www.waehlbar.at
die begehrte Zielgruppe der JungwählerInnen.
Hosi Linz

Wie stehen Oberösterreichs PolitikerInnen zu Fragen der Lesben- und Schwulenbewegung in diesem Land? Die Antworten sind im Wahlbarometer der Hosi Linz nachzulesen.
http://www.hosilinz.at/ -> wahlbarometer
Wahlversprecher

Welche Themen und Aussagen haben den letzten Wahlkampf domi-niert? Was ist von den Wahlversprechen der letzten Landtagswahlen übrig geblieben? Die Künstlergruppe Social Impact hat von PolitikerInnen getätigte Aussagen aus dem Jahr 1997 gesammelt und WählerInnen und NichtwählerInnen um ihr Kommentar gebeten. Das Projekt wurde aus dem KUPF-Innovationstopf gefördert.
http://wahlversprecher.social-impact.at

Bettina Mayr-Bauernfeind

Kommentare der Anderen

Kommentare der Anderen zu den Wahlprogrammen und Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog der KUPF

ÖVP SPÖ FPÖ Die Grünen KPÖ

ÖVP
Keine gravierenden Versäumnisse?

Die ÖVP ist bundesweit auf den Zug des gender mainstreaming aufgesprungen. Besonders vorbildlich gibt sich dabei das Land Oberösterreich. Und auch der Landeshauptmann bezieht sich bei der Beantwortung des KUPF-Fragenkataloges auf das neue „Wundermittel“ in Sachen Geschlechtergerechtigkeit. So ist er dafür „die im Zuge des gender mainstreaming getroffenen Empfehlungen umzusetzen“. Überhaupt scheint die ÖVP Frauen verstärkt als potentielle Wählerinnen wahrgenommen zu haben. So hängen übers Hoamatland verteilt zahlreiche Plakate mit der Aufschrift: „100% Frau 100% wert Frauen machen keine halben Sachen“.
Ich frage mich nun: Was bitte sind 100% Frau?
Das christlich-soziale Familienbild im Hinterkopf stelle ich mir das etwa so vor: Ca. 30% Kindererziehung, ca. 30% Haushaltsführung und Partnerbetreuung und weitere 30% Erwerbstätigkeit (Zuverdienen eben) dann bleiben noch 10% Frau zur individuellen Gestaltung – irgendeine ehrenamtliche Tätigkeit zum Allgemeinwohl vielleicht, oder ein bisschen Kunst zur Selbstverwirklichung? (Und wenn eine Frau keine Kinder hat ist sie dann nur 70% Frau und 70% wert?)
Investiert unsere beispielhafte Oberösterreicherin ihre restlichen 10% Frau tatsächlich in Kulturarbeit – und das natürlich zu 100% weil Frauen keine halben Sachen machen – wird sie ihr schwarzblaues Wunder erleben, weil Ausstellungsflächen (prominentes Beispiel Lentos), Konzertsäle, Förderungen, Entscheidungsfunktionen in Vereinen, Beiräten etc, mit nahezu 100% Mann belegt sind. Landeshauptmann Pühringer spricht zwar groß von gender mainstreaming und Umsetzung der getroffenen Empfehlungen, tatsächlich umgesetzt wird nichts. Im Gegenteil. Eine der Grundvoraussetzungen um im Kulturbereich überhaupt mit gender mainstreaming beginnen zu können – der Kulturförderbericht des Landes – wurde anstatt geschlechterspezifisch aufgeschlüsselt gänzlich eingestellt. Von der KUPF danach gefragt, antwortet Josef Pühringer: „Sie sprechen die Kompetenz des Landtages an, …“ und mit dem hat die ÖVP nichts zu tun? Der Landeshauptmann ist sich im kulturpolitischen Bereich in den letzten Jahren auch keiner „gravierenden Versäumnisse“ bewusst. Ganz glaubwürdig also – das mit dem gender mainstreaming. Männer machen eben keine halben Sachen – dann schon lieber gar nichts, oder?
Hanna Schatz, lebt und arbeitet in Linz

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SPÖ
Baustelle zwischen oberösterreichischer Identität und Transkulturalität

Im Fach Kultur ist in der SPÖ Oberösterreich seit einigen Jahren ein Umorientierungs- und Umstrukturierungsprozess im Gang – Dank der Vorreiterfunktion der KUPF in allgemeinen Kulturfragen, Fiftitu% in Frauen-Kulturfragen und Maiz in Migrantinnen-Kulturpolitik.
Allerdings lässt das Wahlprogramm der SPÖ nach wie vor auf ein Kulturverständnis schließen, das von herkömmlichen Identitäts- und Nationskonstrukten abgeleitet wird. So z. B. heißt es im Wahlprogramm der SPÖ auf Seite 4:“Die besondere Identität Oberösterreichs – ein für alle Einwohner unseres Bundeslandes sinnstiftendes Phänomen – muss gewahrt und geschützt werden. Das bringt es mit sich, dass auch die historisch gewachsenen Strukturen Oberösterreichs – von der topografischen Einteilung bis zur Lebensart seiner Bürgerinnen und Bürger – nicht aufgegeben werden dürfen.“
Die eigene Tradition als Gegenentwurf zu fremden Kulturen? Die Wahrung der eigenen kulturellen Identität als Abgrenzung zu anderen Kulturen?
Ich blättere weiter im SPÖ-Programm, … Seite 34 (Kapitel: Offenes Kulturland mit Qualität und Vielfalt): „Kulturpolitik hat für uns SozialdemokratInnen die Bedeutung, dass sie kritisches Bewusstsein fördern soll und zu aktiver und solidarischer Lebensgestaltung anregen soll. … So sind für uns die Prozesse des kulturellen Wandels vor allem im Bereich Transkulturalität, der Reflexion über die Rolle der Geschlechter, sowie die Auseinandersetzung um freien Zugang zu öffentlichen Gütern politisch wichtig.“
Hier bezieht sich die SPÖ auf den Begriff Transkulturalität. Was aber bedeutet Transkulturalität? Dazu ein Zitat des Philosophen Wolfgang Welsch: „Transkulturalität geht auf tatsächliche heutige Situationen in den Gesellschaften ein. Durch Migration, Kommunikationssysteme und ökonomische Interdependenzen sind die Kulturen miteinander vernetzt. Verschiedene Lebensformen enden dabei nicht an Nationalgrenzen. Die Unterscheidung zwischen Eigenes und Fremdes ist oft nicht mehr möglich. … Anstelle der separierten Einzelkulturen von einst ist eine interdependente Globalkultur entstanden, die sämtliche Nationalkulturen verbindet und bis in Einzelheiten hinein durchdringt.“ Transkulturalität steht also für Verflechtungen, Überschneidungen, Übergänge, etc. Zwischen oberösterreichischer Identität und Transkulturalität können wir das SPÖ-Wahlprogramm nur als BAUSTELLE bezeichnen. Nicht zufällig ist der SPÖ Kulturreferent (Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Erich Haider) auch Wohnbauförderungsreferent.
Loci et temporis ex more.
Tania Araujo, Gründerin und Mitarbeiterin bei MAIZ

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FPÖ
Inszenierung und Politik

Letzthin fuhr ich mit dem Fahrrad ins Parkbad und nahm aus den Augenwinkeln ein Plakat wahr, das mich beim Weiterradeln subkutan erfasste. Ein Bild von einem nackerten Männeroberkörper mit nassen Haaren im Wasser. Sympathisch fotografiert im Gegenlicht der untergehenden Sonne, so richtig passend zum heißen Sommersonnenschein. … Sapperlot … denke ich mir nach und nach, das ist doch der Herr Steinkellner, der oberösterreichische FP-Landesparteiobmann. Wieder mal gelungene Volksnähe. – Und Kulturpolitik? Dazu befragen Sie vielleicht den „Klub Austria Superior“, der laut FP in den letzten 6 Jahren ins Leben gerufen wurde zur „gründlichen Auseinandersetzung mit der oö Kulturpolitik“. Im Netz konnte ich keinen Link finden. Aber ich gehe davon aus, dass der seine Mitglieder darauf hinweist, dass „freie Kulturarbeit wichtig ist und gefördert gehört, sofern sie nicht die Würde des Menschen, seine religiösen Gefühle sowie die Achtung vor Heimat, Volk und Natur verletzt.“ Welche Interpretationsvielfalt das birgt, dazu blicke mensch auch zu einem anderen prächtigen Männerkörper nach Kärnten, unter dessen Herrschaft freie Kulturarbeit ausgedünnt wurde.
Allerdings – kann Oberösterreich Kärnten werden?
Gabi Kepplinger, Obfrau Stadtwerkstatt

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Die Grünen
Charme der QuerdenkerInnen

Beim Thema Kultur tun sich die Grünen schwer in Oberösterreich. Nicht weil sie ein unattraktives Programm hätten, ganz im Gegenteil, dieses ist umfassend, nachhaltig, innovativ, etc. Es berücksichtigt die Minderheiten, die Freien Kulturinitiativen, ein neues Landestheater und vieles mehr.
Doch damit in der öffentlichen Aufmerksamkeit durchzukommen ist schwierig. Allzusehr überstrahlt die Kulturpolitik des Landeskulturreferenten in Person des Landeshauptmannes das Bild. Mit dem Festival der Regionen beispielsweise, oder auch dem Kupf Innovationstopf werden regelmäßig unkonventionelle Projekte und damit auch Kulturinitiativen gefördert. Dabei fällt dann gar nicht auf, dass die großen Brocken woanders hingehen. Die Landesmusikschulen verschlingen fast die Hälfte des Kulturbudgets, und über die Sinnhaftigkeit von Landesausstellungen mit Themen wie „Feste feiern“ wird auch nicht groß diskutiert.
Gerade deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Grünen künftig mehr Mitsprachemöglichkeiten im Lande hätten. Im Sinne von: Macht braucht Kontrolle, und manchmal auch den „Charme“ von QuerdenkerInnen.
Gerti Spielbüchler, Geschäftsführerin Freies Radio Salzkammergut

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KPÖ
Das find ich schade – ganz echt!

Zur Vorbereitung meines Kommentars hab ich eine kleine, private Umfrage bei politik-interessierten Mitmenschen gestartet. Auf meine Frage: „Was weißt Du über die Wahlinhalte der KPÖ?“ konnte ich in viele verdutzte Gesichter blicken und die Antworten reichten von wenig bis gar keinem Wissen. Daher jetzt ein Schnellantwortkurs bei lästigen Fragereien:
KPÖ – Liste 5 bei den o. ö. Landtagswahlen. Sie sind in 5 Wahlkreisen durch 3 Frauen und 2 Männer als SpitzenkanditatInnen vertreten. Insgesamt 53 Personen davon 14 parteilos und 2 Migranten. Parallel geht die Partei in 7 Gemeinden an den Start.
Die KPÖ hat die Themen Neutralität, Sozialstaat und öffentliches Eigentum zu ihren zentralen Anliegen erkoren.
„Die KPÖ ist eine kleine Partei, sie kann keine Bäume ausreißen. Sie zeigt aber auf, was die anderen verschweigen.“ (Wahlplattform der KPÖ)
Dem ersten Teil dieses Zitates kann ich voll zustimmen. Das Wahlprogramm wirkt sehr bemüht, regionale Aspekte sind großteils ausgespart und lässt Konkretes vermissen.
„Die KPÖ ist sich bewusst, dass für sie angesichts des undemokratischen Wahlrechts und der 4-Prozent-Klausel derzeit ein Einzug in den Landtag unwahrscheinlich ist. Wenn sie trotzdem kandidiert, dann um in einer Phase intensiverer politischer Diskussion Grundsatzpositionen und gesellschaftliche Alternativen darzulegen.“ (Wahlplattform der KPÖ)
Wo ist die kämpferische Partei, die selbstbewusst und selbstsicher für ihre Werte steht, unabhängig von Prognosen und Kaffeesudleserei?
Nur wer Visionen hat und diesen auch folgt kann nachhaltig gesellschaftsrelevante Veränderungen bewirken. Diesen Esprit kann ich leider nicht finden und das find ich schade – ganz echt!

Michi Schoissengeier, Kulturarbeiterin Lokalbühne Freistadt und Fiftitu%

Positionspapier zum „Zeitungsversand neu“ (2002)

Positionen der IG Kultur und der Kulturplattform OÖ bezüglich Zeitungsversand

 

Die vorgeschlagenen neuen Tarifmodelle für den Zeitungsversand sind aus Sicht der Interessenvertretungen freier, gemeinnütziger Kulturinitiativen nicht akzeptabel.
Wenn auch einige unserer Forderungen, die wir im Sommer gestellt haben, eingearbeitet wurden, so sind doch – abgesehen von den exorbitanten Preiserhöhungen – noch einige Punkte abzulehnen.

Die Kritikpunkte im Konkreten beim Tarif Sponsoring-Post

  • Die Mindestauflage von 1000 Stück schließt viele gemeinnützige Organisationen vom Zeitungsversand aus. Eine Absenkung auf die alte Zahl von 300 Stück ist unbedingt erforderlich. (Punkt 9.3)
  • Das Verbot von Fremdbeilagen nimmt den gemeinnützigen Organisationen eine Möglichkeit, Eigeneinahmen zu lukrieren, und ist durch nichts zu rechtfertigen. Eine Aufhebung dieses Passus ist unbedingt erforderlich. (Punkt 8.3)
  • Die lange Zustelldauer von bis zu 6 Werktagen macht es für viele Organisationen schwierig, ihre Aussendungen termingerecht zu planen und verschicken. Anzustreben ist eine Zustellunginnerhalb spätestens am fünften Tag ab Aufgabe (ausgenommen Samstag, Sonntag). (Punkt 11)
  • Die Erhöhung der Jahresgebühr von 2000 ÖS auf 2752,06 ÖS (200 €) ist durch nichts zu gerechtfertigen, und in Relation zur Jahresgebühr für die anderen Tarifmodelle von 150 € überhöht. Auch die Umrechnung der Vertragsgebühr von 1000 ÖS auf 75 € (= 1032,02 ÖS) bzw. der Jahresgebühren der anderen Tarifmodelle (von 2000 ÖS auf 150 € = 2064,05 ÖS) entspricht nicht geltenden Regeln und ist eine verdeckte Preissteigerung. (Punkt 12.2 und 12.3)

     

     

  • Einzig beim Sponsoring-Post-Tarif werden verschiedene Tarife je nach Sortierung der Publikationen gefordert (Ortsbunde – Leitzonen). Dadurch wird das Tarifmodell intransparent, weitere versteckte Erhöhungen sind die Folge. Wie bei den anderen Tarifmodellen ist es erforderlich, ein einheitliches Tarifmodell anzubieten. (Punkt 12.1)
  • In den sehr geläufigen Gewichtsklassen bis 70 Gramm ist bei Sponsoring-Post der Tarif für Ortsbunde nur bei “Maschinenlesbarkeit” des Versandstücks möglich. Durch die rigiden Bestimmungen dafür (Höchstformat: 16*23,5 cm, Kuvertierung) können viele Publikationen diesen Tarif nicht in Anspruch nehmen und müssen zusätzliche Erhöhungen um weitere 50% in Kauf nehmen.
  • Da diese Anforderungen nicht für die anderen Tarifmodelle vorgeschrieben sind, fordern wir ersatzlose Streichung dieser Bestimmungen (Punkt 12.1)
  • Die Erhöhungen der Tarife Bewegen sich in einem Ausmaß, das für gemeinnützige Organisatonen nicht zu verkraften ist, und die dem § 4 Abs. 1 des Postgesetzes 1997 (Universaldienst) wohl kaum entsprechen.
  • Die Erhöhungen betragen im ersten Jahr bis zu 175% (bei 50g ohne Maschinen-lesbarkeit), und bis 2004 bis zu 518% (bei 60g ohne Maschinenlesbarkeit). (Tabelle anbei). Es ist seitens der Post notwendig, auf die Bedürfnisse und Möglcihkeiten gemeinnütziger Organisationen einzugehen (wie auch im Postgesetz § 4 Abs. 1 gefordert) und die Tarife für gemeinnützige Organisationen dementsprechend zu gestalten. Aus Sicht der gemeinnützigen Organisationen ist keine weitere erhöhung der Tarife mehr verkraftbar. (Punkt 12.1)
  • Durch diese Erhöhungen und Nebenbedingungen sind die Tarife für Sponsoring-Post oft höher als die Tarife für Tages-, Wochen- oder Monatszeitungen (siehe Tabelle). Diese Preisgestaltung ist mit gesundem Volksverstand nicht mehr nachvollziehbar und steht in krassem Gegensatz zu § 4 Abs. 1 des Postgesetzes, wonach auch auf “gesamtwirtschaftliche regionale und soziale Aspekte sowie auf die Nachfrage der Kunden Rücksicht zu nehmen” ist. Die Tarife für gemeinnützige Vereine sind dementsprechend auf ihre (finanziellen) Möglichkeiten abzustimmen, weitere Preiserhöhungen sind somit abzulehnen. (Punkt 12.1)

Positive Änderungen beim Tarif Sponsoring-Post

 

  • Es ist zu begrüßen, daß die Versandberechtigung sich aus der Trägerschaft des Herausgebers ableitet und die unzeitgemäße Versandbeschränkung an Mitglieder gefallen ist. Allerdings ist ein Verweis auf das Vereinsgesetz 1951 bedenklich, weil zur Zeit eine völlige Neufassung erarbeitet wird. (Punkt 3)
  • Auch der Wegfall gestalterischer Vorgaben (früher: midestens 4 Seiten) ist positiv zu bewerten, wird allerdings durch die Bedingung der Maschinenlesbarkeit wieder wettgemacht.
  • Die Höchstdauer von 6 Wochen bis Vertragsabschluß bietet den Herausgebern schnell Klarheit und Planungssicherheit.

 

 

 

Positionspapier:Freie Medienarbeit in Kunst und Kultur (2002)

 

Freie Medienarbeit ist Kulturarbeit und Ausdruck einer partizipativen Demokratie. Sie schafft durch “Public Access” Möglichkeiten selbst kulturelle und künstlerische Inhalte im Internet, im Radio, im Fernsehen oder in Zeitschriften und Zeitungen zu gestalten und vermittelt Medienkompetenz.

Freie Medienarbeit stellt eine öffentliche Aufgabe dar, da Medien als wichtiges gesellschaftliches Machtinstrument ein Sensor für die Demokratiefähigkeit einer Gesellschaft sind.

Die KUPF fordert:

  • Das Land Oberösterreich soll einen Medientopf einrichten: für die Finanzierung freier, nicht-kommerzieller Medienarbeit, d.h. für multifunktionale Medienwerkstätten, die angekoppelt an Kulturinitiativen offenen Zugang zu Medien und Produktionsmöglichkeiten schaffen und für breite Bevölkerungsschichten Medienkompetenz vermitteln.
  • die verstärkte Förderung der “Knoten” servus.at und der Freien Radios
  • Förderung unterschiedlichster Medienkultur-Projekte
  • Dotierung: anfänglich 1,5 Mio. EUR pro Jahr, auszubauen auf 2,5 Mio. EUR pro Jahr

gespeist aus Mitteln der Ressorts Bildung, Wirtschaft und Kultur; Verwaltung durch das Kulturressort; Subventionsvergabe auf Vorschlag eines Beirats

Darüber hinaus sind im Kulturressort die Entwicklungen im Bereich Internet und Medienkunst verstärkter zu berücksichtigen, vor allem durch die Förderung der Eigenpräsentation der KünstlerInnen und Kulturorganisationen im Internet und durch eine stärkere Bedachtnahme auf die Entwicklungen der Informationsgesellschaft im Rahmen der Gemeindekultur- und Regionalpolitik.

Positionspapier: Die Post bringt alle um? (2001)

Udo Danielczyk hat die neuen Tarifmodelle der Post für den Zeitungsversand durchgerechnet.

 

Fast mit einem seeligen Lächeln erinnern wir uns an letzten Herbst, als die Post mit der Ankündigung, die Tarife für den Zeitungsversand um gut 30 Prozent zu erhöhen, für allgemeine Verschreckung und hektische Betriebsamkeit unter gemeinnützigen Organisationen sowie kommerziellen Medienanbietern sorgte.

Damals noch, als quasi unerfahrene Neulinge in schwarzblauer „speed kills“-Politik, sahen wir das Ende von Meinungsfreiheit, Kulturinitiativen und der Demokratie gekommen. Wegen lächerlicher, mieselsüchtiger 30 Prozent Erhöhung der Zeitungsversandtarife.

Eigentlich hätten wir es ja wissen müssen, dass das bestenfalls die Vorhölle war, ein laues Lüfterl sozusagen. Besonders weil die neuen Tarife auf ein Jahr begrenzt waren und die Post somit ein neues Tarifmodell vorstellen musste. Was Ende Juli geschah und letztendlich einen echten Sturm entfachte.
Die Post stellte gleich 4 neue Tarifmodelle vor, mit jährlichen Preissteigerungen bis ins Jahr 2004. Publikationen sind künftig in 4 Kategorien eingeteilt: Neben den Tarifen für Tageszeitungen, Wochenzeitungen und Monatszeitung wurde auch unter dem Namen „Sponsoring-Post“ ein angeblich besonders günstiger Tarif für die Publikationen von Vereinen, gemeinnützigen und karitativen Organisationen vorgestellt. Was sicher auch auf Verhandlungen der KUPF und der IG Kultur Österreich mit Vertretern der Post zurückzuführen ist.

In einer ersten Sitzung hat (auch nach massiven Protesten von MedienherausgeberInnen, NPO’s und letztlich auch Regierunsmitgliedern) die Preiskommission diese Tarifmodelle der Post abgelehnt und diese aufgefordert, neue Kalkulationen vorzulegen. Bis 25. September will die Post in Verhandlungen mit betroffenen Organisationen neue Kalkulationen vorlegen. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die Post in einem Anfall von Großzügigkeit die Tarife auf das Niveau von 2000 zurückschraubt und auch die Mindestauflage von derzeit 1000 wieder auf 300 Stück senkt.

Schuld an dieser Entwicklung ist natürlich nicht die Post: Sie beruft sich auf die Tatsache, dass ihr die Regierung die Erbringung gemeinnütziger Leistungen (wie eben den vergünstigten Postzeitungsversand) nicht mehr rückvergütet (1999 noch ca. eine Milliarde, 2001 immerhin noch 200 Millionen ÖS).
Schuld daran ist natürlich auch nicht die zuständige Ministerin Forstinger: Sie habe nur die Möglichkeit, die Veröffentlichung der Tarife und somit deren Inkrafttreten zu unterbinden. (Was auch nicht so gut wäre: Dann würden nämlich sofort die teureren Tarife für Info-Mail mit persönlicher Anschrift in Kraft treten.)

Schuld ist auf keinen Fall der Herr Staatssekretär für Kunst und Medien, der davon ausgeht, „dass das in diesem Ministerium (dem Infrastrukturministerium; Anm.) gelöst wird.“ Und der auch einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Preise und der Streichung der Rückvergütung durch den Bund an die Post negiert, in dem er eben Presseförderung und Stützung des Zeitungsversandtarifs durcheinanderwirbelt: „Das eine ist Sache der Post, das andere die Presseförderung.“

Schuld ist natürlich auch nicht der smarte Herr Finanzminister, der für uns Österreicher nur das eurokonforme Beste will: uns von der altsozialistischen Schuldenlast in ein Nulldefizit retten und allen Staatsbesitz verscherbeln.
Schuld ist wohl auch nicht Kanzler Schüssel – stellvertretend für die ganze Regierung, die zwar das Ehrenamt (wieder einmal) abfeiern lässt, aber gleichzeitig viele, lange gewachsene Strukturen im Bereich der Kultur- und Sozialinitiativen kalt lächelnd langsam und schleichend umbringt.
Nicht nur speed kills. Die ProponentInnen der Bürgergesellschaft scheinen nach ersten Geschwindigkeitsräuschen auf den Geschmack der Entschleunigung gekommen zu sein.

Abdruck dieses (leicht adaptierten) Artikels mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift „druckaecht“ des KV Waschaecht Wels.

Udo Danielczyk

Die Tarife in der Praxis
Der Teufel schlummert immer im Detail, die über drei Jahre verteilten Preiserhöhungen betragen nämlich im schlechtesten Fall bis über 500 % – und im besten Fall immer noch 160%.
So soll dann der Versand der „KUPF-Zeitung“ (Tarifmodell Spnsoring-Post) in der üblichen Form (32 Seiten, Gewicht: 90 Gramm), dann nicht mehr 95 Groschen (wie noch 2000) oder 1,20 schilling (2001), sondern nächstes Jahr 2,20 ÖS kosten (verteuernd wirkt sich zusätzlich noch aus, dass die KUPF-Zeitung nicht maschinenlesbar, weil über der dafür vorgegebenen Maximalgröße von ca. 16 x 13,5 cm ist). Der Tarif steigert sich über 3,30 ÖS (2003) auf 4,40 ÖS im Jahr 2004. Und liegt somit nach einer Steigerung um fast 240 % gegenüber dem Tarif 2001 (bzw. 360 % gegenüber 2000) bei sonst völlig gleichen Versandbedingungen um 20 % über dem Tarif für Monatszeitungen (3,72 ÖS). Dass der „sozial verträgliche“ Tarif für gemeinnützige Vereine sich in vielen Fällen als teurer erweist als die Tarife für kommerzielle Medien, ist nur die haarsträubendste vieler Ungereimtheiten dieses schlecht durchdachten Preisvorschlags. So sind z.B. beim Tarif „Sponsoring-Post“ durch das Verbot von Fremdbeilagen den Vereinen noch dazu eine Einnahmequelle entzogen worden.

Nähere Informationen entnehmen Sie einer Presseaussendung der KUPF

unter https://kupf.at/akt/pr/pr010820.htm