Das VALIE EXPORT Center der Kunstuniversität Linz bearbeitet, erforscht, kontextualisiert und vermittelt den Vorlass von VALIE EXPORT. Als international ausgerichtetes Forschungszentrum fördert es die künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Medien- und Performancekunst. Das VALIE EXPORT Center ist Teil der Kunstuniversität Linz.
Am VALIE EXPORT Center gelangen zwei Junior Fellowships für Doktorand_innen zur Ausschreibung. Das Dissertationsvorhaben muss eines der beiden Themenfelder aufgreifen:
1. Im Rahmen eines Forschungskomplexes zu „Kunst und Sprache in der künstlerischen Praxis“ sollen, ausgehend vom Werk VALIE EXPORTs, linguistisch-strukturalistische Aspekte in medialen Werken beforscht werden. Dazu gehören medienkritische und -reflexive Verfahren wie das (mediale) Anagramm und Aspekte des Spiels, der Kombinatorik, der Überdeterminierung und damit einhergehend der Multivalenz und des (poetischen) Bedeutungsüberschusses. Anagrammatische Kontextverschiebungen stehen für die Künstlerin auch für eine Erkundung der vielfältigen Sprachen der Medien und Repräsentationen von „Wirklichkeit“, die spezifische Bildfindungen mit sich bringen. Der Forschungsgegenstand bezieht sich unter besonderer Berücksichtigung des Werks von VALIE EXPORT auf die Art und Weise, wie linguistisch-strukturale und bildkünstlerische Praxen ineinandergreifen.
2. Anhand der Implementierung neuer Technologien in die künstlerische Praxis und deren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auf dem Feld der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung soll das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft untersucht werden. Ausgangspunkt ist das umfangreiche Werk von VALIE EXPORT. Der Einsatz des Computers und die Möglichkeiten der Digitalisierung werden gerade in ihrem Schaffen als medien- und gesellschaftskritische Verfahren in Bezug auf die Transformation des Bildes vom Menschen in den Wissenschaften und in den Gesellschaftstheorien analysiert. Der Untersuchungszeitraum soll sich v.a. von den späten 1980er Jahren (experimentelle Arbeiten EXPORT’s zur „digitalen Fotografie“ und Arbeiten mit dem Computer) bis zu den 1990er Jahren (Drehbücher von nicht realisierten Filmprojekten wie „Der virtuelle Körper. Vom Prothesen- und postbiologischen Körper“) erstrecken.
Es können zwei Stipendien vergeben werden. Die Stipendien sind mit jeweils € 1.200.- pro Monat dotiert und werden zunächst auf 12 Monate vergeben, können jedoch bei positiver Evaluierung um maximal 24 Monate verlängert werden. Damit verbunden ist ein Arbeitsplatz an der Kunstuniversität Linz und eine Einbindung der Doktorand_innen in das VALIE EXPORT Center und die Kunstuniversität Linz. Die erfolgreichen Bewerber_innen verpflichten sich zu überwiegender Anwesenheit vor Ort. Mehr als eine geringfügige Fremdtätigkeit neben dem Stipendium ist nicht möglich.
Die Bewerbung kann in Deutsch oder Englisch eingereicht werden und muss folgende Unterlagen enthalten:
– Lebenslauf / CV inkl. Publikationsliste
– Motivationsschreiben (1-2 Seiten)
– Exposé des Dissertationsvorhabens (5-10 A4-Seiten, inkl. Zeitplan)
– Abstract
– Scan der Abschlusszeugnisse zur Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen für das PhD-Programm
Die Endauswahl der zwei Doktorand_innen erfolgt auf der Basis von Interviews. Diese werden Ende September / Anfang Oktober an der Kunstuniversität Linz stattfinden. Reisekosten werden nicht ersetzt.
Voraussichtliches Antrittsdatum des Stipendiums ist der 1. November 2019.
Bewerbungen sind bis spätestens 1. September 2019 als ein PDF-Dokument per Email zu richten an:
Kunstuniversität Linz, Büro des Rektors
z.H. Dr. Mariana Scheu, mariana.scheu@ufg.at
Hauptplatz 6
4020 Linz | Austria
Fragen richten Sie bitte an:
Kunst.Forschung
Dr. Veronika Schwediauer
veronika.schwediauer@ufg.at
T: +43 676 84 7898 2202
Bürotage: Montag, Dienstag