Filmretrospektive „Was hätten wir getan?“ 18.-21.08.10

Wie auch schon die letzten Jahre findet heuer vor der Gedenkstätte Mauthausen eine Open-Air-Filmretrospektive statt. Im Falle von Schlechtwetter wird sie in das Besucherzentrum hinein verlegt.

Kuratiert von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern und Mag. Stephan Matyus ist das heurige Thema „Was hätten wir getan?“. Die diesjährigen Filme fragen nach dem Verhalten der Nicht-Verfolgten. Wie agierten mehr oder weniger Unbeteiligte auf die Wahrnehmung der Verfolgung? Welche Bedeutung hat(te)
solidarische Hilfe? Welche Alternativen standen offen?

Die Filme werden jeden Abend von einem kurzen Vortrag eingeleitet und es gibt danach die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen.

Es wird auch wieder die Möglichkeit einer Mitfahrgelegenheit in Form von Shuttlebussen von Linz bzw. Wien hinauf und zurück geben.

Mi, 18. August, 20:00
Ehe im Schatten (DDR 1947, R: Kurt Maetzig, 104 min)
Der Film basiert auf der Geschichte des Schauspieler-Paares Wieland, das sich nach 1933 mit Antisemitismus, Diskriminierung durch die Umwelt, Verrat und einer immer auswegloser werdenden Situation konfrontiert sieht. Es geht um den gewöhnlichen Rassismus der Umwelt im Alltag. Die besondere Note bekommt der Film dadurch, dass Überlebende der Konzentrationslager und des jüdischen Untergrunds mitwirkten.

Do, 19. August, 20:00
Romeo, Julia a tma / Romeo, Julia und die Finsternis (CSSR 1959, R: Jiri Weiss, 92 min)
Prag unter deutscher Besatzung. Ein jüdisches Mädchen wird versteckt. Was bedeutet dies für die Bewohner des Hauses, bestimmt Denunziation ihren Tod oder Solidarität und Menschlichkeit ihr Überleben? Ein behutsamer Film, der die Erfahrungen verarbeitet, die viele junge Jüdinnen und Juden machen mussten, als sie auf Hilfe von Freunden, Nachbarn, Mitmenschen hofften.

Fr, 20. August, 20:00
Wohin und zurück – Welcome in Vienna (Österreich 1985, R: Axel Corti, 127 min)
1938 ins Exil getrieben, kehrt ein junger Wiener als US-Soldat zurück. Was findet er in der Stadt, in der er aufgewachsen ist, die ihn verstoßen hat und die ihn noch immmer nicht so recht aufnehmen will? Welche Rolle spielen Antisemitismus und die Opferpose vieler ÖsterreicherInnen im Hinblick auf eine demokratische Entwicklung. Sind die 1938 vertriebenen Juden willkommen?

Sa, 21. August, 20:00
Abrahams Gold (Deutschland 1989, R: Jörg Graser, 95 min)
Ein angesehener Gastwirt in einem niederbayrische Dorf will nach Jahrzehnten das von ihm vergrabene Gold bergen. Er war KZ-Wächter in Auschwitz, hat ein „ehrbares Leben“ geführt, seine rebellische Tochter aus dem Haus geworfen und versucht, dein Enkelkind in seinem Sinne zu erziehen. Drei Generationen, NS-Täter, 1968er und die jungen Nachgeborenen werden in diesem etwas anderen Heimatfilm eingefangen.

Infos unter http://www.mauthausen-memorial.at -> BesucherInnenservice -> Verantaltungen

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