Open Call: SUPERGAU

Was ist SUPERGAU
SUPERGAU ist eine imaginäre Landschaft, eine kulturelle Urlandschaft. SUPERGAU braucht keine Gebäude, keine Nostalgie und keine Tradition. SUPERGAU ist eine Landschaft, in der Kunst neu ist und erst einen Platz finden muss, eine Landschaft, in der jeder Betrachter sein kann und niemand Experte.

SUPERGAU ist befreit von der Schwere der Stadt mit seinen programmierten Kulturräumen, befreit von Museen, Theatern, Kleinkunstbühnen und Salons, die gefüllt werden müssen mit Zielpublikum. Befreit vom Begriff des öffentlichen Raums, denn SUPERGAU kennt nur Landschaft. SUPERGAU ist Fläche. SUPERGAU hat Wald- und Wiesenlandschaft, Seelandschaft, Häuserlandschaft, Asphalt- und Betonlandschaft. All diese Landschaftsformen können im SUPERGAU zur Bühne werden, zum künstlerischen Aktionsraum.

SUPERGAU stülpt das Innen nach Außen und erklärt dabei das Land zum kulturellen Zentrum und die Stadt zur Peripherie. Kulturräume werden invertiert und plötzlich sind Museen, Theater, Kleinkunstbühnen und Salons ohne Dach, aber auch ohne Mauern und daher grenzenlos.

SUPERGAU ist temporär. Zwei Jahre wird an und im SUPERGAU gearbeitet, um in ein 10-tägiges Festival zu münden.
Was wir suchen

  • KünstlerInnen, die in ihrer Herangehensweise keinen Unterschied zwischen Stadt und Land machen, die Raum brauchen, Raum nehmen und Raum besetzen.
  • künstlerische Beiträge ohne Landsentimentalitäten; Beiträge, die ein Gefühl für die oftmals brutale Realität des ländlichen Raums als Wirtschaftsraum, Lebensraum und Kulturraum haben.
  • künstlerische Arbeiten, die den Außenraum als ihr Habitat umarmen. Aufgrund der klimatologischen Bedingungen des Außenraums sind künst- lerische Ausdrucksformen wie Land Art, Installationen & Skulpturen, Performance, Theater & Tanz und Literatur besonders geeignet. SUPERGAU will aber auch Soundkunst, Videokunst und New Media mit all seiner elektronischen Sensibilität in den Außenraum einladen.
  • Cross-Over (spartenübergreifende) Arbeiten, die Kooperationen mit BesucherInnen, BewohnerInnen und KünstlerInnen in der Entstehung und/ oder Ausführung eingehen.
  • künstlerische Arbeiten, die zur Partizipation, zum Dialog oder zur Diskussion anregen.
  • künstlerische Beiträge, die orts- oder regionsspezfisch sind. Es soll dabei aber nicht zu sehr auf die Vergangenheit, sondern auf die Gegenwart oder eine mögliche Zukunft eingegangen werden.
  • SUPERGAU ist eine 100%-ige Außenraumveranstaltung. Alle künstlerischen Arbeiten müssen im Außenraum stattfinden – mit der Ausnahme von temporären Strukturen, die durch die KünstlerInnen selbst errichtet werden, also Teil der künstlerischen Arbeit sind.

Aufführungsorte
In der ersten Ausführung erklären wir den Flachgau zum SUPERGAU. Die Projekte können im gesamten Gebiet des Flachgaus (= politischer Bezirk 2 Salzburg-Umgebung) stattfinden, das heißt, es stehen 1.005 km zur Verfügung. Diese Fläche teilt sich in 40% landwirtschaftliche Fläche, 40% Wald, 4% Wasser und 16% sonstige Flächen.

Die etwa 150.000 Bewohner des Flachgaus verteilen sich auf 37 Gemeinden, darunter drei Städte und sechs Marktgemeinden. Die physische Nähe, das direkte Angrenzen des Flachgaus zur Hauptstadt Salzburg, zwingt Land und Stadt in ein starkes, beinahe magnetisches Verhältnis. Das Land wird zur Vor-Stadt und die Stadt zum Vor-Land.

Wie kann sich das Land, das so nah und so abhängig von der Stadt ist, von ihr emanzipieren? Die kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Sogkräfte der Stadt sind bis weit in den Flachgau zu spüren, genauso wie die wohnqualitativen, frischeluft- und allesguttuenden Zugkräfte des Landes die Städter weit ins Land hineinbringen. Das ist die Kernfrage und der Kontext von SUPERGAU: nur ein SUPERGAU kann so stark und mächtig sein, um die städtische Alleinherrschaft über zeitgemäße Kunst zu bieten.

Vergütung
Die künstlerische Leitung kann maximal 30 künstlerische Arbeiten (Künst- lerInnen, Gruppen, Ensembles) aus dem Open Call in das Programm aufneh- men. Da die Produktionskosten für künstlerische Arbeiten, je Personal- bzw. Materialaufwand, sehr unterschiedlich sein können, ist der Pauschalbeitrag, der von SUPERGAU bereitgestellt werden kann, in drei Kategorien geteilt.

Vergütung
A. € 1.000 bis € 5.000: 15 künstlerische Arbeiten
B. € 5.001 bis € 10.000: 10 künstlerische Arbeiten
C. € 10.001 bis € 30.000: 5 künstlerische Arbeiten

Diese drei Kategorien und die genannte Anzahl von KünstlerInnen sind lediglich Anhaltspunkte und sagen nichts über Qualität und Wichtigkeit der einzelnen Kunstwerke aus. In der Programmierung, der Betreuung und der Durchführung spielen die drei Kategorien keinerlei Rolle und werden auch nach der Jurierung nicht erwähnt.

Die oben genannten Pauschalbeträge enthalten Honorar, Produktions- und Aufführungskosten sowie Unterkunft und Reisekosten. Diese Beträge sind Bruttobeträge. Antragsteller können gerne zusätzliche Mittel aus anderen Quellen zur Unterstützung ihres Vorschlags einbringen. Die Bewerbung ist offen für Einzelpersonen, Gruppen oder Ensembles in jeder Phase ihrer Karriere. Bewerber müssen zumindest 18 Jahre alt sein.

Sämtliche an der Produktion beteiligten Personen müssen fair entlohnt werden! SUPERGAU bietet weiters Unterstützung während der Vorbereitung und der Dauer des Festivals sowie professionelle Dokumentation und Bewerbung der künstlerischen Arbeit.

Die Vergütung wird in Form einer Förderung durch das Land Salzburg abgewickelt.

Bewerbungsunterlagen
Alle geforderten Unterlagen sind als eine pdf-Datei bis spätestens Freitag, 31. Jänner 2020, 23:59 Uhr an kultur@salzburg.gv.at zu senden.

Das geforderte pdf mit einer maximalen Seitenanzahl von acht Seiten und einer maximalen Dateigröße von 10 mb hat folgende Informationen zu beinhalten:

Open Call
Seite 1
Kurzbeschreibung des Projekts (max. fünf Sätze in denen die Essenz des Projekts erklärt wird. Die Kurzbeschreibung dient zur Publikation auf der SUPERGAU-Website)

Seite 2–6
Projektvorschlag (Bild, Text, Zeichnungen etc.
= detaillierte Beschreibung der Projektidee und der technischen Umsetzung)

Seite 7
Kostenaufstellung in Übereinstimmung mit der gewählten Kategorie A, B oder C

Seite 8
Kurz-CV, E-mail, Telefonnummer, Link zur persönlichen Website (falls vorhanden)

Mehrfacheinreichungen desselben Projekts in verschiedenen Kategorien sind nicht möglich. Videoarbeiten sind entweder in das pdf einzubetten oder mittels Storyboards oder Screen-shot darzustellen. Zur Bewertung der eingereichten Arbeit wird nur das eine pdf (acht Seiten) mit allen geforderten Unterlagen berücksichtigt!

Die Auswahl der Projekte erfolgt durch eine Jury sowie durch die künstlerische Leitung.

Ausführungszeitraum
SUPERGAU wird im Mai 2021 stattfinden. Der Vorbereitungszeitraum beginnt mit der offiziellen Bekanntgabe aller Mitwirkenden aus dem Open Call im März 2020.

Freitag 31. Jänner 2020: Einsendeschluss Open Call
Freitag 29. Februar 2020: Jurysitzung
Montag 16. März 2020: Bekanntgabe der KünstlerInnen
April 2020–Mai 2021: Möglicher Arbeitszeitraum
10 Tage im Mai 2021: SUPERGAU

Fragen
Fragen zum Open Call können an contact@supergau.org gestellt werden.Link: www.supergau.org

Künstlerischer Beitrag zu Forschungsprojekt REGIOPARL gesucht!

Das Regional Parliaments Lab (REGIOPARL) ist ein fünfjähriges internationales Forschungsprojekt (2018–2022), das zu einem besseren Verständnis der Instrumente, Potenziale und Grenzen der regionalen Ebene als Trägerin europäischer Demokratie beitragen will. Die Forschungsarbeiten von REGIOPARL sollen einen konstruktiven Beitrag zur öffentlichen EU-Zukunftsdebatte leisten und aktiv an der demokratischen und institutionellen Weiterentwicklung Europas mitwirken. Im Rahmen des Projekts werden in Regionalparlamenten Workshops mit Abgeordneten durchgeführt, bei denen die Zukunft des EU-politischen Systems aus regionaler Perspektive verhandelt wird. Die Workshops finden im Zeitraum 2020 bis 2021 in regionalen Parlamenten in unterschiedlichen EU-Mitgliedstaaten statt (neben Österreich u.a. Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien). Zusätzlich möchten wir diese Debatte auch mit BürgerInnen vor Ort führen. Wir suchen dazu einen niederschwelligen, interaktiven künstlerischen Beitrag für den öffentlichen Raum, der idealerweise die folgenden Anforderungen erfüllt:

*Der Beitrag verhandelt die Themen Europa, Europa der Regionen, Zukunft Europas und/oder
das Zusammenspiel von regionaler und europäischer Identität.
*Der Beitrag hat einen „travelling aspect“ – etwas Physisches oder Konzeptuelles, das die
einzelnen Stationen in unterschiedlichen europäischen Regionen, in denen die Workshops mit
Abgeordneten stattfinden, miteinander verbindet.
*Der Beitrag geht über die wissenschaftliche und politische Debatte hinaus und schafft durch
Materialität/Visualität/Haptik/Akustik einen sinnlichen Zugang zur Debatte und lädt zu einer
persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema ein.
*Der Beitrag ist in verschiedenen Sprachen verständlich oder geht geschickt mit der Mehrsprachigkeit des Projekts um.
*Die durch den Beitrag ausgelösten Situationen im öffentlichen Raum sollten bildstark dokumentierbar sein.

Zeitrahmen: Der nächste Workshop in Regionalparlamenten findet im März 2020 statt. Projektideen, die bis zum 20. Februar 2020 an regioparl@eudemlab.org übermittelt werden, können in der Auswahl berücksichtigt werden.

Honorar: Der Beitrag ist in einem Rahmen von max. 20.000 Euro (einschließlich allfälliger Steuern und Abgaben) umsetzbar.
Dieser Betrag umfasst:

(1) die Konzeption und Erstellung des Beitrags (einschließlich der Materialkosten*)
(2) die Begleitung des Beitrags durch den/die Kunstschaffende/n, gemeinsam mit dem REGIOPARL-Projektteam, zu den Stationen der Workshops in unterschiedliche Regionen für das Jahr 2020 (4 bis 6 Stationen geplant), einschließlich der mit der Vorort-Präsentation des Beitrags verbundenen Vorbereitungsarbeiten, die in enger Abstimmung mit dem Projektteam erfolgen.
*Für besonders materialkostenreiche Beiträge können ggf. zusätzliche Mittel zur Deckung der Materialkosten bereitgestellt werden.

Die Auszahlung des Honorars erfolgt in 2 Tranchen (3/4 des Betrages nach Fertigstellung des Beitrags, 1/4 nach erfolgter Begleitung zu den Workshops mit Ende 2020).
Für die Reise- und Unterkunftskosten zur Begleitung des Beitrags zu den unterschiedlichen Workshop-Stationen stehen gesonderte Mittel aus dem Projektbudget zu Verfügung. Für allfällige Kooperationen mit lokalen Künstler/innen und Kulturinstitutionen vor Ort – die wir sehr begrüßen würden – können gegebenenfalls weitere Mittel zu Verfügung gestellt werden (nach entsprechender Vereinbarung über die Art der Kooperation, die Leistung des/der betreffenden Dritten und die Höhe des jeweiligen Honorars).

Projektauswahl: Die Auswahl eines passenden Projektes erfolgt durch das Projektteam entsprechend den oben angeführten Anforderungen sowie dem Profil des Bewerbers/der Bewerberin. Details zu den einzureichenden Unterlagen entnehmen Sie bitte weiter unten.


Das Forschungsprojekt REGIOPARL ist eine Kooperation der Donau-Universität Krems mit dem
European Democracy Lab an der European School of Governance in Berlin, der Jagiellonen-Universität in Krakau, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und Forum Morgen.
Die Beauftragung des künstlerischen Beitrags erfolgt durch die European School of Governance in Berlin. Die Ausschreibung richtet sich an freischaffende Kunst- und Kulturschaffende in Deutschland oder anderen EU-Mitgliedstaaten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.regioparl.com.

Bei Fragen wenden Sie sich an regioparl@eudemlab.org bzw. erreichen Sie uns telefonisch unter +49 30 206 16 258.

Wir freuen uns auf Ihre Projektidee!

Erforderliche Unterlagen
Projektvorschläge, die bis zum 20. Februar 2020 an regioparl@eudemlab.org übermittelt werden, können in der Auswahl berücksichtigt werden.
Bitte reichen Sie dazu folgende Unterlagen in einem Dokument (Sammel-PDF) ein:
(1) Ein max. 1500 Wörter umfassendes Exposé zu Ihrem Beitrag, das folgende Punkte beinhaltet:

  • Titel und Kurzbeschreibung (Abstract) des eingereichten Beitrags (max. 150 Wörter),
  • detaillierte Beschreibung der Werksidee,
  • Beschreibung, wie der Beitrag/das Werk die in dieser Ausschreibung gelisteten Anforderungen aufgreift,
  • Informationen zur Präsentation/Platzierung des Werkes im öffentlichen Raum,
  • eine Aufstellung der mit der Herstellung des Beitrages/Werkes verbundenen Kosten
    (Materialkosten etc.),
  • allenfalls eine Kalkulation jener Kosten, die für den Aufbau/die Präsentation des
    Beitrages/Werkes im öffentlichen Raum in Begleitung der Workshops und für den Transport dorthin zu erwarten sind sowie
  • Ihre vollständigen Kontaktdaten (Name, Telefonnummer, Email, Adresse).
    Optional kann dem Exposé eine Visualisierung der Werksidee/des Beitrags in Form von
    Abbildungen beigefügt werden.

2) Einen Lebenslauf, der Ihren künstlerischen Werdegang und Beispiele bisheriger Arbeiten (auch in Form von Abbildungen, Fotos oder via Weblinks) dokumentiert.