Die Sektion „Migrations- und Rassismusforschung“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) sucht für den Kongress „Krisen in der Gesellschaft – Gesellschaft in der Krise. Herausforderungen für die Soziologie“ am 26.–27. September 2013 an Johannes Kepler Universität Linz noch Beiträge.
Die aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Krise lässt die Migrationsforschung nicht unberührt. Ihre Auswirkungen auf Migrationspraktiken und Migrationsregime stellen die Migrationssoziologie vor empirische, theoretische und methodologische Herausforderungen. Unter dem Titel „Migrationsforschung in der Krise“ wird beim diesjährigen ÖGS-Kongress über die damit zusammenhängenden Fragen diskutiert. Die Sektion „Migrations- und Rassismusforschung“ veranstaltet dazu drei thematisch verzahnte Panels:
Panel 1 – Migrationsforschung in der Krise: neue Konzepte, neue Verantwortung?
Soziologische Migrationsforschung wirft einen spezifischen Blick auf die Gesellschaft. In diesem Panel fragen wir danach, welchen Beitrag sie für die Analyse aktueller Krisenphänomene leisten kann. Wie brauchbar sind dabei dominante Konzepte wie „Integration“ oder „Ethnizität“ und welche Alternativen gibt es? Hat die Migrationsforschung, gerade in Krisenzeiten, eine spezifische gesellschaftliche Verantwortung und, wenn ja, wem gegenüber? Wie kann eine solche Verantwortung begründet werden und worin kann sie im Einzelnen bestehen?
Panel 2 – Migration in Bewegung: Flüchtlingsproteste in Österreich und international
Dieses Panel widmet sich den aktuellen Flüchtlingsbewegungen in Österreich und andernorts. Diese bieten einen konkreten Anlass, grundsätzliche Fragen nach dem Verhältnis von Forschung und Politik, Komplizenschaft, Kritik und Handlungsfähigkeit vor dem Hintergrund bestehender Macht- und
Herrschaftsverhältnisse neu zu stellen. Eingeladen sind hier sowohl soziologische Analysen der Flüchtlingsproteste als auch Beiträge, die sich mit der Rolle der Migrationsforschung in Bezug auf diese Proteste auseinandersetzen.
Panel 3 – Migrationspolitik in der Krise: Strategien und Positionen
Migrationspolitik ist inhärent krisenhaft. Sowohl Kritik und Proteste von MigrantInnen als auch die Agitation von Parteien und überparteilichen Gruppierungen führen zu permanentem Handlungsdruck. In diesem Panel stellen wir die Frage, welche Strategien die verschiedenen AkteurInnen unter den aktuellen Bedingungen entwickeln, um sich im Feld der Migrations- und Integrationspolitik zu positionieren und ihre Interessen darin
durchzusetzen.
Zu allen drei Sessions können ab sofort Vortragsvorschläge eingereicht werden. Die 200 bis 300 Wörter umfassenden Abstracts können bis 15. März 2013 an kenneth.horvath@univie.ac.at gesendet werden.
Infos: www.oegs.ac.at/cms/sektionen/migrations_und_rassismusforschung