Die Subversiv Messe ist ein Projekt von Social Impact für Linz 2009- Kulturhauptstadt Europas.
Einreichfrist: 31. Juli 2008
Über die Subversiv Messe
Als weltweit erste Fachmesse für Gegenkultur präsentiert die Subversiv Messe aktuelle Projekte/Aktionen/Arbeiten, die Herrschaftsverhältnisse und Machtformen auf produktive Weise unterlaufen und sich im öffentlichen Raum Gestaltungsmacht aneignen. Die Subversiv Messe wird im April/Mai 2009 erstmals in Linz als Projekt für Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas stattfinden; dazu werden ca. 25 KünstlerInnen/AktivistInnen (inkl. Begleitung) eingeladen. Laufzeit 4 Tage, Struktur, Organisation, Ambiente und Aufbereitung der Subversiv Messe orientieren sich an den Merkmalen einer herkömmlichen Fachmesse.
Die KünstlerInnen/AktivistInnen präsentieren ihre Arbeiten persönlich an den Messekojen und stehen den BesucherInnen als AnsprechpartnerInnen während der Messe zur Verfügung. Die BesucherInnen können weiters Do-It-Yourself-Workshops, Actionführungen, Vorträge, Produktpräsentationen sowie Filmvorführungen besuchen. Auf diese Weise wird eine niederschwellige Weitergabe spezieller Kenntnisse & Techniken ermöglicht und für Publikumsschichten weit über das klassische Kulturpublikum hinaus ein attraktiver und unkomplizierter Zugang zur Kunst geboten.
Über den Open Call
Welche Erfindungen erleichtern den Widerstand? Welche Ideen unterwandern das System? Wo lauern revolutionäre Strömungen? Was können wir tun, um herrschende Verhältnisse aufzulösen?
Der Open Call ist eine öffentliche Ausschreibung, um aktuelle Arbeiten aufzuspüren, die auf der Subversiv Messe präsentiert werden. Ab dem 29. April 2008 gibt es auf der Website www.subversivmesse.net die Möglichkeit zur Online-Einreichung.
Wir suchen nach Werkzeugen und subversiven Alltagspraxen, die sich aus der Beschäftigung mit Grenzregimen, Migration und Abschottung, Überwachung, Zensur, Ausschluss von Bildung oder Gesundheitssystemen, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Genderthematik, Homophobie, etc. ergeben.
Unter folgenden Kategorien kann eingereicht werden:
Technical Devices
Zu diesem Themenbereich zählen technische Produkte, sowohl Hardware als auch Software betreffend. Neben Werkzeugen für Interventionen werden auch Tools für Networking, Diskurse und Informationstransfers gesucht.
Soziale Strategien
Dieser Themenbereich gilt sozialen Handlungsformen, die unsichtbare Machtformen/Ordnungen unterlaufen, in Frage stellen bzw. neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen.
Visuelle Phänomene
Dieser Themenschwerpunkt gilt visuellen Ästhetiken und Praxen, die vor allem unsere Wahrnehmungsgewohnheiten unterlaufen und Praktiken aus dem Bereich Mode, Werbung und Architektur umformen.
Mit unserer Ausschreibung wenden wir uns im Speziellen an KünstlerInnen und AktivistInnen aus folgenden Bereichen:unsichtbares Theater und Performance, Shoplifting, Hacking, Radical Games, Mode, Billboard Liberation, Radical Queer, Musik, Streetart, Grafik- oder Industriedesign, Kunstkritik, (satiris che) Kunst oder Camouflage.
Es ist möglich, als Einzelperson oder auch als Kollektiv einzureichen – auf Wunsch kann den EinreicherInnen Anonymität zugesichert werden.
Jury/Research Board
Bei der Suche und Auswahl der aktuellen Beiträge für die Subversiv Messe erhält Social Impact Unterstützung durch ein internationales Research Board (RB). Das RB sucht aktiv nach interessanten Projekten/Arbeiten und trifft letztendlich die Auswahl jener 25 Projekte, die zur Subversiv Messe im Frühjahr 2009 nach Linz geladen werden.
Als Mitglieder des RBs sind geladen:
Alejandra Aravena, CL (zugesagt): chilenische Aktivistin, die seit 2001 den freien Radiosender Radio Numero Critico leitet. Das Programm von Radio Numero Critico widmet sich sozialen, politischen und kulturellen Themen, die im öffentlichen Diskurs nicht aufgegriffen werden, etwa feministischen Gesellschaftsanalysen, Nachrichten über politische Häftlinge, Frauenrechte und lesbischen Bewegungen.
Natalia Pershina & Olga Egorova, RUS (zugesagt): bilden seit 1995das Künsterinnen-Duo „Fabrika Nadyonii Odezhdii/Factory of Found Clothes“ . In ihrem künstlerischen Werk arbeiten sie mit gesellschaftskritischen, politischen Performances, Installationen und Videos. Mitarbeit im St. Petersburger Kunst-Kollektiv „Chto Delat“ („Was Tun“).
Gini Müller, Wien (zugesagt): österreichische Theaterwissenschaftlerin, Performance Künstlerin, Dramaturgin, Mitbegründerin der Volxtheaterkaravane; 2003 gründete sie gemeinsam mit Sabine Marte, Katrina Daschner und Christina Nemec die feministische Performance-Band SV Damenkraft.
Inke Arns, D (angefragt): Kuratorin und Autorin mit den Schwerpunkten Medienkunst, Netzkulturen, Osteuropa. Seit 2005 ist sie künstlerische Leiterin des Hartware Medien/Kunst/Vereins in Dortmund.
Rena Tangens, D (angefragt): Mitbegründerin der „Haecksen“, ein Zusammenschluss eines Teils der weiblichen Mitglieder des Chaos Computer Clubs. Mitarbeit am Mailboxprogramm ZERBERUS und der BIONIC-MailBox. Sie ist Mitorganisatorin des deutschen BigBr otherAwards.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Einreichung
Können bloße Ideen eingereicht werden?
Bei den Einreichungen soll es sich um bereits bestehende/entwickelte Objekte, Maschinen, Filme, Workshops, Performances, Vorträge usw. handeln, die sich auf das Thema der Messe beziehen. Es ist uns aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht möglich, vage Ideen umzusetzen.
Was passiert mit den eingereichten Projekten?
Sobald das Projekt abgeschickt ist, gelangt es in die Datenbank der Subversiv Messe. Sobald klar ist, dass die Einreichung den thematischen Anforderungen der Messe entspricht, wird es freigegeben und auf der Website unter dem Menüpunkt Einreichungen sichtbar. Im Juli 2008 wählt das Research Board aus den Einreichungen 25 Arbeiten aus, die auf der Subversiv Messe gezeigt werden.
Welche Kosten übernimmt die Subversiv Messe?
* Miete für Kojenstandfläc he (ca. 15 m²) für die Dauer der Messe (4 Tage);
* Produktion der Ausstellungskoje (inkl. Möblierung, Technik und Deko);
* Transport der Exponate (Cargo, Ship Freight oder LKW);
* Auf- und Abbau der Koje (inkl. der Exponate, Möblierung, Technik und Deko);
* Produktion der Drucksorten (falls benötigt);
* Anreise zur Messe, also Flugreise (Europa oder Übersee), Zugreise (Österreich) für je eine AusstellerIn (EinreicherIn) plus Begleitung (eine Person);
* Transferkosten vom Flughafen/Bahnhof zum Kongresshotel und vom Kongresshotel zum Messestandort;
* Unterbringung im Kongresshotel (5 Übernach tungen mit Frühstück, DZ);
* Je 6 Tagessätze pro AusstellerIn sowie für deren Begleitung
Können Projekte auch von außerhalb Österreichs bzw. Europas eingereicht werden?
Ja. Die Herkunft des Projektes bzw. der EinreicherInnen/AusstellerInnen spielt keine Rolle.