PA + Offener Brief: Armutsmigration und „Bettelverbot“

Das Land Oberösterreich, unterstützt von der Stadt Linz, möchte eine weitere Verschärfung des sogenannten „Bettelverbots“ erwirken. Die BettelLobby Oberösterreich hat deshalb einen offenen Brief an die Politik geschrieben, der bereits im Vorfeld von über 230 Personen und 40 Initiativen unterschrieben wurde. Die KUPF hat sich daran beteiligt. Wer neugierig auf den Brief ist oder auch dabei sein möchte, kann hier nachlesen und/oder unterschreiben: http://www.bettellobby.at/2014/06/27/offenerbrief/

PA: Vom Hendlbrater bis zur Lustbarkeit: Die Hürden der Vereinspraxis sind schwer zu durchschauen

Presseinfo vom 2.Juni 2014: Die KUPF-Kulturplattform setzt sich seit jeher für Entlastungen im gemeinnützigen Bereich ein. Neben den aktuell diskutierten Verwaltungsbrocken sieht die KUPF großen Reformbedarf bei bestehenden Abgaben.

„Wer sich engagiert und beispielsweise Kultur veranstaltet, wird mit einem Regelwerk konfrontiert, das über Jahre an Fülle und Komplexität gewonnen hat. Dieser Dschungel ist für die Beteiligten ohne juristische Beratung nur mehr schwer zu durchschauen und muss auf Aktualität und Verständlichkeit durchforstet werden,“ sagt Richard Schachinger, Geschäftsführer der KUPF. Die tägliche Beratungstätigkeit der KUPF zeigt die Hürden der praktischen Kultur- und Vereinsarbeit stets aufs Neue auf: Probleme bereiten komplizierte und praxisferne Bestimmungen, wie beispielsweise die Abzugssteuer oder die Werbeabgabe.

Besonders heikel für die Betroffenen sind unklare Bestimmungen dann, wenn sie sich mit anderen Rechtssphären überschneiden. Das zeigt auch das jüngste Beispiel aus dem Innviertel, wo die Ausschank von Vereinen ins Visier des Finanzamts geriet: Nach Protesten im Vorjahr wurde der Freibetrag für die Körperschaftssteuer erhöht. Letzte Woche präsentierte das Finanzministerium konkretere Vereinsfest-Richtlinien, die vom externen Securitydienst bis zum „Hendlbrater“ reichen. Für die KUPF sind das Schritte in die richtige Richtung, solange die Richtlinien nicht auf einen bestimmten Veranstaltungstyp zugeschnitten werden (Anm. Die gesamte Richtlinie wird erst vom Finanzministerium veröffentlicht). „Der Lösungsansatz muss lauten: Klare, praxisbezogene Richtlinien einerseits und Bagatellgrenzen für Gemeinnützige andererseits,“ sagt Richard Schachinger.

In diesem Zusammenhang ruft die KUPF den OÖ Landtag auf, den Reformprozess der so genannten „Lustbarkeitsabgabe“ – einer Abgabe auf bestimmte Veranstaltungseintritte – wieder aufzunehmen. Nach dem Begutachtungsentwurf vor knapp zwei Jahren wurden keine wesentlichen Schritte mehr unternommen. „Seit Jahren liegen gute Gründe für eine Novellierung am Tisch, die Befreiung für Gemeinnützige würde eine spürbare Entlastung bringen. Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum das Thema wieder auf die lange Bank geschoben wird. Die Lustbarkeitsabgabe bietet sich als Initiative für den erwachten Reformwillen geradezu an,“ sagt Richard Schachinger.

PA: KUPF Innovationstopf 2014: Neun Wege, das Miteinander als Ressource zu begreifen

Der KUPF-Innovationstopf sorgt seit 1993 für kulturelle Impulse in Oberösterreich. Auf Einladung der Kulturplattform OÖ (KUPF) wurden 2014 insgesamt 44 Projekte zum Thema „Ressource“ eingereicht. Neun innovative Projekte wurden am Montag 3. März im Rahmen einer öffentlichen und transparenten Jurysitzung prämiert. Alle ausgewählten Projekte verbindet die Ambition, das eigene Lebensumfeld kulturell gestalten und gesellschaftlich wirken zu wollen.

Kulturelle Innovationen für Oberösterreich

Die inhaltliche Bandbreite der neun Projekte ist groß: so werden im Rahmen des Innovationstopfes 2014 nun Redaktionen vernetzt, Kulturvereine unterstützt, QuerdenkerInnen und AktivistInnen zusammengebracht, kollektive Geschichten aktiviert, musikalische Experimente ermöglicht und migrantischer Aktivismus vorangetrieben.

Der stellvertretende Geschäftsführer der KUPF, Klemens Pilsl, zur Wirkung des Förderinstruments: „Mit dem Innovationstopf sorgen wir für eine Infusion innovativer, kultureller Praxis in Oberösterreich. Wir befördern Kulturprojekte, die sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen. In diesem Jahr ist es mit dem Thema ‚Ressource’ gelungen, das Vernetzungs- und Koordinationsbedürfnis der Kulturschaffenden sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen zu aktivieren.

Auswahl im Rahmen einer öffentlichen unabhängigen Jury

Die 44 Einreichungen wurden im Zuge einer öffentlich zugänglichen Jurysitzung am 3. März durch die Jurymitglieder Brigitte Vasicek (Professorin für „Zeitbasierte Medien“, Kunstuniversität Linz), Herta Schuster (IG Kultur Österreich), Martin Hollinetz (Mitbegründer OTELO, seit 2013 ASHOKA Fellow) und Aileen Derieg (Übersetzerin) geprüft und besprochen. Letztendlich wurden von der Jury neun Projekte ausgesucht, die dem Land OÖ zur Förderung empfohlen werden.

Die Jury im Wortlaut: „Wir sind beeindruckt von der hohen Qualität der Einreichungen. Die Entscheidungsfindung fiel uns deshalb bei gleichzeitig sehr begrenzten Fördermitteln recht schwer. Etliche förderwürdige und gelungene Projektideen konnten nicht berücksichtigt werden.“

Die Innovationstopf-Projekte 2014

Oberösterreichweite Projekte:

Die Freien Medien in Oberösterreich (dorf-TV, Freies Radio Salzkammergut, Freies Radio Freistadt, Radio B138, Radio FRO) gründen eine Meta-Redaktion und entwickeln Schritt für Schritt eine gemeinsame alternative Nachrichtenplattform. Das Projekt der Black Community OÖ mit dem Namen AfrOÖ TV setzt sich filmisch mit „afrikanisch-oberösterreichischen Lebens- und Sichtweisen, sozialen Herausforderungen, kulturellen Nischen und dem alltäglichen Wahnsinn“ auseinander.

Projekte in den Regionen:

Der Verein Backwood in Weitersfelden organisiert eine Amtswiderstandskonferenz und lädt „Aussteiger und Querdenker“ zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch ein. Im Rahmen des Projekts Kulturkoordination plant das freie Radio B138 in Kirchdorf die Einrichtung einer regionalen Kulturkoordinationsstelle, welche die Ressourcen besser bündelt und die Zusammenarbeit zwischen den Kulturschaffenden stärkt. Die Fabrikanten und der Stadtsoziologe Peter Arlt werden im Rahmen von Spinnrat Gedankenfäden entdecken und weiterspinnen, die eine andere Qualität des Zusammenlebens und eine Entwicklung der Region Hausruck befördern. Das GIS Orchestra der Kulturvereine Waschaecht in Wels und Koma in Ottensheim stellt eine Plattform für an Improvisation im Großformat interessierten und experimentierfreudigen MusikerInnen zur Verfügung.

Projekte in Linz:

Vivir la Utopia! – Der Verein Habitat in Linz organisiert Workshops, die sich mit den wichtigsten Bausteinen in Gruppenbildungsprozessen und mit Modellen kollektiver Hausprojekte auseinandersetzen. Mit dem Projekt Hinter uns sind wir ihr des Migrantinnnenverein maiz in Linz entwerfen und verwirklichen jugendliche migrantische Frauen Strategien des Widerstands gegen ihre politische und soziale Marginalisierung. Der Verein Arcobaleno in Linz wird im Rahmen des Projekts das Gleiche in Grün den Innenhof des Begegnungszentrums im Sinne des Urban Gardening begrünen.


Weiterführende Links:

  • Übersicht der prämierten Projekte: Link
  • Die Innovationstopf-Jury: Link
  • Was ist der Innovationstopf? Link
  • Was ist die KUPF? Link
  • Bildmaterial (frei verwendbar): Link

PA: Das Netzwerk der freien Kulturinitiativen in OÖ wächst auf 142 Mitglieder und tritt mit neuem Vorstand an

Presseinfo vom 25.02.2014: Schrumpfende Kulturbudgets und verschärfte Arbeitsbedingungen lassen die freie Szene in Oberösterreich weiter zusammenrücken: Nach ihrer jährlichen Mitgliederversammlung am 9. Februar kann die KUPF nun auf 142 Mitglieder verweisen. Elf Neuzukömmlinge verstärken das Netzwerk.

Schrumpfende Kulturbudgets und verschärfte Arbeitsbedingungen lassen die freie Szene in Oberösterreich weiter zusammenrücken: Nach ihrer jährlichen Mitgliederversammlung am 9. Februar kann die KUPF nun auf 142 Mitglieder verweisen. Elf Neuzukömmlinge verstärken das Netzwerk.


Die neuen KUPF-Initiativen sind breit gestreut, alte Hasen drängen ebenso wie junge Initiativen in die KUPF. „Besonders freut es uns, dass die international so erfolgreiche Arge Zimbabwe nach 15 Jahren Arbeit in die KUPF kommt“, so Klemens Pilsl vom KUPF-Team. „Neue Vereine wie das Gemeinschaftsatelier luft*raum aus Linz oder die oberösterreichischen OTELOS hingegen stehen für ein neues Selbstverständnis in der Kulturarbeit. Es geht dabei oft um gemeinsame Ressourcen und Zukunftsvisionen, das reine Veranstalten von Kunst & Kultur rückt in den Hintergrund.“

Gemeinsam mit den neuen Mitgliedern tritt auch ein neuer Vorstand an. Während Sabine Stuller (Rother Krebs, Linz) und David Guttner (IG KIKK Kärnten) nach langen Jahren wehmütig die KUPF verlassen, können mit Katja Bankhammer (OTELO Vöcklabruck) und Valentin Schachinger (Kulturklub Eferding) zwei Neuzugänge begrüßt werden.
Damit ist das KUPF Team weiterhin mit ExpertInnen der praktischen Kulturarbeit in OÖ gut aufgestellt. „Wir sammeln und verteilen das Wissen und den Erfahrungsschatz aus rund 30 Jahren initiativer Kulturarbeit in OÖ“, sagt Geschäftsführer Richard Schachinger, „Unsere Kulturinitiativen sind wichtige Impulsgeberinnen und garantieren mit ihrem Engagement die kulturelle Nahversorgung in den Regionen. Alleine im Jahr 2012 haben sie über 2.300 Veranstaltungen durchgeführt und hierfür 168.500 ehrenamtliche Stunden geleistet. Grundlage dieses Engagements ist der Wille zur kulturellen Gestaltung und gesellschaftlichen Mitsprache.“

  • Infotext Mission Statement KUPF: LINK 
  • Aktuelle Mitgliedsliste KUPF: LINK
  • Rückfragen an Klemens Pilsl & Richard Schachinger: (0732) 79 42 88, kupf@kupf.at

PA: Kulturschaffende im Rampenlicht – Hohe Anerkennungen für Kulturarbeit in Oberösterreich

Ebensee. Enns. Linz. Vöcklabruck. Vom „Goldenen Ehrenzeichen“ der Republik Österreich bis hin zum Integrationspreis der Stadt Linz: Die KUPF-Kulturplattform OÖ ist sehr erfreut über die hohe Anerkennung, die jüngst ausgewählten Mitgliedern ihres Netzwerks zuteil geworden ist.

Kulturarbeit leistet einen wertvollen Beitrag für das Zusammenleben. Kulturschaffende wissen selbst am besten, dass dieses Engagement auch mit Hürden verbunden ist. Hürden, von denen sich die folgenden Personen und Vereine nicht beirren haben lassen und nun anerkennende Wertschätzung erfahren: Rosa Gitta Martl ist Gründerin des Vereins „Ketani“ und setzt sich seit Jahren mit großem Einsatz und Mut für die Anliegen und Rechte der Roma und Sinti in Österreich ein. Vergangenen Montag bekam Rosa Gitta Martl von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, vertreten durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landeshauptmann-Stv. Josef Ackerl, das „Goldene Ehrenzeichen“ der Republik Österreich verliehen.

 

Mit Klaus Wallinger vom „Kino Ebensee“ und Susanne Seifert von „d’Zuckerfabrik Enns“ wurden unlängst zwei langjährige Kulturschaffende vom Land OÖ der Konsulententitel für Kulturpflege verliehen. Eine Auszeichnung, die zuvor im Bereich der freien Kulturszene lediglich dem KUPF- und „Festival der Regionen“ Mitbegründer Franz Prieler zuteil geworden ist. Weiters bekommt Ende November der Verein „Kunst- und Kulturhaus Vöcklabruck“ den kleinen Landespreis für initiative Kulturarbeit überreicht. Nach jahrelanger Raumsuche und erfolgreicher Bausteinaktion ist es den Kulturschaffenden an der Vöckla gelungen, ein altes Krankenhaus in ein „Offenes Kulturhaus“ umzuwandeln. Darüber hinaus überreichte die Stadt Linz den Integrationspreis u.a. an „Pangea – Interkulturelle Medienwerkstatt“, „acrobaleno – Verein Begegnung“ und „qujOchÖ“ gemeinsam mitmigrare. Die KUPF-Kulturplattform OÖ ist erfreut über diese Würdigung durch offizielle Stellen und gratuliert herzlich!

PA: EU forciert regionale Kulturarbeit – Land OÖ leider (noch) nicht

KUPF – Kulturplattform Oö ortet Chance für regionale Kulturentwicklung durch LEADER-BürgerInnenbeteiligung.„Es mag paradox klingen und dem entgegenstehen, was ansonsten gerne im Boulevard über Brüssel steht: Aber während das Land OÖ und viele Gemeinden die Kulturförderungen kürzen, setzt die EU auf regionale Kulturarbeit,“ sagt Richard Schachinger, Geschäftsführer der KUPF. Warum das so ist, ist naheliegend: Kulturarbeit hat nachweisbar positive Effekte für ländliche Gebiete. Oft bereitet Kulturschaffen den kreativen Boden, der sich als besonders fruchtbar und innovativ erweist.

Für die EU bedeutet Regionalpolitik auch Kulturpolitik. Darum sieht das Förderprogramm zur ländlichen Entwicklung (LEADER) einen eigenen Kulturbereich vor. LEADER ist für Kulturschaffende interessant, weil es eine nachhaltige Entwicklung abseits urbaner Zentren anregen und unterstützen kann. Die KUPF sieht nicht nur Entwicklungspotential für die Regionen, sondern auch für die Projektauswahl: Erhebungen zeigen, dass sich viele Kulturprojekte an touristischen Themenwegen oder landwirtschaftlichen Genussangeboten orientieren. „Anscheinend haben Kulturideen dann eine bessere Realisierungschance, wenn ihnen quasi ein landwirtschaftlicher Rucksack umgehängt wird. Wir sind überzeugt, dass so das kreative Potential nicht ausgeschöpft werden kann. Eine Kurskorrektur ist daher notwendig,“ sagt Dr.in Julia Müllegger vom KUPF-Vorstand.

Ein Appell, der sich in besonderem Maße an den zuständigen Landesrat Hiegelsberger richtet. Dieser zeigte erst kürzlich bei einer Pressekonferenz das Potential von LEADER auf, reduzierte das Kulturschaffen allerdings auf rein touristische Zwecke. Der große Vorteil von LEADER ist, dass die Bevölkerung nachweislich eingebunden werden muss. Das soll für den neuen LEADER-Zeitraum von 2014 bis 2020 stärker als bisher gelten. „Wer innovative Kulturideen hat und mit ihrem Potential überzeugen kann, hat gute Chancen auf Realisierung – ganz ohne Landwirtschaft. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um beim LEADER-Verein vor Ort vorstellig zu werden und sich über die nächsten Schritte zu erkundigen,“ sagt Richard Schachinger.

PA: Subventionsablehnung für Alten Schl8hof und Waschaecht Wels

Gestern hat laut Stellungnahme der Welser Stadtsenat mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP eine Förderung aus dem Jugendbudget für den „Alten Schl8hof“ und den Kulturverein „Waschaecht“ abgelehnt. Als Grund für diesen Schritt wird das kritische und hinterfragende Wesen der beiden Kulturinitiativen genannt.

Für die KUPF-Kulturplattform OÖ ist diese Vorgehensweise inakzeptabel, zumal die genannten Initiativen seit Jahren als erfolgreiche Vorzeigebeispiele für kulturelle Nahversorgung auf höchstem Niveau gelten. Die internationale Strahlkraft einerseits und das lokale Einbinden von Bevölkerungsgruppen andererseits machen sie zu modernen und partizipativen Motoren des urbanen Zusammenlebens in Wels.

Als niveaulos muss der kolportierte Grund für diese Kürzungen bezeichnet werden: Die kritische Haltung der Initiativen gegenüber politischen Entwicklungen in Wels. Dabei ist es höchste und nobelste Aufgabe des Kultur- und Kunstschaffens, sich kritisch und nachhaltig in gesellschaftliche Entwicklungen einzumischen – ein Recht, das übrigens auch von der österreichischen Verfassung geschützt ist!

Die KUPF fordert die Welser ÖVP und FPÖ auf, sich derart kunstfeindlichen Tendenzen nicht weiter hinzugeben und das Förderwesen nicht für politische Scharmützel zu gebrauchen. Es kann nicht sein, dass Kulturvereine zum Spielball parteipolitischer Interessen und dadurch in ihrer Existenz gefährdet werden.

PA: Subventionsentzug für servus.at

Die KUPF als Interessensvertretung hat derzeit mit vielen Kürzungen zu tun. In kulturpolitisch schlechten Zeiten vermutlich nicht überraschend.

Größtmögliche mediale Aufmerksamkeit verdient aber eine aktuelle Kürzung, die weite Teile des freien Kunst- und Kulturbetriebs der Region Linz betrifft: Das Kunstministerium hat soeben beschlossen, die jährliche Programmförderung für die Linzer Netzkultur-Initiative servus.at beinahe zu halbieren.

servus.at ist das elektronische Rückgrat der vielfältigen, florierenden Linzer Kunst- & Kulturszene. Ein Kaputt-Kürzen von servus.at hat katastrophale Folgen für viele Linzer Kulturinitiativen, auch für die KUPF. Denn servus.at ist kein Dienstleister, sondern ein kultureller Player, dessen Leistungen für andere Kunstschaffende vom freien Markt nicht abgedeckt werden können.“ (Klemens Pilsl / KUPF, Soziologe).

Zusätzlich zum Verlust von Daten, Medienkompetenz und kulturellem Know-How käme noch ein finanzielles Fiasko für viele Linzer Kulturschaffende hinzu: Der Umstieg auf kaum geeignete kommerzielle IT-Strukturen würde den Förderbedarf in Linz schlagartig vervielfachen. Die Lücken wären kaum aufzufüllen.“ (Tamara Imlinger / KUPF, Historikerin)

Etliche der betroffenen Vereine und Initiativen sind in der KUPF organisiert. Die KUPF protestiert daher energisch gegen den Subventionsentzug für servus.at – zu viele Kulturschaffende und Initiativen sind davon existenziell betroffen. Denn gerade ein ressourcenschonendes, hochvernetztes und erfolgreiches Projekt wie servus.at verdient größtmögliche Unterstützung – schließlich verhilft es einer gesamten Szene zu leistbarer digitaler Grundversorgung und schont damit die Kulturbudgets. Auch die KUPF selbst vertraut seit vielen Jahren auf servus.at und wäre von den Subventionskürzungen direkt und in hohem Maße betroffen.

Das BMUKK hat jahrelang den Betrieb dieser Einrichtung ermöglicht – servus.at jetzt aufzugeben, hieße die freie Linzer Kunstszene in die digitale Provinz zurückzuführen.“ (Klemens Pilsl, KUPF)

 

Info servus.at:
servus.at ist seit 1996 der digitale Nahverorger schlechthin für die Linzer Kunst- und Kulturszene: viele namhafte Initiativen wie KUPF, KAPU und Radio FRO, aber auch Einzelpersonen wie der Linzer Ausnahme-Komponist Peter Androsch vertrauen bezüglich ihrer Internetpräsenz auf servus.at. Dort werden IT-Struktur, Email-Adressen, Mailinglisten, unlimitierter Speicherplatz, Webseiten und vieles mehr für den alltäglichen Kunst- und Kulturbedarf zur Verfügung gestellt. servus.at

Info KUPF:
Die KUPF ist die Kulturplattform OÖ. Sie ist die Interessensvertretung und Anlaufstelle für über 130 freie Kunst- & Kulturinitiativen in Oberösterreich. Die KUPF ist eine kulturpolitische NGO mit dem klaren Ziel, die Rahmenbedingungen für freie, initiative Kulturarbeit in OÖ gemeinsam mit deren ProtagonistInnen abzusichern und beständig zu verbessern. ->kupf.at

Pressematerialien

Pressefotos KUPF: https://kupf.at/organisation/presse/pressefotos
Logos etc: https://kupf.at/organisation/presse/logos
Pressetext als PDF: https://kupf.at/pa_servus_at_Kuerzungen_kp.pdf

KUPF-Netzwerk wächst auf 134 Mitglieder!

Vergangene Woche entschied die jährliche KUPFversammlung („KUPFsonntag“) im OTELO Vöcklabruck über die erfreuliche Aufnahme von einem Dutzend neuer Mitglieder in ihr Netzwerk. Damit erhöht sich die Anzahl der Mitglieder auf insgesamt 134 Kulturinitiativen.

Die neuen Initiativen sind über ganz Oberösterreich verstreut und bringen mit ihren Schwerpunkten wie urban art oder offenen Werkstätten auch frischen Wind in das Netzwerk. Allesamt sind sie wichtige ImpulsgeberInnen und stützen mit ihrem Engagement die kulturelle Nahversorgung in den Regionen. Neben ihrer Tätigkeit als VeranstalterInnen und VermittlerInnen zeitgenössischen Kulturschaffens liegt ihnen der Wille zur kulturellen Gestaltung und gesellschaftlichen Mitsprache zu Grunde.

Für uns kommt die hohe Zuwachsrate nicht überraschend. Die Verschlechterung der Fördersituation erhöht das Interesse an Zusammenhalt und politischer Organisierung. 134 Mitgliedsinitiativen geben der KUPF den notwendigen Rückhalt, für die Forderungen der freien Kulturszene einzutreten. Ein starkes Netzwerk im Kampf für bessere Rahmenbedingungen und gegen die Unverhältnismäßigkeiten im Kulturbudget ist notwendiger als je zuvor“, sagt die wiedergewählte KUPF-Vorsitzende Nicole Honeck.  

Die KUPF wird die verantwortliche Politik weiterhin auffordern, die Kürzungen nicht einseitig zu Lasten jener vorzunehmen, die sich – vermeintlich – nicht wehren können. Der logische und beschlossene Arbeitsschwerpunkt für das kommende Jahr bildet die Arbeit an Strategien zur Stärkung regionaler Kulturarbeit.

 

Unsere neuen Mitglieder:

InitiativeWeb
Bongo Flavourhttp://www.bongoflavour.at.st
EFKK – Eferdinger Kulturklubhttp://www.efkk.at
KEK – Krenglbach erlebt Kulturhttp://www.facebook.com/KrenglbachErlebtKulturKEK
KIA – Kulturinitiative Aurachhttp://www.facebook.com/Kulturinitiative-Aurach/
Kraut & Ruamhttp://www.facebook.com/KRAUT-und-RUAM/
NH10http://www.enhazehn.at
Original Linzer Wortehttp://linzerworte.blogspot.co.at
Otelo Ottensheimhttp://www.otelo.or.at
Otelo Vöcklabruckhttp://www.otelo.or.at
Otelo Vorchdorfhttp://www.otelo.or.at
PA Eventshttp://www.pa-events.at
Soul Flavourhttp://www.soulflavour.at

 

PA: Beschämende Angriffe der FPÖ gegen oö Zeitkultur

Die hiesige FPÖ holt derzeit weit aus: nachdem ein Mühlviertler FP-Gemeinderat die HOSI Linz „hinter die VOEST“ schicken möchte – dort waren Nebenlager des KZ Mauthausen installiert – legt nun der Linzer Stadtrat Wimmer nach. Der FP-Mandatar greift derzeit in einer Presseaussendung zwei international agierende und erfolgreiche Kulturinitiativen aus Linz an. Als Vorwand dient ihm offenbar ein ehrenamtlich betriebenes Online-Projekt zur Sichtbarmachung von Überwachung im öffentlichen Raum; die verwendeten Zahlen und Behauptungen entsprechen nicht den Tatsachen.

Beunruhigend ist besonders der aggressive und hetzerische Tonfall der Herren – die  bezeichnende Wortwahl sowie die laue Argumentation sind politischer Mandatare unwürdig.

Dieser Niveau-Limbo ist beschämend, die Vorwürfe sind haltlos.