Presseaussendung der Kulturplattform Oberösterreich – KUPF OÖ vom 10. März 2020

Corona-Virus: KUPF OÖ fordert Unterstützung für Kultureinrichtungen wegen Veranstaltungsverbot

Corona Stamp Temporarily Closed

Das nun in Kraft tretende Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 100 BesucherInnen indoor bzw. 500 BesucherInnen outdoor trifft den Kultursektor hart. Besonders die gemeinnützigen Kulturinitiativen sind aufgrund der ohnehin prekären Finanzsituation stark gefährdet. Die KUPF OÖ fordert die Kulturpolitik auf, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, um die finanziellen Folgen abzufedern und damit eine drohende Konkurs- und Kündigungswelle abzuwenden.

KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter: „Im Schnitt organisieren unsere Mitglieder 50-70 Veranstaltungen pro Woche. Ein guter Teil davon ist vom neuen Veranstaltungsverbot betroffen. Viele der Veranstaltungssäle haben ein höheres Fassungsvermögen als 100 Personen, darunter können Veranstaltungen auch kaum kostendeckend organisiert werden. Die Folgen des Veranstaltungsverbots können verheerend sein: Die Fixkosten in Form von Mieten, Betriebskosten und Personal laufen ja weiterhin, auch sind bereits viele Veranstaltungen fertig organisiert und Verträge abgeschlossen. Nächste Woche findet in Linz das NEXTCOMIC-Festival statt, im April das Crossing Europe Filmfestival mit mehr als 23.000 BesucherInnen. Diese Festivals brauchen besondere Unterstützung. Sollte das Verbot sich noch in den Sommer ziehen, wird es natürlich eine ganze Reihe an Outdoor Großveranstaltungen treffen.“

Die KUPF OÖ fordert von den Förderstellen des Bundes, Landes OÖ und den Gemeinden die Umsetzung folgender Maßnahmen:

1) 100%ige Verlustabdeckung bei der Absage oder Verschiebung von Kulturveranstaltungen

2) Kulanz bei der Abrechnung von Förderungen, wenn Veranstaltungen, Programme und Projekte wegen dem Verbot gar nicht oder nur teilweise umgesetzt werden konnten

Bei einer Podiumsdiskussion der KUPF OÖ am gestrigen Montag haben Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek, ÖVP OÖ Kultursprecherin Elisabeth Manhal und die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer signalisiert, dass sie sich eine solche Unterstützung im Notfall vorstellen können. Die KUPF OÖ ist daher hoffnungsfroh, dass dem nun rasch konkrete Zusagen folgen.

Diesenreiter abschließend: „Das Veranstaltungsverbot ist angesichts des menschliche Leids des Coronavirus nachvollziehbar. Das Schicksal des Kulturbereichs ist angesichts dessen eine Nebenbaustelle, aber dennoch ist es wichtig, dass wir auch diesen Sektor der Wirtschaft vor den Folgen des Coronavirus schützen. Die KUPF OÖ als Dachverband von über 160 Kulturinitiativen wird seine Mitglieder bestmöglich bei der Umsetzung des Veranstaltungsverbots unterstützen.“