Der Staat als fördernde Instanz. (IKM & FOKUS)

Symposion zur Förderpraxis der öffentlichen Hand, durchgeführt vom IKM – Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft, Wien.
Datum: Freitag, 19. November 2004, 9:15 – 21:00, Ort: Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

 

Die Beziehungen zwischen Staat und Kultursektor sind vielfältig. Neben der Gesetzgebung, die die rechtlichen Rahmen für diesen Sektor festlegt, agiert der österreichische Staat als zentrale ökonomische Instanz. Der Bund gibt jährlich ca. 750 Mio. Euro für diesen Bereich aus (das sind etwa 42% der gesamten öffentlichen Kulturausgaben). Mit seinen ökonomischen Aktivitäten setzt der Staat bestimmte Strukturen durch, welche die Gesamt­landschaft des österreichischen Kultursektors prägen.

Die Tagung will sich mit der Rolle des Staates als fördernde Instanz unter zwei Aspekten befassen:
 

  • Erstens wird die Frage nach Verfahrensregeln im Umgang mit einzelnen Förderungsansuchen gestellt.
  • Zweitens wird die Gesamtverteilung öffentlicher Mittel für kulturelle Zwecke analysiert.

 

Die Praxis der Kulturpolitik und Kulturverwaltung wird in Hinblick auf ihre Verfahren (Transparenz und Verlässlichkeit) und ihren Output (Selektionslogik und teleologischer Aspekt) analysiert. Politisches Handeln geht in Demokratien stets mit der Idee der Verantwortung der politischen RepräsentantInnen gegenüber den BürgerInnen einher.

Die Tagung geht der Frage nach, inwieweit diese demokratische Grund­forderung im Bereich der Kulturpolitik verwirklicht ist. Einerseits wird die Allokation öffentlicher Mittel in der Kulturpolitik inhaltlich analysiert, anderer­seits das Verhältnis zwischen Staat und SubventionswerberInnen formal untersucht. Auf der Grundlage dieser Problemstellungen soll ein Dialog zwischen Politik, Wissenschaft (systematische Beobachtung des politischen Handelns) und Öffentlichkeit vorangetrieben werden.

Mehr Informationen auf der Homepage der VeranstalterInnen: http://www.mdw.ac.at/

Wahlkultur – Kulturwahl

Eine Diskussionsveranstaltung zum Themenfeld „Kultur-(Förder-)Politik“. Veranstaltet von der KUPF – Kulturplattform OÖ und dem Kulturrat Österreich

 

Mi., 27. September 2006, 19.00 Uhr; Kunstuniversität Linz, Hörsaal 1, Hauptplatz 8, 4010 Linz

„Salbungsvoll und inhaltsleer“ – so könnte der Punkt Kultur in den Wahlprogrammen der österreichischen Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2006 bezeichnet werden. Wieder wird gewählt, und wieder wird Kultur kein Thema sein, weil diese in den Gedankengängen österreichischer Parteien doch nur Repräsentationsfläche ist.

Kultur ist aber immer Querschnittsmaterie, zieht sich durch viele Bereiche durch, mischt sich ein und setzt entscheidende Punkte für eine gesellschaftliche Weiterentwicklung!

Für diese Arbeit braucht es Rahmenbedingungen, die die Kulturpolitik zu schaffen hat. Rahmenbedingungen die ein adäquates, kontinuierliches Arbeiten der Kunst- und Kulturschaffenden ermöglichen.

Dabei geht es für die Kunst- und Kulturschaffenden auch um Förderungen die diese Arbeit ermöglichen. Aber genau diese Förderungen sind es, die die Macht der herrschenden PolitikerInnen determinieren. Ein unauflösbarer Widerspruch?

Seit Jahren gibt es Vorschläge von Seiten der AktivistInnen und kulturpolitischen NGO’s wie eine Reform des Förderwesens, wie verbesserte Rahmenbedingungen auszusehen haben. Und wieder einmal besteht die Chance im Rahmen einer Wahl für diese Forderungen vehement einzutreten.

AktivistInnen, PraktikerInnen der freien, autonomen Kulturarbeit werden anlässlich der Nationalratswahl 06 die Problemfelder staatlicher Kulturpolitik beleuchten, Ansätze für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen diskutieren, und den Stand der Erfüllung der zentralen Forderungen beleuchten.

Es diskutieren:
Andrea Mayer-Edoloyei (FIFTITU%)
Betty Wimmer (KV KAPU)
Wolfgang Steininger (LocalBühne Freistadt, Moviemento)

Elisabeth Mayerhofer (Kulturrat)

Moderation: Rubia Salgado (maiz)

Anlässlich der Nationalratswahlen am 1. Oktober 2006 bringt der Kulturrat Österreich, der Zusammenschluss der Interessenvertretungen von Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden, eine Zeitung heraus, in welcher Kulturpolitik als Querschnittsmaterie ins Blickfeld gerückt wird. Begleitend zur Herausgabe der Zeitung finden in den Bundesländern Diskussionsveranstaltungen statt.

5. Kulturpolitisches Kamingespräch: Was macht die Medienstadt?

Di. 27. September 2005, 19:30, KunstRaum Goethestrasse, Goethestrasse 22, 4020 Linz

Vollmundig erklingt in Oberösterreich die Ankündigung eine Reform der Medienförderung durchzuführen!

Ein Realitäts-Check muss erkenn lassen, dass eine solche Reform
1. dringend notwendig ist
2. vielleicht schon zu spät kommt

Medieninitiativen, KünstlerInnengruppen fristen ein Schattendasein, der Diskurs wird von anderen gestaltet, von den Big-Players dieses Landes bzw. der Landeshauptstadt.

Für die freien Initiativen und Gruppen steht die Absicherung der Rahmenbedingungen im Vordergrund, und die Diskussion über die Prozesse und Strukturen die sie sich selbst geben.

Linz bekennt sich im Kulturentwicklungsplan zur VorreiterInnenrolle, zur Medienstadt. Die formulierten Ziele:
– Konsequente und nachhaltige Förderung der kulturellen Schwerpunkte Technologie und Neue Medien, Offene Räume und Kultur für alle und Freie Szene.
– Ausbau der Medienwerkstatt Linz und die verstärkte Förderung von unabhängigen Medienzentren durch Bund, Land OÖ. und Stadt Linz angestrebt.

Auf der Habenseite der Erfolgsbilanz wird hingegen der Ausbau der Kooperation
zwischen Ars Electronica Center, dem Ars Electronica Future Lab und der Kunstuniversität
Linz wurde verbucht.

Wie sieht es aus?
Sind die Erwartungen der freien Gruppen zu hoch?
Kann eine Stadt – die sich den Titel Medienstadt verliehen hat – mit diesem Status Quo international konkurrenzieren?
Wo findet sich die vielgepriesene Medienkunst in dieser Stadt?
Welche Modelle können Vorbild bzw. Anreiz für Linz interessant sein?
Was brauchen die freien Medieninitiativen und KünstlerInnengruppen?

Es diskutieren:
Dr. Barbara U. Schmidt
Assistentin im Studienzweig Medientheorie am Institut für Medien der Kunstuniversität Linz

Eine VertreterIn von Times Up, Laboratory for the construction of experimental Situations (angefragt)

Moderation:
Mag.art. Brigitte Vasicek
Vertragsassistentin am Studienzweig Audiovisuelle Gestaltung am Institut für Medien der Kunstuniversität Linz. (angefragt)

Gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung.

6. Kulturpolitisches Kamingespräch: Der Standard des Verfahrens!

22. März 2006, 19:00 Uhr, KunstRaum Goethestrasse, Goethestrasse 22, 4020 Linz

Verfahren sind eine notwendige, wenn auch allein nicht ausreichende Einrichtung
der Legitimität von Entscheidungen.
(Niklas Luhmann)

Förderungen werden im Zuge von Verfahren vergeben.
Wie Luhmann sagt, sind diese Verfahren nicht alleine ausreichend, vor allem können sie aber nicht ohne die Festlegung von Standards zur Verfahrensabwicklung diskutiert werden.

Verfahrensstandards in der Kulturförderung sollten Punkte wie Transparenz, Fairness, soziale Erreichbarkeit beinhalten. Zu diesem Schluss kommt Tasos Zembylas in seiner empirischen Studie „Good Governance“ in der Kulturförderungsverwaltung.

Neben dem „bottom – up“ Prozess der Einforderung von Standards könnte aber auch auf die Einhaltung derselben unter den FörderwerberInnen geachtet werden! Lebendiger Austausch, leibhafte Auseinandersetzung!

Wie sieht es mit den Standards nun aus?
Was bedeuten Forderung nach Transparenz und sozialer Erreichbarkeit für ein Projekt wie Linz 09?
Muss sich ein derartiges Projekt mit solchen Standards beschäftigen?
Welche Strategien und Gegenstrategien können zur Erreichung dieser Standards führen?
An wen richtet sich die Forderung nach Standards nun eigentlich?

Das 6. Kulturpoltische Kamingespräch von KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und KunstRaum Goethestrasse will diesen und anderen Fragen auf den Grund gehen und wagt den Schritt vom Grossen zum Kleinen, vom Bundeskanzleramt zur Kulturhauptstadt, von der Verwaltung zur freien Szene.

Mit:
Tasos Zembylas Studium der Philosophie, Ao. Professor für Kulturbetriebslehre am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft (IKM), Universität für Musik und darstellende Kunst Wien . Verfasser der Studie „Good Governance“ in der Kulturförderungsverwaltung. Einsichten aus einer empirischen Untersuchung, 2005
Download der Studie unter:
http://kulturrat.at/agenda/transparenz/Studie_Kulturfoerderung.pdf

Otto Tremetzberger Studium der Theaterwissenschaft, Kulturmanager, Schriftsteller, Geschäftsführer Freies Radio Freistadt

Moderation:

Gabriele Heidecker: Studium der Architektur an der Kunstuniversität Linz, Architekturvermittlerin und Kulturarbeiterin, Obfrau des Vereins FIFTITU%, Vorstandsmitglied im Architekturforum OÖ und Festival der Regionen

Das Kulturpolitische Kamingespräch wird aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung gefördert. (http://www.politischebildung.at)

Linz 2009

Eine offizielle Ausschreibung für Projekte zu Linz09 wird es voraussichtlich nicht geben. Wie kann man also einreichen?

Projekte für die Europäische Kulturhauptstadt Linz 2009: Wer, wie, wo, wann?

Linz 2009 lebt von Ideen. Die Linz09 GsmbH ist daher sehr an Projektvorschlägen interessiert. Wobei auch Autorinnen und Autoren über Linz und Oberösterreich hinaus gefragt sind — aktuelle Kunst und Kultur kennt keine Grenzen. Die Einreichung von Projekten ist an keinerlei Formalitäten gebunden; es gibt keine Fristen und keine Wettbewerbsordnung.

Jeder Vorschlag wird bei Linz 2009 von einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin der Projektentwicklung bearbeitet. Kontakte und Rückfragen laufen über diese Verbindung. Derzeit sind ca. 300 Projekte in Abklärung. Ziel ist es, bis April zu einer Übersicht zu gelangen. Hier werden alle weiteren Einreichungen integriert. Eine erste Programmarchitektur von Linz 2009 wird voraussichtlich im Mai 2006 vorgestellt. Informationen dazu und zum weiteren Vorgehen mehr auf http://www.linz09.at

Süchtig nach Kulturarbeit

Mit großer Zuversicht reagiert die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich als Dachverband von 100 freien Kulturinitiativen in Oberösterreich, davon 24 in Linz, auf die Bestellung von Martin Heller für die künstlerische Leitung der Linz 2009 Kulturhauptstadt Organisations Gmbh.

Das Projekt der Kulturhauptstadt verstanden als ebenso tragfähiges wie andauerndes und fortschrittliches Grundgerüst jenseits von Lokalpatriotismus und eurozentristischen Kleingeistes und abseits dumpfer statischer Repräsentationskultur erhält durch die Wahl auf den Schweizer Martin Heller endlich die nötige Aufbruchstimmung.

Keineswegs möchte deshalb die Kulturplattform Oberösterreich in blinde Euphorie verfallen: “Es steht nun an, wichtige Fragen in der Programmatik zu diskutieren. So müssen auch so genannte gesellschaftliche Randgruppen in den Mittelpunkt des kulturellen Geschehens gelangen können. Wie können verstärkt Partizipationsmöglichkeiten von MigrantInnen in das soziale, politische wie kulturelle Leben und Entscheidungsfindungen dieser Gesellschaft geschaffen werden? Auch Gegenmodelle zu bestehenden Geschlechterkonstruktion sind unbedingt zu berücksichtigen.” so KUPF-Geschäftsführerin Eva Immervoll.

Des weiteren sollte eine starke Einbindung der Regionen in das Projekt der Kulturhauptstadt eine gewichtige Rolle spielen, nicht zuletzt um einer weiteren Verhärtung des Stadt-Land-Gefälles entgegenzuwirken.

Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kulturarbeit hat für die KUPF oberste Priorität. Kultureller Fortschritt ist immer auch mit großer Leidenschaft und einer Portion Mut verbunden, Mut zum Experiment, zu einem vielfältigen, partizipativen kulturellen Leben. Die Kulturplattform Oberösterreich freut sich auf die gemeinsame sicher spannende Herausforderung mit der künstlerischen Intendanz.

Eine Gemeinsamkeit, die “Sucht nach Kulturarbeit”, wie sie Martin Heller treffenderweise in einem Interview anführte, lässt sich bereits gegenwärtig ausmachen. Eine leidenschaftliche Sucht nach Kulturarbeit abseits durchökonomisierter, gemainstreamter und glattgebügelter Zeitgeistigkeit.

Rückfragen:
KUPF Kulturplattform Oö
Tel: 070-794288
Hofgasse 12/2
4020 Linz
mailto:kupf@kupf.at

Aktives Auftreten!

Prozess gegen die Volxtheaterkarawane geht am 1. Juni in die Finale Runde!

Als die AktivistInnen der Volxtheaterkarawane 2003 vom Festival der Regionen unter dem Motto „Die Kunst der Feindschaft“ eingeladen wurden, um ihre Arbeiten zu präsentieren, konnten von niemanden damit gerechnet werden, dass dies mit einer Gerichtsverhandlung enden würde.

Zur Vorgeschichte:
Der Beschluss beim EU-Gipfel in Thessaloniki 2003 persönliche biometrische Daten im EU-Pass aufzunehmen, bewog die Volxtheaterkarawane dazu, diese Maßnahme im Rahmen einer theatralen Aktion zu hinterfragen. Als „Als European Institute for Biometric Research“ verkleidet, verschafften sie sich Zutritt zum Lambacher Stiftsgymnasium. Zur ihrer eigen Überraschung stellten Mundhölenabstriche, die Abnahme der Fingerabdrücke und die detaillierte Erfassung der SchülerInnendaten (inkl. Bankverbindung der Eltern + Pin Code) kein größeres Problem dar.

Nach der Aktion wurde mit den Schülerinnen und Schülern über die Problematik von Überwachungssystemen diskutiert. Dieser Akt der Bewusstseinsbildung wurde vom Direktor des Gymnasiums gestört, nachdem diesem bewusst geworden war, dass es sich möglicherweise um keine staatlich genehmigte Operation handeln könnte.

Verhandlung in wenigen Tagen
„Aktives Auftreten gegen Überwachung, und ein Bewusst machen der Gefahren kann gar nicht früh genug beginnen“, meint Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich. „Gerade junge Menschen müssen auf die damit verbundenen Tücken sensibilisiert werden. Und interventionistische Kunstformen wie jene der Volxtheaterkarawane sind hier ein probates Mittel“.

4 der AktivistInnen der Volxtheaterkarawane wird nun in einem Prozess Amtsmissbrauch und Vortäuschung falscher Tatsachen vorgeworfen. „Es erscheint absurd“, so Berghammer weiter, „dass künstlerischer Interventionen, die eigentlich als politische Bildung gewürdigt werden müssen, schließlich vor Gericht mit ungewissem Ausgang für die Angeklagten enden.“

Der Prozess findet am 1.6. in Lambach statt.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Stefan Haslinger, Tel: 070-794288 oder a href=“mailto:stefan@kupf.at“ target=“sb“>mailto:stefan@kupf.at

Link: http://lambach.volxtheater.at

interkultureller Dialog?

KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und MAIZ zeigen sich verwundert über Ausschreibung des Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.

Verwunderung und Verärgerung zeigen die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und das autonome Integrationszentrum von und für Migrantinnen MAIZ ob der Ausschreibung des Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.

„Die jetzt vorliegende Ausschreibung entspricht in ihrer Schlichtheit in keinster Weise den Ideen von KUPF und MAIZ, noch findet sich darin der Vorschlag des Landeskulturbeirat“, ärgert sich Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF.

Die Initiierung eines Landespreis für Kulturarbeit von MigrantInnen wurde über Vorschlag der KUPF und des Forum Interkulturalität in das Vorschlagspaket des Landeskulturbeirat 2003 aufgenommen.
Im Vorschlag des Landeskulturbeirat wurde ein Preis für MigrantInnen gefordert, und dies unter dem Aspekt, dass hier keine Ghettoisierung, sondern eine temporär notwendige positive Diskriminierung stattfinden soll. Dieser Vorschlag wurde mit der Steigerung der Wertschätzung der Kulturarbeit von MigrantInnen, und der Akzeptanz der kulturellen Betätigung von MigrantInnen argumentiert, und so dem Landeshauptmann übergeben.

„Diese Ausschreibung hebt nahezu alles auf, was der Landeskulturbeirat gefordert hat. Abgesehen davon, dass das KünstlerInnenbild von dem gesprochen wird etwas tradiert anmutet, ist es jetzt auch möglich, dass auch Menschen die keine MigrantInnen sind einreichen können. Zudem vermisse ich die Kriterien, an denen sich bei einer Zusammenarbeit MehrheitsösterreicherInnen und MigrantInnen orientieren können. Wenn MehrheitsösterreicherInnen einreichen können, so sollte massiv auf die Rolle der MigrantInnen in den jeweiligen Projekten geachtet werden: MigrantInnen dürfen nicht in eine Alibifunktion gebracht werden!“, stellt Rubia Salgado von MAIZ fest.

Die Forderungen der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und des Forum Interkulturalität hatten beinhaltet, dass der Begriff MigrantInnen weit zu fassen ist, um auch die Kulturarbeit von MigrantInnen der zweiten und dritten Generation bzw. bereits eingebürgerter MigrantInnen zu würdigen.
In der vorliegenden Textfassung der Ausschreibung ist die Würdigung für Menschen vorgesehen, die sich besondere Verdienste um die Implementierung von Kunst mit Migrationshintergrund erworben haben.

„Was bitte ist Kunst mit Migrationshintergrund, und wie soll die Implementierung von statten gehen?, stellt Rubia Salgado die Frage. „Durch diese Aufweichung der Ausschreibungskriterien, gefährdet das Land Oberösterreich seine VorreiterInnposition im Bereich der Förderung von MigrantInnenkultur“, assistiert Berghammer.

Wieder kaputt gespart!

Kulturplattform Oberösterreich kritisiert Vergabepraxis auf kommunaler Ebene!

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich – Interessensvertretung von 100 Kulturinitiativen in Oberösterreich – arbeitet seit fast 20Jahren an der Verbesserung der Rahmenbedingungen freier, initiativer Kulturarbeit in Oberösterreich.

„Gerade der Beitrag den kleine Kulturvereine und -initiativen in einer Stadt oder Gemeinde leisten prägt das kulturelle Selbstverständnis der Kommunen. Die „kulturellen Nahversorgerinnen“ bilden die Basis für ein lebendiges und offenes Kulturklima“, erklärt Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich.

Darum blickt die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich mit Argwohn und Skepsis auf die Kulturpolitik der Stadt Wels, die durch die Methode des „Kaputt Sparen“ von sich reden macht, wie das aktuelle Beispiel der Musikwerkstatt Wels zeigt. (siehe Welser Rundschau 27.4.05).

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich weiß um die schwierige Situation mit welcher die Gemeinden konfrontiert sind, fordert aber nichts desto trotz, dass das Kulturressort nicht als erster Bereich für Einsparungen herhalten muss..

Die KUPF fordert eine Aufstockung der Ermessensausgaben für freie Initiativen, und bekräftigt ihre Forderung nach echten Demokratisierungsmaßnahmen, und Maßnahmen die die Transparenz der Fördervergabe auf der kommunalen Ebene gewährleisten.

Manfred Berghammer beharrt: „Wenn in Wels schon mehr Demokratie und Pluralismus durch die Einrichtung von Beiräten gefordert wird, im Gegenzug aber im Kulturbereich der Rotstift regiert, kann von einer ernstgemeinten Kulturpolitik nicht mehr die Rede sei“

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich wird weiterhin die kulturpolitischen Entwicklungen in den Kommunen beobachten und sich zu Wort melden, wo die Verhältnisse im Argen liegen.

Für weitere Fragen kontaktieren Sie Eva Immervoll oder Stefan
Haslinger unter: 070-794288 oder unter kupf@kupf.at

Neue Geschäftsführung stellt Arbeitsprogramm vor

Im Rahmen der KUPF-Jahrespressekonferenz am 7.April 05 stellt die neue Geschäftsführung der KUPF OÖ das diesjährige Arbeitsprogramm vor.

Die KUPF- Kulturplattform OÖ.

Seit 19 Jahren tritt die KUPF- Kulturplattform OÖ im Namen ihrer Mitglieder an, die Grundlagen und Rahmenbedingungen freier Kulturarbeit tragfähiger, sicherer und fruchtbarer zu gestalten.

Dafür arbeitet die KUPF einerseits nach innen und sorgt für Vernetzung, Unterstützung, Beratung, Weiterbildung wie auch für die gewerkschaftliche Vertretung ihrer Mitglieder. Nach außen vertritt die KUPF ihre Mitglieder gegenüber Politik und Verwaltung, und stellt mediale und gesellschaftliche Öffentlichkeit für freie Kulturarbeit her.

100 Mitgliedsinitiativen im Dachverband KUPF machen deutlich, wie notwendig kulturpolitischer Lobbyarbeit in Oberösterreich ist.

Der KUPF Vorstand:
Manfred Berghammer (KUPF Vorsitzender)
Andrea Mayer-Edoloeyi (FIFTITU%)
Mag.a Eva Schobesberger (FIFTITU%)
Katha Wagner (KIK Ried)
Mag.a Betty Wimmer (KAPU)
Dr. Andre Zogholy (qujochö)

Die neue KUPF Geschäftsführung

Seit Anfang März 2005 gibt es in der KUPF das Modell einer geteilten Geschäftsführung. Die KUPF – Kulturplattform OÖ sieht sich mit diesem ungewöhnlichen Modell durchaus als Vordenkerin. Die Entscheidung für dieses Modell liegt darin begründet, dass eine hohe kulturpolitische Durchsetzungskraft von 2 Geschäftsführerinnen erzielt wird. Darüber hinaus verfolgt die KUPF – Kulturplattform OÖ mit diesem Modell auch die Praxis, Personen ob ihrer speziellen Fähigkeiten in Bereichen einzusetzen, in welchen diese neue Ideen und Strategien einbringen können. Stefan Haslinger und Eva Immervoll, stehen für Kontinuität und Innovation in der KUPF.

Eva Immervoll:
Öffentlichkeitsarbeit, Kulturpolitik, Mitglieder
Stefan Haslinger:
Finanzen, Kulturpolitik, Gewerkschaft

Schwerpunkte des KUPF Arbeitsprogramms 2005

Aufgrund der erfolgreichen Regionaltreffen im Jahr 2004, die durchaus Signalwirkung in Richtung verstärkter Einbindung regionaler Kulturinitiativen in die KUPF hatten, wird ein Projekt angedacht, über die weiterhin stattfindenden Regionaltreffen hinaus in den verschiedenen Bezirken AnsprechpartnerInnen für die Kulturinitiativen mit guten Kontakt zur KUPF zu finden, die einerseits den persönlichen Kontakt zur KUPF aufrecht erhalten und intensivieren, und zum anderen auch die Netzwerkbildung vor Ort unterstützen. Die regionalen Kulturinitiativen können sich stärker in der KUPF positionieren und die KUPF wäre somit in den Regionen stärker präsent.
Eine Aufwertung der regionalen Kulturinitiativen und eine Aufwertung der Arbeit der KUPF bei den Kulturinitiativen könnte neben der Pflege des wichtigen, persönlichen Kontaktes als ein angestrebtes Ziel dieses Projektes betrachtet werde.

Mittelfristige Finanzierung

2004 hat gezeigt, wie notwendig eine mittelfristige Absicherung für Kulturinitiativen in Oberösterreich ist. Die – im Oktober 04 aufgehobene – 15% Budgetsperre stellte eine Verschärfung der ohnehin prekären finanziellen Situation der Kulturinitiativen dar.
Das Modell der mittelfristigen Finanzierung der KUPF – Kulturplattform OÖ, sieht vor, mittelfristige Finanzierungsverträge (mit Indexklausel) für alle interessierten oberösterreichischen Kulturinitiativen und Kulturstätten für mindestens 3 Jahre abzuschließen. Darüber hinaus muss die Möglichkeit bestehen außerhalb dieser Finanzierungsverträge um Projekt- und Strukturförderung anzusuchen.
Für die KUPF – Kulturplattform OÖ ist es selbstverständlich, dass im Rahmen mittelfristiger Finanzierungsverträge klare Vereinbarungen getroffen werden.
Das Modell der KUPF – Kulturplattform OÖ sieht deshalb auch die Möglichkeit eines steten Nachverhandelns und Überprüfens der gemeinsam vereinbarten Ziele vor.

Transparenz der Kulturförderung
Die KUPF – Kulturplattform OÖ fordert die demokratische und transparente Gestaltung der Kulturförderung. Folgende Maßnahmen müssen dafür ergriffen werden:

– Entkoppelung von Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Verteilung der Fördermittel
– verbindliche Förderkriterien

– Förderbeiräte, die verbindliche Förderkriterien ausarbeiten.
– Über Förderungen bis zu 20.000 Euro ist innerhalb von 14 Tagen nach Eintreffen der Ansuchen zu entscheiden.
– Über Förderungen, die eines Beschlusses der Landesregierung bedürfen, ist binnen eines Monats zu entscheiden.
– Wiedereinrichtung und Ausbau des Förderberichtes

Speziell auf der kommunalen Ebene erhebt die KUPF – Kulturplattform OÖ darüber hinaus die Forderung nach
– Einrichtung eines Kulturbeirates
– Einrichtung einer Kulturberatung für GemeindevertreterInnen.
– Veröffentlichung von Förderkriterien

– Veröffentlichung von Förderberichten
– Öffnung der Kulturausschüsse.

Reform der Medienförderung
Im Regierungseinkommen von ÖVP und Grünen findet sich der Wille in Zusammenarbeit mit den Betroffenen eine Reform der Medienförderung, welche eine Förderung nichtkommerzieller Medien beinhalten soll zu planen.
In diesem Zusammenhang fordert die KUPF – Kulturplattform OÖ, die Einbeziehung eines möglichst umfassenden Medienbegriffs.
Die KUPF fordert eine klassische Presseförderung zugunsten von Artikulationschancen abseits des Mainstreams umzugestalten.
Eine umfassende Medienförderung muss sowohl Strukturförderung als auch Förderungen alle Sparten (Print, Freie Radios, Web, …) beinhalten.

  • Innovationstopf 2005/06


Der KUPF Innovationstopf bemüht sich Jahr für Jahr abseits der traditionellen Kulturförderung Impulse für ausgefallene Kulturprojekte zu geben und eine transparente Vergabe der Mittel zu gewährleisten. So wurde heuer zum zehnten Mal der mit 75.000,- Euro Landesmittel dotierten Innovationstopf ausgeschrieben. Eine prominent besetzte Jury wählte bei der öffentlichen Jurysitzung aus den 44 Einreichungen letztendlich 9 Projekte aus.
Für den Innovationstopf 2006 wurde bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet die an der Themenfindung arbeitet und einen Ausschreibungstext bis Herbst 2006 formulieren wird. Als begleitende Maßnahme wird auch bei der Ausschreibung 2006 ein Projektformular beigelegt sein, das die EinreicherInnen auf Genderaspekte hin untersucht. Damit wird den EinreicherInnen der Gedanke des Gender Mainstreamings näher gebracht. Auch 2006 wird aus diesem Grund eine Beratung zur Einreichung zum Innovationstopf angeboten.

  • KUPF Position zur Kulturhauptstadt 2009


Das Positionspapier der KUPF unter dem Titel „Das Umland mitdenken“ wird auch 2005 die Arbeitsgrundlage für die vehemente Einmischung in kulturpolitische Diskurse rund um die Kulturhauptstadt 2009 sein.
Die KUPF OÖ sieht die Teilnahme grundsätzlich als Chance für Linz und Oberösterreich, will aber die Risiken die mit solch einer Teilnahme einhergeht mitbedacht wissen.

Daher fordert die KUPF vehement Vorhaltigkeit wie Nachhaltigkeit in der Kulturpolitik ein. Zu beleuchten ist nicht nur das Jahr 2009, sondern die Entwicklung bis 2008 und ab 2010. Es muss ein Konzept entwickelt werden, wie die lokale und regionale Kulturszene bereits im Vorfeld gefördert und aufgebaut werden kann, damit einer weiteren Verhärtung des „Stadt-Land-Gefälles“ entgegengewirkt werden kann und die bestehende lebendige und vielfältige Kulturszene Oberösterreichs auch nach 2009 bestehen kann.

Stefan Haslinger

Geboren 1971 in Wels, war von 1995 bis 2005 geschäftsführender Sekretär des Kulturvereins Waschaecht in Wels.
Von 2000 bis 2004 im Vorstand der KUPF- Kulturplattform OÖ.
Ausgewählte Projekte:
1987-2004: Festival „Music Unlimited“
2001: Veranstaltungsreihe „Summe=“
2002-03: Veranstaltungsreihe „Establish Cultural Worker

Eva Immervoll

Geboren 1969 in Bad Ischl hat von 1991-95 an der Universität für künstlerische Gestaltung die Meisterklasse für Visuelle Mediengestaltung besucht und 2003 den MAS- Postgraduate Studienlehrgang „Kultur- und Medienmanagement“ am ICCM in Salzburg abgeschlossen.
Von 1996 bis 03 tätig im Bereich Ausstellungsorganisation und Produktionsassistenz im O.K- Centrum für Gegenwartskunst und als freie Mitarbeiterin bei „Die Fabrikanten
„.