Quo vadis, Kulturpolitik?

 

Eine Pressemitteilung der IG Kultur Österreich vom 30. November 2006.

Während Österreich mit engelsgleicher Geduld auf die Bildung einer neuen Regierung wartet und die ersten Wahlversprechen über Bord geworfen werden, sei noch einmal folgendes in Erinnerung gerufen:

Österreich braucht endlich wieder oder erstmals eine Kulturpolitik, die im Selbstverständnis, dass Kultur nicht nur an den Polen Tradition und Kulturindustrien stattfindet, Rahmenbedingungen schafft, die gegen eine Musealisierung und Eventisierung konkrete Schritte setzt. Da nützt das wohlmeinende Bekenntnis zur Förderung regionaler Kulturinitiativen nichts, wenn stetig Infrastrukuren abgebaut und noch immer keine Mehrjahresverträge zu Verfügung gestellt werden.

Für eine adäquate Förderung zeitgenössischer Kunst- und Kulturarbeit braucht es dringend eine Erhöhung der budgetären Mittel, einer, die dem Stellenwert von Kunst und Kultur auch entspricht.

Die IG Kultur Österreich fordert daher, neben der Einrichtung eines Kunst- und Kulturministeriums, Transparenz in der Verwaltung und Fördervergabe, Mehrjahresverträge und Strukturförderungen insbesondere auch für Kulturinitiativen von MigrantInnen und feministische Projekte.

Der derzeitige Zustand – ohne Budget, und in Folge mit einem Budgetprovisorium ab Jänner 2007 und seinen Ausgabebeschränkungen – verschärft die ohnehin schon prekäre finanzielle Lage vieler Kulturinitiativen und Kunstschaffender und ist unhaltbar.

Rückfragen
IG Kultur Österreich
Gumpendorfer Str. 63b
A-1060 Wien

Tel. +43 (01) 503 71 20
Fax. +43 (01) 503 71 20 – 15

http://www.igkultur.at

 

Sofortige Umsetzung der Förderung Freier Radios! (2004)

Eine Pressemitteilung des <a href=“http://www.freie-radios.at“ target=“sb“>Verband Freier Radios Österreich</a> vom 4. Dezember 2006:  SPÖ und ÖVP übernehmen Forderungen des VFRÖ ins Regierungsprogramm.

Der Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) begrüßt die Förderung für elektronische nichtkommerzielle Medien aus Gebührensplitting im Regierungsprogramm von ÖVP und SPÖ, die vergangene Woche beschlossen wurde: „Damit wird eine zentrale Forderung des Verbands Freier Radios Österreich nach über 10 Jahren endlich verwirklicht!“, meint Helmut Peissl, Vorsitzender des VFRÖ. „Wir appellieren aber nach wie vor an die Politik, die Leistungen der Freien Radios im Interesse der Allgemeinheit auch gesetzlich zu berücksichtigen: Der Offene Zugang zu Sendeflächen im Radio, die Vermittlung von Medienkompetenz und die publizistische Ergänzung durch die Freien Radios im lokalen und regionalen Bereich muss als öffentlicher Auftrag auch im Privatradio- und KommAustria-Gesetz ausdrücklich verankert werden!“

In seinem Förderungsmodell fordert der VFRÖ jährlich mindestens 6 Mio. Euro für die 12 bestehenden Freien Radios und weitere Radioprojekte im gesamten Bundesgebiet. Dass auch kommerzielle Anbieter gefördert werden sollen, vermerkt der Kommunikationswissenschafter und Geschäftsführer der Radiofabrik in Salzburg, Wolfgang Hirner mit Skepsis: „Die Liberalisierung des Rundfunks hat bisher abgesehen vom Sektor der Freien Radios kaum zu größerer Meinungs- und Medienvielfalt geführt: Die meisten Privatradios stehen mittelbar oder unmittelbar im Eigentum führender Zeitungstitel; die Medienkonzentration in Österreich hat durch die Zulassung von bundesweitem Privatradio in der Privatradiogesetznovelle von 2004 weiter drastisch zugenommen. Öffentliche Förderungen in diesem Bereich müssen ausschließlich einer Stärkung der zentralen demokratischen Funktionen von Medien zukommen: Meinungsäußerungsfreiheit, Meinungsvielfalt und Medienvielfalt!“. Die Schaffung einer unabhängigen Medienbehörde sei auch vor diesem Hintergrund begrüßenswert.

„Die Umsetzung der Förderung für Freie Radios muss nach einer Regierungsbildung sofort in Angriff genommen werden: Die Freien Radios arbeiten seit der Streichung der Bundesförderungen durch die schwarz-blaue Bundesregierung 2001 am absoluten Limit; die Arbeit mit den österreichweit über 2500 RadiomacherInnen aus allen gesellschaftlichen Bereichen und die Aufrechterhaltung des Sendebetriebs ist derzeit weitgehend nur durch das außerordentliche persönliche Engagement der MitarbeiterInnen möglich!“, fordert Veronika Leiner vom VFRÖ.

Rückfragen:

Veronika Leiner
Verband Freier Radios Österreich
Mail: veronika.leiner@freie-radios.at
Fon: 0676 – 538 0 539
www.freie-radios.at
 

 

Offener Brief der Freien Szene Linz

 

Offener Brief von Initiativen und AktivistInnen der Freien Szene Linz an den Kulturreferenten der Stadt Linz, November 2006.

Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrter Herr Stadtrat, sehr geehrter Herr Kulturreferent Dr. Watzl!

Die Situtation in der Linzer Freien Szene ist höchst prekär. Anläßlich der anstehenden Subventionsverhandlungen zu den „Drei-Jahres-Verträgen“, aber auch im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr 2009 sehen sich Initiativen, KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen der Freien Szene dazu gedrängt, sich mittels eines offenen Briefes an Sie zu wenden.

Als Kulturreferent bekennen Sie sich im Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz medienwirksam zu einer pluralistischen Freien Szene. Auch in der Bewerbung für das Kulturhauptstadtjahr 2009 schmücken Sie sich und die Stadt Linz mit den vielfältigen Qualitäten der Freien Szene in Linz.

Ihre politische Praxis gegenüber der Freien Szene gestaltet sich aber widersprüchlich dazu: Die Freie Szene leidet nach wie vor unter grundlegenden strukturellen Mängeln. Diese äußern sich unter anderem in fehlendem Raum (Proberäume, Büros, Ateliers, Werkstätten, Präsentationsflächen, …), fehlender finanzieller Absicherung für freie Initiativen und AktivistInnen und mangelnder öffentlicher und politischer Anerkennung. Dies liegt mitunter in Ihrer Verantwortung als Kulturreferent.

Während in öffentliche Repräsentationsbauten stark investiert wird (AEC-Ausbau, Schlossmuseum, Nordico, Musiktheater …), kämpfen viele der Initiativen und AktivistInnen um Minimalbeträge und ihre Existenz. Dies liegt insbesondere in Ihrer Verantwortung als Kulturreferent.

Die gesamte Situation verschärft sich zusätzlich durch höchst prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die eindeutig auf den fehlenden Willen zur Basisfinanzierung zurückzuführen sind. Zahlreiche AktivistInnen der Freien Szene sind gezwungen unter der Armutsgrenze zu leben. Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Bezahlung der KulturarbeiterInnen stehen im extremen Ungleichgewicht zueinander. Auch hier können Sie sich einer Verantwortung nicht entziehen.

Wir fordern daher:
– Die bewußte Anerkennung der Freien Szene und ihrer Rolle für die Stadt
Linz — nicht nur am Papier!
– Die langfristige und nachhaltige Struktursicherung der Freien Szene
jetzt sofort, im Jahr 2009 und darüber hinaus!
– Mittelfristige Förderverträge in ausreichender Höhe für alle
kontinuierlich arbeitenden Initiativen, KünstlerInnen und
KulturarbeiterInnen!

– Klare Festschreibung und Handhabung, dass Summen in mittelfristen
Förderverträgen als Mindestsummen und nicht als feststehende
Höchstsummen anzusehen sind!
– Transparente und nachvollziehbare Subventionsentscheidungen!
– Die Öffnung von bestehenden Räumen und die Schaffung neuer Räume für
lokale KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen!
– Humane Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung für
KulturarbeiterInnen gemäß ihrer Qualifikation und Arbeitszeiten!
 

Linz, 23.11.2006

UnterzeichnerInnen:
a.s.a.p www.asap-lab.org
Die Fabrikanten www.fabrikanten.at
FIFTITU% — Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst&Kultur www.fiftitu.at
FRO – Freies Radio OÖ www.fro.at

IFEK – Institut für erweiterte Kunst www.ifek.at
IG Kultur www.igkultur.at
KAPU www.kapu.or.at
KUPF – Kulturplattform OÖ kupf.at
Linzer frühling www.linzer-fruehling.at
maiz www.maiz.at

Medea www.servus.at/medea
Moviemento www.moviemento.at
Pangea www.pangea.at
qujOchÖ www.qujochoe.org
Servus.at www.servus.at
Social Impact www.social-impact.at

Stadtwerkstatt www.stwst.at
Tonträger Reords www.trontraeger-records.com
Transpublic www.transpublic.at
Wunderkinder KG www.wunderkinderkg.com
Zach Records www.zach-records.com

Aileen Derieg (Übersetzerin im Kunst- und Kulturbereich)

Andre Zogholy (qujOchÖ, stv. Vorsitzender Linzer Stadtkulturbeirat,
Vorstandsmitglied Kulturplattform Oberösterreich)
Rudolf Danielczyk, MBA (Kulturarbeiter, dzt. Wien)

Forderungen an die Kunst- und Kulturförderpolitik

Verzögerung der Regierungsbildung gefährdet Planungssicherheit! Eine Pressemitteilung des Kulturrat Österreich

 

Wenn SPÖ und ÖVP in dieser Woche erneut ihre Verhandlungen zur Bildung einer großen Koalition aufnehmen, werden auch wichtige Entscheidungen für die österreichische Bundeskulturpolitik getroffen.

Die Verantwortung für die Kunst-, Kultur- und Medienentwicklung darf dabei nicht zum Spielball der Ressortverteilung werden, sondern es bedarf einer Verankerung in einem eigenständigen Ministerium, wie es von den Kunstschaffenden seit langem gefordert wird. Die Qualität und Weiterentwicklung der österreichischen Kunst-, Kultur- und Medienlandschaft wird nicht zuletzt von einer angemessenen, d.h. deutlich erhöhten budgetären Ausstattung abhängen. Für die zeitgenössische Kunst fordert der Kulturrat Österreich eine Erhöhung des
Budgets auf 0,5% des Staatshaushaltes.

Ein besonderes Augenmerk hat der Transparenz und der Zuverlässigkeit der Kunst- und Kulturförderung zu gelten. Angesichts der mit der Regierungsbildung verbundenen Verzögerung der Budgeterstellung befürchtet der Kulturrat Österreich Finanzierungsengpässe für zahlreiche Institutionen und Projekte. Aus diesem Grund fordert der Zusammenschluss
der Interessenvertretungen Planungssicherheit durch einen raschen Abschluss, damit die Sicherstellung der Fördergrundlagen keine Einbrüche erleidet.

Die offenkundig parteipolitisch motivierte Besetzung der Kunstsektionsleitung durch den vormaligen ÖVP-Kabinettschef im Kunststaatssekretariat Helmut Wohnout ist in dieser Hinsicht ein fatales Signal. Sowohl auf politischer wie auch auf Verwaltungsebene bedarf es kompetenter Personen, die das Vertrauen der Kunst- und Kulturschaffenden genießen und die notwendigen Verbesserungen in Angriff nehmen. Die neue Regierung ist angehalten, diesen Erfordernissen Rechnung zu tragen und bei Personalentscheidungen auch für Genderbalance zu sorgen.

Kulturrat-Zeitung Online:
http://kulturrat.at/debatte/zeitung

Kulturrat-Zeitung Download (PDF-File)
http://kulturrat.at/debatte/zeitung/printkulturrat.pdf

Rückfragen
Martin Wassermair
Mobil: +43 (676) 309 49 86

Kontakt
Kulturrat Österreich
Gumpendorfer Str. 63b
A-1060 Wien
mailto:contact@kulturrat.at
http://kulturrat.at

7. Kulturpolitisches Kamingespräch

Das 7. Kulturpolitische Kamingespräch versteht sich als Auftakt einer mehrteiligen Reihe, die sich mit den Grenzen und der Durchlässigkeit von Kunst und Kultur hin zu anderen gesellschaftlichen Bereichen beschäftigt.

 

Mi, 8. November 2006, 19.30 Uhr, KunstRaum Goethestrasse

Die Reihe „Kulturpolitisches Kamingespräch“ ist eine Kooperation zwischen KunstRaum Goethestrasse und KUPF-Kulturplattform OÖ.

MIT:
Susanne König – UdK Berlin
Christoph Nebel – Kunstuniversität Linz
Moderation: Roswitha Kröll, Künstlerin und Kulturwissenschafterin Linz
 

Die Auftaktveranstaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die Zugangsmöglichkeiten für KünstlerInnen im sozialen Feld zu untersuchen. Es wird ein Einblick in universitäre Ausbildungsangebote für Kulturschaffende und KünstlerInnen gegeben, die über den künstlerischen Produktionsprozess hinaus auch gesellschaftliche Bezüge herstellen.
Die Universität der Künste, Berlin bietet diesbezüglich seit Jahren das Postgraduale Master-Studium „Kunst im Kontext“ an. Sowohl die künstlerische Begabung, als auch ein spezifisches Interesse, hohe persönliche Kommunikationsfähigkeit und besondere Belastbarkeit sind dabei grundlegende Voraussetzungen, ebenso wie die Notwendigkeit, die künstlerische Arbeit in den unterschiedlichen Bezugsfelder immer wieder neu zu begründen. Das Institut für Kunst im Kontext steht in vielfältigen Kooperationen mit kulturellen Einrichtungen in Berlin sowie in ganz Deutschland, pflegt zahlreiche internationale Kontakte u.a. zur Kunstuniversität Linz und bietet den Studierenden so zahlreiche Möglichkeiten zur Erprobung der eigenen Arbeit in der Praxis.

Welche Erfahrungen haben die Lehrenden und Studierenden des Instituts in ihren Projekten hinsichtlich des Anspruchs des gesellschaftlichen Bezugs ihrer künstlerischen Arbeit gemacht? Welche Praxismodelle wurden erprobt? Gibt es ein langfristige Kooperationen und nachhaltige Ergebnisse? Unter welchen finanziellen Rahmenbedingungen wird das künstlerische Arbeiten seitens der FördergeberInnen gesetzt? Wie weit werden diese Projekte von öffentlicher Hand unterstützt, im Kunstkontext und seitens der Öffentlichkeit wahrgenommen, wie akzeptiert?
Wie ist die Situation der Linzer Kunstuniversität? Gibt es Ansätze für Ausbildungsmöglichkeiten von Studierenden mit erhöhten gesellschaftlichen Bezug?

Susanne König
E-Mail: koenig.susanne@web.de
Susanne König ist wissenschaftliche Assistentin am Kunstverein Braunschweig. Sie studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Stuttgart und Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Seit 2001 promoviert sie bei Prof. Dr. Wolfgang Kemp an der Universität Hamburg über das Thema Analyse des Museumsprojekts ‚Musée d‘Art Moderne, Département des Aigles‘ von Marcel Broodthaers in seinem kulturellen, sozialen und politischen Diskurs. Veröffentlichungen unter anderem in H-ArtHist, Neue Review und Texte zur Kunst.
 

Mag.a art Roswitha Kröll
geboren 1974. Künstlerin und Kulturwissenschafterin. Kunst- und Kulturarbeiterin. Angestellte und freiberufliche Tätigkeiten in kunst- und kulturwissenschaftlichen sowie -praktischen und -politischen Bereichen. Aktivistin bei Radio FRO. Besondere Interessensgebiete: Politische Kunst- und Kulturarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Kunsttheorien und Gender Studies, Feministische Forschung und Praxis, Kunst- und Kulturvermittlung, Recherchetätigkeit, Reisen, Medienarbeit, Redaktionelle Arbeiten, Radiomachen.

VolxTheaterkarawane / „Biometrie“prozess

Mittwoch, 19. Oktober 2005:
Das absurde Gerichtsspiel mit der VolxTheaterkarawane geht in die letzten Runden.

Im Rahmen des Festivals der Regionen 2003 (Thema: Die Kunst der Feindschaft) führte die VolxTheaterkarawane im Realgymnasium Lambach eine künstlerische Intervention durch. Dabei wurden biometrische Vermessungen von Schülerinnen und Schülern simuliert. Ziel der theatral-politischen Aktionen war die Aufklärung über biometrische Datenerfassung, die kurz zuvor beim EU-Gipfel in Thessaloniki beschlossen worden war.

Seit bereits einem Jahr findet nun am Bezirksgericht Lambach ein Prozess wegen „Amtsanmaßung“ und „Täuschung“ gegen die TheateraktivistInnen statt. Beim 4. Prozesstag am 19. Oktober in Lambach sind u.a. als ZeugInnen der Kunsttheoretiker Gerald Raunig und Rainer Zendron und Uli Böcker für das Festival der Regionen vorgeladen.

Auch der Direktor des Realgymnasiums Lambach wird nochmals vernommen. Er fühlte sich sichtlich schon bei der letzten Einvernahme unter Druck gesetzt. Der Grund hierfür: er war einer gefakten Eingriffsermächtigung der VolXtheaterkarawane auf den Leim gegangen, die mit einer 2-Euro-Münze gestempelt und von „Richterin Iris Scanner“ legitimiert worden war.

Am 19.Oktober 2005 droht den 4 Angeklagten die Verurteilung.
 

 

Verhandlungstermin:
19. Oktober 2005, ab 10:00 Uhr
Bezirksgericht Lambach, Bahnhofsstraße 1, 4650 Lambach

Hintergrund der Aktion zur Biometrie:
Biometrie wurde von den Nationalsozialisten zur Wissenschaft erhoben und erfreut sich in den Überwachungsdiskursen der vergangenen Jahre wieder zunehmend an Beliebtheit. Mit ihren Aktionen während des Festivals der Regionen 2003 machte die VolxTheaterKarawane auf die kurz zuvor beim EU-Gipfel in Thessaloniki beschlossenen Maßnahmen bezüglich biometrischer Daten in EU-Pässen aufmerksam. Die Verwendung biometrischer Daten dürfte sich trotz aller Bedenken sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch in den USA durchgesetzt haben. Ausgerechnet die erste künstlerisch-kritische Hinterfragung zur Erfassung biometrischer Daten in Oberösterreich, die die VolxTheaterKarawane im Sommer 2003 durchführte, beschäftigt nun die Gerichte.

Informationen zum Prozess im Internet:
http://lambach.volxtheater.at
http://volxtheater.at

http://no-racism.net/noborderlab

Bei etwaigen Rüchfragen wenden sie sich bitte an:
mailto:noborder@no-racism.net

Geschenke an die Politik!

Die KUPF-WählerInnengeschenk-Annahmestelle öffnete am 24. September 06 erstmals ihre Pforten. Die Bevölkerung war aufgerufen, noch vor der Nationalratswahl 2006 die wahlwerbenden Parteien mit wohlgemeinten Geschenken & Botschaften zu beglücken.

Am Sonntag, 24. September 2006 fand im und rund ums Landestheater Linz ein großes Fest, die vom Landestheater initiierte „Promenadenmischung“, statt.

Einige Kulturinstitutionen und -initiativen, auch aus der Freien Szene, wurden zu diesem Spektakel eingeladen um sich dort zu präsentieren. Die KUPF nutzte diese Plattform um die KUPF Wählerinnengeschenk-Annahmestelle zu öffnen. Frei nach dem Motto, geben ist besser als nehmen, konnten dort Geschenke an die wahlwerbenden Parteien und einzelne Politikerinnen und Politiker abgegeben werden.

Dieses Angebot wurde von vielen Besucherinnen und Besuchern des Festes freudig angenommen. An einem strahlend schönen Sonntag, sammelte man gemeinsam Geschenke und Botschaften für die Akteure/Akteurinnen, eines nicht ganz so strahlenden Wahlkampfes.

Auch die regionale politische Prominenz begutachtete die angehäuften WählerInnengeschenke:

Die Geschenke konnten mitunter sehr kreativ ausfallen, so wie diese „ausgezuzelte“ Weißwurst für Frau Ministerin Gehrer:

Gleichstellungspolitik, die diesen Namen auch verdient, wurde an diesem Tag des öfteren gefordert. Ob diese Botschaft auf dem Weg nach Wien verhallt oder nicht, sei dahingestellt:

Sogar die Blasmusikkapelle Waizenkirchen fand Zeit, sich ein passendes Präsent für die Politik zu überlegen. Da verschenkte man kurzerhand ein Notenblatt des Stückes „Du schwarzer Zigeuner“ – Wunschkandidatin für die instrumentale Wiedergabe des Stückes – Frau Ministerin Gehrer, aber bitte auf der Flöte!

Und hier noch eines der Geschenke, die an Herrn Strache adressiert waren:

Leider war es uns nicht möglich, alle Geschenke der Bevölkerung hier zu dokumentieren – wir hoffen Sie haben trotzdem Freude an den auszugsweisen Darstellungen!

Die KUPF-WählerInnengeschenk-Annahmestelle öffnet ihre Tore auch zur nächsten Wahl!

KUPF Stellungnahme zu Social Impact (2006)

Seitens SOCIAL IMPACT wurde die KUPF- Kulturplattform OÖ als Dachverband der oberösterreichischen Kulturinitiativen gebeten, zu aktuellen Förderproblematik dieser Initiative Stellung zu nehmen.

 

Wir sind informiert, dass die Stadt Linz SOCIAL IMPACT im Jahr 2004 nur mit Euro 1.000.- Projektförderung unterstützt, was nur 3% anteilige Finanzierung der kulturellen und künstlerischen Aktivitäten dieser Initiative bedeutet.

Das ist uns angesichts der sehr vielfältigen und künstlerisch hochwertigen Projekte von Social Impact – die viele internationale Anerkennung finden – völlig unverständlich. Zumal erscheint es eigenartig, wenn die Stadt Linz in den Bewerbungsunterlagen zur Kulturhauptstadt 2009 sich mit dieser Initiative schmückt und gleichzeitig die Subventionen kürzt.

SOCIAL IMPACT steht – stellvertretend für viele Initiativen der freien Szene – für einen innovativen, erweiterten Kunstbegriff und wir denken, dass es auch gerade im Hinblick auf Innovationen 2009 solche Aktivitäten in der Landeshauptstadt Linz braucht. Das Kulturamt der Stadt Linz nimmt in diesem Fall seine Verantwortung nur sehr unzureichend wahr, denn unseres Erachtens wäre es notwendig, über eine Struktur- bzw. Atelierförderung Infrastruktur-Kosten zu unterstützen und auch künstlerische Projekte in einem relevanten Anteil zu fördern.

Wir wissen, dass diese bedauerliche Situation leider keiner Einzelfall ist. Wir müssen festhalten, dass die Förderpolitik der Stadt Linz für die Freie Kulturszene sehr undurchschaubar ist und – gerade wenn es um Förderhöhen geht – keinen nachvollziehbaren Kriterien folgt. Neben der künstlerischen und kulturellen Qualität muss bei der Bemessung von Förderhöhen natürlich auch der Umfang der Aktivitäten ein wichtiges Kriterium sein. Zentrales Anliegen ist uns aber – im Interesse der Initiativen – sowohl für die qualitative wie auch die quantitative Bewertung, transparente Entscheidungskriterien sichtbar zu machen.

Selbstverständlich kennen wir die angespannte Budgetsituation der Stadt Linz. Wir können nur ein weiteres Mal darauf hinweisen, dass es sich bei den Förderungen der Freien Szene um vergleichsweise geringe Beträge mit einer immensen Wirkung für das kulturelle Profil der Stadt

Linz handelt. Es braucht hier innerhalb des Kulturbudgets eine erkennbare Schwerpunktsetzung im Interesse der Freien Szene und es braucht ein steigendes und nicht sinkendes Kulturbudget. Die Linzer Kulturpolitik muss hier ihre Verantwortung wahrnehmen und auch gemeinsam mit der Verwaltung ein transparentes, nachvollziehbares Fördermodell entwickeln, dass den Bedürfnissen der Freien Szene in Linz gerecht wird.

Kultur 2007 (- 2013)

Eine Vorinformation zu den Ausschreibung von KULTUR 2007 – 2013

Das neue KULTUR-Programm hat eine Laufzeit von 7 Jahren (2007 – 2013)und ist mit einem Budget von 400 Mio. Euro dotiert – es soll planmäßig in Kraft treten.

Das neue EU-Kulturprogramm ist offen für alle kulturellen Sparten und legt Schwerpunkte auf die Unterstützung der Mobilität von Kulturschaffenden und Kunstwerken, die Förderung des interkulturellen Dialogs und die Einbeziehung der westlichen Balkanländer.

Folgende Förderschienen sind vorgesehen:
1) Unterstützung kultureller Projekte (Kooperationsmaßnahmen, mehrjährige Kooperationsprojekte und Sondermaßnahmen)

2) Unterstützung von auf europäischer Ebene tätigen kulturellen Einrichtungen (Betriebskostenzuschüsse)

3) Unterstützung von Analysen sowie der Informationssammlung und -verbreitung im Bereich der kulturellen Zusammenarbeit

Zeitplan:
Oktober: Veröffentlichung der Ausschreibungen 2007
Ende Oktober: Vorliegen der neuen Formulare
22. Dezember 2006: Einreichfrist für Betriebskostenzuschüsse
28. Februar 2007: Einreichfrist für Kooperationsmaßnahmen, literarische Übersetzungen und mehrjährige Kooperationsprojekte

Die Ausschreibungen werden auf folgenden Websites veröffentlicht:

http://ec.europa.eu/culture/eac/index_en.html

http://eacea.cec.eu.int/static/index.htm

Diese Informationen entsprechen dem derzeitigen Informationsstand. Sobald die Ausschreibungen 2007 veröffentlicht wurden, werden Interessierte mittels Aussendung über die Mailingliste des Cultural Contact Points Austria verständigt. Als Service für AntragstellerInnen werden wieder Workshops angeboten, die AntragstellerInnen das Ausfüllen der neuen Formulare erleichtern sollen. Termine werden gesondert bekannt
gegeben.

Weitere Informationen sind auf der Website des Cultural Contact Points verfügbar.

Beratung:
Cultural Contact Point
Bundeskanzleramt
Mag. Elisabeth Pacher
01/53115 7692

mailto:elisabeth.pacher@bka.gv.at

Der Dachverband wächst weiter!

KUPF- Kulturplattform OÖ freut sich über 104 Mitglieder.

Die Jahreshauptversammlung der KUPF- Kulturplattform OÖ, die vergangenen Sonntag bei der Kulturinitiative Gruppe O2 / Lambach abgehalten wurde, entschied neben der Neuwahl des Vorstandes über die Aufnahme 6 neuer Vereine in ihrem Netzwerk. Allen 6 Anträgen auf Mitgliedschaft wurde mit absoluter Mehrheit stattgegeben, womit sich die Anzahl der Mitglieder erstmals auf 104 Vereine erhöht.

„104 Mitgliedsinitiativen geben der KUPF den notwendigen und gestärkten Rückhalt für die Forderungen der freien Kulturszene einzutreten“, sagt der wiedergewählte Vorsitzende Manfred Berghammer.

Bei der Präsentation des KUPF Arbeitsprogrammes 2006 wurden die inhaltlichen Schwerpunkte wie das Kulturfördergesetz neu, Weiterbildungprojekte für KulturarbeiterInnen sowie das 20jährige Jubiläum der KUPF-Kulturplattform präsentiert.

Die KUPF-Kulturplattform Oberösterreich versammelt Vereine und Initiativen der Zeitkultur unter ihrem Dach und sorgt für Service und Beratung sowie für politisches Lobbying gegenüber dem Land und den Gemeinden.

Die neu aufgenommen Kulturinitiativen:
1. Radio SPACEfemFM/ Linz
2. Justasisrisdid/ Unterweitersdorf
3. Tool/ Ried im Innkreis
4. GUK/ Ungenach
5. Pangea/ Linz
6. Funkenflug/ Micheldorf

Der neue KUPF Vorstand:

Andreas Liebl/ Kulturhaus Röda
Andre Zogholy/ qujOchÖ
Andrea Mayr-Edoloeyi/ FIFTITU%
Betty Wimmer/ Kapu
Birgit Kuntner/ zach records
Eva Schobesberger/ FIFTITU%
Elisabeth Greif/ Johannes Kepler Universität Linz
Klemens Pilsl/ Kapu
Martin Böhm/ WOAST

Manfred Berghammer
Susanne Wiesmayr/ Radio SPACEfemFM