Kulturplattform und Sozialplattform vertreten in Oberösterreich zusammen 171 eigenständige Sozial- und Kulturorganisationen. Gemeinsam stehen wir für ein wichtiges zivilgesellschaftliches Segment in unserem Land.
Gerade in der aktuellen Krise um die Aufnahme von Flüchtlingen zeigt ebendiese Zivilgesellschaft einmal mehr Rückgrat und Handlungsfähigkeit. Aber auch abseits davon wird Großes geleistet: In der Stadt- und Regionalentwicklung, in der Sozialarbeit und Pflege oder in der sozialen wie kulturellen Nahversorgung.
Gleichzeitig haben wir im freien Sozial- und Kulturbereich mit großen, oft ähnlichen Problemen zu kämpfen:
Pauschale Sparmaßnahmen treffen vor allem jene Organisationen und Initiativen, die aus der Mitte der Gesellschaft heraus operieren und nicht über institutionalisierte Lobbys in den Parteien und Ämtern verfügen. Dabei bilden genau sie den sozialen Humus, aus dem eine offene, zukunftsfähige Gesellschaft entwächst.
Politik darf sich nicht weiter aus ihrer Verantwortung für ein solidarisches Gemeinwesen zurückziehen, indem sie soziale Errungenschaften abbaut oder Mittel für die Zivilgesellschaft streicht: Weder Sparpakete noch die Gegenfinanzierung der Steuerreform dürfen auf dem Rücken gesellschaftlicher Arbeit abgeladen werden – es braucht eine angemessene Unterstützung und Perspektive!
Daher appellieren wir gemeinsam an die politischen EntscheidungsträgerInnen und an die oberösterreichischen WählerInnen: Verhindern wir eine weitere Erkaltung unserer Gesellschaft! Entscheiden wir uns für die Menschen, für die Zivilgesellschaft und die Solidarität, verwehren wir uns der grenzenlosen Wachstumslogik, der Angst vor dem Unbekannten. Wählen wir eine Politik der Menschlichkeit. Sie ist mehrheitsfähig.
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