Diesmal hört Ihr eine bis dato unveröffentlichte Dokumentation einer Veranstaltung aus der Reihe SUMME IST GLEICH vom 8. Mai 01 im Kunstraum Goethestrasse. Mit Marlene Streeruwitz & Christof Kurzmann.
gesendet am: 28.12.2001
Diesmal hört Ihr eine bis dato unveröffentlichte Dokumentation einer Veranstaltung aus der Reihe SUMME IST GLEICH vom 8. Mai 01 im Kunstraum Goethestrasse. Mit Marlene Streeruwitz & Christof Kurzmann.
gesendet am: 28.12.2001
In dieser Sendung hört Ihr einen Ausschnitt der Pressekonferenz des Festival der Regionen, das ab sofort zur Einreichung zum Festival 2003 „Die Kunst der Feindschaft“ lädt. Einreichschluss ist der 31 März 2002.
gesendet am: 21.12.2001
Die Links zur aktuellen Radiosendung von KUPF-Radio bezüglich Neuerscheinungen und Veranstaltungen unter freiem Himmel…
Radio Kupf macht in der aktuellen Sendung auf Neuerscheinungen von drei regelmäßig erscheinenden Zeitschriften aufmerksam: die kupf zeitung, das 5 mal jählich erscheinende Druckwerk der Kulturplattform Oö, die kulturrisse, die vier mal jährlich erscheinende Zeitung der „IG-Kultur Österreich und der Zeitung malmoe, das Blatt des Vereins zur Förderung medialer Vielfalt und qualität.
Hier die entsprechenden links:
https://kupf.at
http://www.igkultur.at
http://www.malmoe.org
Ebnfalls wird auf kommende Konzerte und Veranstaltungen unter freien Himmel hingewiesen. Vom seewiesenfest bis zum waschaechten open air im welser Schlachthof sowie vom Ottensheim open air bis zum open air des Kulturvereins Woast bei der Kriehmühle reichen die tipps.
Auch hier die entsprechenden links:
Open Voice Park / Radio FRO http://www.fro.at
Filmopen air / alte schule gutau http://www.alteschule.gagosoft.net
Seewiesenfest http://www.seewiesenfest.at
waschaecht open air im schlachthof https://www.waschaecht.at/
ottensheim open air http://openair.ottensheim.at/
open air bei der kriehmühle http://www.woast.at/
… sagt die KUPF-Hörspiel-Redaktion und freut sich, dass sie mit dem gleichnamigen Stück von Andi Wahl den Hörspielpreis für Freie RadiomacherInnen der Medienwerkstatt Linz gewonnen hat!
Grawutzi Kabutzi! zum Nachhören: hier
KUPF-Hörspielteam:
Großmutter: Gerlinde Schmierer
Kasperl: Betty Wimmer
Gretl: Eva Immervoll
Briefträger: Susi Wiesmayr
Schnitt & Redaktionsverantwortliche: Birgit Pichler
Sprecherinnen: Stefan Haslinger, Eva Immervoll, Birgit Pichler
Text: Andi Wahl
Die Ausstrahlung aller Einreichungen erfolgt im „MWL-Radiococktail“ am 15. Dezember 2006, 14.00 – 16.00 Uhr auf Radio FRO 105.0
Die Interessensgemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška IG KIKK öffnet die Fenster der Landeskulturabteilung und gibt Einblick in ihre Förderpolitik und Arbeitsweise.
Presseaussendung der IG KIKK vom 6. Juli 2007
Seit neun Jahren bestimmen inkompetente und ideologisch motivierte Vorgangsweisen die Subventionsvergabe. Die in den jährlichen Kulturberichten veröffentlichten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: während die Brauchtumsförderung von 1999 bis 2005 um 1.300 % (oder 1,4 Mio €) angehoben wurde, wird die freie zeitgenössische Kulturarbeit mehr und mehr gekürzt. – 9,2 % im Vergleich zu 1999 oder in Summe 144.000,- € bleiben für rund 60 Kulturinitiativen übrig.
Die bei der heutigen Pressekonferenz veröffentlichten Akten aus der Landeskulturabteilung (s. attachment 1, die letzten sechs Seiten) geben überdies Auskunft darüber, wie in der Kulturabteilung bewusst manipuliert und verschleiert wird. Jeder Verein, der Beträge unter falschen Titeln verbucht, macht sich angreif- und sogar strafbar. In der Kulturabteilung scheint dies zum Alltag zu gehören.
Beispiel Aktenvermerke:
Frau Mag. Erika Napetschnig (seit Jahren provisorische Kulturabteilungsleiterin) ordert am 30.04.2002 einen Betrag von 25.500 ,- € (oder ATS 350.000,-) für die Premierenfeier des Musicals „Falco meets Amadeus“ auf der Wörtherseebühne. In einem Akt mit der Überschrift „Herrn Landeshauptmann zur Genehmigung“ liest man folgenden Text: „Korrektur des Titels in sämtlichen Unterlagen, statt „Premierenfeier“ Aktion: Begegnung mit Kultur, gezeichnet von Nap.
Im veröffentlichten Kulturbericht des Landes für das Jahr 2002 findet man unter Position 14. Diverses folgende Zeile:
Wörthersee Seebühne „Aktion Begegnung mit Kultur“ 21.300,- .
Ebenso gehören die Wörter „Budgetkosmetik“ oder „verpacken“ zum Sprachgebrauch der Kulturabteilungsleitung. (Da die Besetzung in der Kulturabteilung mehr oder weniger unverändert blieb, stellt sich die Frage, ob diese Verschleierungen nach wie vor zur Tagesordnung zählen.)
Angesichts dieser Machenschaften, die sich keine Kulturinitiative zum Vorbild nehmen kann, stellt Gerhard Pilgram (UNIKUM) die Abschaffung des Kulturressorts in Kärnten zur Diskussion (s. attachment 2), um damit wirklichen Einsparungspotenzialen eine Chance zu geben. Denn die Abwicklung der Events und fix gebundenen Förderungen könne auch von den Finanz- und Tourismusreferaten übernommen werden, für die landeseigene Kulturzeitschrift „Brücke“ und die marginalen sonstigen Förderungen reiche ein „LH – Huldigungsbüro“ und die Abspeisung der Kulturinitiativen könne der Portier der Landesregierung übernehmen.
Rückfragehinweis: Angelika Hödl, mobil 0664 / 34 68 760
Die TKI – Tiroler kulturinitiativen / IG Kultur Tirol lädt Kulturinitiativen und Arbeitsgemeinschaften im kulturellen Feld zur Teilnahme an TKI open 08 ein.
Bewerbungsfrist: 19. Oktober 2007
TKI open 08 will die Konzeption von Projekten anregen, die mit Kunst und Kultur in lokalen Verhältnissen intervenieren. Gemeint sind damit Projekte, die Orte neu betrachten, aufsuchen, bearbeiten und bespielen. Projekte, die Beziehungen herstellen zwischen Stadt und Land, die den gewohnten kulturellen Handlungsraum verlassen und/oder kritisch hinterfragen. Insbesondere zielt die Ausschreibung darauf ab, Kooperationen zwischen unterschiedlichen, vor allem auch zwischen städtischen und ländlichen, (Kultur)Initiativen anzuregen. TKI open 08 öffnet Raum für kulturelles Experiment in und zwischen den Regionen Tirols.
TKI open 08 ist eine Einladung zur Einreichung von experimentellen, zeitgenössischen Kunst- und Kulturprojekten
Formale Kriterien
Einreichunterlagen
Die schriftlichen Einreichunterlagen müssen in 7facher Ausfertigung an das Büro der TKI geschickt werden und Folgendes beinhalten:
Wer kann (nicht) einreichen
Einreichen können alle gemeinnützigen Kulturinitiativen und Arbeitsgemeinschaften der autonomen Kulturszene. Gebietskörperschaften (z.B. Kulturreferate von Gemeinden), Wirtschaftsunternehmen, parteipolitische oder religiöse Organisationen und kommerzielle KulturveranstalterInnen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Gefördert werden Kulturprojekte, die sich explizit mit dem Thema befassen (siehe oben). Wiederholungsprojekte (Projekte, die bei TKI open bereits ausgewählt wurden) werden nicht berücksichtigt. Pro EinreicherIn kann maximal ein Projekt ausgewählt werden.
Projekte, die bereits von der Kulturabteilung des Landes Tirol gefördert werden, können über TKI open nicht zusätzlich finanziert werden.
Dotierung
TKI open 08 ist mit 68.500,- Euro an Fördermitteln des Landes Tirol dotiert. Davon werden 3.000,- Euro für die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit der ausgewählten Projekte eingesetzt.
Jury
Eine unabhängige, jährlich wechselnde und überregional besetzte Fachjury entscheidet in einer öffentlich zugänglichen Jurysitzung über die Auswahl der Projekte und über die Höhe der Förderung.
Termine
Support für EinreicherInnen
Rechtliche Bedingungen
Den TeilnehmerInnen entsteht durch die Einreichung eines Projektes kein Rechtsanspruch. Die Entscheidung der Jury kann nicht beeinsprucht werden. Die Einreichunterlagen gehen in das Eigentum der TKI über. Die Vergabe und Abrechnung der Fördermittel erfolgt nach den geltenden Bestimmungen des Landes Tirol. Die maximal mögliche Förderhöhe aus dem TKI open Topf beträgt 70% der gesamten Projektkosten (Restfinanzierung von mind. 30% über Bund, Gemeinden, Sponsoren, Eigenmittel, etc. ist notwendig). Die finanzielle Abwicklung erfolgt direkt über die Kulturabteilung des Landes Tirol.
Kontakt und Information
TKI – Tiroler Kulturinitiativen / IG Kultur Tirol
Helene Schnitzer und Gudrun Pechtl
Klostergasse 6, 6020 Innsbruck
Fon 0512/586781
Call for Kurzgeschichten: Der Milena-Verlag sucht Autorinnen zwischen 18 und 25 Jahren für eine Anthologie, die nächstes Jahr erscheinen soll.
Einreichfrist: 31. Dezember 2007
Die Herausgeberinnen Susanne Hochreiter und Vanessa Wieser planen für das Herbstprogramm 2008 des Milena Verlages die Herausgabe einer literarischen Anthologie
Arbeitstitel: MEIN DREISSIGSTES JAHR
Das Buch soll Kurzgeschichten von jungen Autorinnen versammeln, die über ihre Zukunft, genauer gesagt ihr 30. Lebensjahr reflektieren. Was wird sein, wenn du dreißig bist, wo lebst du, was machst du, wer bist du?
Der Titel ist der Erzählung von Ingeborg Bachmann „Das dreißigste Jahr“ entlehnt, die mit folgenden Sätzen beginnt:
„Wenn einer in sein dreißigstes Jahr geht, wird man nicht aufhören, ihn jung zu nennen. Er selber aber, obgleich er keine Veränderungen an sich entdecken kann, wird unsicher; ihm ist, als stünde es ihm nicht mehr zu, sich für jung auszugeben. Und eines Morgens wacht er auf, an einem Tag, den er vergessen wird, und liegt plötzlich da, ohne sich erheben zu können, getroffen von harten Lichtstrahlen und entblößt jeder Waffe und jeden Muts für den neuen Tag.“
Die Idee entstand in Reaktion auf die Ergebnisse der 15. Shell-Jugendstudie mit dem Titel „Jugend 2006 – Eine pragmatische Generation unter Druck“. Die Studie kam u.a. zu dem Ergebnis, dass Jugendliche heute über ein stabiles Wertesystem verfügen und die Familie immer wichtiger wird.
Weitere „Trends“ sind:
Mädchen auf der Überholspur
Bildung als Schlüsselfrage
Wunsch nach Gerechtigkeit zwischen den Generationen
nüchternere Sichtweise auf Europa
Devise „Aufstieg statt Ausstieg“
steigendes Interesse an Politik und Parteien
Diese Slogans und Ergebnisse sollen Euch Autorinnen für das Projekt MEIN DREISSIGSTES JAHR als inhaltlich anregende Stichwörter dienen.
Studie hin oder her, wir würden gerne Deine (kritische) Meinung lesen: und zwar mit dem Blick auf deine Zukunft, auf Dein „dreißigstes Jahr“:
Treffen diese Studienergebnisse auf Dich zu? Was sind die Herausforderungen in Deinem Leben? Welche Leute sind Dir wichtig? Wofür engagierst Du Dich? Was sind Deine Ziele?
Du kannst all diese Anregungen verknüpfen, verwenden oder ignorieren. Toll wäre, wenn du eine Kurzgeschichte schreibst zum Thema: „Was wird sein, wenn ich 30 bin?“
Wir wünschen uns keine journalistische Texte, sondern literarische Geschichten.
Autorinnen zwischen 18 und 25 Jahren (Geburtsjahrgänge 1982-1989) sind sehr herzlich eingeladen, Kurzgeschichten zu verfassen und an uns zu senden.
Ein Honorar können wir aus finanziellen Gründen leider nicht zahlen, dafür bekommst du aber, falls deine Geschichte im Buch aufgenommen wird, drei Freiexemplare.
Maile oder sende Deinen Texte bzw. nebst entsprechendem Ausdruck – max. 25.000 Zeichen, mind. 5.000 Zeichen word-docs bzw. rtf-dateien – – BITTE KEINE FORMATIERUNGEN, EINFACHEN FLIESSTEXT!!! und Deine Kurzbiographie ab sofort und bis spätestens 31. 12. 2007 an den Verlag. Für Rückfragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung: office@milena-verlag.at
Milena Verlag
Lange Gasse 51/10
A-1080 Wien
T 0043/1/402 59 90
mobil 0699/121 03 551
F 0043/1/408 88 58
20. Juni 2007: Mit dem Ablauf des heutigen Tages muss sich der Kulturverein röda (Kv röda) aus Steyr / Oberösterreich seine Praxis in Sachen plakatieren an öffentlichen Stellen im Stadtgebiet grundsätzlich neu überlegen.
Mit der Veröffentlichung einer Verordnung der Bundespolizeidirektion Steyr im aktuellen Amtsblatt der Stadt Steyr wird “ …das Anschlagen (Plakatieren) von Druckwerken … an Außenflächen von Gebäuden, an Brückenpfeilern, an Bäumen, an Denkmälern, … Einrichtungen der öffentlichen Sicherheit, der öffentlichen Versorgung mit Wasser und Energie, …) untersagt. Bei Verstoß gegen die Verordnung wird angedroht, gemäß §49 des Mediengesetzes bestraft zu werden. Strafrahmen: 2180 Euro.
Der Vorstand und die Geschäftsführung des Kv röda sieht darin eine akute Bedrohung der laufenden Kulturarbeit des Vereins sowie weiterer Initiativen in Steyr. „Rund 5000 Plakate werden jährlich zur Ankündigung unserer internationalen wie nationalen Acts im Steyrer Stadtgebiet verklebt. Dies ist der wichtigste und somit auch unverzichtbarste Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit. Zudem bereichern Plakate auch das Stadtbild, signalisieren ein lebendiges kulturelles Treiben.,“ meint dazu Geschäftsführer Liebl Andreas, dem an dieser Verordnung ein weiterer Punkt sauer aufstößt.
„Punkt Eins der Verordnung besagt, dass Plakatieren nur an dafür vorgesehene Flächen erlaubt sei. Doch diese gibt es ja gar nicht. Schon vor 10 Jahren forderten wir legale Plakatiermöglichkeiten. Und was war das Ergebnis? Lange Zeit einmal nichts, 2006 genehmigte dann die Stadt die Errichtung kommerzieller Litfasssäulen des Werberings im Stadtgebiet. 4,7 Euro kostet die Anbringung an den Litfasssäulen im Reyon Steyr für ein A1 Plakat für zwei Wochen. Plus 5% Werbeabgabe und 20% Mwst. Unleistbar für unseren Verein. Wir mussten ja 2006 schon Personal freisetzen weil die Inflation die seit Jahren eingefrorene Kulturförderung auffrisst. Nichts ist also unrealistischer als einen neuen Budgetpunkt in der Höhe von mehreren Tausend Euro für Plakatieren finanziert zu bekommen.“
Der Kulturverein röda ist nicht alleine betroffen von dieser neuen Regelung. 79 Kultureinrichtungen sind in Steyr aktiv und zum Teil auf öffentliche Ankündigungen angewiesen.
Ebenfalls 2006 positionierte sich das Steyrer Stadtmarketing gegen den wachsenden Plakatdschungel. Im November 2006 wurde in einem Schreiben ersucht, sich gemeinsam „um ein attraktives, sauberes und schönes Stadtbild.“ zu bemühen und „Plakate zur Ankündigung von Veranstaltungen bitte nicht mehr auf die dzt. sehr unansehnliche Art und Weise im Stadtzentrum anzubringen“ und belehrend wird auf die Vorbildwirkung hingewiesen, weil dann auch „andere Veranstalter zusätzlich die Stadt verunstalten.“
Diese Position teilt der Kv röda nicht. Plakate stellen seit hunderten von Jahren ein wichtiges Mittel der Kommunikation dar und sind auch als Gradmesser einer lebendigen Kunst und Kulturlandschaft zu sehen.
„Hier nun ohne Angebot von Alternativen die Steyrer Kulturschaffenden vor vollendete Tatsachen zu stellen ist schlicht und einfach „unfreundlich“. In Steyr kennen sich die politischen wie kulturellen AkteurInnen sehr gut und durch ernsthafte Gespräche wäre eine für alle Beteiligten zufrieden stellende Lösung schon zu erarbeiten gewesen. „Das Angebot unserer Schmiedewerkstatt, Litfasssäulen zu produzieren, steht nach wie vor.“ meint Liebl abschließend.
RÜCKFRAGEN:
Andreas Liebl / Geschäftsführung Kv röda
Tel.: 07252/76285
Bundespolizeidirektion Steyr
Tel.: 07252/570-0
mailto:bpdsr.steyr@polizei.gv.at
Ing. Dietmar Spanring / Vizebürgermeister, SPÖ, zuständig für Kulturelle Angelegenheiten
Tel.: 0664/1123715
mailto:spanring@steyr.gv.at
Ing. Wolfgang Hack / Gemeinderat, ÖVP, Vorsitzender des Kulturausschusses der Stadt Steyr
Tel.: 0676/9165165
mailto:hack@ris.at
Alfred Pech / Stadtmarketing Steyr
Tel.: +43/6642215077
mailto:alfred.pech@stadtmarketing-steyr.at
Mag. Augustin Zineder / Geschäftsbereichsleiter GB VI (Kultur, Bildung und Sport)
(07252) 575-340
mailto:augustin.zineder@steyr.gv.at
Günther Schinko / Werbering
Tel.: 0732/ 73 82 61 64
Mobil 0664 / 50 33 928
mailto:guenther.schinko@werbering.at
Die KUPF – Kulturplattform OÖ hat schon in einem Meinungsbeitrag darauf hingewiesen, dass sie die Initiative zur Erstellung eines OÖ Kulturleitbildes begrüßt, und hier vor allem die perspektivische Herangehensweise welche in Maßnahmen und Zielen formuliert ist.
Gerade aber aufgrund dieses perspektivischen Charakters des Diskussionspapiers, möchte die KUPF folgende Anregungen und Forderung zum Diskussionspapier machen.
Zum Punkt 2.1. Überlegungen zum Kulturbegriff:
„Kulturpolitik versteht sich wiederum als eine Summe von Aktivitäten und Maßnahmen, die Rahmenbedingungen schafft, in denen Kultur gedeihen kann, und so zur positiven Entwicklung der Gesellschaft im humanistischen Sinn beiträgt. Der Demokratie verpflichtet schließt richtig verstandene Kulturpolitik alle Bevölkerungsgruppen und Generationen in ihre Arbeit und Zielvorstellungen ein, fördert die soziale Integration, schafft einen Orientierungsrahmen, stärkt die kulturelle Identität und gibt Anstöße für Weiterentwicklungen und Veränderungen in der Gesellschaft. Kulturpolitik ist Demokratie- und Gesellschaftspolitik“.
In diesem Absatz des Diskussionsentwurfes wird demokratiepolitisches Verständnis, bzw. die Statuierung von Kulturpolitik als Demokratie- und Gesellschaftspolitik als ein klassisches “Top-Down” Modell postuliert. Hierbei werden – aus Sicht der KUPF – wesentliche Rahmenbedingungen zur Schaffung kulturpolitisch relevanter Diskurse und Aktivitäten außer Acht gelassen. Denn im Selbstverständnis autonomer, initiativer Kulturarbeit wird Kulturpolitik nicht von oben herab verordnet, sondern ist die Summe des kulturellen Schaffens einer Region, eines Landes. Vor allem was die zugeschriebene demokratiepolitische Bedeutung von Kulturpolitik betrifft, ist es das Agieren der Initiativen und Einzelpersonen im jeweiligen kulturellen Feld, das demokratie- und gesellschaftspolitische Ausformungen zeitigt, und erst zuletzt die “von oben” verordnete Kulturpolitik.
2.2. Leitlinien der OÖ. Kulturpolitik
„Das Land Oberösterreich bekennt sich zur Förderung kultureller Minderheiten und benachteiligter Gruppen, wie z.B. Migrantinnen und Migranten, ethnische Minoritäten, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung und soziale Randgruppen“.
Im Rahmen der Erstellung des Leitbildes ist das Land OÖ aufgefordert, auch eine vermeintlich sensible Sprachregelung zu hinterfragen. Der Begriff der Minderheiten (ob kulturelle oder andere) bzw. die Zuschreibung dieses Begriffs misst sich immer an der Mehrheit, und stellt damit implizit eine zumindest quantitative Überlegenheit dar, die dem umfassenden Anspruch des Leitbildes entgegensteht.
„Das Land Oberösterreich bekennt sich zur Förderung der Gegenwartskunst und des zeitgenössischen kulturellen Schaffens. Besonders unterstützt werden innovative Ansätze in Kunst und Kultur“.
So sehr die KUPF diesen Punkt inhaltlich unterstützt, so sehr bietet er aber – angesichts der realen Rahmenbedingungen – auch genügend Grund zur Sorge. Denn wie und wo wird seitens des Landes OÖ bestimmt, was innovative Ansätze sind. Hierfür würde es verbindliche Förderkriterien, bzw. andere Modelle der Fördervergabe wie z.B. Förder- bzw. Kriterienbeiräte brauchen, um eine objektivere Umsetzung dieses Punktes zu gewährleisten.
„Das Land Oberösterreich bekennt sich zum Ziel, breiten Kreisen der Bevölkerung eine musische Ausbildung zu ermöglichen“.
Die Reduktion der Ausbildung auf den musischen Bereich erscheint der KUPF zuwenig. Für die KUPF steht vielmehr im Vordergrund, dass breite Teile der Bevölkerung befähigt werden, am kulturellen (und kulturpolitischen) Leben in OÖ teilzuhaben. Dazu wird es unabdingbar sein, auch eine Neubewertung und -gestaltung bestehender Ressourcen (z.B. die Ausbildungsstätten betreffend) vorzunehmen, um diese Teilhabe zu ermöglichen.
Zum Punkt 3.1. Flächendeckendes Kulturangebot in Oberösterreich
„Das Stadt-Land-Gefälle bewegt sich daher in Oberösterreich in kulturellen Belangen in einem ausgewogenen Rahmen. Damit ist auch garantiert, das nahezu alle Bevölkerungsgruppen an kulturellen Entwicklungen partizipieren können. Die generelle Ausrichtung der Landeskulturpolitik im Hinblick auf eine Dezentralisierung des Kulturangebotes verfolgt das Ziel, in den Regionen die kulturelle Nahversorgung zu sichern und somit Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu garantieren. Die kulturellen Aktivitäten in der Landeshauptstadt gehen daher nicht zu Lasten der Regionen, sondern stehen in einer Wechselwirkung mit ihnen. Im Regelfall ergänzen kulturelle Angebote im Bundesland einander sinnvoll“.
Es erscheint der KUPF fragwürdig, ob das Negieren eines Stadt-Land-Gefälles dem Status Quo in Oberösterreich entspricht. Zumindest was den infrastrukturellen Bereich, und hier v.a. mit Blick auf die finanzielle Verteilung betrifft gibt es (auch im Landesbudget) eine Schwerpunktsetzung auf die Landeshauptstadt. Die KUPF plädiert deshalb dafür diese Aussage stärker zu differenzieren.
Darüber hinaus erscheint es der KUPF notwendig hier zu betonen, dass es im Sinne von kulturellen Gestaltungsmöglichkeiten in den Regionen auch eine Änderung der Entscheidungsstrukturen bedarf. Die KUPF plädiert entschieden für den Ausbau bzw. die Errichtung selbst verwalteter Strukturen, und weist in diesem Zusammenhang einmal mehr auf die diesbezügliche VorreiterInnenrolle der autonomen, regionalen Kulturinitiativen hin.
Zum Punkt 3.2. Stellenwert von Kunst- und Kultur in Oberösterreich
Kulturvereine und -initiativen in den Regionen
„Neben der Offenheit gegenüber den Künsten und dem breiten Ansatz in der Förderung ist ein weiteres Merkmal der oberösterreichischen Kulturlandschaft die starke Präsenz der zeitgenössischen Kultur. Hier sind hoch qualifizierte Kulturakteurinnen und -akteure in verschiedenen Szenen engagiert, die vor allem als Vermittlerinnen und Vermittler zwischen dem zeitgenössischem Kulturangebot und der oberösterreichischen Bevölkerung fungieren. Insbesondere das Festival der Regionen, das im biennalen Rhythmus seit 1993 ausgetragen wird und wesentliche Impulse für die Akzeptanz zeitgenössischer Kultur in den Regionen setzen konnte, hat sich besondere Verdienste erworben. Neben der Schaffung und Aufrechterhaltung einer am zeitgenössischen Kulturschaffen orientierten Infrastruktur werden von den Kulturinitiativen aber auch viele wichtige gesellschaftspolitische Fragestellungen aufgeworfen und im kulturellen Kontext besprochen, wie z.B. das Thema Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger oder das Thema der Gleichstellung von Frauen. Auch spezielle Communities entfalten im Rahmen der Kulturinitiativen ihre Aktionen (Bsp. Hiphop, moderne Volksmusik) und bereiten das Feld auf für neue und innovative Formen der kulturellen Betätigung. Als Dachverband, Interessenvertretung und Netzwerk all dieser Initiativen agiert seit 1986 die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich, die mittlerweile 104 Kulturinitiativen aus den verschiedenen Bereichen der Zeitkultur versammelt und die ständige Verbesserung der Rahmenbedingungen für freie Kulturarbeit zum Ziel hat“.
Für die KUPF, die hier auch angesprochen ist, greift es zu kurz den Stellenwert der Kulturinitiativen an ihrem wahrnehmbaren Angebot, und ihrer gesellschaftspolitischen Ausrichtung zu messen. Die zentrale Rolle die Kulturinitiativen in der Region wahrnehmen, ist eine Gestaltende, in dem Sinne, dass Kulturinitiativen Räume, Orte und Themen besetzen, welche noch nicht als solche definiert waren, und hier über ihre Kulturarbeit die Menschen in der Region teilhaben lassen. Durch die große strukturelle Offenheit der Kulturinitiativen schaffen sie Möglichkeiten des Austausches und fungieren als Motor im Kontext einer regionalen Entwicklung.
Ehrenamtliches Engagement
„Ein weiteres wesentliches Kennzeichen des kulturellen Lebens in Oberösterreich ist die ehrenamtliche Tätigkeit zahlloser Menschen, die sich in Vereinen, Institutionen, Kulturinitiativen, religiösen Gruppen und Gemeinschaften betätigen. Ein Blick auf die unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkte der Vereine, Kulturinitiativen und Arbeitsgemeinschaften macht deutlich, dass insbesondere die Chor- und Musikvereine, die in jeder Gemeinde Oberösterreichs vertreten sind, den größten Anteil der in Vereinen organisierten Mitgliederinnen und Mitglieder stellen. Das ehrenamtliche Engagement umfasst dabei keineswegs allein die Traditionspflege, sondern vor allem auch zeitgenössische Kulturformen“.
Die KUPF weiß um die Notwendigkeit der Einbindung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen im Rahmen der autonomen Kulturarbeit. Sie möchte aber gerade im Kontext der Diskussion zum Kulturleitbild noch einmal darauf verweisen, dass das Ehrenamt nicht als Ersatzleistung für Arbeit welche auch entlohnt werden muss verstanden werden darf.
Die Notwendigkeit des Ehrenamts manifestiert sich in der Entscheidung sich freiwillig und aktiv an der (politischen) Gestaltung der eigenen Lebensumwelt zu beteiligen. Darüber hinaus muss aber auch das Land OÖ Sorge dafür tragen, das bestehende Strukturen ausgebaut und abgesichert werden, und das Kulturvereine MitarbeiterInnen eine entsprechende Entlohnung gewähren können.
Zum Punkt 3.3. Oberösterreich – eine prosperierende europäische Region
Investitionen in Kulturbauten
„Das Land Oberösterreich tätigt in den nächsten Jahren rund um die Europäische Kulturhauptstadt Linz 2009 auch Investitionen in eine Reihe von Kulturbauten, wobei diese vor allem den Um- bzw. Ausbau von Landeskultureinrichtungen betreffen. Dazu zählen neben den Aus- und Umbauten des O.K Centrum für Gegenwartskunst und der OÖ. Landesbibliothek vor allem der Bau des Neuen Musiktheaters am Linzer Blumauerplatz sowie der Neubau des Südflügels des Schlossmuseums Linz. Infrastrukturelle Verbesserungen wurden bereits im Landeskulturzentrum Ursulinenhof sowie im StifterHaus Linz, Zentrum für Literatur und Sprache in Oberösterreich, durchgeführt. Alle diese Investitionen signalisieren nicht nur eine hohe Wertschätzung für die Kultur, sondern sind Teil eines Programms, das Kulturentwicklung intensiviert und Oberösterreich auch Standortvorteile für Wirtschafts- und Forschungsinvestitionen verschafft“.
Es ist sicherlich zu begrüßen wenn in Kulturbauten investiert wird. Zweifel regen sich aber hinsichtlich der Trägerschaften, wenn augenscheinlich in zentrale Repräsentationsbauten des Landes investiert wird, im Gegenzug aber Strukturförderungen für autonome Kulturinitiativen sukzessive ausgeschlossen werden. Hier muss seitens des Landes eine gleichwertige Stellung (nicht auf finanzieller Ebene) garantiert werden können.
Landeskulturbeirat und Netzwerke
„Zu einer prosperierenden Kulturlandschaft gehört auch das Bekenntnis zu Demokratie und Transparenz. Auch hier hat Oberösterreich im Kulturbereich durchaus eine Vorreiterrolle auf nationaler Ebene eingenommen, wie der seit 1988 bestehende Landeskulturbeirat beweist, der beratend die Kulturpolitik in Oberösterreich seit mittlerweile fast zwei Jahrzehnten begleitet. Andererseits sind aber auch die vielen Kulturvereinigungen mit ihren Plattformen anzuführen, die im besten Sinn des Wortes die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und in die laufende kulturpolitische Diskussion einbringen, wie z.B. das Forum Volkskultur und die KUPF“.
Der Landeskulturbeirat hat sicherlich in OÖ eine notwendige Funktion, wenn es darum geht die Landesregierung (bzw. den Kulturreferenten) zu beraten, bzw. Vorschläge für künftige kulturpolitische Weichenstellungen vorzunehmen. Doch im Sinne einer demokratiepolitischen Verankerung muss der Landeskulturbeirat völlig neu gedacht werden. Der Landeskulturbeirat ist – nach Ansicht der KUPF – mit mehr Autonomie und Gestaltungsmöglichkeiten auszustatten. Dazu gehört, dass der Landeskulturbeirat von sich aus Stellung zu kulturpolitisch relevanten Themen machen kann, und auch in wichtige Entscheidungen auf kulturpolitischer Ebene eingebunden wird. Die KUPF hat hier des öfteren schon nachgehakt und Forderungen erhoben, und würde diese auch gerne im OÖ Kulturförderungsgesetz verankert wissen.
Zum Punkt 6.1. Zeitgenössische Kunst und Kultur
„Verstärkte Förderung der zeitgenössischen Kunst in den Regionen“
Wie soll diese passieren? Die KUPF unterstützt diesen Punkt natürlich vollinhaltlich, möchte aber dazu ergänzen, dass es nicht zuletzt um Strukturförderungen für die autonomen Initiativen in den Regionen geht.
Zum Punkt 6.3. Internationaler Austausch und Kooperationen
„Das Land Oberösterreich unterstützt den internationalen Austausch von Kunst- und Kulturschaffenden aus Oberösterreich bzw. die internationale Kooperation bei Kunst- und Kulturprojekten. Ziel ist es, in den nächsten Jahren diesen Austausch zu intensivieren. Die Kulturförderpolitik des Landes ist dabei einerseits bestrebt, die oberösterreichische Kunst- und Kulturszene strukturell und finanziell bestmöglich zu unterstützen, um im internationalen Kontext noch stärker wahrgenommen zu werden, andererseits aber auch den Austausch und die Begegnung mit dem internationalen Raum zu forcieren. Ziel ist die Positionierung Oberösterreichs als europäische Kulturregion mit eigenständigem Profil als auch die verstärkte Ausrichtung der oberösterreichischen Kunst- und Kulturszene an internationalen Standards mittels kulturellem Austausch und Transfer. Ein wesentliches Projekt, das diese Zielorientierung unterstützt, ist dabei die Ausrichtung der Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009“.
So sehr die KUPF die Internationalisierung der OÖ Kulturszene begrüßt, muss darauf hingewiesen werden, dass das Land OÖ die Verantwortung dafür nicht auf die Europäische Kulturhauptstadt Linz 2009 im wesentlichen übertragen kann.
Das Land OÖ muss durch gezielte Fördermaßnahmen, und verpflichtende nationale Kofinanzierung von EU-Projekten im Kulturbereich dafür Sorge tragen, dass Projekte mit internationaler Strahlkraft auch zum Teil über EU-Mittel finanziert werden können. Hier gibt es bereits Modelle, die das Land OÖ übernehmen soll, um die „Wettbewerbsfähigkeit“ oberösterreichischer AntragstellerInnen zu erhöhen.
Zum Punkt 6.3. Kulturtouristische Impulse
„Stärkere Vernetzung zwischen den Kulturveranstaltern und Tourismus bezüglich touristischer Angebotsschienen und kulturtouristisches Marketing
Intensivierung der Kooperation zwischen den verschiedenen Tourismusverbänden im Bereich Kulturtourismus und -marketing
Weitere Stärkung von oberösterreichischen Kultur-Trademarks wie Bruckner Orchester, Internationales Brucknerfest, Ars Electronica Festival, OÖ. Landesmuseen, Lentos Kunstmuseum Linz und Neues Musiktheater. Zudem könnte aufbauend auf den Kulturprojekten und Marketingkonzepten des Stifterjahres 2005 die Böhmerwaldregion als Adalbert-Stifter-Region positioniert und kulturtouristisch vermarktet werden. Gleiches gilt für überregional bedeutsame Kulturangebote in den regionalen Zentren“.
Diese formulierten Maßnahmen sind äußerst kritisch zu betrachten. Wenn von (kultur-)touristischem Marketing die Rede ist, geht es analog dazu auch um massenkompatible Kultur. Nischenprogramme, Programme die nicht von der Mehrheit der Bevölkerung konsumiert bzw. produziert werden, fallen nicht unter diese Verwertungslogik.
Es muss daher auch seitens des Landes OÖ, bzw. im Rahmen dieses Leitbildprozesses präzisiert werden, wie die stärkere touristische Vermarktbarkeit zu verstehen ist, und welche Konsequenzen dieses Ansinnen auf die OÖ Kulturpolitik, bzw. die Förderpolitik des Landes OÖ hat.
Zum Punkt 6.10. Gendermainstreaming und Frauenkulturförderung
„Die Gleichstellung der Geschlechter ist Teil der kulturpolitischen Zielsetzungen des Landes Oberösterreich. Ungleichheiten sollten beseitigt und die Gleichstellung von Männern und Frauen gefördert werden. Für Oberösterreich gilt somit als Ziel die völlige Gleichstellung der Geschlechter auch im Kultur- und Kunstbereich und in allen kulturpolitischen Konzepten.
Maßnahmen und Ziele:
Förderung von Maßnahmen, die Projekte von Künstlerinnen und weiblichen Kulturschaffenden unterstützen, sowie die besondere Berücksichtigung von Projekten, die sich mit frauenspezifischen Themen und Fragestellungen auseinander setzen
Umsetzung des Landeskonzepts des Gendermainstreaming in allen Bereichen
Paritätische Besetzung aller Beiräte und Gremien im kulturellen Bereich“
Gender Mainstreaming ist Querschnittsmaterie und als solche muss sie sich durch das gesamte Kulturleitbild ziehen.
Als entscheidende Maßnahme, welche hier noch nicht genannt ist, fordert die KUPF die Erstellung von Förderberichten im Kulturbereich die auch nach Geschlecht aufgeschlüsselt sind, um die vom Land OÖ gesetzten Maßnahmen und ihre Wirkung zu veranschaulichen.
Zum Punkt 6.12. Spezielle Zielgruppen
„Der offene Zugang und die Teilhabe (Stichwort: „Barrierefreiheit“) an der kulturellen Entwicklung und den kulturellen Angeboten in Oberösterreich für bestimmte Zielgruppen, die besonders schwer Zugang finden, ist ein wesentliches Ziel der Kulturpolitik des Landes Oberösterreich.
Maßnahmen und Ziele:
Aktive Unterstützung von Menschen mit Behinderung in ihrem kulturellen Selbstverständnis und Ausdruck. Das Land Oberösterreich unterstützt u.a. die Initiative eines integrativen Kulturfestivals mit dem Titel „sicht:wechsel“, das 2007 in Linz ausgetragen wird.
Barrierefreiheit“ für alle geh- und sehbehinderten Personen bei allen landeseigenen Kulturveranstaltungen und -häusern
Integration und Partizipation von Migrantinnen und Migranten sowie ethnischer Minoritäten im Kulturbereich auf Basis der kulturellen, religiösen und sozialen Selbstbestimmung. Speziell kultur- und religionsübergreifende Kulturprojekte sollten gefördert werden, um die wechselseitig bestehenden Barrieren und Schranken abzubauen.
Die Beteiligung und Anteilnahme am kulturellen Geschehen muss unabhängig vom Einkommen und sozialen Status allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht werden“.
Die KUPF regt an, hier neben dem Einkommen und dem sozialen Status auch den Punkt der sexuellen Orientierung hineinzunehmen, da dieser sonst keine Berücksichtigung im Diskussionspapier findet.
„Die Tendenz zur Überalterung unserer Gesellschaft ist aufgrund des medizinischen und sozialen Fortschritts ein Faktum, das auch im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Kulturpolitik zu berücksichtigen ist. Ältere Menschen sind nicht nur als Kulturkonsumentinnen und -konsumenten, sondern auch als Kulturschaffende eine wichtige Zielgruppe. Zu überlegen sind spezielle Kulturangebote in Seniorenheimen ebenso wie Angebote, die sich zeitlich und räumlich an den Bedürfnissen von Seniorinnen und Senioren orientieren“.
Die hier formulierten Maßnahmen und Ziele vermischen die AdressatInnen. Einerseits wird auf aktiv kulturell tätige Menschen rekurriert, in der Hauptsache aber das Publikum, die RezipientInnen als Zielgruppe genannt.
Wenn es dem Land OÖ ein Anliegen ist, hier eine Aufzählung von speziellen Zielgruppen zu machen, so muss auch darauf Bedacht genommen werden, das alle Kreise die als „spezielle Zielgruppe“ in Betracht kommen genannt werden, um nicht von vorneherein Ausschlüsse zu produzieren.
Im Rahmen einer demokratiepolitischen Ausrichtung der OÖ Kulturpolitik, müssen die Maßnahmen für MigrantInnen weit über den Status der „Integration“ hinausgehen. Die KUPF fordert die förderpolitische Bevorzugung von Projekten von MigrantInnen, sowie eine Recht für MigrantInnen auf die Teilhabe an Entscheidungsprozessen, unabhängig von der Staatsbürgerschaft.
dieKUPF – Kulturplattform Oberösterreich und maiz zeigen sich verwundert über die diesjährige Ausschreibung des „Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog“
Verwunderung und Verärgerung zeigen die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und das autonome Zentrum von und für Migrantinnen maiz ob der Ausschreibung des Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.
„Die jetzt vorliegende Ausschreibung entspricht wieder in keiner Weise den Ideen von KUPF und MAIZ“, wundert sich Rubia Salgado von maiz.
„Wie ernst ist es eigentlich mit der Ausschreibung zum Landespreis für Kunst im interkulturellen Dialog, wenn dieser nur auf der Homepage des Landes OÖ beworben wird? Zudem ist die Einreichfrist von etwa zwei Wochen ja wohl ein Hohn gegenüber allen potentiellen InteressentInnen. Diese Kommunikatonsstrategie ist unglaublich!“ ärgert sich Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF.
Die Initiierung eines Landespreises für Kulturarbeit von MigrantInnen wurde über den Vorschlag der KUPF und des Forum Interkulturalität in das Vorschlagspaket des Landeskulturbeirat 2003 aufgenommen.
Im Vorschlag des Landeskultubeirates wurde ein Preis für MigrantInnen gefordert, und dies unter dem Aspekt, dass hier keine Ghettoisierung, sondern eine temporär notwendige positive Diskriminierung stattfinden soll. Dieser Vorschlag wurde mit der Steigerung der Wertschätzung der Kulturarbeit von MigrantInnen, und der Akzeptanz der kulturellen Betätigung von MigrantInnen argumentiert, und so dem Landeshauptmann übergeben.
„Wenn MehrheitsösterreicherInnen einreichen können, so sollte massiv auf die Rolle der MigrantInnen in den jeweiligen Projekten geachtet werden: MigrantInnen dürfen nicht in eine Alibifunktion gebracht werden!“, stellt Rubia Salgado von maiz fest.
In der vorliegenden Textfassung der Ausschreibung ist die Würdigung für Menschen vorgesehen, die sich besondere Verdienste um die Implementierung von Kunst mit Migrationshintergrund erworben haben. „Unserer Forderung war und ist es, migrantische Projekte bevorzugt zu behandeln. Alles umsonst! Die Bestrebungen um die Formulierung eines Kriteriums, das sicherstellen könnte, dass MigrantInnen nicht wieder als Alibi in verschiedenen Projekten als Objekte instrumentalisiert werden, sind wieder fehlgeschlagen!“, kommentiert Rubia Salgado.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Eva Immervoll (KUPF) unter 070-79 42 88 oder Rubia Salgado (maiz) unter: 0676-9186160