Presseaussendung der Kulturplattform Oberösterreich – KUPF OÖ vom 17. Mai 2005

Aktives Auftreten!

Prozess gegen die Volxtheaterkarawane geht am 1. Juni in die Finale Runde!

Als die AktivistInnen der Volxtheaterkarawane 2003 vom Festival der Regionen unter dem Motto „Die Kunst der Feindschaft“ eingeladen wurden, um ihre Arbeiten zu präsentieren, konnten von niemanden damit gerechnet werden, dass dies mit einer Gerichtsverhandlung enden würde.

Zur Vorgeschichte:
Der Beschluss beim EU-Gipfel in Thessaloniki 2003 persönliche biometrische Daten im EU-Pass aufzunehmen, bewog die Volxtheaterkarawane dazu, diese Maßnahme im Rahmen einer theatralen Aktion zu hinterfragen. Als „Als European Institute for Biometric Research“ verkleidet, verschafften sie sich Zutritt zum Lambacher Stiftsgymnasium. Zur ihrer eigen Überraschung stellten Mundhölenabstriche, die Abnahme der Fingerabdrücke und die detaillierte Erfassung der SchülerInnendaten (inkl. Bankverbindung der Eltern + Pin Code) kein größeres Problem dar.

Nach der Aktion wurde mit den Schülerinnen und Schülern über die Problematik von Überwachungssystemen diskutiert. Dieser Akt der Bewusstseinsbildung wurde vom Direktor des Gymnasiums gestört, nachdem diesem bewusst geworden war, dass es sich möglicherweise um keine staatlich genehmigte Operation handeln könnte.

Verhandlung in wenigen Tagen
„Aktives Auftreten gegen Überwachung, und ein Bewusst machen der Gefahren kann gar nicht früh genug beginnen“, meint Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich. „Gerade junge Menschen müssen auf die damit verbundenen Tücken sensibilisiert werden. Und interventionistische Kunstformen wie jene der Volxtheaterkarawane sind hier ein probates Mittel“.

4 der AktivistInnen der Volxtheaterkarawane wird nun in einem Prozess Amtsmissbrauch und Vortäuschung falscher Tatsachen vorgeworfen. „Es erscheint absurd“, so Berghammer weiter, „dass künstlerischer Interventionen, die eigentlich als politische Bildung gewürdigt werden müssen, schließlich vor Gericht mit ungewissem Ausgang für die Angeklagten enden.“

Der Prozess findet am 1.6. in Lambach statt.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Stefan Haslinger, Tel: 070-794288 oder a href=“mailto:stefan@kupf.at“ target=“sb“>mailto:stefan@kupf.at

Link: http://lambach.volxtheater.at