interkultureller Dialog?

KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und MAIZ zeigen sich verwundert über Ausschreibung des Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.

Verwunderung und Verärgerung zeigen die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und das autonome Integrationszentrum von und für Migrantinnen MAIZ ob der Ausschreibung des Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog.

„Die jetzt vorliegende Ausschreibung entspricht in ihrer Schlichtheit in keinster Weise den Ideen von KUPF und MAIZ, noch findet sich darin der Vorschlag des Landeskulturbeirat“, ärgert sich Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF.

Die Initiierung eines Landespreis für Kulturarbeit von MigrantInnen wurde über Vorschlag der KUPF und des Forum Interkulturalität in das Vorschlagspaket des Landeskulturbeirat 2003 aufgenommen.
Im Vorschlag des Landeskulturbeirat wurde ein Preis für MigrantInnen gefordert, und dies unter dem Aspekt, dass hier keine Ghettoisierung, sondern eine temporär notwendige positive Diskriminierung stattfinden soll. Dieser Vorschlag wurde mit der Steigerung der Wertschätzung der Kulturarbeit von MigrantInnen, und der Akzeptanz der kulturellen Betätigung von MigrantInnen argumentiert, und so dem Landeshauptmann übergeben.

„Diese Ausschreibung hebt nahezu alles auf, was der Landeskulturbeirat gefordert hat. Abgesehen davon, dass das KünstlerInnenbild von dem gesprochen wird etwas tradiert anmutet, ist es jetzt auch möglich, dass auch Menschen die keine MigrantInnen sind einreichen können. Zudem vermisse ich die Kriterien, an denen sich bei einer Zusammenarbeit MehrheitsösterreicherInnen und MigrantInnen orientieren können. Wenn MehrheitsösterreicherInnen einreichen können, so sollte massiv auf die Rolle der MigrantInnen in den jeweiligen Projekten geachtet werden: MigrantInnen dürfen nicht in eine Alibifunktion gebracht werden!“, stellt Rubia Salgado von MAIZ fest.

Die Forderungen der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich und des Forum Interkulturalität hatten beinhaltet, dass der Begriff MigrantInnen weit zu fassen ist, um auch die Kulturarbeit von MigrantInnen der zweiten und dritten Generation bzw. bereits eingebürgerter MigrantInnen zu würdigen.
In der vorliegenden Textfassung der Ausschreibung ist die Würdigung für Menschen vorgesehen, die sich besondere Verdienste um die Implementierung von Kunst mit Migrationshintergrund erworben haben.

„Was bitte ist Kunst mit Migrationshintergrund, und wie soll die Implementierung von statten gehen?, stellt Rubia Salgado die Frage. „Durch diese Aufweichung der Ausschreibungskriterien, gefährdet das Land Oberösterreich seine VorreiterInnposition im Bereich der Förderung von MigrantInnenkultur“, assistiert Berghammer.

Wieder kaputt gespart!

Kulturplattform Oberösterreich kritisiert Vergabepraxis auf kommunaler Ebene!

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich – Interessensvertretung von 100 Kulturinitiativen in Oberösterreich – arbeitet seit fast 20Jahren an der Verbesserung der Rahmenbedingungen freier, initiativer Kulturarbeit in Oberösterreich.

„Gerade der Beitrag den kleine Kulturvereine und -initiativen in einer Stadt oder Gemeinde leisten prägt das kulturelle Selbstverständnis der Kommunen. Die „kulturellen Nahversorgerinnen“ bilden die Basis für ein lebendiges und offenes Kulturklima“, erklärt Manfred Berghammer, Vorsitzender der KUPF – Kulturplattform Oberösterreich.

Darum blickt die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich mit Argwohn und Skepsis auf die Kulturpolitik der Stadt Wels, die durch die Methode des „Kaputt Sparen“ von sich reden macht, wie das aktuelle Beispiel der Musikwerkstatt Wels zeigt. (siehe Welser Rundschau 27.4.05).

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich weiß um die schwierige Situation mit welcher die Gemeinden konfrontiert sind, fordert aber nichts desto trotz, dass das Kulturressort nicht als erster Bereich für Einsparungen herhalten muss..

Die KUPF fordert eine Aufstockung der Ermessensausgaben für freie Initiativen, und bekräftigt ihre Forderung nach echten Demokratisierungsmaßnahmen, und Maßnahmen die die Transparenz der Fördervergabe auf der kommunalen Ebene gewährleisten.

Manfred Berghammer beharrt: „Wenn in Wels schon mehr Demokratie und Pluralismus durch die Einrichtung von Beiräten gefordert wird, im Gegenzug aber im Kulturbereich der Rotstift regiert, kann von einer ernstgemeinten Kulturpolitik nicht mehr die Rede sei“

Die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich wird weiterhin die kulturpolitischen Entwicklungen in den Kommunen beobachten und sich zu Wort melden, wo die Verhältnisse im Argen liegen.

Für weitere Fragen kontaktieren Sie Eva Immervoll oder Stefan
Haslinger unter: 070-794288 oder unter kupf@kupf.at

Neue Geschäftsführung stellt Arbeitsprogramm vor

Im Rahmen der KUPF-Jahrespressekonferenz am 7.April 05 stellt die neue Geschäftsführung der KUPF OÖ das diesjährige Arbeitsprogramm vor.

Die KUPF- Kulturplattform OÖ.

Seit 19 Jahren tritt die KUPF- Kulturplattform OÖ im Namen ihrer Mitglieder an, die Grundlagen und Rahmenbedingungen freier Kulturarbeit tragfähiger, sicherer und fruchtbarer zu gestalten.

Dafür arbeitet die KUPF einerseits nach innen und sorgt für Vernetzung, Unterstützung, Beratung, Weiterbildung wie auch für die gewerkschaftliche Vertretung ihrer Mitglieder. Nach außen vertritt die KUPF ihre Mitglieder gegenüber Politik und Verwaltung, und stellt mediale und gesellschaftliche Öffentlichkeit für freie Kulturarbeit her.

100 Mitgliedsinitiativen im Dachverband KUPF machen deutlich, wie notwendig kulturpolitischer Lobbyarbeit in Oberösterreich ist.

Der KUPF Vorstand:
Manfred Berghammer (KUPF Vorsitzender)
Andrea Mayer-Edoloeyi (FIFTITU%)
Mag.a Eva Schobesberger (FIFTITU%)
Katha Wagner (KIK Ried)
Mag.a Betty Wimmer (KAPU)
Dr. Andre Zogholy (qujochö)

Die neue KUPF Geschäftsführung

Seit Anfang März 2005 gibt es in der KUPF das Modell einer geteilten Geschäftsführung. Die KUPF – Kulturplattform OÖ sieht sich mit diesem ungewöhnlichen Modell durchaus als Vordenkerin. Die Entscheidung für dieses Modell liegt darin begründet, dass eine hohe kulturpolitische Durchsetzungskraft von 2 Geschäftsführerinnen erzielt wird. Darüber hinaus verfolgt die KUPF – Kulturplattform OÖ mit diesem Modell auch die Praxis, Personen ob ihrer speziellen Fähigkeiten in Bereichen einzusetzen, in welchen diese neue Ideen und Strategien einbringen können. Stefan Haslinger und Eva Immervoll, stehen für Kontinuität und Innovation in der KUPF.

Eva Immervoll:
Öffentlichkeitsarbeit, Kulturpolitik, Mitglieder
Stefan Haslinger:
Finanzen, Kulturpolitik, Gewerkschaft

Schwerpunkte des KUPF Arbeitsprogramms 2005

Aufgrund der erfolgreichen Regionaltreffen im Jahr 2004, die durchaus Signalwirkung in Richtung verstärkter Einbindung regionaler Kulturinitiativen in die KUPF hatten, wird ein Projekt angedacht, über die weiterhin stattfindenden Regionaltreffen hinaus in den verschiedenen Bezirken AnsprechpartnerInnen für die Kulturinitiativen mit guten Kontakt zur KUPF zu finden, die einerseits den persönlichen Kontakt zur KUPF aufrecht erhalten und intensivieren, und zum anderen auch die Netzwerkbildung vor Ort unterstützen. Die regionalen Kulturinitiativen können sich stärker in der KUPF positionieren und die KUPF wäre somit in den Regionen stärker präsent.
Eine Aufwertung der regionalen Kulturinitiativen und eine Aufwertung der Arbeit der KUPF bei den Kulturinitiativen könnte neben der Pflege des wichtigen, persönlichen Kontaktes als ein angestrebtes Ziel dieses Projektes betrachtet werde.

Mittelfristige Finanzierung

2004 hat gezeigt, wie notwendig eine mittelfristige Absicherung für Kulturinitiativen in Oberösterreich ist. Die – im Oktober 04 aufgehobene – 15% Budgetsperre stellte eine Verschärfung der ohnehin prekären finanziellen Situation der Kulturinitiativen dar.
Das Modell der mittelfristigen Finanzierung der KUPF – Kulturplattform OÖ, sieht vor, mittelfristige Finanzierungsverträge (mit Indexklausel) für alle interessierten oberösterreichischen Kulturinitiativen und Kulturstätten für mindestens 3 Jahre abzuschließen. Darüber hinaus muss die Möglichkeit bestehen außerhalb dieser Finanzierungsverträge um Projekt- und Strukturförderung anzusuchen.
Für die KUPF – Kulturplattform OÖ ist es selbstverständlich, dass im Rahmen mittelfristiger Finanzierungsverträge klare Vereinbarungen getroffen werden.
Das Modell der KUPF – Kulturplattform OÖ sieht deshalb auch die Möglichkeit eines steten Nachverhandelns und Überprüfens der gemeinsam vereinbarten Ziele vor.

Transparenz der Kulturförderung
Die KUPF – Kulturplattform OÖ fordert die demokratische und transparente Gestaltung der Kulturförderung. Folgende Maßnahmen müssen dafür ergriffen werden:

– Entkoppelung von Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Verteilung der Fördermittel
– verbindliche Förderkriterien

– Förderbeiräte, die verbindliche Förderkriterien ausarbeiten.
– Über Förderungen bis zu 20.000 Euro ist innerhalb von 14 Tagen nach Eintreffen der Ansuchen zu entscheiden.
– Über Förderungen, die eines Beschlusses der Landesregierung bedürfen, ist binnen eines Monats zu entscheiden.
– Wiedereinrichtung und Ausbau des Förderberichtes

Speziell auf der kommunalen Ebene erhebt die KUPF – Kulturplattform OÖ darüber hinaus die Forderung nach
– Einrichtung eines Kulturbeirates
– Einrichtung einer Kulturberatung für GemeindevertreterInnen.
– Veröffentlichung von Förderkriterien

– Veröffentlichung von Förderberichten
– Öffnung der Kulturausschüsse.

Reform der Medienförderung
Im Regierungseinkommen von ÖVP und Grünen findet sich der Wille in Zusammenarbeit mit den Betroffenen eine Reform der Medienförderung, welche eine Förderung nichtkommerzieller Medien beinhalten soll zu planen.
In diesem Zusammenhang fordert die KUPF – Kulturplattform OÖ, die Einbeziehung eines möglichst umfassenden Medienbegriffs.
Die KUPF fordert eine klassische Presseförderung zugunsten von Artikulationschancen abseits des Mainstreams umzugestalten.
Eine umfassende Medienförderung muss sowohl Strukturförderung als auch Förderungen alle Sparten (Print, Freie Radios, Web, …) beinhalten.

  • Innovationstopf 2005/06


Der KUPF Innovationstopf bemüht sich Jahr für Jahr abseits der traditionellen Kulturförderung Impulse für ausgefallene Kulturprojekte zu geben und eine transparente Vergabe der Mittel zu gewährleisten. So wurde heuer zum zehnten Mal der mit 75.000,- Euro Landesmittel dotierten Innovationstopf ausgeschrieben. Eine prominent besetzte Jury wählte bei der öffentlichen Jurysitzung aus den 44 Einreichungen letztendlich 9 Projekte aus.
Für den Innovationstopf 2006 wurde bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet die an der Themenfindung arbeitet und einen Ausschreibungstext bis Herbst 2006 formulieren wird. Als begleitende Maßnahme wird auch bei der Ausschreibung 2006 ein Projektformular beigelegt sein, das die EinreicherInnen auf Genderaspekte hin untersucht. Damit wird den EinreicherInnen der Gedanke des Gender Mainstreamings näher gebracht. Auch 2006 wird aus diesem Grund eine Beratung zur Einreichung zum Innovationstopf angeboten.

  • KUPF Position zur Kulturhauptstadt 2009


Das Positionspapier der KUPF unter dem Titel „Das Umland mitdenken“ wird auch 2005 die Arbeitsgrundlage für die vehemente Einmischung in kulturpolitische Diskurse rund um die Kulturhauptstadt 2009 sein.
Die KUPF OÖ sieht die Teilnahme grundsätzlich als Chance für Linz und Oberösterreich, will aber die Risiken die mit solch einer Teilnahme einhergeht mitbedacht wissen.

Daher fordert die KUPF vehement Vorhaltigkeit wie Nachhaltigkeit in der Kulturpolitik ein. Zu beleuchten ist nicht nur das Jahr 2009, sondern die Entwicklung bis 2008 und ab 2010. Es muss ein Konzept entwickelt werden, wie die lokale und regionale Kulturszene bereits im Vorfeld gefördert und aufgebaut werden kann, damit einer weiteren Verhärtung des „Stadt-Land-Gefälles“ entgegengewirkt werden kann und die bestehende lebendige und vielfältige Kulturszene Oberösterreichs auch nach 2009 bestehen kann.

Stefan Haslinger

Geboren 1971 in Wels, war von 1995 bis 2005 geschäftsführender Sekretär des Kulturvereins Waschaecht in Wels.
Von 2000 bis 2004 im Vorstand der KUPF- Kulturplattform OÖ.
Ausgewählte Projekte:
1987-2004: Festival „Music Unlimited“
2001: Veranstaltungsreihe „Summe=“
2002-03: Veranstaltungsreihe „Establish Cultural Worker

Eva Immervoll

Geboren 1969 in Bad Ischl hat von 1991-95 an der Universität für künstlerische Gestaltung die Meisterklasse für Visuelle Mediengestaltung besucht und 2003 den MAS- Postgraduate Studienlehrgang „Kultur- und Medienmanagement“ am ICCM in Salzburg abgeschlossen.
Von 1996 bis 03 tätig im Bereich Ausstellungsorganisation und Produktionsassistenz im O.K- Centrum für Gegenwartskunst und als freie Mitarbeiterin bei „Die Fabrikanten
„.