Wie es gehen kann
Mit einer Reihe langjähriger Beobachter*innen macht sich Michael Wimmer auf die Suche nach einer zeitgemäßen Kulturpolitik. Der Sammelband verdeutlicht die Dringlichkeit, die Beziehungen zwischen Kulturbetrieb und Gesellschaft durch Künstler*innen, Vermittler*innen, Nutzer*innen neu zu verhandeln. Mit Beiträgen von Sylvia Amann, Sabine Breitwieser, Veronica Kaup-Hasler, Aslı Kışlal, Anita Moser u.a.
Michael Wimmer (Hg.), Für eine neue Agenda der Kulturpolitik, Edition Angewandte, 448 Seiten, De Gruyter 2022.
_______________________________________________________________________
Empfehlung von Literaturschiff – Kulturinitiative & Mitglied der KUPF OÖ
Mensch und Natur
„Am Anfang war das Meer.“ Tanja Raichs Sprachkunst zeigt sich gleich mit dem ersten Satz ihres zweiten Romans. Die Schriftstellerin zeigt mit präziser Sprache eine Insel voller Pflanzen und Tiere und eine Frau, die dort alleine lebt. Aber die Tiere entwickeln ein aggressives Verhalten, die Pflanzen verwelken, andere Menschen tauchen auf. Ressourcenknappheit, Konkurrenz, Überlebenskampf, Liebe, Hass – eine beklemmende Atmosphäre ist spürbar.
Tanja Raich, Schwerer als das Licht, 192 Seiten, Blessing 2022.
________________________________________________________________________
Was wäre, wenn
Das Werkstätten- und Kulturhaus WUK veröffentlicht zu seinem 40. Geburtstag einen Sammelband. Das WUK versteht sich als Ort, an dem unterschiedliche Lebensentwürfe, Zukunftsvorstellungen und utopische Gedanken kollektiv gelebt werden können. Im Buch zeigen Menschen aus dem Umfeld ihre Utopien – Brigitte Theißl, Doris Knecht, Maren Richter, Peter Schernhuber, Amira Ben Saoud, Dives, Yasmo uvm.
Astrid Exner, Klaus Schafler (Hg.*innen), Utopische Entwürfe. Gelebte Visionen zu Gesellschaft und WUK, 231 Seiten, redelsteiner dahimène edition 2022.
________________________________________________________________________
Empfehlung von Lisa-Viktoria Niederberger
Was da gewesen ist?
Nach zehn Jahren in London kommt August Gondwindi zurück nach Prosperous. Der Boden, auf dem ihre indigenen Vorfahren seit Generationen leben, soll nun dem Bergbau weichen. In drei Erzählsträngen, eng verflochten, zeigt Tara June Winch, wie Kolonialismus sich in die Landschaft Australiens eingeschrieben hat, in die Leben derer, die immer schon und immer noch da sind. Und was möglich ist, wenn eine sich entschließt, zu kämpfen.
Tara June Winch, Wie rote Erde, Übersetzt von Juliane Lochner, 376 Seiten, Haymon 2022.