Mit der Debüt-EP Dreamreality öffnet Tony Renaissance Türen in ein flauschig-queeres Anderswo: Salonfähiger Dream-Pop mit emotionalem Standing und einer ordentlichen Portion Street Credibility – released auf dem eigenen Label Tender Matter. Gesang trifft auf Spoken Word, flächige Synths verbinden sich mit New Wave und Downtempo-Beats. Während Titel wie Signs scheinbar spielerisches Experiment mit kluger zeitgenössischer Pop-Komposition kombinieren, verdienen verträumt-tanzbare, post-punkige Nummern wie Wxmxn und Lost Islands ihre Plätze jetzt schon weit vorne in den Wohnzimmer-Ballroom-Charts 2020. In Tony’s Utopia schillern selbst harte Ansagen, ohne dabei an Vehemenz einzubüßen. Baby Take The Trash Out regt zur Selbstreflexion an, Nu Hvn erzählt von heilsamen Grenzen (“You’re yours, I’m mine”). In vielen Details spricht hier die „Radical Softness“, eine Haltung, die mit Emotionalität als Stärke auf die patriarchal übergeordnete Rationalität antwortet und auf Diskursbedarf aufmerksam macht.
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