Wahlkolumne von Andi Wahl
Rückblickend müssen wir KUPFveteran_innen eingestehen, dass wir uns von einer wohlwollenden Landespolitik einkochen ließen und damit die heute Aktiven schwächten. Als in den 1980ern die Zeitkulturbewegung so erstarkte, dass sie von der Politik nicht mehr zu ignorieren war, hat uns Altlandeshauptmann Ratzenböck einen Platz am Kulturfördertopf eingeräumt. Fortan waren wir aufgerufen, das Land kulturell mitzugestalten und sind diesem Ruf auch gefolgt. Pühringer hat diese Strategie übernommen und wir sind brav geworden. Der Lackmustest war dann die Volksbefragung zum Musiktheaterneubau 2000. Wir wollten unbedingt einen auf kulturbeflissen machen und haben uns nicht dagegen gestellt, obwohl Vorstandsmitglied Ulrike Stieger mit der Faust auf den Tisch gehauen hat und das von uns forderte. Damals ist die KUPF vom Wildfang zum Schoßhund mutiert. Daher kürzen nun Schwarz-Blau bei der Zeitkultur, weil sie wenig Widerstand erwarten. Wir hätten damals Pühringer ans Bein brunzen sollen – wie es der erste KUPF-Obmann, Franz Prieler, immer so blumig ausdrückte. Aber «brunzen» sagt man nicht, das ist nicht kultiviert. ’tschuldigung!