Wahlkolumne von Andi Wahl
Immer wieder werde ich Ohrenzeuge von Diskussionen, deren Inhalt sich um die künftige Subventionierung Freier Kulturvereine dreht. Meist kreist die Diskussion um die Frage, ob sich Landeshauptmann Pühringer vom blauen Koalitionspartner in die Kultur dreinreden lässt oder den starken Mann markiert. Da wird herumorakelt, Menschen berufen sich auf gut informierte Kreise und manche vertrauen felsenfest auf Pühringers Restanständigkeit.
Erschreckend, wie nah sich viele Kulturfunktionär_innen dem Landesvater fühlen. Sich dafür fürchten, dass ER ihnen seinWohlwollen entziehen könnte. Bei einer dieser Diskussionen ist mir eine berühmt gewordene Parabel des Bürgerrechtskämpfer Malcolm X eingefallen. Bruder Malcolm unterschied zwei Arten von Sklaven, «house Negro» und «field Negro». Brennt das Haus des Masters, so würde der «house Negro» versuchen zu löschen, während die «field Negroes» für Wind beten, der das Feuer anfacht. Diese schwatzenden Kulturfunktionär_innen – schoss es mir durchs Gehirn – sind allesamt «house Negroes», die um ihr weiches Bett fürchten.
Das geht natürlich gar nicht! Weshalb ich mich hier in
aller Form für diesen Gedanken entschuldige.
Comic von Stephan Gasser