Die KUPF ist eine alte Tante* und das ist gut so. 26 Jahre Lebensweisheit sind nämlich gerade in Zeiten von Krisen, Umbrüchen und Neuerungen von großem Vorteil.
Damit die alte Tante aber rüstig, schlagfertig und agil bleibt, ist sie der ständigen Selbstreflexion und Neuerung verpflichtet. Und 2012 ist wahrlich ein Jahr der großen Neuerung!
Diese Neuerungen sind zu aller erst personeller Natur. Im Februar wurde von der Generalversammlung der Kulturplattform, also dem Rat aller 125 Mitgliedsinitiativen, ein neuer Vorstand gewählt: gleich 5 neue Vorständinnen sitzen nun im Leitungsgremium der KUPF, gestützt von einigen wenigen alten Häsinnen, die den nötigen Know-How-Transfer und politische Kontinuität gewährleisten. Speziell die Führungsspitze, gebildet von Nicole Honeck und Betty Wimmer, soll ebendieses sichern.
Aber auch im KUPF-Büro, dem Exekutivorgan des Vorstandes, ändert sich einiges: So hat ja bereits mit Jahresbeginn Tamara Imlinger die Zeitungsagenden von Eva Immervoll übernommen. Mit Juni 2012 wechselt dann zudem die Geschäftsführung: Nach 12 Jahren KUPF-Arbeit verlässt Stefan Haslinger die Kulturplattform. Nur äußerst ungern lassen wir ihn ziehen! Kaum jemand hat so wie er das Selbstverständnis freier Kulturarbeit in OÖ im letzten Jahrzehnt geprägt wie er. Aber neue berufliche Ufer locken, und wir wünschen unserem Hasi mit feuchten Augen alles Gute! You’ll never walk alone!
Als Nachfolger für Stefan Haslinger wurde bereits im Februar bei der oben schon genannten Generalversammlung Richard Schachinger vorgestellt. Die Entscheidung für Richi, Wunschkandidat des Vorstandes, fiel leicht: Trotz seines jungen Alters gilt er als langjähriger Kenner der KUPF sowie als profilierter Kultur- und Medienaktivist. Richi hat unter anderem in Vöcklabruck mit dem Bock-Mas-Festival regionale Kulturgeschichte geschrieben, als auch beim aufstrebenden Otelo-Netzwerk eine federführende Rolle gespielt. Er ist also (wie wir in der KUPF gerne betonen) mit allen, aber wirklich allen Wassern gewaschen.
Als wäre das nicht schon alles genug der Veränderung! Aber wie das Leben und die Liebe so spielen nimmt auch die letzte noch verbleibende Person des Büro-Triumvirats eine Auszeit: Riki Müllegger zieht sich auf zweijährige Sommerfrische nach Ebensee zurück, um sich dort ihrem Baby zu widmen. Wir gratulieren! Als temporärer Ersatz wurde der langjährige KUPF-Redakteur und -Freund Klemens Pilsl gewonnen, der sich künftig um den Äther, Innovationstöpfe und Informationspolitik kümmern wird.
Summa summarum: Die Zeiten werden härter, die KUPF stellt sich neu auf. Gewichtige Gründe, warum sie sich nach reiflichen Überlegungen auch für interne Nachbesetzungen im Büro entschieden hat. Die durchschnittliche KUPF-Aktivistin ist nunmehr statistisch gesehen zu 67% weiblich, zu 87% jünger als 35 Jahre und zu 100% Kulturaktivistin aus Überzeugung. Das fühlt sich alles sehr gut und sehr richtig an. Und auch für uns gilt: We’ll never walk alone!
* sagt zumindest Günter Mitter in der Publikation „20 Jahre KUPF“, Linz 2006