Gnackwatsch’n #132

Eine Watsch´n an die Entscheidungsträgerinnen der Nachbesetzung der Kulturdirektion. Vorsorglich. Aber bestimmt. Es ist nicht Aufgabe der KUPF, Gerüchten nachzurennen oder sich in städtische Personalentscheidungen einzumischen. Schon gar nicht ist es die Absicht der KUPF, potentielle KandidatInnen für einen Posten zu diskreditieren. Denn es mag schon sein, dass die eine oder die andere kolportierte Parteisoldatin eine feine Kulturdirektorin für Linz wäre, womöglich sogar den Forderungskatalog der Kulturplattform umsetzen würde und die Welt mit ihm überhaupt ein wenig besser wäre. Warum wir dann überhaupt mit dem Scheiß anfangen? Es ist schon ein paar Jahre her, da sagte es ein Linzer Beamter … Weiterlesen …

Politikum Kulturdirektion – Wer wird Jankos Nachfolgerin?

Mit dem Ende von Linz’09 geht auch der Linzer Kulturdirektor Sigi Janko.   Dominika Meindl über die brodelnde Gerüchteküche um die Nachfolge in der Kulturdirektion. Eigentlich hätte der bald 65-Jährige schon früher in Pension gehen können, er wollte jedoch das Kulturhauptstadtjahr noch abwarten, da er zu dessen Zustandekommen beigetragen hatte. Seine Nachfolge wird demnächst ausgeschrieben, der ursprünglich für den Herbst geplante Termin hatte sich wegen der Gemeinderatswahlen verschoben. In der Zwischenzeit hat die Linzer SPÖ ihre absolute Mehrheit verloren. Das hat auch Folgen für die Nachbesetzung. Die Gerüchteküche brodelt. Als Kandidatinnen kolportiert werden immer wieder Julius Stieber (Landeskulturdirektion, Leiter des … Weiterlesen …

Luft verändert.

Norbert Traweeg weiß, dass Kulturhauptstädten aus Luft schon mal Südflügel wachsen können.   Vor dem 1.1.2009 habe ich mich gefragt: Was wird die Kulturhauptstadt? Seitdem frage ich mich: Was ist die Kulturhauptstadt? Ihr geht seit geraumer Zeit die Luft aus, wende ich mir schnell selber ein und erobere rasch eine andere Fragestellung: Wie könnte man eine Kulturhauptstadt beschreiben? Und bitte gleichzeitig um ihr Verständnis, dass ich meine zahlreichen Linz09 Erfahrungen nicht unbeachtet lassen kann. Probieren wir es einmal so: Wäre eine Stadt so etwas wie ein aufblasbares Gebilde, mit Palmen drauf und so. – In der Art einer Riesenschwimminsel, wie … Weiterlesen …

Vier Variationen und kein Thema

Ein Versuch zu Kärnten/Koroška von David Guttner   FAHR EIN Samstag Vormittag in Klagenfurt/Celovec bei einem Cappuccino im Pankraz, einem in die Jahre gekommenen In-Café der Stadt. Eine Woche zuvor beging Kärnten/Koroška den 10. Oktober, seinen offiziellen Landesfeiertag. Dieses mal wurde der »Tag der Kärntner Einheit« aber von einem neuen Gedenktag eindeutig in den Schatten gestellt: dem 11. Oktober – eh schon wissen, der Kärntner Marterlyriumtag. Wie praktisch, ach wie praktisch: Ein Identitätsdoppelpack – darauf ließe sich glatt eine neue Weltreligion begründen! Als ich im Vorjahr vom tödlichen Unfall des LH erfahren habe, verspürte ich den starken Impuls, sofort in … Weiterlesen …

Liebe Weihnachtsfrau!

Belinda Kazeems Wunschbrief an die Weihnachtsfrau.   Ich hatte eigentlich mit Dir abgeschlossen: »Bringt eh immer die falschen Geschenke!« »Und wenn sie dann endlich mal das Richtige bringt, ist es schon zu spät. ….« Egal, nach fast 19-jähriger Abstinenz habe ich mich dazu entschlossen, dir eine Chance zu geben und einen Brief an Dich zu schreiben. Einen Wunschbrief natürlich. Damit Du nicht wieder behauptest, Du hättest meinen Brief nicht bekommen – Du weißt, worauf ich anspiele, 1988 die violette Schnürlsamthose mit Mickey Mouse Aufnähern statt dem sehnlich erwarteten Walkman – schreib ich ihn jetzt extra früh, in dreifacher Ausführung und … Weiterlesen …

Bündnisse als temporäre Architektur

Mit dem Bündnis gegen Rechtsruck wurde in Wels für Wels ein Exempel statuiert. Peter Schernhuber   Nichts ist, wie es einmal war – am Sonntag, 27. September kam die FP in Wels auf beinahe 30% der Stimmen. Dieser massive Rechtsruck löst eine Dynamik aus, die zuvor kaum vorstellbar gewesen wäre. Knapp vierzig Minuten nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses mobilisierten sich mehr als hundert Menschen, um spontan ihren Unmut Ausdruck zu verleihen. Junge Welserinnen klebten ein Banner mit der Aufschrift ‚Wehret den Anfängen’ über das Tor des Rathauses. Bereits an diesem Abend wurde enormes Potential, ausgelöst durch massiven Druck von Außen, sichtbar: … Weiterlesen …

Störungen im Jahreskreis!

Stefan Haslingers Aufschrei zum Budget, der schon lange auf sich warten ließ! In schöner Regelmässigkeit wird von der KUPF der Budgetvoranschlag des Landes OÖ analysiert. In schöner Regelmässigkeit wird von der KUPF festgestellt, dass sich substantiell für den Bereich der freien, autonomen Kulturinitiativen nichts ändert. In schöner Regelmässigkeit wird deshalb von der KUPF darauf hingewiesen, dass sich etwas ändern muss und es dringend nötiger Erhöhungen bedarf. Regelmäßigkeiten bringen mit sich, dass sie zur Gewohnheit werden und als altbekannt vorausgesetzt schlussendlich ignoriert werden. So geschehen auch in der letzten Legislaturperiode in Oberösterreich. Der Budgetvoranschlag für das Jahr 2010 bricht mit dieser … Weiterlesen …

Kulturarbeit muss sinnlos sein.

Was Otto Tremetzberger bei säuerlichem KUPF Kaffee so durch den Kopf geht. Genau das fiel mir ein, als ich kürzlich im KUPF-Büro das Plakat zur Kampagne »Kulturarbeit muss zumutbar sein« betrachtete. Ich war schon eine ganze Weile auf dem Alleby Sofa von IKEA gesessen und wartete auf den meistens etwas säuerlichen KUPF-Kaffee und dachte dabei an die gerade geschlagenen Wahlen und an die »Wir-müssen-den-Gürtel-jetzt-enger-schnallen«-Aussagen, die auf diese folgten und daran, dass jetzt angeblich überall gespart werden soll, womöglich oder wahrscheinlich sogar bei den Kulturförderungen. Ich überlegte, wie es unter diesen Umständen wohl mit der Erhöhung für Freie Medien aussieht, welche … Weiterlesen …

Chancen und Risiken in der Welt der Dinosaurier

Gedanken von Lars Göhring zum Medienprojekt DORF, nicht zum Selbstbeschäftigungsprojekt der Immergleichen zu werden.   Bekannt ist: TV macht Kinder dumm, unkonzentriert und aggressiv. Jugendliche werden durch faschistoide Zurichtungsprogramme zu geklonten, bulimischen Supermodel-Singsternchen-Abziehbildern, für die gelangweilten Hausfrauen gibt es Streitsendungen, Kochsendungen, Einrichtungssendungen und Einkaufsfernsehen, nachts erschießen Kommissarinnen und Terroristinnen sich gegenseitig, unterbrochen von nackten Frauen, welche Lieder singen, die nur aus Zahlen bestehen. Die öffentlich-rechtlich bezahlten Programme eifern den werbefinanzierten Privaten in punkto Unsinn, Schlichtheit und Volksbelustigung gehetzt nach und erfinden als Messlatte für Qualität die Quote, denn Milliarden Fliegen können nicht irren. Attestierte Vilem Flusser den Massenmedien namens Radio … Weiterlesen …

Wenn ich das Wort Kultur höre…

»Auf der Straße wird man bald nur mehr Künstler sehen, und man wird alle Mühe der Welt haben, da einen Menschen zu entdecken.« Arthur Cravan   Nedjma B. über Leben, Wohnen und Kulturarbeit in Paris Das im 18. Arrondissement von Paris gelegene Viertel Goutte d’Or ist ein Schlachtfeld! Hier, aber auch in den benachbarten Vierteln, tobt ein erbitterter Krieg. Ein Krieg der Auslöschung, den keiner beim Namen nennt. In der Tat ist die Goutte d’Or eines der letzten ärmeren Viertel, das sich innerhalb von Paris befindet. Seit mehr als 20 Jahren führen hier die Behörden (Staat, Präfektur und Stadtverwaltung) einen … Weiterlesen …

Radikalkur Uni

Der breite Protest über politische Unkultur wird nicht mehr alleine vom Rechtspopulismus getragen.Richard Schachinger »Fühle mich sehr verbunden, und hoffe dass ein Funke österreicherischer Radikalität fuckin´Germany erreichen wird.« Ein bewegendes und im ersten Moment durchaus verstörendes Statement von Johann S. in der letzten Oktoberwoche auf Facebook. Aber seitdem bundesweit Hörsäle von Studierenden besetzt werden, wissen wir, auf welche Umstände die besagte Radikalität abzielt. Darum kann an dieser Stelle ausnahmsweise die nationalstaatliche Komponente genauso außen vor gelassen werden, wie die rechten Recken als die üblichen, radikalen Aushängeschilder dieses Landes. Denn wie allseits bekannt, formierte sich binnen kürzester Zeit ausgehend von Wien … Weiterlesen …

Ich will Sicherheit!

Die ganze Welt soll sicherer werden. Aber wie, fragt sich Ulrike Hager   Die ganze Welt soll sicherer werden! Aber welche Maßnahmen müssen, sollen, können, dürfen umgesetzt werden, um das zu bewerkstelligen? Und zu welchem Preis? Was heißt das für jede Einzelne von uns? Eine Steigerung der Sicherheit kostet uns was. Nicht nur Geld. Was sind wir bereit dafür einzusetzen? Bequemlichkeit, Eitelkeit, Freiheit, Privatsphäre, Individualität, Anonymität, Chancengleichheit, Menschenechte, ihre Gesundheit? Oder von allem ein bisschen was? Steigerung der Sicherheit ist ein Tauschgeschäft. Manchmal sogar zu unseren Ungunsten. Manchmal bekommen wir nicht Sicherheit, sondern nur eine Steigerung unseres Sicherheitsgefühls für unseren … Weiterlesen …

Best of irgendwos 2009

In einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich roboten geht, sind alle Orientierungshilfen und Hinweise, die nicht aus einer Marketingagentur kommen, höchst willkommen. Hier der jahresaktuelle Wegweiser der KUPF-Redaktion durch den Dschungel des Konsumismus.   Christian Diabl Best of schlechteste Wahlslogans 1. Gerechtigkeit statt grenzenloser Gier 2. Wir sichern unser Wasser 3. Weil sie weiß, was er wollte 4. Unser Land für unsre Leut 5. Der Anschober Effek Best of Wahlverliererinnen 1. Erich Haider 2. Uschi Haubner 3. Perter Koits 4. SPÖ 5. EAV Best of Reiseziele 1. Hausruck 2. Berlin 3. Zwettl an der Rodl … Weiterlesen …