„Wirkungsorientierte“ Verwaltung

Eine „wirkungsorientierte“ Gnackwatschn für die Arbeit wirkungsorientierter BeamtInnen.

Im November 2005 ereilte uns ein Poststück von der Sozialabteilung des Landes OÖ. Pfoah, freuen wir uns, das ist aber jetzt schnell gegangen mit der Förderzusage! Erst vorgestern eine gute Stunde mit R. telefoniert, erklärt, dass nein, wir kein gewinnorientiertes Unternehmen sind, dass ja, wir durchaus das eingereichte Projekt schon seit Anfang des Jahres durchführen, dass ja, das auf einem der zahllosen Formulare angegebene Gehalt das der Geschäftsführung und nicht das des Reinigungspersonals ist, dass nein, wir sie mit unseren Angaben nicht anlügen, dass ja, wir das Geld jetzt schon schön langsam dringend brauchen würden, weil Ende des Jahres. Und so. Das Poststück ist dann aber nur eine – fairnesshalber: echt billig produzierte – Broschüre: Das „Fachbereichsleitbild für soziale Dienstleistungen“ als „Teil des mittel- und langfristigen Unternehmenskonzeptes des Landes OÖ auf dem Weg zur – lassen Sie sich das auf der Zunge zergehen! – „Wirkungsorientierten Verwaltungsführung „. Dann ist noch die Rede von“Würde des Menschen“ und so, und schließlich: „Wir planen und steuern unsere Leistungen, um die Ressourcen effektiv und effizient einzusetzen. Dabei achten wir auf Ausgewogenheit von Aufwand und Wirkung.“

Zur Folge hat diese „Wirkungsorientierung“ – vorerst in der Sozialabteilung – aber ausschließlich ausufernde Bürokratie und selbstgerechte BeamtInnen, die weder von Projektbudgets und Kostenkalkulation noch von Jahresabschlüssen oder Vereinsregisterauszügen auch nur die geringste Ahnung haben – dafür aber jedeN FörderwerberIn als potenziell sich illegitimerweise Förderungen erschleichendeN KleinkriminelleN behandeln. „Wirkungsorientiert“ sind offenbar auch stundenlange Telefonate – nicht etwa um sich über den Inhalt eines Projekts zu informieren, sondern vielmehr, um einzelne Budgetposten kompetent („I bin Fuaßboitraina in Puchenau, wonn i do an Postwurf ausseschick, kost des net so vü!“) anzuzweifeln. Wirkungsorientiert überwiesen werden Förderungen für 2005 dann Ende März 2006.

Sollten Sie von so viel Wirkungsorientiertheit der Arbeit von BeamtInnen der Sozialabteilung frustriert sein, haben wir ein probates Mittel parat: a Gnackwatschn, a wirkungsorientierte!