BFJ – Tätigkeitsfelder

Über die Tätigkeitsfelder des BFJ berichtet Jürgen Lüpke.

 

Interne Rekrutierung und Indoktrinierung
Der BFJ versucht natürlich, Mitglieder und SymphatisantInnen zu werben. Dies passiert im privaten Umfeld, aber auch in Schulen etc. Zumeist jugendliche Interessierte werden zu konspirativen Schulungen und Vorträgen des BFJ eingeladen. Diese wurden bis vor kurzem auch über das Internet beworben. Doch die Teilnahme ist nicht so einfach: wer interessiert ist, muss dies zuerst über eine Kontakt-Telefonnummer bekunden und wird anschließend zu einem “Vorgespräch” eingeladen. Die Schulungstreffen finden dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Öffentliche Propaganda
Die Missionierung nach außen geschieht auf verschiedene Arten. Der BFJ verfügt über ein regelmäßig erscheinendes Printmedium (“Jugendecho. Kampfschrift der nationalen Jugend in Österreich.”), in dem mit überraschend offenen Worten der Nationalsozialismus schöngeredet wird. Der BFJ benutzt im öffentlichen Raum aufgestellte Plakatständer (“Heimreise statt Integration”) und Aufkleber und hält – in “seriöser” Kleidung und Tracht statt Skinhead-Montur – öffentliche Kundgebungen ab, die in letzter Zeit aber aufgrund des Drucks von antifaschistischer Gruppierungen und der Öffentlichkeit von der Polizei verboten werden. Seit dieser verstärkten Repression verteilt der BFJ hauptsächlich Flugblätter in oberösterreichischen Städten. In diesen Flugblättern bemüht sich der BFJ (der dabei auch unter dem Label ASZ – “Aktion Sichere Zukunft” – auftritt) um einen gemäßigten, seriösen Ton für seine Propaganda und greift dabei auch gerne auf Parolen der Antiglobalisierungsbewegung (“Eine andere Welt ist möglich”) zurück.

Internationale Vernetzung
Der BFJ bemüht sich sichtlich um eine Vernetzung der rechtsextremen und nazistischen Kräfte im In- und Ausland. So solidarisiert sich der BFJ mit verschiedenen rechtsextremen Projekten in der BRD und nahm an mehreren Naziaufmärschen teil (z.B. 2004 in Schwäbisch- Hall, um gegen den “US-Imperialismus” zu demonstrieren). Wichtigstes Element der überregionalen und internationalen Vernetzung ist aber der jährlich stattfindende “Tag der volkstreuen Jugend” des BFJ, ein Vernetzungstreffen der internationalen Rechtsextremisten-Szene. Von AntifaschistInnen wurde dieses Treffen jährlich thematisiert und bekämpft, im März 2005 wurde ein solches Treffen, an dem 150 Rechtsextreme teilnahmen, erstmals behördlich gesprengt.

Jürgen Lüpke

Informationen über BFJ:
http://at.indymedia.org
http://www.doew.at
http://www.linkslinxooe.at/bfj.html
http://www.kpoe.at/ooe/