Das Leben miteinander ist doch schön, findet Shalaan Mohamed
Das Leben der MigrantInnen wird durch vielerlei Umstände erschwert. Einer der Hauptgründe, die das Leben der MigrantInnen hier verkompliziert, ist zweifellos die steigende AusländerInnenfeindlichkeit – bis hin zum Fremdenhass. Wie entsteht diese Fremdenfeindlichkeit? Dieser Themenkreis ist sehr vielseitig und dafür gibt es die verschiedensten Ursachen. Fremdenhass wird auch künstlich erzeugt um irgendwelche politischen Ziele zu verfolgen.
Einigkeit durch Feinde von außen. Dieses Phänomen wurde seit Menschengedenken politisch verwendet. Um ein Volk zu einigen ist ein Feind sehr nützlich, gibt es keinen Feind, muss man einen erfinden. Dazu bieten sich in jedem Fall Randgruppen an, Gruppen hinter denen keine Lobby steht, so z. B. im zweiten Weltkrieg hinter den Juden und JüdInnen oder in der heutigen Zeit hinter den KurdInnen in der Türkei, Irak, Syrien und im Iran. Was erhoffen sich PolitikerInnen davon, wenn sie Einigkeit in der Partei durch ein Feindbild von außen erzeugen. Wollen sie eigene Schwächen damit verdecken? Für diese PolitikerInnen sind z.B. die AusländerInnen StaatsfeindInnen, sie sind faul, SchmarotzerInnen, sie gefährden unsere Sicherheit, setzen hunderttausende Kinder in die Welt und nutzen unser Sozialsystem aus. In Anbetracht dieser Situation ist das Leben der MigrantInnen in Österreich nicht so leicht, z.B. Arbeitsmarkt, Wohnungssuche, Lokalverbot. Andererseits wird kaum erwähnt, dass ein Zusammenleben verschiedener Kulturen durchaus der Boden für Fruchtbares sein kann. Gegenseitiges Lernen vom anderen auf Gebieten wie Kultur, Geisteshaltung, Wissenschaften, Einstellung zum Leben, Sport, etc. Wohl nur ein/e VollidiotIn wird, wenn es um sein Leben geht, eine/n helfenden Arzt/Ärztin verweigern, nur weil die/der z. B. ein/e Schwarze/r ist. Ein Fußballspieler wird ebenfalls kein Problem darstellen. Unsere MülltrennerInnen bei der Müllverbrennungsanlage sind zu 90 Prozent schwarz. Welche/r ÖsterreicherIn ist ihnen diese Arbeit neidig? Wenn MigrantInnen von den ÖsterreicherInnen jedoch selbst etwas brauchen, dann wird es für sie meist ungemütlich. Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, um die Situation der MigrantInnen zu verbessern!
Lösungsvorschläge wären z. B. die Anhebung des Bildungsniveaus, möglichst rasches Deutschlernen, vorhandene Fähigkeiten fördern, kulturelle Plattformen für alle schaffen, mehr Miteinander, keine Gettoisierung, … Menschen sollen nicht in einen Topf geworfen werden und das Fehlverhalten einzelner auf eine ganze Gruppe von Menschen umgelegt werden. Das Miteinander von verschiedenen unterschiedlichen Menschen kann, wenn man Hirn und Herz einsetzt, sehr schön sein.
Shalaan Mohamed Pädagoge, Übersetzer, Dichter