Empfehlungen

Kunst und Kultur finanzieren

Unsere Wiener Schwesterorganisation, die IG Kultur Wien, hat in Zusammenarbeit mit unserer Bundesorganisation, der IG Kultur Österreich, eine Broschüre zu Kulturförderun- gen veröffentlicht. Darin wird praktisch und niederschwel- lig auf Theorie & Praxis von Förderungen, Förderanträ- gen und Förderabrechnungen eingegangen. Neben einem Schwerpunkt auf Förderstrukturen in Wien gibt es auch Kapitel zu Bundes- & EU-Förderungen.

IG Kultur Wien (Hg.in), Kunst und Kultur finanzieren, Wien 2016, 105 Seiten. → igkulturwien.net

Alltag im Prekariat

Prekäre Verhältnisse werden durch die aktuelle(n) Krise(n) verschärft, die Ausmaße noch deutlicher sichtbar. Grund- sätzlich sind sie nicht neu. Veronika Bohrn Mena blickt bis in die 1980er Jahre in Europa zurück. Sie bindet die Perspek- tiven von Menschen ein, die unter prekären Bedingungen ar- beiten, denkt ihre Angehörigen mit und veranschaulicht den Alltag im Prekariat. Ideen, um diesen zu verbessern, finden sich auch in der Sozial- und der Emanzenkolumne (S. 23 u. 11).

Veronika Bohrn Mena, Die neue ArbeiterInnenklasse: Menschen in prekären Verhältnissen, Reihe: Studien und Berichte, ÖGB-Verlag, Wien 2019, 206 Seiten.

Der Infoladen Wels – KUPF-Mitglied, Kulturverein & linke Buchhandlung – empfiehlt:

Semra Ertan
Semra Ertan war Schriftstellerin, Dolmetscherin, techni- sche Zeichnerin und als türkische Migrantin nach Hamburg gekommen. Um den Rassismus in Deutschland aufzuzeigen, zündete sie 1982 ihren Körper an einem öffentlichen Platz mit Benzin an. Sie verstarb wenig später. Ende 2020 er- scheint ein Gedichtband in deutscher und türkischer Spra- che mit Texten Ertans. Darin finden sich u. a. die Perspekti- ven junger Migrant*innen.
Zühal Bilir-Meier, Cana Bilir-Meier (Hg.innen), Semra Ertan. Mein Name ist Ausländer / Benim Adim Yabanci, Gedichte / Şiirler, Edition Assemblage, Münster 2020, ca. 240 Seiten.
→ semraertaninitiative.wordpress.com

Schulden nicht rückzahlen
David Graeber kennt man vielleicht aus der Occupy Wall Street-Bewegung, durch seine Publikation Bullshit Jobs oder weil er im September 2020 vergleichsweise jung verstorben ist. In Schulden analysiert er das Konzept von Geld und zeigt Widersprüche im System des Tauschhandels auf. Er unter- scheidet zwischen moralischen und ökonomischen Beweg- gründen und veranschaulicht, dass Schulden nicht automa- tisch dazu da sind, um zurückgezahlt zu werden.
David Graeber, Schulden. Die ersten 5.000 Jahre, Klett-Cotta, Stuttgart 2012, 464 Seiten.

Alle in der KUPFzeitung rezensierten und empfohlenen Publikationen können in der Bibliothek der KUPF OÖ entlehnt oder z. B. via Infoladen Wels bestellt werden. → kupf.at/service/bibliothek